Einbruch und Diebstahl

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Cherusker
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Man hat das Gefühl, daß unser Staat schon langsam vor der Kriminalität resigniert. Lt. Statistik wird z.Zt. in Niedersachsen nur jeder 5. Einbruch aufgeklärt (die Aufklärungsquote sank um 22,2%) und nur 2,5 % der Täter verurteilt !!! :shock: Überall in Deutschland sind die Wohnungseinbrüche in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. :evil:  40% der EInbrüche ereignen sich tagsüberund bei 38,99% blieb es beim Versuch. 
Ein ehemaliger Serientäter sieht den Zuwachs in immer mehr organisierten Banden, vor allem aus Osteuropa und dem Balkan, die auch vor dem Einsatz körperlicher Gewalt nicht zurückschrecken.
Der Gewerkschaftsvize der Polizei, Alexander Zimbehl, sagt: "Mir sagen Kollegen, daß sie den Vorgang noch nicht einmal gertiggeschrieben haben, da ist der Täter schon wieder auf freiem Fuß."  Ulf Küch (Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter) beschreibt die Lage so: "Manchmal haben die Kollegen den EIndruck, daß sie nur noch kondolieren können, wenn sie zu einem Einbruch gerufen werden." 

Viele EInbruchsopfer sind nach solch einer Tat traumatisiert (das sind also nicht nur Flüchtlinge), wie nach einem sexuellen Übergriff und 20% würden über einen Umzug nachdenken. 

Aber die Politik darf sich von der Entwicklung auch nicht freisprechen. So hat die niedersächsische rot-grüne Landesregierung die Arbeit der Polizei erschwert. Das neue Verbot verdachtsunabhängiger Kontrollen behindert die Streifenbeamten daran auch mal einen Kofferraum eines Wagens einfach zu überprüfen. So glauben die Politiker auch heute noch, daß die meisten Taten auf örtliche Straftäter zurückgehen. Dem widerspricht die Polizei, die organisierte Banden größtenteils verantwortlich macht.
Eine deutlich höhere Aufklärungsquote kann nur in Bayern verzeichnet werden.


P.S.
Insgesamt wurde bei 3 Kunden von mir eingebrochen und eine Kundin wurde in ihrem Geschäft überfallen. Die Täter wurden nie geschnappt. Vielmehr wurde die Aussichtslosigkeit der Aufklärung dargestellt. :mrgreen: 
Paul
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Das Versagen der Justiz sieht nach Absicht aus. So muß man die Aussagen eines führenden Richters in einer Talkshow werten. Inhaltlich zusammengefaßt: Er wolle keinen Polizeistaat, deswegen müsse man mit der Kriminalität leben. Diese Justiz macht sich an den Opfern mit schuldig und er macht sich über sie lustig.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Triton
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Naja, die Polizei ist auch kein Waisenknabe. Mir und anderen Bewohner meines Dorfes wurde, nur aus unverschlossenen Autos, teilweise Kleinigkeiten gestohlen, teilweise sogar nur die Tür geöffnet und damit die Batterie geleert (Innenlicht). Nur ein unverschlossenes Auto wurde verschont, wenige Meter weiter fand man auch noch Diebesgut. Sehr seltsam.
Ich ging zur Polizei. Auskunft: Das waren sicher professionelle rumänische Banden, die längst über alle Berge sind.
Dabei deutete alles auf jemand mit sehr genauer Ortskenntnis hin. Naja, wurde dann auch bestätigt als Gegenstände von mir in einem nahen Fluß aufgetaucht sind. Später wiederholte sich dann das Muster aber nur dort, wo es sich gelohnt hatte.
Stalkingopfern ergeht es genauso, egal wie erdrückend die Indizien sind, man lässt die Täter laufen.

Ein Orwellscher Überwachungsstaat mag sicher sein, aber wer will den haben? Der Richter verteidigt nur unser Grundgesetz, sind wir froh, dass es Menschen von diesem Schlag noch gibt.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Cherusker
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Triton hat geschrieben: Ein Orwellscher Überwachungsstaat mag sicher sein, aber wer will den haben? Der Richter verteidigt nur unser Grundgesetz, sind wir froh, dass es Menschen von diesem Schlag noch gibt.
Es spricht keiner von einem Überwachungsstaat, aber wenn Straftäter schnell wieder auf freien Fuß gesetzt werden, dann brauch man sich nicht wundern, wenn sie gleich rückfällig werden. Vor ein paar Jahren hat ein besoffener Osteuropäer ein paar Straftaten begangen. Der Haftricht ließ ihn laufen, weil er keine hinreichende (!) Schwere der Tat sah. Kaum auf freien Fuß beging der Osteuropäer schon wieder eine Straftat. Und für sowas hab ich kein Verständnis ! :twisted:
So ein Richter verteidigt kein Grundgesetz, sondern wendet das Strafrecht nicht an ! D.h. er ist für den Beruf ungeeignet. 
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Triton
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Menschen auf Verdacht hin wegzusperren, ist nicht. Sei froh, vielleicht gerätst Du selbst auch einmal in Verdacht.

