Mietwohnungsmarkt in Deutschland/Europa

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Ihr Lieben,
bei Frankfurt/M. habe ich keine Schwierigkeiten. Im Odenwald in unserem Häuschen ist das anders, es gibt Handwerker, aber viele Handwerker machen das im Nebenerwerb, weil ihr Umsatz nicht so groß ist. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
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Renegat hat geschrieben:Auch im Osten hat man in den frühen 90ern versucht, solche Minigewerbegebiete neben Kleinstädten zu etablieren. Ob dieses bewährte Mittel der Landesentwicklung dort was gebracht hat, bezweifle ich allerdings. Die Flucht aus dem ländlichen Osten hält ja bis heute an.
Triton hat geschrieben:Im Osten gibt es. mit Ausnahme des Handwerks, wohl kaum Familienbetriebe, die im Westen einfach den Grundstock der Selbstständigen bilden.
dieter hat geschrieben: bei Frankfurt/M. habe ich keine Schwierigkeiten. Im Odenwald in unserem Häuschen ist das anders, es gibt Handwerker, aber viele Handwerker machen das im Nebenerwerb, weil ihr Umsatz nicht so groß ist. :wink:
Zum Handwerk und allgemein zu Familienbetrieben und Selbständigkeit, auch als Kleinarbeitgeber könnten wir bei Bedarf ein eigenes Thema aufmachen. Gerade in Zeiten einer immer älter werdenden Bevölkerung, die teilweise noch über gute Renten verfügt, könnte das ein interessanter Markt sein. Das Baumarktsterben ist überdies ein Indiz, dass die "Alles-selber-machen-Bewegung" sich langsam abschwächt.
Triton hat geschrieben:Als ehemaliger Bewohner einer Großstadt kann ich Deinen Beschreibungen zustimmen. Aber echte Großstädte gibt es im Süden eher selten, typisch ist hier mit Ausnahme Münchens eher die Mittelstadt (<100000 Einwohner) mit dem entsprechenden Drumrum und das so alle 25 km. In BaWü bestimmt diese Struktur die Landschaft, echte ländliche Gegend gibt es fast nur auf der schwäbischen Alb und im Schwarzwald.

BaWü kenne ich nicht gut, solche Strukturen mit Mittelstädten, in denen es Arbeitsplätze gibt, sind natürlich ideal.
Sowas gibt es auch im Norden, aber nicht so häufig. Im Nachbarforum gab es dazu einige Themen.
Triton hat geschrieben:Und in dieser Struktur sind die besseren Lagen die mit viel Landschaft drumrum. Gestern war ich in einem Kaff (bis vor wenigen Jahren ohne Einkaufsmöglichkeit), dort wohnt der reiche Bonze neben dem reichen Bonzen. Erklärung: direkt am Ortsrand mit brauchbarer Aussicht.
Für die Reichen gelten andere Regeln, klar. Die werden wohl kaum eine Wohnung mieten.
Bei den derzeitigen Zinsen könnte man sich sowieso fragen, warum überhaupt noch jemand eine Wohnung mietet. Ich bin zu faul die Vergleichsrechnung zu suchen, letztlich kann das jeder für sich selbst ausrechnen. Ist die Kaltmiete höher als Zinsbelastung + Aufwand für Instandsetzung/haltung ist es schlauer, die Wohnung zu kaufen oder zu bauen.

Es gibt viele Länder in Europa, wo das die Regel ist, im Eingangsbeitrag hatte ich Ds außergewöhnlich hohe Mieterquote erwähnt.
Das Problem beim Kaufen ist allerdings, dass man sich ziemlich festlegt, denn bei einem Umzug muß man die alte Wohnung zu einem Preis wieder loswerden, zu dem man am neuen Wohnort wieder kaufen kann. Dazu kommen Steuern + Notargebühren, da muß man bis zu 10 % rechnen. Dieses Risiko schreckt viele, in Zeiten befristeter Arbeitsverhältnisse verständlich.
Suebe
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Renegat hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:AEinwohner) mit dem entsprechenden Drumrum und das so alle 25 km. In BaWü
Das Problem beim Kaufen ist allerdings, dass man sich ziemlich festlegt, denn bei einem Umzug muß man die alte Wohnung zu einem Preis wieder loswerden, zu dem man am neuen Wohnort wieder kaufen kann. Dazu kommen Steuern + Notargebühren, da muß man bis zu 10 % rechnen. Dieses Risiko schreckt viele, in Zeiten befristeter Arbeitsverhältnisse verständlich.

