Asylsuchende / Zuwanderung in die Bundesrepublik seit 2015

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Sollte in Deutschland ein Einwanderungsgesetz erlassen werden?

Ja
40
89%
Nein
5
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 45
Renegat
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Was soll man dazu noch sagen? Täglich irgendwelche sinn- und planlosen Ankündigungen, weit weg von den realen Notwendigkeiten, ein Kindergartendebatierclub ohne Sinn für die Fakten.
Und das am Todestag von Helmut Schmidt, an dessen zur Legende gewordenen Ruf als entscheidungsfreudigen Pragmatiker sich doch gerade alle erinnern.
Cherusker
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Auch Schweden rudert langsam aber sicher zurück. Bisher galt Schweden als sehr offen und großzügiges Land. Aber mittlerweile kippt langsam die Stimmung. Noch im September sprachen sich 44% der Schweden für eine Steigerung der Flüchtlingszahlen aus. Jetzt fordern 59% der Schweden ein rigideres Handeln. Statt den erwarteten 74.000 Flüchtlingen (bei einer Zahl von 9,6Mio.Schweden) werden wohl 190.000 kommen und für 2016 werden 170.000 erwartet. :shock: Bisher konnte man das mit Streichungen im Entwicklungshilfebudget finanzieren. Doch jetzt reicht das nicht mehr aus und es stehen umfangreiche Einsparungen in allen Bereichen an.
Ferner kann Schweden nicht mehr jedem Flüchtling eine Unterkunft zusichern. Deswegen sollen sich die Flüchtlinge selbst eine Bleibe suchen oder nach Dänemark und Deutschland zurückkehren bzw. sie auf andere EU-Länder verteilen. Migrationsminister Morgan Johansson sagt: "Wir haben die Grenze des Machbaren erreicht."
In Schweden soll es zukünftig nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung und eine Erschwerung der Familienzusammenführung geben. :!:
Auch gibt es mittlerweile Gewaltausbrüche (Brandanschläge) gegen Asylunterkünfte, die jedoch glimpflich verliefen, weil diese noch nicht bewohnt waren.
Also nicht nur in Deutschland steht man vor großen Problemen, wenn alle kommen sollen.....
Renegat
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Aktuell findet ein spezieller Gipfel in Malta statt. http://www.br.de/nachrichten/eu-fluecht ... a-100.html
Dabei wird ein Aktionsplan diskutiert, mit dem man die Migration aus Afrika bekämpfen will. Es geht dabei natürlich um viel Geld/Entwicklungshilfe in einem Treuhandfond. Damit sollen junge Menschen eine Perspektive d.h. einen Arbeitsplatz in ihrer Heimat erhalten. Das klingt erstmal gut, ist aber nicht neu und so stellt sich die Frage, ob mehr Geld an Staaten und deren mow geeignete Regierungen denn wirklich die Migration verhindern, indem Fluchtursachen bekämpft werden.

Angus Deaton ist anderer Meinung, er vertritt die These, dass erfolgreiche Flüchtlinge mehr zur kleinteiligen Entwicklung ihrer Herkunftsländer beitragen können, als mit Geld unfähige Regierungen zu stützen. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 62121.html
Ruaidhri
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Inzwischen haben wir ja einige Fäden zum Thema Flüchtlinge und Asyl verstrickt.
Zur folgenden verlinkten Quelle: Mir ist absolut klar, aus wessen Perspektive der ehemalige Innenminister Schleswig-Holsteins da spricht,dennoch finde ich seine Anregung und die weiteren Erklärungen im Artikel unter einigen Gesichtspunkten durchaus bedenkens - und diskutierenswert.
Er möchte das Wohnort-Zuweisungsgesetz wieder in Kraft gesetzt sehen. Heißt, die freie Wahl des Wohnortes einzschränken, um die Bildung von Parallelgesellschaften zu vermeiden.
Quelle:
http://www.shz.de/schleswig-holstein/po ... 69316.html
Thema:
Angst vor Parallelgesellschaften : Gegen soziale Brennpunkte: Umzugs-Verbot für Flüchtlinge in SH?
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Renegat
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Ruaidhri hat geschrieben:Inzwischen haben wir ja einige Fäden zum Thema Flüchtlinge und Asyl verstrickt.
Zur Aussage später, hier nur zur Ordnung http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 888#p60888
Renegat
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Ruaidhri hat geschrieben:Inzwischen haben wir ja einige Fäden zum Thema Flüchtlinge und Asyl verstrickt.
