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Moderator: Barbarossa

Renegat
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Du hast meine Intention völlig falsch verstanden oder habe ich mich so unklar ausgedrückt, Rualdhri. Mir ging es überhaupt nicht um den 100. Aufguss der Integrationsdebatte.
Nein, es ging mir um die Auslagerung der Familienarbeit, die in D in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:...es ging mir um die Auslagerung der Familienarbeit, die in D in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat.
Das können sich aber auch nur Leute leisten, die genug Geld haben. Also hier in Brandenburg kenne ich so etwas nicht.
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:...es ging mir um die Auslagerung der Familienarbeit, die in D in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat.
Das können sich aber auch nur Leute leisten, die genug Geld haben. Also hier in Brandenburg kenne ich so etwas nicht.
Mmmh, dabei hätte ich gedacht, dass gerade die DDR-Erfahrung einiges zum Thema "Umverteilung von Familienarbeit" beisteuern kann. Schließlich waren doch in der DDR meist beide Partner voll berufstätig und Wohnen in der Großfamilie eher die Ausnahme oder irre ich mich da?

Gemeint ist die Verlagerung der Familienarbeit im Vergleich zu den Verhältnissen vor ca 50 Jahren und früher.
Renegat hat geschrieben:Früher in den 50/60er Jahren machte das alles die Hausfrau unentgeltlich, die kümmerte sich darüberhinaus auch noch um die Kinder, pflegte die Alten und Kranken, auch das kostete nichts.
Heute haben wir einen riesigen Markt von Dienstleistungen, die arbeitsteilig die Hausfrau ersetzen. Alten- und Pflegeheime, Kinderbetreuung in den unterschiedlichsten Formen, wenn es denn überhaupt noch Kinder zu betreuen gibt. Viele Paare kommen vor lauter Arbeit und Konsum gar nicht mehr dazu, ein Kind in der Lebensplanung zu berücksichtigen. Tägliches selberkochen dürfte bei 2 vollberufstätigen Partnern eher die Ausnahme sein.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:...es ging mir um die Auslagerung der Familienarbeit, die in D in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat.
Das können sich aber auch nur Leute leisten, die genug Geld haben. Also hier in Brandenburg kenne ich so etwas nicht.
Mmmh, dabei hätte ich gedacht, dass gerade die DDR-Erfahrung einiges zum Thema "Umverteilung von Familienarbeit" beisteuern kann. Schließlich waren doch in der DDR meist beide Partner voll berufstätig und Wohnen in der Großfamilie eher die Ausnahme oder irre ich mich da?
Da irrst du dich nicht, aber die Hausarbeiten werden eben irgendwie aufgeteilt, aber keinesfalls Dienstleister dafür beauftragt. Auch auswärts essen zu gehen ist hier eher die Ausnahme (z. B. feierliche Anlässe) als die Regel. Soviel Geld hat hier eigentlich kaum jemand (also der Durchschnitt), dass er ständig ins Restaurant essen gehen kann. Restaurants haben hier dadurch allerdings nach meiner Einschätzung einen recht schweren Stand. Aber was soll man machen?
Renegat hat geschrieben:Gemeint ist die Verlagerung der Familienarbeit im Vergleich zu den Verhältnissen vor ca 50 Jahren und früher.
Renegat hat geschrieben:Früher in den 50/60er Jahren machte das alles die Hausfrau unentgeltlich, die kümmerte sich darüberhinaus auch noch um die Kinder, pflegte die Alten und Kranken, auch das kostete nichts.
Heute haben wir einen riesigen Markt von Dienstleistungen, die arbeitsteilig die Hausfrau ersetzen. Alten- und Pflegeheime, Kinderbetreuung in den unterschiedlichsten Formen, wenn es denn überhaupt noch Kinder zu betreuen gibt. Viele Paare kommen vor lauter Arbeit und Konsum gar nicht mehr dazu, ein Kind in der Lebensplanung zu berücksichtigen. Tägliches selberkochen dürfte bei 2 vollberufstätigen Partnern eher die Ausnahme sein.
Pflegeheime, Kinderbetreuung - ok und sogar Winterdienst vor Privatgrundstücken ist nicht so selten, aber sonst wird in den meisten Familien alles selbst erledigt. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass das der Standard sein soll, was du geschrieben hast. Ich würde da eher sagen, dass solche Leute auf ziemlich großem Fuß leben. Bei sehr reichen Leuten mag das ja so sein, aber wieviel Prozent der Bevölkerung machen die aus?
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Wallenstein