Sorry,
aber Jemand mit einem befristeten Arbeitsvertrag braucht sich über den Kauf von Wohneigentum keine Gedanken zu machen.
Er wird keine Bank finden, die dies finanziert.
Renegat
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Das Thema möchte ich gern wiederbeleben, denn seit wir es Anfang diesen Jahres diskutierten, hat sich viel geändert. Manchmal bringt ein knappes halbes Jahr und die Aussicht auf ein paar zusätzliche Menschen auf einen Schlag, neuen Schwung in eine seit Jahren festgefahrene Diskussion.
Nun soll auf einmal schnell neu gebaut werden, überkomplizierte Auflagen überprüft, zeitaufwendige Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren gestrafft und vor allem entrümpelt werden. Das ist erstmal ein guter Ansatz. Ich sehe aber ein großes Problem in den Ballungsräumen, nämlich die Flächen. Schon die Platzierung der diversen Flüchtlingsunterkünfte zeigt es. Integration ist schwierig, wenn neue Flüchtlinge zusammengeballt in abseitigen Lagen leben müssen, in leerstehenden Baumärkten, auf schlecht erschlossenen Restflächen, ohne vernünftige Anbindung an normale Nachbarschaften in gewachsenen Stadtteilen.

In kleineren Städten und Dörfern mag Wohnraum kein Problem sein, wahrscheinlich ist dort die Integration auch leichter weil der persönliche Kontakt theoretisch leichter herzustellen ist. Großstädte sind anonymer, da fällt Nähe schwerer, muß vielleicht neu gelernt werden. An gutem Willen fehlt es zur Zeit nicht, hier bilden sich gerade in gut situierten Stadtteilen bereits Unterstützerkreise, obwohl noch gar keine Flüchtlinge da sind.
Die Flüchtlinge sollten nach schneller Erstaufnahmeprozedur mitten rein in die normalen Stadtteile, nur dann können sich persönliche Beziehungen entwickeln.