Zur folgenden verlinkten Quelle: Mir ist absolut klar, aus wessen Perspektive der ehemalige Innenminister Schleswig-Holsteins da spricht,
Mir nicht so unbedingt, aus welcher?

Ruaidhri hat geschrieben:....dennoch finde ich seine Anregung und die weiteren Erklärungen im Artikel unter einigen Gesichtspunkten durchaus bedenkens - und diskutierenswert.
Er möchte das Wohnort-Zuweisungsgesetz wieder in Kraft gesetzt sehen. Heißt, die freie Wahl des Wohnortes einzschränken, um die Bildung von Parallelgesellschaften zu vermeiden.
Quelle:
http://www.shz.de/schleswig-holstein/po ... 69316.html
Thema:
Angst vor Parallelgesellschaften : Gegen soziale Brennpunkte: Umzugs-Verbot für Flüchtlinge in SH?
Ich wußte nicht, dass das Wohnungszuweisungsgesetz bei Spätaussiedlern angewendet wurde, überall?

Wie dem auch sei, eine vernünftige Mischung ist der Integration förderlich. Ich denke zwar nicht, dass jeder Flüchtling von sich aus, eine Wohnung nahe von Landsleuten anstrebt, trotzdem kann es sich so ergeben, wenn man die Verteilung dem freien Wohnungsmarkt überlässt. Die befürchteten Parallelgesellschaften werden nicht unbedingt rein muslimische oder syrische sein, sondern eher Unterschichtviertel. Das ist jedoch genauso schlimm, denn es führt zu ansteckender Perspektivlosigkeit.

Kleinstädte, evtl. sogar Dörfer halte ich für eine gute Lösung, wenn die jeweilige Kommune dazu bereit ist. Klingt vielleicht blauäugig aber ich denke, man sollte in den Orten die Bürger befragen, ob und wieviele Flüchtlinge sie in leerstehende Wohnungen oder sogar in Neubauten aufnehmen wollen. Für viele überalterte Orte kann das eine große Zukunftschance sein, neues Leben bedeuten, vielleicht den letzten Laden rentabel machen oder den Arzt im Ort halten. Wenn beides stimmt, die Bürger auch unterstützen wollen und Wohnraum geschaffen wird, ja dann könnte man den Umzug für drei Jahre ausschließen. In den 3 Jahren werden sich die Neuankömmlinge eingelebt haben.
Das gleiche gilt für Großstädte, dort müsste die Verteilung viel gleichmäßiger auf die Stadtviertel passieren. Sozialer Wohnungsbau und Flüwos in die Mittelschichtquartiere, das schafft Verständnis füreinander. In meinem Stadtteil kommen auf jeden Flüchtling 10-20 Unterstützer und ich denke, dass das kein Einzelfall ist. Jeder möchte in seinem Umfeld helfen, das schafft auch untereinander sozialen Kitt.
Ruaidhri
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Breitner:
Mir nicht so unbedingt, aus welcher?
Breitner ist sehr plötzlich und überraschend aus dem Innenministerium in die Wohnungswirtschaft gewechselt. War ein ziemlicher Tiefschlag für unseren MP, weil zusätzlich noch Zoff um die damalige Kultusministerin gab.
Zum Thema:
Kleinstädte, evtl. sogar Dörfer halte ich für eine gute Lösung, wenn die jeweilige Kommune dazu bereit ist. Klingt vielleicht blauäugig aber ich denke, man sollte in den Orten die Bürger befragen, ob und wieviele Flüchtlinge sie in leerstehende Wohnungen oder sogar in Neubauten aufnehmen wollen.
Die Idee einer Befragung ist nicht schlecht- so übel würde das Ergebnis wohl nicht aussehen, wenn sich der Zuzug in Grenzen hält- und die Zuzügler sich an hiesige Gewohnheiten und Sitten anpassen und keine extra-Wurst gebraten kommen.
Wohnungsleerstand gibt es in S-H kaum, jedenfalls nicht in dem Preissgement, nicht in den Dörfern, und auch in den Kleinstädten ist wenig Spielraum. Ich bin auf Wohnungssuche- und es ist bös schwierig.
Für viele überalterte Orte kann das eine große Zukunftschance sein, neues Leben bedeuten, vielleicht den letzten Laden rentabel machen oder den Arzt im Ort halten.