Ich kenne einen Serienmörder (besser gesagt, hat beauftragt), hat sich verplappert, alles zugegeben. Sogar grinsend und feixend. Unerträglich.
Beweisen kann man nur einmal und da scheint es eben mit der Hilfe von Mittätern für manchen noch Zweifel zu geben. Also laufen die immer noch frei herum. Damit muss man sich abfinden bis man mehr dazu erfahren kann. 
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Cherusker
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Triton hat geschrieben:Menschen auf Verdacht hin wegzusperren, ist nicht. Sei froh, vielleicht gerätst Du selbst auch einmal in Verdacht.

Ich kenne einen Serienmörder (besser gesagt, hat beauftragt), hat sich verplappert, alles zugegeben. Sogar grinsend und feixend. Unerträglich.
Beweisen kann man nur einmal und da scheint es eben mit der Hilfe von Mittätern für manchen noch Zweifel zu geben. Also laufen die immer noch frei herum. Damit muss man sich abfinden bis man mehr dazu erfahren kann. 
Ich weiß jetzt nicht, was Du mit dem Text genau sagen willst ? :shock: Aber wenn nur 2,5 % der Täter verurteilt werden, dann kann man in keinerweise davon sprechen, daß wir hier einen Überwachungsstaat haben der Unschuldige verdächtigt.  
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Triton
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Damit will ich sagen, was Du gesagt hast. Die meisten Täter, selbst wenn überführt, werden nicht verurteilt.
Wenn man Einbrüche wirksam verringern will, braucht man mehr Überwachung. Wie soll es denn anders gehen? Auch gut 20 Prozent Aufklärungsquote ist ja mies.

Den "Polizeistaat" des Richters interpretiere ich so, dass allüberall Kameras angebracht und großflächig Luftüberwachungen durchgeführt werden, das wäre wirksam, aber das widerspricht unseren Vorstellungen einer freiheitlichen Gesellschaft. Da muss es bessere Lösungen geben.

Übrigens stimmt es, dass sich Einbruchsopfer als nicht mehr sicher empfinden. Ein Scheißgefühl, erst recht wenn man weiß, wer es war.
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Triton
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Umsatzboom in der Sicherheitsbranche durch ständig steigende Einbruchszahlen:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Sicherhei ... 90901.html
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Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:Naja, die Polizei ist auch kein Waisenknabe. Mir und anderen Bewohner meines Dorfes wurde, nur aus unverschlossenen Autos, teilweise Kleinigkeiten gestohlen, teilweise sogar nur die Tür geöffnet und damit die Batterie geleert (Innenlicht). Nur ein unverschlossenes Auto wurde verschont, wenige Meter weiter fand man auch noch Diebesgut. Sehr seltsam.
Ich ging zur Polizei. Auskunft: Das waren sicher professionelle rumänische Banden, die längst über alle Berge sind.
Dabei deutete alles auf jemand mit sehr genauer Ortskenntnis hin. Naja, wurde dann auch bestätigt als Gegenstände von mir in einem nahen Fluß aufgetaucht sind. Später wiederholte sich dann das Muster aber nur dort, wo es sich gelohnt hatte.
Stalkingopfern ergeht es genauso, egal wie erdrückend die Indizien sind, man lässt die Täter laufen.

Ein Orwellscher Überwachungsstaat mag sicher sein, aber wer will den haben? Der Richter verteidigt nur unser Grundgesetz, sind wir froh, dass es Menschen von diesem Schlag noch gibt.
Es gibt auch noch etwas zwischen der Kapitulation des staatlichen Gewaltmonopols und den Orwell'schem Überwachungsstaat.
Wohin ein schwaches bzw nonexistentes staatliches Gewaltmonopol führt, lässt sich anhand der Zustände in Entwicklungs- und Schwellenländern nachvollziehen. Das ist nichts, was ich als erstrebenswert erachte.
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 24.09.2016, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:Damit will ich sagen, was Du gesagt hast. Die meisten Täter, selbst wenn überführt, werden nicht verurteilt.
Wenn man Einbrüche wirksam verringern will, braucht man mehr Überwachung. Wie soll es denn anders gehen? Auch gut 20 Prozent Aufklärungsquote ist ja mies.