Aber wie soll das gehen, wo sind in den gewachsenen Stadtteilen von Großstädten die Flächen für einen neuen, sozialen Wohnungsbau oder die freien Wohnungen, die sich auch Ärmere leisten können, von denen die aktuellen Flüchtlinge ja nur ein Teil sind.
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Barbarossa
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Unter dem Gesichtspunkt der Aufnahme von Flüchtlingen wird dieses Thema natürlich wieder besonders interessant.
In Berlin hat man vor der derzeitigen Flüchtlingswelle sogar ein Geheimnis darum gemacht, wo genau Asylbewerber untergekommen sind und zwar aufgrund von Befürchtungen, es könnte zu rechtsradikalen Anschlägen kommen - so hat man das in den Medien tatsächlich erklärt. Das geht jetzt natürlich nicht mehr und die Anschläge auf (meist noch unbewohnte, aber dafür vorgesehene) Flüchtlingeunterkünfte hat tatsächlich bundesweit stark zugenommen.
Kurzfristig muss dringend mehr und vor allem bezahlbarer Wohnraum her. Dieser darf aber nicht nur den Flüchtlingen zugute kommen, sondern auch einheimische Bürger mit geringem Einkommen müssten vom Bauboom profitieren, denn sonst entstehen wieder neue soziale Spannungen, die nun wirklich keiner gebrauchen kann. Insofern gebe ich dir Recht, Renegat.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Ruaidhri
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In kleineren Städten und Dörfern mag Wohnraum kein Problem sein, wahrscheinlich ist dort die Integration auch leichter weil der persönliche Kontakt theoretisch leichter herzustellen ist.
Es ist auch dort ein Problem, oder gerade dort, bezahlbaren Miet-Wohnraum zu finden. Teil 2 stimmt- jedenfalls bei uns, schon ganz gut, allerdings birgt das ganz andere Probleme ob der Entfernung zu Ämtern und Einkaufsmöglichkeiten- und möglichen Arbeitsplätzen.
Aber wie soll das gehen, wo sind in den gewachsenen Stadtteilen von Großstädten die Flächen für einen neuen, sozialen Wohnungsbau oder die freien Wohnungen, die sich auch Ärmere leisten können, von denen die aktuellen Flüchtlinge ja nur ein Teil sind.
Wird schwierig, weil es wenige freie Flächen gibt, die auch frei bleiben sollten. ( Parks, Grünanlagen zwischen moderaten Wohnblöcken.
Dass man auch neue Stadtteile relativ schnell schaffen kann, die sich an gewaqchsene anschließen und doch ihr gemischtes Eigenleben haben, hat Lübeck ganzgut vorgemacht. Zuletzt mit dem neuen Hochschulstadtteil, der zu einem tollen, lebendigen, modernen Stadtteil wurde.
Ähnliches könnte wieder möglich sein, vermutlich hört da aber die Menschenfreundlichkeit mancher Naturschützer auf.
Edit:
Pauschale Statistiken, wieviel leerstehender Wohnraum in D zur Verfügung steht, helfen wenig, denn es gilt tatsächlich, die spezifischen lokalen Gegebenheiten zu analysieren statt ( wie in einem anderen Forum geschehen), die Frage des Wohnraummangels für Flüchtlinge als typisch braune Soße zu bezeichnen und vom Tisch zu fegen.
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LG Ruaidhri
Paul
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Renegat hat geschrieben:Das Thema möchte ich gern wiederbeleben, denn seit wir es Anfang diesen Jahres diskutierten, hat sich viel geändert. Manchmal bringt ein knappes halbes Jahr und die Aussicht auf ein paar zusätzliche Menschen auf einen Schlag, neuen Schwung in eine seit Jahren festgefahrene Diskussion.
Nun soll auf einmal schnell neu gebaut werden, überkomplizierte Auflagen überprüft, zeitaufwendige Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren gestrafft und vor allem entrümpelt werden. Das ist erstmal ein guter Ansatz. Ich sehe aber ein großes Problem in den Ballungsräumen, nämlich die Flächen. Schon die Platzierung der diversen Flüchtlingsunterkünfte zeigt es. Integration ist schwierig, wenn neue Flüchtlinge zusammengeballt in abseitigen Lagen leben müssen, in leerstehenden Baumärkten, auf schlecht erschlossenen Restflächen, ohne vernünftige Anbindung an normale Nachbarschaften in gewachsenen Stadtteilen.

In kleineren Städten und Dörfern mag Wohnraum kein Problem sein, wahrscheinlich ist dort die Integration auch leichter weil der persönliche Kontakt theoretisch leichter herzustellen ist. Großstädte sind anonymer, da fällt Nähe schwerer, muß vielleicht neu gelernt werden. An gutem Willen fehlt es zur Zeit nicht, hier bilden sich gerade in gut situierten Stadtteilen bereits Unterstützerkreise, obwohl noch gar keine Flüchtlinge da sind.
Die Flüchtlinge sollten nach schneller Erstaufnahmeprozedur mitten rein in die normalen Stadtteile, nur dann können sich persönliche Beziehungen entwickeln.

Aber wie soll das gehen, wo sind in den gewachsenen Stadtteilen von Großstädten die Flächen für einen neuen, sozialen Wohnungsbau oder die freien Wohnungen, die sich auch Ärmere leisten können, von denen die aktuellen Flüchtlinge ja nur ein Teil sind.
Für die Integration der Einwanderer wäre es schon gut, sie in kleineren Orten anzusiedeln und damit auch Regionalpolitik zu betreiben. Für die neuen Bundesländer wären normale ausgewählte Einwanderer besser.
Man muß auf jedenfall die Getthobildung verhindern. Die Politiker lassen viele Entwicklungen aus Gleichgültigkeit treiben.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Renegat
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Paul hat geschrieben:Für die Integration der Einwanderer wäre es schon gut, sie in kleineren Orten anzusiedeln und damit auch Regionalpolitik zu betreiben.
Da stimme ich dir zu, nur wie soll die Regionalpolitik aussehen? Es gibt natürlich jede Menge kleinere Orte, die keine Probleme haben, meist weil sie erfolgreich Gewerbe angesiedelt haben oder weil sie im Speckgürtel von Großstädten liegen mit S-Bahn und Autobahnanschluss. Die brauchen dann auch keine Regionalpolitik.