Das sehe ich als Dorfmensch etwas weniger optimistisch, sind durchaus die "Alten", die die überlebenden Läden in Gang halten und dem Arzt volle Praxis bescheren, und junge Familien ziehen immer noch gern aufs Land.
Zum Großeinkauf fährt man mehrheitlich nach der Arbeit, liegt sowieso am Weg. In den noch kleineren Nachbardörfern gibt es gar nichts, keine Läden, keinen Arzt, keine Bank, fast keinen ÖPNV- war nie anders.
Daran würden auch neue Bewohner nichts ändern, oder es müssten gar gleich mehrere Hundert sein, wo jetzt nur 150 Menschen leben.
Da ist dann doch wieder die Frage, ob es da nicht dann ganz gewaltige Investitionen im Vorlauf geben muss, Wohnraum- und Abeitsplatzbeschaffung wären auch auf dem Lande wie in den Kleinstädten und größeren Ortschaften vonnöten.
Mal ab davon, dass es nicht so ganz einfach ist, im echten Norden Fuß wirklich zu fassen. Freundlich, aber eigenbrötlerisch, was das Privatleben angeht, ist man hier auf dem Lande, bei aller stillen Hilfsbereitschaft. Ist schon etwas dran, an der norddeutschen Zurückhaltung, die zum Land gehört wie das Wetter und die Stürme.
Dennoch finde ich die Idee akzeptabel, besser als jede Ghetto-Bildung in den wenigen großen Städten, Flensburg, Kiel, Lübeck und Neumünster, jetzt regional gesehen.
Zumutbar finde ich sie für die Flüchtlinge, die nunmal damit leben müssen, dass sie nicht ins Paradies eingewandert sind und dass man überall Zeit und vor allem einigermaßen stabile Zahlen braucht, um planen und Planungen durchführen zu können.
Ich wußte nicht, dass das Wohnungszuweisungsgesetz bei Spätaussiedlern angewendet wurde, überall?
Es galt bundesweit, ob es angewendet wurde, lag, glaube ich, bei Ländern und Kommunen.
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Cherusker
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Ruaidhri hat geschrieben: Da ist dann doch wieder die Frage, ob es da nicht dann ganz gewaltige Investitionen im Vorlauf geben muss, Wohnraum- und Abeitsplatzbeschaffung wären auch auf dem Lande wie in den Kleinstädten und größeren Ortschaften vonnöten.
Will man künstlich Arbeitsplätze schaffen? Wie will man denn Unternehmen auf das Land locken, wenn sie jahrelang sich von dort entfernt haben? :shock: Nehmen wir mal das Beispiel Weserbergland. Wenn man von dort eine Autobahn erreichen will, dann ist diese fast eine Stunde Fahrzeit entfernt. :!: Eine geplante Autobahn, die den Raum Holzminden/Höxter mit Paderborn und der A7 verbinden sollte, wurde von der Sozi-Regierung aufs Eis gelegt. :roll: Welches Unternehmen soll sich denn in so eine verwaiste Gegend niederlassen ? Folge, das Weserbergland überaltert immer mehr und es gibt zunehmend eine Landflucht. Und da sollen Flüchtlinge helfen, die über keine eigene Mobilität verfügen? :shock: Die wollen lieber in die Großstädte, dort wo es "Leben" gibt....und das kann man auch verstehen.
Renegat
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Cherusker hat geschrieben:
Ruaidhri hat geschrieben: Da ist dann doch wieder die Frage, ob es da nicht dann ganz gewaltige Investitionen im Vorlauf geben muss, Wohnraum- und Abeitsplatzbeschaffung wären auch auf dem Lande wie in den Kleinstädten und größeren Ortschaften vonnöten.
Will man künstlich Arbeitsplätze schaffen? Wie will man denn Unternehmen auf das Land locken, wenn sie jahrelang sich von dort entfernt haben? :shock: Nehmen wir mal das Beispiel Weserbergland. Wenn man von dort eine Autobahn erreichen will, dann ist diese fast eine Stunde Fahrzeit entfernt. :!: Eine geplante Autobahn, die den Raum Holzminden/Höxter mit Paderborn und der A7 verbinden sollte, wurde von der Sozi-Regierung aufs Eis gelegt. :roll: Welches Unternehmen soll sich denn in so eine verwaiste Gegend niederlassen ? Folge, das Weserbergland überaltert immer mehr und es gibt zunehmend eine Landflucht. Und da sollen Flüchtlinge helfen, die über keine eigene Mobilität verfügen? :shock: Die wollen lieber in die Großstädte, dort wo es "Leben" gibt....und das kann man auch verstehen.
