Flüchtlingsansturm nach Deutschland auch Anfang 2016 noch ungebrochen

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Ruaidhri
Mitglied
Beiträge: 1901
Registriert: 06.05.2015, 18:09

Cherusker hat geschrieben:LKA" steht für Landeskriminalamt. Falls Du damit Probleme  hast...... :wink:
Spar Dir Deine Sorgen um mein Wissen, was Abkürzungen bedeuten. Die von Dir genannten Zahlen sind richtig, nur die suggerierten Schlüsse nicht, liest man die Statistik komplett und die amtliche Auswertung der Zahlen dazu.
Richtig ist:
"1. Die Gewaltkriminalität nimmt wieder zu. Und das liegt vor allem an den Taten von Zuwanderern"
schreibt sogar zon. Und schlüsselt auf.
http://www.zeit.de/2017/17/kriminalitae ... ettansicht
Manche Ursachen sind bekannt, die Gewalttaten unbedingt zu ahnden, und nicht mit Samthandschuhen. Manche Ursachen kann man beseitigen,
"Die massenhafte Unterbringung von Flüchtlingen unterschiedlicher Religionen, Ethnien, Nationalitäten, Geschlechter und Herkunft in gemeinsamen Sammeleinrichtungen ist ein großes Problem und fördert die Gewalt. "
Einerseits ist das ein psychologisches Faktum, dass solche Bedingungen Nährboden für Gewaltt sind. Andererseits muss schärfer denn je verdeutlicht werden, dass Gewalt hier nicht erwünscht ist, egal, ob Muslime oder Christen die Täter sind, ganz gleich  woher, wo und unter welchen Bedingungen.
Grundsätzlich falsch ist es, in jedem Flüchtling einen potenziellen Gewalttäter zu wittern, sie alle als obendrein Sozialschmarotzer zu titulieren. Die Übeltäter packen, was im Sinne der friedlichen Landsleute ist,  den anderen so begegnen wie man eigentlich Menschen begegnen sollte: Erstmal schauen, wer Du bist, dann urteilen. Wo nötig, durchaus erklären, was man besser tut oder lässt.
Damit sind die zahlreichen Fragen,wie man Integration möglichst breit schafft, längst nicht gelöst, nichtmal füre die begeisterten Deutschland- Fans, die alles tun, um hier anzukommen, akzeptiert zu werden.
Die sind in der Mehrheit und hätten Unterstützung verdient, die sich auch immer bemerkbar macht. Viel Kontakt zu Deutschen ist ein guter Integrationshelfer.
Es gibt auch die, und das wieder darf man auch nicht unbedingt überall äußern, die tatsächlich besser zurück gingen nach Kobane oder nun bald Mossul. Die werden das Leben hier nie bewältigen, weil sie tatsächlich falschen Versprechungen geglaubt hatten.
Inzwischen ist die Welle ja abgeebt, die Probleme aber längst nicht abgearbeitet. Das wird dauern, auf vielen Ebenen, und manche werden sich nicht lösen lassen. Aber viele mehr und besser als oft geunkt wird.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Cherusker
Mitglied
Beiträge: 2068
Registriert: 02.04.2014, 21:51
Wohnort: Weserbergland im ehemaligen Gebiet der Cherusker

Ruaidhri hat geschrieben: Grundsätzlich falsch ist es, in jedem Flüchtling einen potenziellen Gewalttäter zu wittern, sie alle als obendrein Sozialschmarotzer zu titulieren.
Das habe ich doch gar nicht getan. Aber Du ziehst Dir diesen Schuh jedesmal an. :crazy: und unterstellst anderen Leuten das ? Ferner frage ich mich, ob dieser Satz von Dir nicht einen großen Fehler beinhaltet ? :shock:
So drückt das Wort "potenziell" die Fähigkeit aus etwas zu machen, unternehmen etc. . Somit hat jeder Mensch das Potential eine Gewalttat zu begehen, ob er sie aber ausführt, das hängt dann von vielen anderen Begebenheiten (Moral, Gesetz, Friedfertigkeit, usw.) ab.
Wer kann sich denn nicht an die Sätze von Radikalen erinnern, die sagten: "Soldaten sind potentielle Mörder" oder "Männer sind potentielle Vergewaltiger" ?
P.S.
Ich bin ein potentieller Klavierspieler, zwar habe ich Hände und Füße, aber ich kann es trotzdem nicht. Aber das Potential der Extremitäten ist vorhanden, bloß das Wissen fehlt.  :wink:
Ruaidhri
Mitglied
Beiträge: 1901
Registriert: 06.05.2015, 18:09