Barbarossa
Da irrst du dich nicht, aber die Hausarbeiten werden eben irgendwie aufgeteilt, aber keinesfalls Dienstleister dafür beauftragt. Auch auswärts essen zu gehen ist hier eher die Ausnahme (z. B. feierliche Anlässe) als die Regel. Soviel Geld hat hier eigentlich kaum jemand (also der Durchschnitt), dass er ständig ins Restaurant essen gehen kann. Restaurants haben hier dadurch allerdings nach meiner Einschätzung einen recht schweren Stand. Aber was soll man machen?

Man muss wohl unterscheiden zwischen „Essen gehen“ und Nahrungsaufnahme. In Hamburg gibt es unzählige Lokale, die meistens Ausländern gehören, in denen man für 5 – 6 Euros eine gute Mahlzeit bekommt. Sie sind ständig voll, oft sogar überfüllt, denn ein großer Teil der Hamburger ist berufstätig und hat keine Zeit zum Kochen. Deshalb essen sie mittags in Kantinen oder eben in diesen Lokalitäten. Unter „Essen gehen“ verstehen wir aber: abends in ein Restaurant gehen, Zeit haben, mehrere Gänge, Wein oder Bier. Das kostet dann natürlich schnell 40 oder 50 Euro pro Person. Das kann man nicht jeden Tag machen. Allerdings, viele haben das Geld, denn die Restaurants sind auch abends meistens voll. Für einige muss man sogar Reservierungen vornehmen. Am Wochenende ist sowieso immer alles überfüllt.

Treppenhausreinigungen, Winterdienst, das wird inzwischen fast überall von Dienstleistern übernommen und das macht kaum noch jemand selbst.