Du meinst wahrscheinlich eher die überalterten Gebiete, Paul? Könnten dort Migranten als Unternehmer für Aufschwung sorgen?
Paul hat geschrieben: Für die neuen Bundesländer wären normale ausgewählte Einwanderer besser.
Nenn doch mal Beispiele?
Paul hat geschrieben:Man muß auf jedenfall die Getthobildung verhindern. Die Politiker lassen viele Entwicklungen aus Gleichgültigkeit treiben.
Ich kopiere aus dem Parallelthread rüber, weil es eigentlich viel besser hierhin passt. Die Ghettobildung ist ja inzwischen allseits als Fehler erkannt worden. Anders als in F und GB ist die in D bis auf wenige Ausnahmen wie Berlin-Kreuzberg, Duisburg u.a. abweichend verlaufen.
Wir haben eher Unterschicht- oder Armenghettos, was nicht weniger problematisch ist.
Es gibt zwar auch in D starke Communities bestimmter Einwanderergruppen, z.B. der Jesiden um Celle oder Oldenburg, die wohnen aber nicht unbedingt zusammen sondern gründen Vereine. Aktuell ziehen solche Communities sicher weitere Flüchtlinge an, denn es ist nur menschlich verständlich, dass man bevorzugt dahin zieht, wo schon Verwandte oder Bekannte leben. Das würden wir auch nicht anders machen. Das darf aber nicht zur Isolation und Abschottung führen. Ein schwieriger Spagat, dem man am besten mit gemischten Nachbarschaften begegnen kann.
Renegat hat geschrieben:Hamburg und andere Großstädte sind dagegen ein anderer Fall, die Kommunen können ad hoc nur auf Gebäude und Flächen zugreifen, die sich in ihrem Besitz befinden. Das ist aber nicht mehr viel und wenn, dann sind es problematische Lagen, sonst wären die längst bebaut oder verkauft.
Was also sollen die Großstadtkommunen machen? Reicht das Appellieren an die Gemeinwohlverpflichtung von Eigentum?
Barbarossa hat geschrieben:Und hier könnte eine ganz konkrete Angst von Mietern und Hauseigentümern ansetzen, nämlich die, dass der Staat auch auf die Idee kommen könnte, z. B. selbst in leerstehende Zimmer einer Wohnung oder eines Hauses zwangsweise Flüchtlinge einzuquartieren. Meine Mutter hat eine solche Sorge bereits geäußert.
Du siehst, es gibt bereits ganz konkrete Ängste von Bürgern, die für Unruhe sorgen. Und wir befinden uns noch ganz am Anfang der Fluchtwelle. Das kann noch jahrelang weitergehen mit Mill. von Flüchtlingen. Und wo sollen die alle unterkommen?
Renegat hat geschrieben:Ängste und Bedenken verstehe ich durchaus.
Die Erstunterbringung und daran anschließend der Wohnungsmarkt sind nicht einfach zu lösen.
Bei Neubauprojekten schreibt manche Kommune schon länger einen Anteil von Wohnungen vor, mit sozialverträglichen Mieten. D.h. konkret bei 20-30 % der Wohnungen muß die Miete günstiger sein als der Markt es hergibt. Dort können dann auch Arme einziehen, die bereits lange hier wohnen.
Da wir aber bis jetzt kaum Neubau haben, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Vielleicht kann man diskutieren, diese Regel auf den gesamten Mietwohnungsbestand auszuweiten, d.h. bei Neuvermietung müssten Vermieter erstmal die jeweilige Armenquote füllen, bevor einkommensstarke Mietinteressenten zum Zuge kämen. Auf diese Weise könnte man theoretisch sogar bestehende Ghettos auflösen.
Aber ... was theoretisch gut klingt, würde in der Praxis einen hohen behördlichen Prüfungsaufwand verursachen, etliche Tricksereien und und und. Dagegen ist die Überprüfung des Mindestlohngestzes wahrscheinlich ein Kinderspiel.
Ruaidhri
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Da stimme ich dir zu, nur wie soll die Regionalpolitik aussehen? Es gibt natürlich jede Menge kleinere Orte, die keine Probleme haben, meist weil sie erfolgreich Gewerbe angesiedelt haben oder weil sie im Speckgürtel von Großstädten liegen mit S-Bahn und Autobahnanschluss. Die brauchen dann auch keine Regionalpolitik.
Und dort ist es schwierig genug, überhaupt Wohnraum zu finden. Auch mit Geld...
Auf dem Land kann man eh keine allgemeinen Feststellungen machen, die allermeisten Landbewohner meiner Region sind Pendler nach HH,HL, KI, oder wenigstens in die Kleinstädte und Touristen-Orte.
Längere Leerstände in den Dörfern kenne ich nicht.
Gewerbeansiedlung haben wir- aber mit begrenzter Zahl an Arbeitsplätzen, die Möglichkeiten bleiben begrenzt. Und je mehr die Infra-Struktur verlottert, desto begrenzter.
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Renegat
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Jaja, HHs Speckgürtel reicht weit, auch im Süden bis in die Heide. Da kommt es iW für die Pendler auf den Verkehrsanschluss an, wo sie Wohnraum suchen. Davon hängt dann wieder ab, wieviel tägliche Lebenszeit sie für den Arbeitsweg aufwenden müssen und was der kostet, natürlich. Im Zeitalter von Smartphones und Tablets können sie die Fahrtzeit sogar arbeitstechnisch nutzen, familienfreundlich ist dieses geteilte Leben aber nicht.

