Wie soll man mit jungen Gewalttätern umgehen?

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Lia

Gontscharow hat geschrieben:Das ist doch genau das Problem, daß diese Jugendlichen eben NICHT wissen, wie man angemessen reagiert,
was sich ziemt und wie man Konflikte, statt sie eskalieren zu lassen, löst ....
und somit Thema dieses threads : Wie soll man damit umgehen ? WIe soll man ihnen beibringen,
sich sozialverträglich zu verhalten ?
Viele Jugendliche wissen sehr sehr genau, wie man angemessen reagieren könnte! Und tun es bewusst nicht.
So simpel und schwarz-weiß sind die Ursachen und sind die Dinge nicht, wie es so viele gern hätten.
Es ist nicht deine Schuld, daß dein Leben so ist, wie es ist.
Das haben ganz klar andere zu verantworten..
Das kann in vielen Fällen stimmen. Mir sind genügend andere bekannt, wo just solches Argument von Jugendlichen, denen nichts geschehen ist, die sich nur an "Unbequemlichkeiten" stoßen, als formidable Begründung benutzt werden.
Aber es wäre deine Schuld, wenn dein Leben so bliebe, wie es ist.
Oder noch schlimmer würde."
Der Satz ist absolut richtig, und jemand, der Verhaltensänderung lernen möchte, verdient jede Unterstützung.
Bei vielen aber kommt der Satz eben nicht an. Die entziehen sich auch dort, wo ihnen geholfen werden soll, könnte- oder auch nicht, weil jegliche "freundliche" Maßnahme nicht angenommen wird. Vom Gespräch- geht am A... vorbei, über Verhaltenstraining- da macht man gar nicht erst mit, man kann ja raus, und und und.
Live dabei zu sein, hat mir so das ein oder andere theoretische Ideal an der Wirklichkeit zerschellen lassen.
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dieter
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Lieber Gontscharow, was Du geschrieben hast ist sehr weise. :)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Cherusker
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Kürzlich habe ich in der Zeitung (DeWeZet) diesen Artikel gelesen: "Richter läßt bei Räubern Milde walten .....Hannover. Es war einer dieser Raubüberfälle, über die man oft liest. 3 junge Männer fallen in einer Augustnacht 2015 über einen 62-jährigen Passanten her. Auf offener Straße, in Linden-Nord. Sie treten und prügeln auf ihr Opfer ein, schüchtern es mit einem Messer ein, doch das erhoffte Geld oder Handy erbeuten sie nicht. Minuten später gehen sie einen 22-Jährigen an, ringen ihm - mit dem Messer drohend - Telefon und Feuerzeug ab.
Jetzt hat eine Jugendkammer des Landgerichts 2 der 3 Täter wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung zu Bewährungsstrafen verurteilt, verbunden mit Auflagen. "Haft führt oft zu Ausgrenzung und Destabilisierung", sagt der Vorsitzende Richter Ralph Guise-Rübe. Der 3.Mann ist flüchtig.  miz"

Hallo? Haben jetzt jugendliche Straftäter Narrenfreiheit? :shock:Warum stellt sich jetzt nicht der 3.Täter? Der hat doch nichts zu befürchten. Da kann man es verstehen, daß es immer wieder vorkommt, daß jugendliche Straftäter feixend aus dem Gerichtssaal gehen. :twisted: Das ist "bewaffneter Straßenraub"  und der Richter gibt  dafür eine Bewährungsstrafe?  :crazy: Wenn sich das so zugetragen hat, wie es hier in der Zeitung geschildert wurde, dann fragt man sich, ob man den Richter nicht für zukünftige Taten dieser Straftäter mitschuldig machen kann?  "Ausgrenzung".....das ist nicht lache....diese Straftäter können ja noch vielleicht Vize-Kanzler werden?  Hier geht eindeutig Täter- vor Opferschutz.
Wenn ich demnächst in Linden bin, soll ich mich dann auch bewaffnen? Nein, dann habe ich vorsätzlich gehandelt, wenn ich so einen Straftäter weiterverarbeite. Und da wird dann die Justiz mit ganzer Härte durchgreifen..... :mrgreen:
Paul
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In dem Beispiel ging es sogar um erwachsene Männer. Ich halte aber auch nichts von milden Strafen für Jugendliche. Die Eltern und Schule haben versagt, also müssen harte Erziehungsmittel her, um solche Straftäter noch zur Besinnung zu bringen und die potentiellen Opfer zu schützen. 
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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Ich weiß auch manchmal nicht, was mit Justiz und Politik los ist. Hier ist auch so ein Beispiel, wo ich jetzt nur noch den Kopf schütteln kann:  http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 312#p63312
Die Diskussion ist eröffnet!

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Cherusker
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D as Problem liegt daran, daß viele jugendliche Straftäter glauben, daß ihnen sowieso nichts passiert. Die Gerichtsverhandlungen erfolgen meist wesentlich später und in der Zeit haben die Straftäter schon wieder neuen Mist gebaut oder die Taten einfach verdrängt. Sozialstunden werden auch nicht immer geleistet und manch jugendlicher Straftäter brüskiert sich damit, daß er sie auch so aufgeschrieben bekommt.  Die Randalierer und Straftäter glauben sie befänden sich in einem großen Spiel.  Und alles ist VOLLKASKO versichert, d.h. sie können allen Mist bauen, aber dafür nicht ernsthaft bestraft werden. 
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