Fazit: Die Hamburger haben anscheinend viel mehr Geld als die Leute in Brandenburg (wenn auch natürlich nicht alle). Die Lebensgewohnheiten sind daher unterschiedlich.
Renegat
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Renegat hat geschrieben: Mmmh, dabei hätte ich gedacht, dass gerade die DDR-Erfahrung einiges zum Thema "Umverteilung von Familienarbeit" beisteuern kann. Schließlich waren doch in der DDR meist beide Partner voll berufstätig und Wohnen in der Großfamilie eher die Ausnahme oder irre ich mich da?
Barbarossa hat geschrieben:Da irrst du dich nicht, aber die Hausarbeiten werden eben irgendwie aufgeteilt, aber keinesfalls Dienstleister dafür beauftragt.
Wirklich keine Putzfrau so 1 x Woche oder 2 x Jahr ein Fensterputzer, keine Treppenhausreinigung in Mehrfamilienhäusern? Mir ist schon klar, dass das im besten Fall Minijobs sind.
Wahrscheinlich kommt es darauf an, wo man lebt und ob beide Partner voll berufstätig sind. Sind sie das, können sie sich Putzhilfe usw idR leisten.
Sind beide berufstätig, müssen sie sich auch Hilfe bei der Betreuung der eigenen, alten oder kranken Eltern leisten. Alten- und Pflegeheime sind teuer, nicht alles deckt die Pflegeversicherung. Wie war denn die Altenbetreuung in der DDR geregelt? Du schreibst, das Pflegeheime auch üblich sind, werden denn neue gebaut für den Altenberg, der in den nächsten Jahrzehnten überall ansteht?
Hier findet inzwischen eine breite Diskussion statt, wie Ältere in Zukunft möglichst lange in der eigenen Wohnung selbstbestimmt leben können, auch wenn die Kinder ganz woanders leben und nur sehr eingeschränkt aus der Ferne helfen können. Mehrgenerationenhäuser, Altenwohngemeinschaften und betreutes Wohnen sind ein paar Stichwörter zu dem Kulturwandel, den wir entwickeln müssen, weil eben nicht mehr die Familie für alle Hilfen und das Soziale zuständig ist.
Bei der Kinderbetreuung weiß man ja, dass die Vollzeitbetreuung von der Krippe bis zum Hort in der DDR gewährleistet war, wahrscheinlich angepasst an die Arbeitszeiten der Eltern. Ist das heute auch noch so? Und was machen die Eltern, wenn das Kind krank ist? Können sie noch auf ein unentgeltliches, soziales Netz von Großeltern oder Nachbarn zurückgreifen.
Solche sozialen Netze funktionieren auf Dauer nur, wenn man etwas zurückgeben kann, es ein Geben und Nehmen ist, man ist dem Helfer verpflichtet. Will man das nicht, weil man keine Zeit übrig hat, muß man für die Hilfe und Unterstützung bezahlen. Und damit sind wir wieder konkret beim Thema Wertewandel.
Barbarossa hat geschrieben: Auch auswärts essen zu gehen ist hier eher die Ausnahme (z. B. feierliche Anlässe) als die Regel. Soviel Geld hat hier eigentlich kaum jemand (also der Durchschnitt), dass er ständig ins Restaurant essen gehen kann. Restaurants haben hier dadurch allerdings nach meiner Einschätzung einen recht schweren Stand. Aber was soll man machen?
Solche teuren Restaurants, wo man ausnahmsweise hingeht, gibt es natürlich auch. Die meinte ich aber nicht, sondern die vielen kleinen, die sich irgendwo zwischen Stehimbiss, Mitnahmebäcker und freier Kantine bewegen. Wo man eine ordentliche Mahlzeit bekommt zwischen 3 - 7€.
Teilweise kann man da sogar nett sitzen, bes. im Sommer draußen. Ohne Sitzplätze draußen am Bürgersteig werden viele Imbissrestaurants gar nicht mehr wahrgenommen, scheint mir.
Häufig ist Selbstbedienung, es gibt aber auch solche Minirestaurants mit Bedienung, das kostet dann mehr, und geht trotzdem schnell. Gerade um Büro- und Verwaltungszentren hat sich eine Vielzahl von Mittagstischanbietern angesiedelt, z.Zt. gern mit gemüsereicher, fernöstlicher Küche. Die früher übliche Kantine beim Arbeitgeber scheint es kaum noch zu geben.
Auch für zu Hause gibt es in den Supermärkten ein reichhaltiges Angebot an Salaten, gebratenen Buletten, Geflügelteilen und sonstigen fertigen Produkten, so dass die Kocherei am oft späten Feierabend entfallen kann.

Die klassischen Bäcker, mit ihrer Vielzahl von Läden können sich auch nur deshalb noch an jeder Ecke halten, weil sie neben Brot und Kuchen auch immer aufwändiger belegte Brötchen, Kaffee und andere Getränke für kleines Geld anbieten. Bei denen versorgen sich meist die Handwerker in der Pause. Früher hätten die wahrscheinlich ihre Brotdose ausgepackt oder irgendwo den Inhalt vom Henkelmann aufgewärmt, den Mutter oder Ehefrau zu Hause befüllte.
Alle diese Angebote würde es doch nicht geben, wenn sich beim Punkt Familienarbeit nichts geändert hätte.
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Balduin
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Also Putzhilfen sind auch in meiner Heimat nicht so verbreitet - wobei bei uns auch noch eher das klassische Modell vorzufinden ist, dass die Frau eine halbe Stelle hat, um sich um Kinder und Haushalt kümmern zu können.