Ein Pendlerleben ist auch nicht gerade integrationsfördernd, aber gut, ihr habt ja éh keine freien Wohnungen im Norden.

In den Gebieten, die Paul wohl meinte mit der Regionalpolitik, wird ja schon einiges versucht.
So kam im strukturschwachen Oberwesergebiet ein Bürgermeister in Ottenstein auf die Idee Grundstücke zu verschenken, um seine Grundschule zu retten. http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... nd102.html
Die Ecke zwischen NRW, Nds und Hessen habe ich letztes Jahr besucht, hatte ich hier oder im Nachbarforum berichtet.
Ist schon schwierig da, Hochebene, nicht überall Weserbrücken, nur eine Bundesstraße, Autobahnanschluß weiter weg. Die nächste, größere Stadt ist Göttingen. Mal sehn, wie erfolgreich die Aktion ist. Flüchtlinge werden da auch bei geschenktem Grundstück nicht bauen können, denn welche Bank sollte ihnen ohne festen Arbeitsplatz einen Kredit für den Hausbau geben.

Schon etwas länger in den Medien, ist der Fall Goslar. Auf den ersten Blick passt da alles, immerhin hat Goslar noch eine richtige Infrastruktur mit Schulen, Einkaufsstraßen usw. Vielleicht bekommt der pfiffige Bürgermeister ja jetzt seine größere Flüchtlingszahl, über den Verteilschlüssel hinaus. Mal schaun, was dann daraus wird. http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... kommt.html
Ruaidhri
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Ein Pendlerleben ist auch nicht gerade integrationsfördernd, aber gut, ihr habt ja éh keine freien Wohnungen im Norden.
Relativ wenige- sieht man von FeWos ab.
Die wieder bringen Geld- den Vermietern wie den Gemeinden. Requierung als Wohnraum für Flüchtlinge wäre kontra- produktiv, in jeder Hinsicht.
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Renegat
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Ruaidhri hat geschrieben:
Ein Pendlerleben ist auch nicht gerade integrationsfördernd, aber gut, ihr habt ja éh keine freien Wohnungen im Norden.
Relativ wenige- sieht man von FeWos ab.
Die wieder bringen Geld- den Vermietern wie den Gemeinden. Requierung als Wohnraum für Flüchtlinge wäre kontra- produktiv, in jeder Hinsicht.
Flüchtlinge in Touristenlagen - naja, es wird Winter auch an der Küste und auf den Inseln. Auf die Gefahr hin, die beiden Themen zu verknäueln, hier geht es ja um den Mietwohnungsmarkt allgemein, noch ein interessantes Beispiel vom Jugendherbergswerk. http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54881.html
Die wollen sich besonders der unbegleiteten Jugendlichen annehmen, erstmal eine gute Idee, da sollten sie Erfahrung haben.
Schon erstaunlich, welche Potentiale und Ideen in den letzten Tagen veröffentlicht werden.
Ruaidhri
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Renegat hat geschrieben:Flüchtlinge in Touristenlagen - naja, es wird Winter auch an der Küste und auf den Inseln. Auf die Gefahr hin, die beiden Themen zu verknäueln, hier geht es ja um den Mietwohnungsmarkt allgemein, noch ein interessantes Beispiel vom Jugendherbergswerk. http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54881.html
Die wollen sich besonders der unbegleiteten Jugendlichen annehmen, erstmal eine gute Idee, da sollten sie Erfahrung haben.
Schon erstaunlich, welche Potentiale und Ideen in den letzten Tagen veröffentlicht werden.
Tourismus ist inzwischen ganzjährig üblich, nicht so voll wie Sommers, aber doch.