Das Weserbergland ist ein gutes Beispiel, kennst du es gut, Cherusker? Ich habe es mehrfach kurz besucht, im Abstand von knapp 10 Jahren. Der Eindruck des Niedergangs in dieser relativ kurzen Zeit ist schon erschreckend. Jedenfalls wenn man die Orte besucht, die nicht an den Bundesstraßen liegen. Mehr große Straßen bringen wahrscheinlich auch nichts, denn die Landstraßen sind gähnend leer.
Ein paar Lichtblicke sind mir aufgefallen, z.B. bei Höxter die Ölmühle Solling und andere mittelständische Betriebe im Gewerbegebiet. Ob die Arbeitskräfte brauchen, weiß ich allerdings nicht. Höxter und einige andere Städtchen an der Oberweser könnte ich mir durchaus vorstellen. Die Einwohner machten auf mich einen sehr aufgeschlossenen Eindruck und Leerstand gibt es dort genug. Da passt wahrscheinlich nicht jeder Flüchtling hin, das muss man freiwillig wollen. Mit etwas Unternehmergeist und Eigeninitiative könnten sich schon Perspektiven ergeben.

Vor kurzem wollte james hier im Thread http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 753#p60753 die Sahara begrünen und dort Flüchtlinge ansiedeln. Ein solches Pionierprojekt wäre evtl. in einigen Oberweserlagen aussichtsreicher und mit viel weniger Kosten und Aufwand zu realisieren, z.B. mit Demeter oder Biolandbetrieben.
Ruaidhri
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Renegat hat geschrieben:Vor kurzem wollte james hier im Thread viewtopic.php?p=60753#p60753 die Sahara begrünen und dort Flüchtlinge ansiedeln. Ein solches Pionierprojekt wäre evtl. in einigen Oberweserlagen aussichtsreicher und mit viel weniger Kosten und Aufwand zu realisieren, z.B. mit Demeter oder Biolandbetrieben.
Mal die Frage, wieviele Flüchtlinge a) in der Lage, b) bereit wären, sich dem Öko-Landbau zu widmen, und ob das dann auch rentabel wäre. Den Dschungel an Verordnungen etc. muss man erstmal verstehen- fällt schon mit Deutsch Muttersprache oft schwer.
Will man künstlich Arbeitsplätze schaffen? Wie will man denn Unternehmen auf das Land locken, wenn sie jahrelang sich von dort entfernt haben?
Genau das ist die Frage- und das gelingt nur, wenn tatsächlich gute Verkehrsanbindungen vorhanden sind. Oder auch Bedarf. Zwei große Lebensmittelketten haben bei uns ihre Verteilerzentren, weil dicht an der Autobahn, bzw. am Knotenpunkt zweier weiterer Verkehrsachsen. Massenhaft Arbeitsplätze fürs Umland haben die aber nicht gebracht.
Kleine und mittelständische, teilweise hoch spezialisierte Firmen haben wir rundherum, die nicht ganz so auf Logistik angewiesen sind.
Der Mittelstand kann vielleicht einiges auffangen, doch das reicht nie. Tourismusgewerbe? Schwierig, da werden, abseits des Tellerwaschens, solide Sprachkenntnisse und Umgangsformen erwartet, vermutlich sind weder Kopftuch noch männlicher Chauvinismus erwünscht, aber jede Toleranz erforderlich, was den Umgang mit hiesigen ( auch schlechten) Gewohnheiten betrifft.
Landesweit bleibt es mir die Frage, wie wir den Großteil der Flüchtlinge, ca. 50.000 inzwischen, in einem inzwischen de- industrialisierten Bundesland in Lohn und Brot bringen sollen.
Industrie ist kaum noch vorhanden, die Landwirtschaft ist mechanisiert, und das wird sich nicht wieder rückgängig machen lassen lassen. Globale Welt- Ackerbau ist heute mehr Büro-Arbeit als Treckerfahren.
Was passieren müsste, wissen alle- wie es denn im großen Maßstab möglich werden soll, darauf fehlen Antworten.
http://www.shz.de/schleswig-holstein/in ... 09192.html
Die wollen lieber in die Großstädte, dort wo es "Leben" gibt....und das kann man auch verstehen.