Kantinen gibt's doch in größeren Unternehmen immer oder eben Tagesessen. Das ist ja auch praktischer. Gerade für Alleinstehende ist das ideal. Zudem macht ein richtiges Mittagessen ja mehr Sinn als Hauptmahlzeit statt am Abend? Das Kantinenessen hat sich auch stark gebessert - ich habe in Heidelberg immer das Buffet der Mensa genutzt, sehr lecker und vielseitig!

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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Das gastronomische Angebot ist inzwischen überwältigend. Bei uns ist ein Laden neben dem anderen: indisch, chinesisch, japanisch, türkisch, libanesisch, koreanisch, syrisch usw. Nur eines gibt es fast nicht mehr: die deutsche Küche. Man muss lange suchen, bevor man irgendwo versteckt ein Lokal mit Hausmannskost findet. (wenn man nicht die unvermeidliche Currywurst mit Pommes dazu zählt, die gibt es natürlich überall).

In Hamburg finden sich einige exklusive Restaurants mit typisch Hamburger Gerichten wie: Labskaus, Aalsuppe oder Rote Grütze, aber die Preise sind unverschämt und kaum zu bezahlen. Und auch in den Kantinen von den Firmen, in denen ich früher gearbeitet habe, gab es ebenfalls sehr häufig ausländische Gerichte.

Um auf das Thema Leitkultur zurück zu kommen: Was ist typisch deutsches Essen? Ein Emigrant aus Syrien wird nur schwer in Hamburg deutsches Essen überhaupt zu Gesicht bekommen. Speisen aus dem Nahen Osten gibt es haufenweise und es ist viel leichter, türkisches Essen zu bekommen als deutsches.
Renegat
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Ralph hat geschrieben:Also Putzhilfen sind auch in meiner Heimat nicht so verbreitet - wobei bei uns auch noch eher das klassische Modell vorzufinden ist, dass die Frau eine halbe Stelle hat, um sich um Kinder und Haushalt kümmern zu können.

Kantinen gibt's doch in größeren Unternehmen immer oder eben Tagesessen. Das ist ja auch praktischer. Gerade für Alleinstehende ist das ideal. Zudem macht ein richtiges Mittagessen ja mehr Sinn als Hauptmahlzeit statt am Abend? Das Kantinenessen hat sich auch stark gebessert - ich habe in Heidelberg immer das Buffet der Mensa genutzt, sehr lecker und vielseitig!

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Ob es Kantinen immer noch überall gibt, müsste man untersuchen. Nach meiner Erfahrung wurde in mittleren Unternehmen bis in die 80-90er noch mit eigenem Personal gekocht. Diese Mitarbeiter wurden schon bei den ersten "Effizienzwellen" als nicht zum Kerngeschäft gehörend, entlassen. Dann gab es Versuche mit externen Küchendienstleistern, die oft nicht so angenommen wurden. Man geht lieber mittags raus und sucht sich was nach eigenem Geschmack.
Es kann aber sein, dass das woanders anders ist. Im Sinne des Themas haben wir jetzt schon 3 Beispiele für praktisch andere Sinuswelten.
Wallenstein hat geschrieben:Das gastronomische Angebot ist inzwischen überwältigend. Bei uns ist ein Laden neben dem anderen: indisch, chinesisch, japanisch, türkisch, libanesisch, koreanisch, syrisch usw. Nur eines gibt es fast nicht mehr: die deutsche Küche. Man muss lange suchen, bevor man irgendwo versteckt ein Lokal mit Hausmannskost findet. (wenn man nicht die unvermeidliche Currywurst mit Pommes dazu zählt, die gibt es natürlich überall).

