Inzest

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Paul
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In Australien wurde eine Siedlung mit vielen behinderten Kindern aus Inzest gefunden. Inzest hat mit hoher Wahrscheinlichkeit gefährliche Folgen, wenn Kinder daraus entstehen. Die Kinder waren verwahrlost. Viele waren blind o. konnten nicht sprechen.

https://www.abendblatt.de/vermischtes/a ... deckt.html

Deshalb wird immer wieder darüber nachgedacht die entsprechenden Gesetze zu verschärfen. Bisher hatte das Inzesttabu hier gegen Beziehungen in der Familie gut gewirkt. Im Nahen Osten und Nordafrika ist das anders. Dort sind Ehen zwischen Cousin-Cousine häufig. Das ist für die Gesundheit gefährlich. Insbesondere steigt auch die Kindersterblichkeit der behinderten Kinder.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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Da staune ich ehrlich gesagt etwas. Gerade in den muslimischen Regionen Naher Osten und Nordafrika hätte ich vor allem an Zwangsheirat zwischen Minderjährigen, die sich nicht kennen, als Hauptproblem gedacht. 
Gerade erst hat die AfD im Bundestag eine Anfrage gestellt, die genau auch das Problem Inzest und zahlenmäßige Entwicklung von Menschen mit Behinderung seit 2012 zum Inhalt hatte. Das hat bei mir schon ein Kopfschütteln ausgelöst, aus besagter Annahme.
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Paul
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In manchen Regionen gibt es weitergehende Inzestverbote als in Deutschland, so z.B. in manchen US Bundesstaaten. In Tadschikistan wurde 2016 das Verbot der Ehe zwischen Cousin/Cousine eingeführt, da man die ungeheure Zahl an Erbkrankheiten und die Sterblichkeit der Kinder begrenzen wollte. Es war ein großes Problem. Ganz genaue Zahlen gibt es nicht, da es ja auch davon abhängt, was als Erbkrankheit definiert wird.
Aufklärung kann etwas helfen die Zahl der Verwandtenehen zu reduzieren. Die Einwanderer aus Regionen, in denen Verwandtenehen üblich sind, passen sich über lange Zeiträume etwas an, der Anteil an Verwandtenehen bleibt aber hoch.
Die AFD hat also, aus welchen Motiven auch immer ein ernstes Problem aufgegriffen.
Die Perspektive die Gesetze in Deutschland zu verschärfen ist schlecht, da manche Menschen ja eher die Möglichkeiten für Beziehungen und Ehen liberalisieren wollen und Probleme kleinreden.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Ruaidhri
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Paul hat geschrieben:Im Nahen Osten und Nordafrika ist das anders. Dort sind Ehen zwischen Cousin-Cousine häufig.
In ländlichen Gebieten ist das so, obwohl in Syrien und im Irak die Probleme schon angegangen wurden, in den Ballungszentren eh wenig ein Problem.. Blieb aber bei einigen Bevölkerungsgruppen dennoch normal.
Paul hat geschrieben:Die Perspektive die Gesetze in Deutschland zu verschärfen ist schlecht, da manche Menschen ja eher die Möglichkeiten für Beziehungen und Ehen liberalisieren wollen und Probleme kleinreden.
Das ist nun eine Unterstellung, die nicht zutrifft. Die Liberalisierung von Beziehungen und Eheschließung bezieht sich nicht auf den Inzest. Wie diffizil die Frage ist, lässt sich vielen Kommentaren zu den entsprechenden Urteilen erkennen.
Darüber wurde anhand eines deutschen Falles lebhaft diskutiert, das Urteil des BVG unde das aus Straßburg ist aber klar:
https://www.tagesschau.de/inland/inzest104.html
Dass an über die Urteilsbegründung diskutiert, ist nachvollziehbar und sogar richtig.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/inz ... -1.1331288
https://www.zeit.de/online/2008/12/inze ... ettansicht
Trotzdem muss es dabei bleiben, dass amtlich bescheinigte Verwandtenehen für alle ein Tabu bleiben, nur ist das bei ausländischen MitbürgerInnen schwer zu kontrollieren.
Mit Inzucht hatten viele Regionen Deutschlands ( und Europas) zu tun, sei ob der Abgeschiedenheit, der Religionszugehörigkeit in der Diaspora, sei es aus landsmannschaftlicher Tradition. oder wirtschaftlichen Interessen. Nicht nur der Hochadel war vielfältig verwandt und versippt.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Ruaidhri
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Edit, doppelt abgeschickt.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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