Kompliment, akkurate Auslegung des Wortes potenziell.
Deine grundsätzliche Abneigung- und es ist mehr als nur Skepsis, gegen muslimische Zuwanderer lässt sich ohne Bemühen der Phantasie aus Deinen Post erkennen.
Da ich weder die einseitige bunte Sicht nachvollziehen kann, die ebenso an der Lebenswirklichkeit vorbeigeht wie die Verallgemeinerung " die Muslime", die Flüchtlinge, gehe ich gegen Verallgemeinerungen eben an.
Paul hat geschrieben:In der Flüchtlingsaufnahme scheint vieles nicht zu funktionieren und Mißbrauch ist wohl an der Regel. Da können Menschen aus den Magrebstaaten sich ganz leicht als Syrer ausgeben.
Das war mit Sicherheit lange Zeit so, inzwischen, auch durch die Einrichtung diverser Aufnahme-Stellen, fliegen solche "falschen Syrer" auf- gelegentlich sind es sogar Syrer, die darauf hinweisen, dass sich etwas nicht stimmt. Ende 2015 bis weit ins Jahr 2016 wurden die Anhörungen bei (angeblichen oder echten) Syrern ja ausgesetzt und über Monate verschoben. (22 Monate ist bei uns Rekord, aufgeflogen sind inzwischen auch einige, die falsche Angaben gemacht haben. Libanesen, die sich als Syrer oder Iraker ausgaben.
Die unklaren Fälle abzuarbeiten, wird leider immer noch dauern, so übel das ist. Kommt hinzu, dass die Schreibweise der Namen und die (unabsichtliche) Vertauschung von Namen und Vornamen Probleme machen. Oder es ist die Phonetik, was wir als e wahrnehmen, ist i- und umgekehrt, das gleiche mit O und U- manchmal wäre ein Blick auf eine deutsch beschriftete Karte schon nützlich.
Gilt auch für Städte-Namen, Idlib kenne ich in in zwei Versionen von den Ausweisen, Mossul kann auch schonmal Mosul, Musul werden.
Etwas sehr böse: Irgendwann schaffen wir das, wahrscheinlich aber in vielen Fällen viel zu spät.
Abgesehen davon ist der Flüchtlingsansturm inzwischen gebrochen, die Folgen  abzuarbeiten, wird jedoch ungebrochen dauern. Nicht nur administrativ, sondern auch die Integration betreffend, dauerhaft oder auf Zeit. Vielen würde ich eine Chance gönnen hier Fuß zu fassen, und- absolut unkorrekt, manche wären besser im arabischen Raum geblieben.
Noch eines: Nicht allein der Glauben ist ausschlaggebend, manche  Christen aus Eritrea machen mehr Probleme als  Muslime.
Bislang in den Kursen:
Syrien,
Irak
Afghanistan
Iran
Jemen
Eritrea
Somalia
Non Refugees:
Vietnam, Honduras, Tunesien, Marokko, alle mit Deutschen verheiratet und im I- und Sprachkurs, um irgendwann die deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben.
 Es gibt, wider grün- bunte Ideologie, den Bodensatz der Unwilligen. Oder auch solcher, die nicht lernen können und schon darum hier nie ihren eigenen Unterhalt, bzw. den der Familie bestreiten können.
Persönlich kann ich durchaus sagen, dass mich die Begegnung mit vielen der Flüchtlinge an Erfahrungen und guten Momenten bereichert hat. Das aber für das ganze Land als ausschließliche Wahrheit zu verkünden, war und bleibt falsch.
Gibt halt solche und solche- überall.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Das europäische Statistikamt hat Zahlen für die Migration in die EU und Deutschland veröffentlicht. Nach den bis 2015 erhobenen Daten leben in Deutschland mindestens 11 Mill. Einwanderer und deren Kinder - das sind 13,3%. Das entspricht etwa der Einwohnerzahl Belgiens oder Griechenlands. Davon sind 8,7 Mill. Nicht-EU-Ausländer. Allein 2015 strömten 1,5 Mill. nach Deutschland.
In der gesamten EU ist durch die Migrationswelle die Zahl der Ausländer auf 20,7 Mill. nach oben geschnellt - das entspricht beinahe der Bevölkerungszahl Australiens. Dazu kommen noch einmal 16 Mill., die innerhalb der EU ihren Aufenthaltsort in ein anderes Land verlegt haben.
Dabei ist die Verteilung der Migration sehr unterschiedlich - sowohl in den Ländern der EU, als auch innerhalb Deutschlands.
So weist Luxemburg mit 45,2% den weitaus höchsten Ausländeranteil auf [Anm. d. Autors: dort vermutlich vor allem Bänker - Vorsicht! Ironie! ;-) ], Österreich 18,2% und Schweden 17,0%.
Das Nicht-EU-Land Schweiz kommt auf 27,9%.
Dem gegenüber die niedrigsten Ausländeranteile weisen Polen mit 1,6%, Rumänien mit 1,8% und Bulgarien mit 1,9% auf.
Auch die Unterschiede innerhalb Deutschlands sind gravierend. So haben vor allem Metropolen, wie Berlin mit 16,4% Bremen mit 16,1% und Hamburg mit 15,6% die höchsten Ausländeranteile, dicht gefolgt vom Flächenland Hessen mit 15,2%.
Die niedrigsten Ausländeranteile weisen Ostdeutsche Länder auf - Thüringen mit 3,5%, Brandenburg mit 3,6% und Sachsen-Anhalt mit 3,7%.
Damit sind vor allem reiche EU-Länder zu Einwanderungsländer geworden, weil sich Migranten dort die besten Perspektiven erhoffen. Ob sich die Migration auch für die betreffenden Länder als Vorteil erweist, hängt vor allem vom Qualifikationsgrad der Migranten ab. Das Pro-Kopf-BIP kann sich durch Migration dann erhöhen, wenn die Migranten gut ausgebildet sind.
Für Deutschland gibt es jedoch Hinweise darauf, dass sich außereuropäische Migranten schwertun, qualifizierte Jobs zu finden. In diesem Fall, wenn Migranten eine geringere Qualifikation aufweisen, als die einheimische Bevölkerung, könnten diese das BIP des Landes senken und es könnte sogar zur Folge haben, dass die Löhne niedrig qualifizierter einheimischer Arbeitnehmer tendenziell sinken.

Quelle: Die Welt - Printausgabe v. 28. Juni 2017
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Innenpolitik“