Den "Polizeistaat" des Richters interpretiere ich so, dass allüberall Kameras angebracht und großflächig Luftüberwachungen durchgeführt werden, das wäre wirksam, aber das widerspricht unseren Vorstellungen einer freiheitlichen Gesellschaft. Da muss es bessere Lösungen geben.

Übrigens stimmt es, dass sich Einbruchsopfer als nicht mehr sicher empfinden. Ein Scheißgefühl, erst recht wenn man weiß, wer es war.
Es braucht nicht mehr Überwachung, sondern Konsequenz bei der Ermittlung und Bestrafung der Täter. Die Strafen müssen wehtun.
Außerdem ist Überwachung nur Symptombekämpfung. Man sollte sich die Frage stellen, woher der Anstieg der Kriminalität kommt und was die Urschen dafür sind. Dort müsste dann angesetzt werden.
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 24.09.2016, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs
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Cherusker hat geschrieben:Man hat das Gefühl, daß unser Staat schon langsam vor der Kriminalität resigniert.
[...]
Die Saat des seit langer Zeit von der politischen Linken vorangetriebenen Täterschutzes ist aufgegangen.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Cherusker
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So....jetzt hat eine Studie nochmals bestätigt, daß nur 2,5% der Einbrüche auch zur Verurteilung kommen !!!  :shock:   Das ist doch für jeden Einbrecher wie ein Freibrief...... :lolno: :crazy:
Die Sozis haben erstmal in Niedersachsen zurückgerudert und es der Polizei weiterhin gestattet, auch ohne bestimmten Grund, Fahrzeuge zu durchsuchen. Jetzt sollen Computer-Programme helfen, die Einbrüche vorhersagen.....na ja....mehr Polizei mit mehr Streifenfahrten sind wirksamer ! :wink:
Paul
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Insbesondere Polizeibeamte wissen schon seit Jahren, das unsere Kuscheljustiz Kriminelle anlockt. Ich kann nur appelieren, das diese Kuscheljustiz, welche die Täter schützt und nicht die Opfer abgeschafft werden muß. Das Unwesen der "Bewährungsstrafen", bei denen es sich gar nicht um Strafen handelt, muß abgeschafft werden. Nach Absolvierung der Strafen sollte man sich von kriminellen Ausländern trennen und sie in die Heimat o. Drittländer abschieben. Die Strafen könnten auch schon im Ausland abgesessen werden. Ich denke, man könnte z.B. mit Russland zu Abkommen kommen. Die würden sich über Devisen freuen. 
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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Cherusker hat geschrieben:..mehr Polizei mit mehr Streifenfahrten sind wirksamer ! :wink:
Meinst du wirklich? Die Polizei kann trotzdem nicht überall gleichzeitig sein. 
Vor etwa einer Woche habe ich auch von einem Einbruch gehört, der am hellichten Tage am Vormittag durchgeführt wurde. Die Einbrecher sind der Reihe nach in die Grundstücke jeweils vom Nachbargrundstück aus eingestiegen (nicht etwa von der Straßenseite) und haben ihre Einbrüche verübt und niemand hat etwas gesehen. Wenn die Bewohner schon nichts sehen, wie sollte die Polizei da aufmerksam werden? 
Die Vorschläge von Paul finde ich gut. Die wenigen, die man wirklich kriegt, sollten dann auch empfindlich bestraft werden. In einer Doku habe ich gestern gesehen, da wurden z. B. Einbrecher aus Litauen vorläufig festgenommen, die schon eine Vorstrafe hatten und bei denen man offensichtiches Einbruchswerkzeug sichergestellt hatte. Man musste sie trotzdem laufen lassen, weil man ihnen keine konkrete Tat nachweisen konnte. Schutzbehauptung einer der Litauer: Er hätte den Rucksack gefunden. 
Es handelt sich um organisierte Kriminalität und die Täter kommen häufig aus Osteuropa - wie z. B. aus Litauen. Unter EU-Ländern sollten Pauls Vorschläge besonders leicht umsetzbar sein.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
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Cherusker
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Polizeistreifen schrecken ab....natürlich können sie nicht alle Einbrüche verhindern, aber wenn sie verdächtige Personen entdecken können sie diese kontrollieren. Am Schreibtisch ist das nicht der Fall. :wink: Also mehr Polizei.....das begreifen langsam auch die Linken (Sozis und Grüne), obwohl die ja gerne eine Kuscheljustiz bevorzugen. :roll:


P.S:
Den Beitrag mit den Litauern habe ich auch gesehen....da wurde das ganze Dilemma aufgezeigt. Die Polizei bekommt erst zu spät die Meldungen von Einbrüchen und in der Zeit mußten sie die Verbrecher schon wieder laufen lassen. 
  
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