Paul hat geschrieben:ich habe aber schon viele Einwanderer kennengelernt, die ohne Sprachkenntnisse sofort eine Arbeit bekommen haben und auf der Arbeit genauso schnell deutsch gelernt haben, wie andere im Sprachkurs.
Grundsätzlich muss man zwischen EU-Bürgern und Flüchtlingen und Bewerbern um die Staatsbürgerschft aus anderen Ecken der Welt unterscheiden.
Wie effizient das Deutschlernen auf der Maloche ist, haben wir mit vielen Türken, Italienern und Griechen und auch Vietnamesen erlebt, erlebe ich jetzt mit Leuten, die seit 15 Jahren in D sind, Deutsch irgendwie radebrechen und am dtz-Test scheitern.
Nochmal und ganz deutlich: Es geht um mehr als nur Sprache, heißt drum ja auch Integrationskurs, nicht Sprachkurs.
Zum zweiten sind die Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, dem Iran, Eritrea oder Somalia unabhängig vom Bildungsstand und Religion eine andere Klientel als EU-Bürger oder Südamerikaner, und schon letzteren fällt vieles unter dem Integrationsansinnen schwer zu begreifen.
Für die sind, und das ist gut so, die Kurse Pflicht, in denen Spracherwerb in Wort und Schrift eben nur ein Teil vom Ganzen sind. Und ganz klar: Selbst Akademiker, die fließend Englisch und/ oder Französisch sprechen, hätten Mühe, die Ziele der Sprachprüfung B 1 und weiter neben einem vollen Arbeitstag in der gesetzten Zeit zu erreichen.
Diejenigen, die als Zweitschriftlerner antreten, geschweige denn tatsächliche Analphabeten, können mal gar nicht arbeiten und ohne fachliche Anleitung nicht lernen, es sei denn, Gestammel, von Lesen, Schreiben und Verstehen mal ganz abgesehen.
Allein, nach dem, was hinter den Menschen liegt, wieder in einen Schul- und Lernalltag zu finden, kostet Kraft, der Unterricht, wie er abläuft, ist anstrengend und fordernd. Klare Anweisung ist für Lehrkräfte auch, eigenständiges Lernen zu üben- und das ist anfänglich wahrlich eine Herausforderung. Abendunterricht?
Paul hat geschrieben: Vormittags o. ganztägig arbeiten und Abends Sprachkurs machen ist die finanziell günstigste und gute Lösung.
Nochmal: Günstig ist nicht unbedingt effizient und gut. Das Pensum nach der Arbeit noch zu absolvieren, ist und bleibt unter den Anforderungen des dtz illusorisch.
Lehrkräfte fehlen eh schon- und für den Abend würden sich noch weniger finden, die die erforderlichen Qualifikationen haben. Abgesehen von den logistischen Problemen für Kursanbieter, Lehrkräfte und Teilnehmer, die nicht unbedingt alle in der Stadt leben und motorisiert sind.
Übrigens mutet man auch Deutschen in Maßnahmen nicht zu, tagsüber zu arbeiten und abends den Schulabschluss oder eine Zusatz-Qualifikation zu erwerben. Die sind nämlich arbeitslos, weil ihnen Qualis fehlen wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Umgangsformen.
Glaub mal ich stecke seit Jahren drin im Spracherwerb und Integration, so einfach, wie Du es machst, liegen die Dinge im Alltag nicht, Spracherwerb und Integration, Wissen über das Leben in Deutschland prüfungsreif zu vermitteln.
Muss ja Gründe haben, warum Arbeitgeber und Jobcenter nun laufend B2- bis C1 Maßnahmen, teilweise berufsbezogen, fördert, um die Leute in Arbeit zu bringen. Die meisten AG wollen das genauso, ob für technische oder pflegerische Berufe.