Verstehen kann man es sicher, doch zulassen darf man es nicht nach Belieben.
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Renegat
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Renegat hat geschrieben:Vor kurzem wollte james hier im Thread viewtopic.php?p=60753#p60753 die Sahara begrünen und dort Flüchtlinge ansiedeln. Ein solches Pionierprojekt wäre evtl. in einigen Oberweserlagen aussichtsreicher und mit viel weniger Kosten und Aufwand zu realisieren, z.B. mit Demeter oder Biolandbetrieben.
Ruaidhri hat geschrieben:Mal die Frage, wieviele Flüchtlinge a) in der Lage, b) bereit wären, sich dem Öko-Landbau zu widmen, und ob das dann auch rentabel wäre. Den Dschungel an Verordnungen etc. muss man erstmal verstehen- fällt schon mit Deutsch Muttersprache oft schwer.
Gedanklich bin ich auf der Suche nach Arbeitsplätzen für viele Menschen auf dem Land, eben Pionierprojekte. Und da kommt man automatisch auf Ökolandbau. Es gibt einige bestehende Höfe, die mit Menschen mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit oder geistiger Behinderung arbeiten.
Diesen Ansatz könnte man ausweiten und gleichzeitig qualifizieren und integrieren.
Will man künstlich Arbeitsplätze schaffen? Wie will man denn Unternehmen auf das Land locken, wenn sie jahrelang sich von dort entfernt haben?
Künstliche Arbeitsplätze? Eine interessante Umschreibung.
An der Oberweser schaffen die Flüchtlinge bereits Arbeitsplätze, sogar in Uslar http://jobs.meinestadt.de/uslar/standard?id=27566544
Ansonsten sucht McDonalds in Höxter, Holzminden etc, die Arbeitsplätze kennt man ja, sind auf jeden Fall Flüchtlingsgeeignet. http://jobs.meinestadt.de/hoexter?&page ... esult-list
Ruaidhri
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Arbeitsplätze, die eben nicht von Flüchtlingen besetzt werden können sind die meisten.
McDo rettet die Welt nicht. Du überschätzt die tatsächlichen schon vorhandenen Qualifikationen der allermeisten Flüchtlinge für den hiesigen Arbeitsmarkt. dazu, gerade im Dienstleistungsbereich, sind gute Deutsch-Kenntnisse nötig, um halbwegs qualifizierte Arbeitsplätze zu bekommen.
Gedanklich bin ich auf der Suche nach Arbeitsplätzen für viele Menschen auf dem Land, eben Pionierprojekte. Und da kommt man automatisch auf Ökolandbau. Es gibt einige bestehende Höfe, die mit Menschen mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit oder geistiger Behinderung arbeiten.
Diesen Ansatz könnte man ausweiten und gleichzeitig qualifizieren und integrieren.
Der Öko-Landbau trägt sich mal gerade mühsam selbst- und auch bei (wünschenswerter) Ausweitung wird der keine tragende Säule der Arbeitsplatzbeschaffung für dann schon fast Millionen von Menschen, von denen die meisten im Lande bleiben werden.
Viele werden genau das auch nicht wollen- mal sehen, wer hier Spargel, Erdbeeren und Gurken erntet, Ställe ausmistet und Bio-Schweine füttert.
Kurzfristig, und damit meine ich ein Jahrzehnt, werden wir große Probleme haben, inzwischen ist die große Euphorie über qualifizierten Fachkräfte vorbei.
http://www.t-online.de/wirtschaft/jobs/ ... chnen.html
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Renegat
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Ruaidhri hat geschrieben:Arbeitsplätze, die eben nicht von Flüchtlingen besetzt werden können sind die meisten.
McDo rettet die Welt nicht. Du überschätzt die tatsächlichen schon vorhandenen Qualifikationen der allermeisten Flüchtlinge für den hiesigen Arbeitsmarkt. dazu, gerade im Dienstleistungsbereich, sind gute Deutsch-Kenntnisse nötig, um halbwegs qualifizierte Arbeitsplätze zu bekommen.
Mir ging es nicht um große Lösungen, ich habe aus reiner Neugierde mal geguckt, was in der Beispielregion Oberweser an Arbeitsplätzen angeboten wird. Und da gibt es eben auch McDonald. Vielleicht äußert sich Cherusker noch mal zu dieser speziellen Region, ich kenne sie nur von Kurzbesuchen.