In Hamburg finden sich einige exklusive Restaurants mit typisch Hamburger Gerichten wie: Labskaus, Aalsuppe oder Rote Grütze, aber die Preise sind unverschämt und kaum zu bezahlen. Und auch in den Kantinen von den Firmen, in denen ich früher gearbeitet habe, gab es ebenfalls sehr häufig ausländische Gerichte.

Um auf das Thema Leitkultur zurück zu kommen: Was ist typisch deutsches Essen? Ein Emigrant aus Syrien wird nur schwer in Hamburg deutsches Essen überhaupt zu Gesicht bekommen. Speisen aus dem Nahen Osten gibt es haufenweise und es ist viel leichter, türkisches Essen zu bekommen als deutsches.
Wenn du Hausmannskost im Restaurant essen willst, musst du in den Osten fahren, Wallenstein. :D

Wobei ich stark bezweifle, ob ein Gast direkt aus China das Essen in unseren Chinarestaurants als chinesische Hausmannskost bezeichnen würde. Das gleiche gilt für die anderen Angebote internationaler Küche. Es ist das, was Zuwanderer hier entwickelt haben und was dem Geschmack des hiesigen Marktes entspricht.
Paul
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Was soll man mit solchen Leuten machen, wo die Integration aussichtslos erscheint und eine lebenslange Haftstrafe nicht verhängt werden kann?

http://translate.google.de/translate?hl ... 6bih%3D888

Gestern wurde in den Nachrichten eine Frau aus Frankreich gezeigt. Die Mutter zweier Krimineller Söhne ist ein Symbol gescheiterter Integration. Der jüngere Sohn stirbt bei einem Unfall mit einem gestohlenen Auto. Die Mutter will Hafturlaub für den einsitzenden älteren Sohn erzwingen und organisiert einen Aufstand. Bei dem Interview, wo sie das Geständnis zur Anstiftung zum Landfriedensbruch macht, ist sie noch auf freiem Fuß. Frankreich hat eine noch schlimmer gescheiterte Integration als wir in Deutschland. Da wollen wir hoffentlich nicht hin?
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Cherusker
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Paul hat geschrieben:
Gestern wurde in den Nachrichten eine Frau aus Frankreich gezeigt. Die Mutter zweier Krimineller Söhne ist ein Symbol gescheiterter Integration. Der jüngere Sohn stirbt bei einem Unfall mit einem gestohlenen Auto. Die Mutter will Hafturlaub für den einsitzenden älteren Sohn erzwingen und organisiert einen Aufstand. Bei dem Interview, wo sie das Geständnis zur Anstiftung zum Landfriedensbruch macht, ist sie noch auf freiem Fuß. Frankreich hat eine noch schlimmer gescheiterte Integration als wir in Deutschland. Da wollen wir hoffentlich nicht hin?
Der Klügere gibt solange nach, bis er selbst der Dumme ist ! :mrgreen:

Je mehr wir anderen "Lebensformen" in den Parallelgesellschaften nachgeben und diese tolerieren und akzeptieren, desto mehr Probleme wird es in der Zukunft geben. Wenn Gutmenschen glauben, daß sich das Problem von allein löst, sobald alle Arbeit haben und ein eigenes Zuhause, dann werden sie bald tief enttäuscht werden. Beispiel: der radikale Islam wird von vielen Moslems, z.B aus Saudi-Arabien, gelebt, die nicht gerade als arm zu bezeichnen sind. :mrgreen:

Wer ein Problem mit unserer westlichen Welt und unserem Grundgesetz hat, weil er z.B. andere Religionen nicht akzeptieren kann und dies mit Gewalt beantwortet, der hat hier eigentlich nichts verloren !