Das Ding vom Jugendherbergswerk ist sehr gut. Kein Luxus, aber warm, und wer moderne Jugendherbergen kennt, die auch von nicht jugendlichen (Rad)Wanderern genutzt werden, wird diese Unterbringung nicht alsunzumutbar oder gar menschenunwürdig betrachen.
Ich denke,"den" Mietwohnungsmarkt" gibt es gar nicht, eine allgemeine, bundesweite Statistik sagt herzlich wenig über präzise lokale Gegebenheiten aus.
Zumal, nicht zu vergessen, eben auch andere Dinge, wie Verkehrsanbindung wichtig sind.
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Orianne
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Der Kanton Aargau beschaffe 200 IKEA «Shelters», sagte Regierungsrätin Susanne Hochuli (entspricht einer Ministerpräsidentin in D) am Donnerstag vor den Medien in Brugg. Der Aargau sei der erste Kanton, der solche Hütten im Feldversuch geprüft und evaluiert habe. Sie bezeichnete die mobilen Unterkünfte eine «taugliche Option».

Es sei nicht das Ziel, alle Asylsuchenden in «Shelters» unterzubringen. Feste oberirdische Einrichtungen mit Tageslicht seien jedoch besser als unterirdische Anlagen, hielt Hochuli fest.

Die Hütten entwickelte die gemeinnützige Stiftung des schwedischen Konzerns zusammen mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).

Eine Hütte kostet gemäss Angaben des Kantons rund 1200 Franken. Zusammen mit einfachen Einrichtungen wie Bett und Schrank kommt ein Platz pro Person auf rund 500 Franken zu stehen. Hochuli sprach von einer «sehr kostengünstigen Variante», um Leute gut unterzubringen.

Hier kann man diese IKEA-Hütten anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=7aFMb15FA3o
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Renegat
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Orianne hat geschrieben:Der Kanton Aargau beschaffe 200 IKEA «Shelters», sagte Regierungsrätin Susanne Hochuli (entspricht einer Ministerpräsidentin in D) am Donnerstag vor den Medien in Brugg. Der Aargau sei der erste Kanton, der solche Hütten im Feldversuch geprüft und evaluiert habe. Sie bezeichnete die mobilen Unterkünfte eine «taugliche Option».

Es sei nicht das Ziel, alle Asylsuchenden in «Shelters» unterzubringen. Feste oberirdische Einrichtungen mit Tageslicht seien jedoch besser als unterirdische Anlagen, hielt Hochuli fest.

Die Hütten entwickelte die gemeinnützige Stiftung des schwedischen Konzerns zusammen mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).

Eine Hütte kostet gemäss Angaben des Kantons rund 1200 Franken. Zusammen mit einfachen Einrichtungen wie Bett und Schrank kommt ein Platz pro Person auf rund 500 Franken zu stehen. Hochuli sprach von einer «sehr kostengünstigen Variante», um Leute gut unterzubringen.

Hier kann man diese IKEA-Hütten anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=7aFMb15FA3o
Sehr schön, Orianne, vielleicht spendet Ikea ja auch diese Hütten nebst Einrichtung, dort wo es nötig und passend ist. Wäre außerdem noch eine gute Werbemaßnahme bei den Ikea-Kunden von morgen. :D
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