Die Bernsteinstraße

Informationen über das Imperium der Pharaonen am Nil (Lexikon)

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Wie kommt das "Gold der Ostsee" vom Baltikum bis nach Ägypten :?: Neueste archäologische Funde und Untersuchungsmethoden geben Aufschluss.
Ein Stein, der brennt, schwimmt und Millionen Jahre altes Leben konserviert: Bernstein. Ein Stein der eigentlich gar keiner ist, aber mächtige Herrscher in seinem Bann zieht. Kaiser Nero war besessen von dem Gold des Meeres. Mit tausenden von Bernsteinstückchen verwandelte der Imperator für einen einzigen Tag die Gladiatorenspiele in ein glitzerndes Spektakel. Ein Geschenk der Superlative mit dem sich auch Preußenkönig Friedrich I. bedachte: Zehn Jahre schnitzten Handwerker an der teuersten Tapete der Welt, dem Bernsteinzimmer, das schließlich auch der russische Zar begehrte. Aber schon zu frühen Zeiten verlangten Könige und Fürsten nach dem fossilen Harz, dem magische Kräfte zugeschrieben wurden.
Quelle: http://www.zdf.de/zdf/zdfportal/web/zdf... 17.10.2012
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Peppone
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Was da im Trailer als Bernsteinstraßenroute angeboten wird, ist unlogisch. Mitten durch die Alpen?
Da war es leichter, über Rhein und Rhone und die "Burgundische Pforte" ans Mittelmeer zu gelangen, auch wenn ich nicht der Meinung von Wikipedia bin, dass deshalb an der Rhonemündung Marseille gegründet wurde.
Von der Ostsee aus führten zwei wichtige Routen nach Süden: Die westliche davon von der Ostsee über die Oder und quer durch die Slowakei oder von der Nordsee über die Elbe und durch Böhmen. Von hier aus verliefen beide Zweige dieser Route durch Österreich über die Karawanken (Wurzen oder Loibl) an die Adria.
Die östliche über die Weichsel und den Dnjestr ans Schwarze Meer.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
vielen Dank für diese Information. :)
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dieter
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Der Archäologe Heinrich Schliemann fand Bernstein fand Bernstein bei seinen Grabungen zu Troja neben sagenhaften Goldschätzrn der Könige von Mykene. in den Grabkammern von Tutenchamun und den Fürsten von Qatna wurden Schätze aus verwitterten Harz entdeckt. Doch woher stammen die Funde in den Gräbern der Bronzezeit :?: Ist es denkbar, dass Bernstein vor über 3000 Jahren von der Ostsee nach Syrien, Griechenland und gar nach Ägypten zu den Pharaonen gelangte :?: Eine uralte Handelsroute muss die beiden Enden der damals bekannten Welt verbunden haben: vom Nil zu den sturmumtosten Gestaden der Nebelgötter im Norden -tausende Kilometer entfernt. Wie war das möglich :?:
Quelle: www.zdf.de/zdfportal
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dieter
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In der zweiteiligen "Terra X"-Dokumentation "Die bernsteinstraße" folgt der junge Archäologe Timo Ibsen der Spur des Bernsteins in der Bronzezeit. Welchen Weg wählten die Gesandten und Händler, Könige un Pharaonen :?: Ausgehend von den Hochkulturen am Mittelmeer endeckt er auf seinen Reisen durch Europa Indizien für eine Route, die vor über 3000 Jahren über die Alpen quer durch das heutige Deutschland bis an die Ostsee führte.
Quelle: http://www.zdf.de/zdfportal
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Barbarossa
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Puh! Über die Alpen?
Beschwerlich, oder?
Die Diskussion ist eröffnet!

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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Puh! Über die Alpen?
Beschwerlich, oder?
Ich würde Bernstorf auch eher auf einer der beiden klassischen Routen Richtung Adria einordnen.

Bernstorf, in der Nähe von Kranzberg bei Freising gelegen, war in verkehrstechnisch günstiger Lage - es lag an der großen Ost-West-Salzstraße nach Augsburg. Dass diese Salzstraße auf noch ältere Vorläufer zurückgeht, ist wahrscheinlich. Die Bernsteinhändler dürften auch diese Straße genutzt haben.

Beppe
Renegat
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Puh! Über die Alpen?
Beschwerlich, oder?
Ich würde Bernstorf auch eher auf einer der beiden klassischen Routen Richtung Adria einordnen.

Bernstorf, in der Nähe von Kranzberg bei Freising gelegen, war in verkehrstechnisch günstiger Lage - es lag an der großen Ost-West-Salzstraße nach Augsburg. Dass diese Salzstraße auf noch ältere Vorläufer zurückgeht, ist wahrscheinlich. Die Bernsteinhändler dürften auch diese Straße genutzt haben.

Beppe
Es kann wohl nicht der Grund sein, dass unbedingt Bernstorf in der TerraX-Sendung erwähnt werden sollte? Mal sehn, wo sie uns im 2. Teil hinführen.
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Peppone
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Renegat hat geschrieben:Es kann wohl nicht der Grund sein, dass unbedingt Bernstorf in der TerraX-Sendung erwähnt werden sollte? Mal sehn, wo sie uns im 2. Teil hinführen.
Bernstorf als "Mykene des Nordens" macht was her. Und es liegt an einer uralten Handelsroute. Deshalb wird es erwähnt.