Ich sehe aber ein Problem auf uns zukommen und das ist die Unterlassung der Politiker. D.h. es wird jetzt noch von Integration in großen Reden gesprochen, aber wird es denn auch durchgesetzt? Man zeigt dann ein paar Vorbild-Flüchtlinge, die sich integriert haben, aber über die breite Masse wird sich kein Gedanke gemacht. :roll:
Ruaidhri
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Auch auswärts essen zu gehen ist hier eher die Ausnahme (z. B. feierliche Anlässe) als die Regel. Soviel Geld hat hier eigentlich kaum jemand (also der Durchschnitt), dass er ständig ins Restaurant essen gehen kann. Restaurants haben hier dadurch allerdings nach meiner Einschätzung einen recht schweren Stand. Aber was soll man machen?
Dch Ost- West- Gefälle? Und ein bisschen auch Sache der Prägung und Mentalität. Ständig auswärts essen ist zwar auch hier nun nicht Alltag, aber eben doch häufig und ganz spontan, ohne Anlass. Oder, wie Wallenstein es von Hamburg schrieb, ist es auch hier- auswärtiger günstiger Mittagstisch- seit Jahrzehnten üblich und unumgänglich.
Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass das der Standard sein soll, was du geschrieben hast. Ich würde da eher sagen, dass solche Leute auf ziemlich großem Fuß leben. Bei sehr reichen Leuten mag das ja so sein, aber wieviel Prozent der Bevölkerung machen die aus?
Nö, Alltag auch bei Doppelverdienern, die nicht reich sind. Ich denke, und so einb isschen aus Erfahrung mit Euch Erzpreußen, dass es wirklich nicht nur eine Sache des Geldes ist.
Meine gar nicht reiche Freundin in HH hat eine Putzhilfe, lässt sich im Garten helfen, weil sie ob einer Krankheit manches schlicht nicht kann, und Nachbarschafts-und Freundeshilfe ist als Dauereinrichtung keine Lösung.
Mal etwas weiter weg vom sonst so ernsten eigentlichen Hintergrund ist die kulinarische Frage denn ja dpch mal entspannend.
Kantinenessen gibt es nicht überall, es gibt (hier) ja kaum noch große Industriebetriebe, wo es lohnte, und wurde sogar abgeschafft, als die Belegschaften schrumpften und- wie in der Firma meines Mannes, nur noch das know- how, aber nicht mehr Produktion angesiedelt war.
Zudem macht ein richtiges Mittagessen ja mehr Sinn als Hauptmahlzeit statt am Abend?
Für Singles vielleicht, ich kenne aber viele Paare und Familien, in denen das gemeinsame warme Abendessen am Tisch!!! mit möglichst selbst zubereiteter Mahlzeit feste Instanz ist.
Wie es in Frankreich, Italien und Spanien eben auch war/ ist.
Wallenstein hat geschrieben:Labskaus, Aalsuppe oder Rote Grütze, aber die Preise sind unverschämt und kaum zu bezahlen.
Sollen wir Dich etwa zum Essen einladen, wenn ich mal wieder in Hamburg Küchendienst habe? Wird lecker, aber nicht so teuer! :lol:
Hast aber Recht, allein schon, wenn ich via nach Norderstedt /( oder mögliche Nebenstrecken) nach Fuhlsbüttel ( Alsterkrugchausse/ Erdkampsweg) fahre, hab ich nur ein einziges deutsches Lokal vor Augen. Nicht gerade die untere Preisklasse... :crazy:
Ansonsten ist Hamburg eine kulinarische Erlebnisstadt, Mittagstisch beim Portugiesen ist seit Ewigkeiten nomal, wenn man in der Nähe arbeitet, Alternativen gibt es noch reichlich.
Deutsche Küche: Hat sich am Ende dort aufgepeppt, vieles, was einst nicht dazu gehörte, ist heute eingedeutscht. Deutsch ist weiter gefasst, Pfeffer, Salz und Fondor als einzige Würzmöglichkeit sind längst out.
