Das Geheimnis des Pharaonenreiches

Informationen über das Imperium der Pharaonen am Nil (Lexikon)

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Geburt des Pharonenreiches
König Narmer gilt als Einiger Ober- und Unterägyptens. Das Alte Ägypten - ein 3.000-jähriges Großreich, eine frühe Hochkultur der Wissenschaft, Kunst, Architektur, Religion, des Handwerks und Handels. Am Anfang der Geschichte Ägyptens steht vor allem ein Name. König Narmer.
Ägypten vor mehr als 5.000 Jahren: Entlang des Nils leben etwa eine Million Menschen, Fischer, Bauern, Jäger. Sie sind aus den Savannen der Sahara gekommen, die wegen ausbleibenden Regens immer mehr verwüsteten. Das Niltal bietet einen idealen Lebnsraum. Die jährlichen Überschwemmungen verwandeln das land entlang der Flussufer in eine fruchtbare Oase, in der üppige Ernten gedeihen. Der Nil soll die grundlage und lebensader eines Großreiches mit einer einziartigen Hochkultur werden. Doch vor 5.000 Jahren herrschen dort noch mehrere rivlisierende Fürsten, ein geeintes Ägypten gibt es noch nicht.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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dieter
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In Süden regiert der ehrgeizige König Narmer. Er will seine macht ausbauen und das Land am Nil untersich vereinen. Doch die Fürsten im Norden wollen ihre Unabhängigkeit behalten. So steht Narmer vor der Wahl: Frieden mit Unterägypten oder Krieg um ein vereingte Reich :?:
Ein Großreich entsteht
Narmer zieht gegen die regenten im Nildelta in den Kampf und siegt. Er wird der erste König über Ober- und Unterägypten und trägt die Doppelkrone, die sowohl das Symbol des Südens, den Lotus, zeigt, als auch das des Norden, Papyrus. Diese Krone sollten alles ägyptischen Herrscher nach ihm tragen, 3 000 Jahre lang. So erzählen es zumindest spätere Überlieferungen. Wissenschafler waren sich lange uneins darüber, ob Narmer wirklich als der Begründer des Paharaonenreichs gelten kann, und ob sich die siegreiche Schlacht gegen den Norden tatsächlich so zugetragen hat. Quelle: www.terra-x.zdf.de
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dieter
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Wichtigste Quelle für die frühgeschichte Ägyptens ist die Narmer-Palette. Diese 5.000 Jahre alte Steinplatte wurde im 19. jahrhundert in der alten stadt Hierakonpolis, dem Machtzentrum Oberägyptens, gefunden. Die Palette zeigt König Narmer in siegreicher Kriegspose. Doch gibt die darstellung historiche Fakten wiederodr ist sie nur symbolisch zu verstehen :?: Widersprüchlich scheint vor allem, dass narmers Oberägypten zuvor ein friedliches Land war, geprägt von den Gezeiten des Nils, von Ackerbau und Wohlstand. Verehrt wurde die Flussgöttin Satis. Trotzdem muss es auch damals Stammesfehden und Kämpfe um die Vorherrschaft gegeben haben - Kampf war dem Volk am Nil also nicht fremd.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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dieter
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Forscher untersuchen die Hieroglyphen auf der Narmer-Palette nun erstmals akribisch auf Hinweise zur Aufklärung der Anfänge Ägyptens.Vieles deutet darauf hin, dass die Darstellung authentisch ist, da sie zahlreiche Details aufweist, die über einen symbolischen Charakter hinausgehen. Der gegner Narmers ist durch die Hieroglyphe an seinen Kopf deutlich als Unter ägypter gekennzeichnet. Die Palette könnte Narmer zum Dank für den Sieg dem Gott Horus dargebracht haben, der im Tempel von Hierakonpolis verehrt wird.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
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dieter
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Bestätigt wird diese Deutung der Narmer-Palette durch einen anderen Fund aus der zeit der ägyptischen Staatsgründung, den Forscher Abydos. 250 Kilometer nördlich von Hierakonpolis, entdeckt haben. ein profanes Täfelchen, Anhänger einer Warenlieferung. Es datiert die Lieferung auf das Jahr " in dem Narmer den Papyrusfeind besiegte." Die Jahresangabe, die auf wichtigen Ereignissen gründet anstelle von zahlen ist damals üblich. Die Darstellung auf der Palette bildet also tatsächlich die Wirklichkeit ab: Narmer vereinte Ober- und Unterägypten durch einen Krieg zu einem Großreich unter seiner Herrschaft.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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dieter
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So wird Ägypten zum ersten zentral organisierten Teritorialstaat der Geschichte. Alle ägyptischen Herrscher nach König Narmer gebieten über ein fruchtbare Land, das sich über mehr als tausend Kilometer von Nord nach Süd erstreckt. Sie werden Pharaonen genannt und als gottgleich verehrt. Die Sicherheit und der frieden, die das Ende der fehden und Rivlitäten unter den stammesfürsten mit sich bringt, führen dazu, dass sich Handwerk, Wissenschaft und Kunst entwickeln und entfalten können. Der Nil ermöglicht als Transportweg regen Handel und Austausch innerhalb des Landes. Und wo Narmers grab noch ein einfaches "Haus für die Ewigkeit" unter einem Sandhügel ist, werden zukünftige Herrscher riesige Pyramiden errichten können.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Sie werden Pharaonen genannt und als gottgleich verehrt.
Das trifft in dieser Absolutheit nur auf das Alte Reich zu. Schon im Mittleren Reich und erst recht im Neuen Reich hatten die Pharaonen einen anderen Status: Sie galten aus Menschen mit göttlichem Ursprung, aber nicht mehr als gottgleich.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
auf das Mittlere und Neue Reich komme ich noch. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
auf das Mittlere und Neue Reich komme ich noch. :wink:
Dacht ich mir schon, wollt´s nur mal erwähnt haben, damit kein falscher Eindruck entsteht.