Beppe
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dieter
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Ihr Lieben,
wir werden sehen, welche Aufklärung wir noch bekommen werden. :wink:
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dieter
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Handel bis nach Ägypten
Bernstein war vor mehr als 3500 Jahren auch bei den Ägyptern begehrt. Sie ließen sich das Gold von der über 5000 Kilometern weit entfernten Ostseeküste über uralte Handelswege bis zum Nil transportieren.
"Terra X" lässt die wissenschaftlichen Erkenntnisse durch Reenactments lebendig werden und verdeutlichen, welche lebensgefährlichen Strapazen, Abenteuer und logistische Meisterleistungen die Bernsteinhändler der Bronzezeit den ungewöhnlichen Stoff zu besorgen, leisten mußten. Eine neue Grabung in Bayern offenbart, dass bereits in der Bronzezeit ein international kooperierendes Handelsnetz pulsierte, mit Kontakten bis nach Griechenland und Ägypten. Es war eine alte Sage, die den Archäologen den entscheidenten Hinweis gab.Sie handelt von einer versunkenen, unermesslich reichen Stadt in Bayern:Bernstorf bei Regensburg.
Quelle: www.zdf.de/zdfportal
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dieter
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Bei der Grabung wurde ein rätselhaft berabeiteter Bernstein und Gold aus ägyptischen Minen gefunden. Der Bernstein zeigt das Antlitz der beühmten , in Mykene gefundenen "Goldmaske des Agamemnon". Untersuchungsmethoden ermöglichen den Forschern, den chemischen Fingerabdruck des Harzes und auch seine genaue Herkunft zu ermitteln. "Terra X" ist dabei, wie aus der geheimnisumwitterten Bernsteinstraße der Bronzezeit archäologisch belegte Realität wird.
Quelle: www.zdf.de/zdfportal
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Bernstorf bei Regensburg.
Quelle: http://www.zdf.de/zdfportal [/size]
Hat das ZDF das wirklich geschrieben?!?
Haben die nie auf eine Karte geschaut?
Bernstorf liegt bei Kranzberg, und das wiederum liegt bei Freising resp. München. Mitten drin in Bayern, und nicht am östlichen Rand...mich wundert ja, dass die nicht geschrieben haben, Bernstorf liege in Mecklenburg - dieses Bernstorf wird nämlich von google als erster Treffer gemeldet.
:shock:

Das "bayerische Mykene" wurde übrigens folgendermaßen rekonstruiert:
http://studgendeutsch.blogspot.de/2010/ ... e-des.html

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Bernstorf bei Regensburg.
Quelle: http://www.zdf.de/zdfportal [/size]
Hat das ZDF das wirklich geschrieben?!?
Haben die nie auf eine Karte geschaut?
Bernstorf liegt bei Kranzberg, und das wiederum liegt bei Freising resp. München. Mitten drin in Bayern, und nicht am östlichen Rand...mich wundert ja, dass die nicht geschrieben haben, Bernstorf liege in Mecklenburg - dieses Bernstorf wird nämlich von google als erster Treffer gemeldet.
:shock:
Das "bayerische Mykene" wurde übrigens folgendermaßen rekonstruiert:
http://studgendeutsch.blogspot.de/2010/ ... e-des.html
Beppe
Lieber Beppe,
Kranzberg kenne ich nicht, Freising nur dadurch, dass der Erzbischoff in Bayern ein Bischoff von München und Freising ist. Dieses Bernstorf liegt aber schon in Bayern und nicht in Meck-Pomm :?: Kenne mich auch in Bayern nicht so gut aus, da ich meinen Urlaub meistens woanders verbracht hatte. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Kranzberg kenne ich nicht, Freising nur dadurch, dass der Erzbischoff in Bayern ein Bischoff von München und Freising ist. Dieses Bernstorf liegt aber schon in Bayern und nicht in Meck-Pomm :?:
Ja, natürlich.
Freising gehört zu den alten Bischofsstädten Bayerns (744 unter den Agilolfingern gegründet, vom hl.Kilian), nur weil München bayerische Hauptstadt ist, wurde der Freisinger Bischof zwangsumgesiedelt, aus Traditionsgründen, wobei das Bistum noch heute eigentlich das Bistum Freising ist.
Kranzberg (heute ein Kaff) ist ein sehr alter Adelssitz, die Kranzberger waren Vorfahren der Hirschberger sowie des Geschlechts der Ottenburg-Greglinger, mithin auch der Wittelsbacher. Das (wittelsbachische) Gericht Kranzberg umklammerte das Territorium der Bischofsstadt Freising (das berühmte Weihenstephan liegt gerade außerhalb des Freisinger Territoriums und wurde offensichtlich gegründet, um Freising weiter abzuschnüren, denn Weihenstephan beherrscht die alte Handelsstraße, die von Norden nach Freising hineinführt...)
Ursprünglich gehörten neben Kranzberg selbst offensichtlich auch Dachau und selbst Freising zur Grafschaft Kranzberg (wissen wir aus den Gerichtstagen, die Kranzberger Grafen abhielten; wo sie einen solchen Gerichtstag abhielten, war auch ihr Amts- und Herrschaftsbezirk). Die Grafschaft ging bis Fröttmaning nördlich von München (heute Standort der Allianz-Arena). Da in der Isarregion die altadligen Huosi verortet werden können, gehören die Kranzberger wohl zur Nachkommenschaft dieser Sippe, die die größten Konkurrenten des Herzogsgeschlechts der Agiloflinger gewesen zu sein scheint.
Die Kranzberger waren auch Vögte des Bistums Eichstätt, beherrschten also zwei der wichtigeren Bistümer Bayerns (wobei Eichstätt schon zu Franken gehörte). Selbst der spätere Papst Viktor II. stammt aus der Familie der Hirschberger, d.h. der Nachfahren der Kranzberger.
Dass das Geschlecht derart mächtig werden konnte, liegt sicherlich auch an der günstigen Lage von Kranzberg.

Beppe

Ps: Quelle: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I, Band 11-12 (Die Gerichte Kranzberg und Dachau).
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