Klassiker gibt es immer noch, Sauerbraten, Rouladen, Sauerfleisch, die Scholle Finkenwerder Art oder Dorsch in Senfsauce und Reibekuchen sind auch gerade wieder in.
Unseren norddeutschen Grünkohl mit dreierlei Fleisch und dreierlei Kantüffeln bekommt auch ein Alfons Schubeck nicht mies geredet. Weder in Haushalten noch in Lokalen.
Manches ist verschwunden- eine richtig echte Ochsenschwanzsuppe oder die gute alte Rindfleischsuppe sind out in Lokalen.
Das dürfte in anderen Regionen ähnlich sein- regionale Gerichte haben Bestand- neben der erweiterten deutschen Küche und allem, was die internationale Küche bietet.
Eben auch ein wertvolles Stück Deutschland- zu Erntedank auf dem Dorf die Erbsensuppe vom Dorfschlachter, ein Stück weiter die Spezialitäten türkischer Küche- und als Nachtisch die leckeren Kuchen und Torten von Frauenchor und Landfrauen.
Das Landvolk mag beides- der Spruch, "wat de buer nich kennt, dat fret he nich!"
Es gibt typisch deutsche Spezialitäten, die ich hasse: Knödel jeder Art und Curry-Wurst.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:Wirklich keine Putzfrau so 1 x Woche oder 2 x Jahr ein Fensterputzer, keine Treppenhausreinigung in Mehrfamilienhäusern?
Nein, kenne ich nicht sowas. Selbst die Treppenreinigung in Wohnblocks wird von den Mietparteien oft noch selbst erledigt. Anderenfalls würden 50 Euro auf die Nebenkosten aufgeschlagen. Das will man meistens vermeiden.
Renegat hat geschrieben:Sind beide berufstätig, müssen sie sich auch Hilfe bei der Betreuung der eigenen, alten oder kranken Eltern leisten. Alten- und Pflegeheime sind teuer, nicht alles deckt die Pflegeversicherung. Wie war denn die Altenbetreuung in der DDR geregelt? Du schreibst, das Pflegeheime auch üblich sind, werden denn neue gebaut für den Altenberg, der in den nächsten Jahrzehnten überall ansteht?
Pflegeheime/Altengerechten Wohnheime wurden hier tatsächlich viel gebaut. Wie das finanziert wird, das muss dann jede Familie für sich entscheiden. Bei Geringverdienern wird wohl oft das Sozialamt einspringen müssen.
Renegat hat geschrieben:Hier findet inzwischen eine breite Diskussion statt, wie Ältere in Zukunft möglichst lange in der eigenen Wohnung selbstbestimmt leben können, auch wenn die Kinder ganz woanders leben und nur sehr eingeschränkt aus der Ferne helfen können. Mehrgenerationenhäuser, Altenwohngemeinschaften und betreutes Wohnen sind ein paar Stichwörter zu dem Kulturwandel, den wir entwickeln müssen, weil eben nicht mehr die Familie für alle Hilfen und das Soziale zuständig ist.
Wenn Demenz/Alzheimer bei den Senioren dazu kommt, ist eine Einweisung in ein Pflegeheim eigentlich fast unerlässlich. Für eine Familie ist die Betreuung eines so kranken Menschen oft eine zu große Belastung.
Sonst ist es natürlich anzustreben, dass ältere Leute so lange wie möglich ein selbständigiges Leben führen können. Da gibt es tatsächlich viele Angebote, wie Pflegedienste, die im Rahmen der Pflegeversichreung ein oder zweimal am Tag kommen - Essen auf Rädern und so. Das wird auch in Anspruch genommen.
Renegat hat geschrieben:Bei der Kinderbetreuung weiß man ja, dass die Vollzeitbetreuung von der Krippe bis zum Hort in der DDR gewährleistet war, wahrscheinlich angepasst an die Arbeitszeiten der Eltern. Ist das heute auch noch so? Und was machen die Eltern, wenn das Kind krank ist? Können sie noch auf ein unentgeltliches, soziales Netz von Großeltern oder Nachbarn zurückgreifen.