Du hattest diese 3-Jahres-Verpflichtung aus SH ins Spiel gebracht, Ruaidhri, gleichzeitig die Probleme in Dörfern und Kleinstädten geschildert, vor allem die fehlenden Wohnungen. Letzteres Problem gibt es an der Oberweser nicht, deshalb fände ich es ganz spannend, dort eine eher ländliche Integration zu prüfen. Vielleicht kann man dort eine für alle Bewohner vorteilhafte Belebung erreichen - die vielgerühmte win-win-Situation.



Gedanklich bin ich auf der Suche nach Arbeitsplätzen für viele Menschen auf dem Land, eben Pionierprojekte. Und da kommt man automatisch auf Ökolandbau. Es gibt einige bestehende Höfe, die mit Menschen mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit oder geistiger Behinderung arbeiten.
Diesen Ansatz könnte man ausweiten und gleichzeitig qualifizieren und integrieren.
Ruaidhri hat geschrieben:Der Öko-Landbau trägt sich mal gerade mühsam selbst- und auch bei (wünschenswerter) Ausweitung wird der keine tragende Säule der Arbeitsplatzbeschaffung für dann schon fast Millionen von Menschen, von denen die meisten im Lande bleiben werden.
Viele werden genau das auch nicht wollen- mal sehen, wer hier Spargel, Erdbeeren und Gurken erntet, Ställe ausmistet und Bio-Schweine füttert.
Die Spargelstecher und Erdbeerpflücker kommen meist aus dem Osten und arbeiten im Akkord. Für 2015 ist die Saison vorbei, die Tannenbäume sind auch geschlagen. Ab Frühjahr 2016 könnte man aber mit entsprechenden Fördermitteln versuchen, geeignete Flüchtlinge zum Spargelstechen anzustellen. Ist immer noch günstiger als nur Hartz IV.
Es ist doch nichts Neues, wenn ich die Sprache noch nicht ausreichend spreche, kann ich noch so hochgebildet sein, dann musste auch Student im Ausland bei der Weinlese jobben.
Es geht auch nicht um die tragende Säule der Arbeitsplatzbeschaffung für dann schon fast Millionen von Menschen, nein, es muss viel mühsamer und kleinteiliger auf den jeweiligen Ort und die dort lebenden Menschen zugeschnitten sein.
Ruaidhri
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Letzteres Problem gibt es an der Oberweser nicht, deshalb fände ich es ganz spannend, dort eine eher ländliche Integration zu prüfen. Vielleicht kann man dort eine für alle Bewohner vorteilhafte Belebung erreichen - die vielgerühmte win-win-Situation.
Versuch macht klug- und jeder kleine Erfolg, wo auch immer- trägt zu einem größtmöglichen bei.
Ab Frühjahr 2016 könnte man aber mit entsprechenden Fördermitteln versuchen, geeignete Flüchtlinge zum Spargelstechen anzustellen. Ist immer noch günstiger als nur Hartz IV.
Wäre möglich, und ich kenne einige Landwirte mit Erwerbszweig Spargel/ Erdbeeren/ Weihnachtsbäume, die " jeden einstellen, der zuverlässig und korrekt arbeitet".
Wobei- und das ist nun Sache der Migratinsbeauftragen, einmal mehr vielen enttäuschten Menschen beigebracht werden muss, dass sie auch solche Arbeit annehmen müssen. Samt Umfeld, denn sie werden sich auch von Frauen leiten lassen müssen.
Sicher ist: Deutsch und Landeskunde als Basis müssen sein, verpflichtend, und dürfen nicht zugunsten von Arbeit zurückgestellt werden.
Schon, um Missverständnissen im Vorwege zu begegnen und als Basis für vielleicht mal bessere Jobs.
Arbeit bringt dann Erweiterung aller sprachlichen und" zivilen" Kenntnisse und vielleicht für viele die erhoffte Integration.
Nicht für alle- vielleicht nichtmal für die Mehrheit.
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Barbarossa
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:arrow: Für das Jahr 2016 wurde das Thema "Flüchtlingsansturm nach Deutschland auch 2016 ungebrochen" eröffnet. Alle Beiträge zu diesem Thema können ab sofort dort gepostet werden. Um die Übersichtlichkeit zu dieser Thematik zu erhalten, wird dieser Pfad dafür geschlossen.
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