Beppe
Menander
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die historische authentizität Narmers ist unbestritten. das problem für die geschichtsforschung ist, dass sich sein name auf keiner der heute bekannten königslisten (der "palermostein", unter der V. dynastie verfasst - die liste von karnak, die 62 pharaonen, von der ersten dynastie bis Djehuti mes/Thutmosis III., zusammengestellt gegen 1500 v.chr., enthält - die liste von abydos, die 76 königsnamen, von der I. bis XIX. dynastie, enthält - die liste von sakkara, die 47 herrschernamen vom sechsten pharao der I. dynastie bis Ra mesi su meri Amun/Ramses II., zusammengestellt gegen 1250 v.chr., enthält - der bedauerlicherweise nur sehr schlecht erhaltene "turiner königspapyrus", der um 1300 und 1200 v.chr. verfasst worden ist und die namen aller pharaonen von der i. bis XIX. dynastei enthält und die dauer ihrer regierung in jahren, monaten und tagen angibt - zu guter letzt das werk des Manethot/Manetho) findet. denkbar wäre, dass Narmer mit Meni/Menes oder mit Hor Aha/Aha gleichzusetzen ist!
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dieter
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Lieber Menander,
ich bewundere Dein absolutes Wissen über das Pharaonenreich. :)
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Menander
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lieber dieter!

ich habe lediglich aus "fischers weltgeschichte - die altorientalischen reiche I" zitiert! finde diesen thread übrigens sehr interessant!
Menander
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übrigens: Narmer wird nicht zuletzt wegen der sogenannten narmerpalette (auch prunk- oder schminkpalette) als der(!) reichseiniger ägyptens angesehen (v.a. wegen der tatsache, dass er auf dieser palette mit den kronen ober- und unterägyptens abgebildet ist)! die historiker gehen heute aber davon aus, dass sich die einigung ägyptens unter einem könig(pharao) wahrscheinlich über mehrere generationen erstreckt haben muss! so hat schon könig Skorpion(II.) beide kronen getragen. erschwert wird die endgültige klärung dieser frage durch die nach wie vor fehlende genaue einordnung des Narmer in die königslisten! sollte Narmer mit Meni/Menes identisch sein, muss angefügt werden, dass könig Aha (der dann wahrscheinlich sein nachfolger war und der durch zahlreiche denkmäler bekannt ist), nicht nur siege über nubier und libyer errungen hat, sondern auch mit einiger wahrscheinlichkeit über die ägypter des nordens, was nahelegt, dass die reichseinigung am beginn der I.dynastie noch nicht vollendet war!
bemerkenswert ist für mich die tatsache, dass die forschung vor der endgültigen einigung ägyptens (unter Narmer oder Aha?) zunächst ein realtiv geeintes unter- und oberägypten annimmt! das bedeutet, dass sich "staatliche" strukturen schon mindestens in den zwei jahrhunderten davor herauszubilden begonnen haben. spätestens ab der "nullten" dynastie kann man eine verfestigung des königtums inkl. entwickeltem "beamtentum" als gegeben annehmen! das ist gut und gern 400 bis 500 jahre bevor kiš unter Enmebaragesi eine überregionale macht in mesopotamien wurde.
(Quelle: fischer weltgeschichte - die altorientalische reiche I)
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dieter
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Lieber Menander,
es ist völlig klar, dass auch Ober- und Unterägypten erst zusammenwachsen mußte, wie es heute auch in Deutschland nach der Vereinigung geschah. :wink:
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Menander
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na klar ist das klar! ich finde aber die zeit VOR der reichseinigung schon spannend...denn dass unter- und oberägypten zwei nebeneinander existierende "reiche" waren, wird heute kaum noch in frage gestellt! was bedeutet, dass man so etwas wie ein komplexeres staatswesen bereits für diese beiden "staatsgebilde" annehmen kann! leider ist über diese zeit so gut wie nichts bekannt...aber es wäre für mich sehr interessant zu sehen, wo es parallelen zur entwicklung in mesopotamien gab (stichwort stadtstaaten) und ab wann die besondere geographie ägyptens die frühe "territoriale" einigung begünstigt hat!
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