Letztes wird natürlich in den Familien entschieden, aber meistens wird wohl die Mutter per Krankschreibung zu Hause bleiben. Das wird von den Arbeitgebern natürlich nicht gern gesehen und kann sogar ein Einstellungshindernis sein.
Ansonsten, ja, diese Einrichtungen gibt es natürlich, aber mit festen Öffnungszeiten. Eltern müssen sich also darauf einstellen - ich musste damals als selbständiger Kurier nicht selten meinen Sohn mit dem Auto vom Kindergarten abholen und noch eine Stunde weiterarbeiten - er musste dann eben mitfahren.
Renegat hat geschrieben:Solche teuren Restaurants, wo man ausnahmsweise hingeht, gibt es natürlich auch. Die meinte ich aber nicht, sondern die vielen kleinen, die sich irgendwo zwischen Stehimbiss, Mitnahmebäcker und freier Kantine bewegen. Wo man eine ordentliche Mahlzeit bekommt zwischen 3 - 7€.
...
Richtig gegessen wird eigentlich zu Hause - abends.
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Ruaidhri
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Pflegeheime/Altengerechten Wohnheime wurden hier tatsächlich viel gebaut. Wie das finanziert wird, das muss dann jede Familie für sich entscheiden. Bei Geringverdienern wird wohl oft das Sozialamt einspringen müssen.
Nicht nur bei Geringverdienern, bei vielen, die zum Altenberg gehören und die keine Familie haben, reicht auch die Rente samt Pflegeversicherung nicht.
Sonst ist es natürlich anzustreben, dass ältere Leute so lange wie möglich ein selbständigiges Leben führen können. Da gibt es tatsächlich viele Angebote, wie Pflegedienste, die im Rahmen der Pflegeversichreung ein oder zweimal am Tag kommen - Essen auf Rädern und so. Das wird auch in Anspruch genommen.
Dazu können, auch schon erwähnt, neue Wohnformen gehören, Alten-WG statt Heim. Mag die Heim-Mafia aber nicht so gern, denn das könnte die Profite schmälern.
Wenn Demenz/Alzheimer bei den Senioren dazu kommt, ist eine Einweisung in ein Pflegeheim eigentlich fast unerlässlich. Für eine Familie ist die Betreuung eines so kranken Menschen oft eine zu große Belastung.
Ja, so bitter das klingt- es ist auch eine ungeheure Verantwortung. Erlebe ich gerade mit bei der Mutter einer Freundin, die rapide verfällt und bisweilen für Gefahrensituationen sorgt, auf die man gar nicht kommt.
Abgesehen von allem anderen, was geschieht und wirklich belastend ist, wenn man die eigenen Eltern so abbbauen sieht.
Wie hat man das früher gemacht? Da sollte man besser nicht zu tief nachforschen.
Sicherlich ist Fürsorge für Familie, für andere, ein Wert. Erhebt sich aber die Frage, ob dieser in seiner früheren Organisationsform überhaupt noch erhalten werden kann und ein Wert bleibt.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
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Ruaidhri hat geschrieben:...
Ja, so bitter das klingt- es ist auch eine ungeheure Verantwortung. Erlebe ich gerade mit bei der Mutter einer Freundin, die rapide verfällt und bisweilen für Gefahrensituationen sorgt, auf die man gar nicht kommt.
Abgesehen von allem anderen, was geschieht und wirklich belastend ist, wenn man die eigenen Eltern so abbbauen sieht.
Wie hat man das früher gemacht? Da sollte man besser nicht zu tief nachforschen.
...
Krankheiten, wie Alzheimer, treten ja meistens jenseits der 70 auf. Ich glaube, früher ist kaum jemand so alt geworden, so dass so eine Krankheit erst gar nicht zum Ausbruch kommen konnte - bzw. sich richtig bemerkbar machen konnte.
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