Rassismus in der Marine

Bundeswehr und deren Einsätze, Rüstung, Wehrpflicht

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
schwul oder eine Frau zu sein, ist aber kein Rassismus.Ist auch abwertend aber kein Rassismus und kommt sicherlich leider häufiger vor. Man darf hier Äpfel mit Pferdeäpfeln nicht verwechseln. :roll:
Es war auch kein versteckter Rassismus sondern ein offensichtlicher oder oder wie willst Du den Ausspruch "hier wohnen die Mongos" werten :?:
Ich sehe hier keine Unterschiede. Es handelt sich in allen Fällen um eine üble Diskriminierung. Und Rassisten sind fast immer auch Schwulenfeinde und übelste Chauvinisten. So habe ich diese Leute eigentlich immer erlebt. Das gehört zusammen.
Lieber Karlheinz,
wenn alle Schwulenfeinde und Chauvinisten Rassisten wären, dann wären das bei uns sehr große Teile der Bevölkerung und die genze Kath. Kirche. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:

Dieter
finde es aber beschämend eien solche Tat kleinreden zu wollen. :evil: :twisted:
Es kann keine Rede davon sein, diese Tat kleinreden zu wollen. Sie muss auf jeden Fall streng verfolgt werden. Logisch. Aber sie mit den NSU-Morden zu vergleichen, das ist nun auch nicht angemessen. Solche ähnlichen Vorfälle wie in der Marine gibt es auch an Hamburger Schulen, davon berichtet mir meine Freundin, die als Lehrerin in einem Problemviertel arbeitet.
Sind die Schüler über 16, gibt es auch Jugendstrafen. Nur, es sind keine Morde. Ihnen wird angemessen begegnet und sie bekommen auch keine Publizität um Nachahmungen zu verhindern.
Lieber Karlheinz,
die NSU-Mörder, wobei die eigenen Verwandten von den Behörden über Jahrzehnte verdächtigt wurden, haben auch nicht mit Morden angefangen sondern mit Hetzschriften.Deshalb wehret den Anfägen, :roll: wobei bei dem Fall der Marine, es ein tätlicher Angriff war, also weit über die Hetze hinausgeht. :evil:
Dass es es an den Schulen Probelmefälle gab und gibt, ist mir durchaus bekannt, da ich einen Sohn habe und nun wieder eine Enkeltochter, die in Frankfurt/M. zur Schule gehen. Wir, meine Schwiegertochter und Sohn haben uns bei Elternabenden immer mit den Fällen befassen müssen. Die manchmal bis zu 70% unsterer Zeit in Anspruch genommen haben. :roll: Ich bin dafür, dass das immer publik gemacht und und nicht unter den Teppich gekehrt wird. :wink:
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Dieter:
wenn alle Schwulenfeinde und Chauvinisten Rassisten wären, dann wären das bei uns sehr große Teile der Bevölkerung und die genze Kath. Kirche
Ist das denn nicht auch so? Zumindest die kath. Kirche ist nicht rassistisch, aber für ihre Mitglieder möchte ich mich nicht verbürgen.
Ich glaube aber wirklich, das ein großer Teil der Bevölkerung zumindest unterschwellig rassistisch, schwulenfeindlich und chauvinistisch ist. Diese Erfahrungen mache ich jedenfalls täglich.
ehemaliger Autor K.

Dieter:
Was Du machst ist Erbsenzählerei und ich habe den Verdacht, dass Du aus mir nicht erklärlichen Gründen die Tat herunterspielen willst.
Ich will es nicht herunterspielen, aber ein Erbsenzähler bin ich vielleicht tatsächlich. Es ging bei uns immer sehr um absolute Präzision und Genauigkeit. Deshalb gab es bei mir immer "Null-Toleranz" bei Fehlern. Für diese Einstellung war ich bei meinen Mitarbeitern berüchtigt, aber es ging nicht anders. Bereits kleinste Fehler wären verhängnisvoll gewesen.
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Dieter:
Vielleicht bin ich durch meine eigenen Erfahrungen bei der Bundeswehr ein wenig voreingenommen. Hier handelte es sich ja offensichtlich primär um einen Konflikt zwischen einem Vorgesetzten und seinen Untergebenen.

Nun weiß ich aus leidvoller Erinnerung, dass es gerade in der Bundeswehr nur so von miesen Vorgesetzten wimmelt, die ihre Macht missbrauchen und Soldaten schikanieren. Das können sie auf ganz legale Weise machen und Beschwerden führen zu nichts. Auf einem Boot ist dies besonders schlimm, weil hier Mannschaften und Vorgesetze sich nicht aus dem Wege gehen können und 24 Stunden am Tag auf engstem Raum zusammen leben müssen. Hier eskalieren schnell die Konflikte. Nicht umsonst gibt es in der Seeschifffahrt und vor allem in der Marine eine extrem strenge Disziplin.

Ich denke mir, dass hier eine der üblichen Auseinandersetzungen zwischen Vorgesetzen und Mannschaften aus dem Ruder gelaufen ist und wer nun im Recht war oder nicht, stellt sich vielleicht noch heraus. Dabei wurde dann auch latenter Rassismus freigesetzt. Das macht das alles nicht besser, aber möglicherweise nachvollziehbar.Auf keinen Fall wird dadurch diese schändliche Tat gerechtfertigt. Erstaunlich ist der Vorfall aber schon und zeigt eine veränderte Situation an. Zu meiner Zeit wäre niemand auf einen Vorgesetzten losgegangen, das hätte sich keiner getraut.

Vor latentem Rassismus ist kaum einer geschützt. Als ich zuletzt den Rösler im Fernsehen sah, dachte ich unwillkürlich: Wieso erzählt uns jetzt dieser Vietnamese, wie wir zu wirtschaften haben? Zum Glück bemerkte ich sofort, wie dumm das war, aber man merkt, es gibt diese unterschwelligen Mechanismen. In meiner Jugend in den fünfziger Jahren war meine Umgebung sehr stark rassistisch geprägt und das bekommt man nicht so leicht wieder weg.
Zuletzt geändert von ehemaliger Autor K. am 28.02.2013, 12:47, insgesamt 2-mal geändert.
Renegat
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Karlheinz hat geschrieben: Ich glaube aber wirklich, das ein großer Teil der Bevölkerung zumindest unterschwellig rassistisch, schwulenfeindlich und chauvinistisch ist. Diese Erfahrungen mache ich jedenfalls täglich.
Das könnte stimmen, wobei man den "großen Teil" schon differenziert betrachten sollte. Es gibt alle möglichen Sorten von Rassisten, Sexisten, Schwulenfeinden und Behindertendiskriminierern.

Es gibt die Stammtischtypen, die scheinbar ohne Unrechtsbewußtsein, Mitmenschen wegen äußerlicher Unterschiede ausgrenzen und dann noch, mit Hinweis auf PC-Gutmenschentum, es als ihr gutes Recht beanspruchen, sagen zu dürfen, was angeblich alle denken.

Es gibt die reizenden Mitbürger, die ja gar keine Vorurteile haben aber doch den schwarzen Deutschen mal eben fragen müssen, ob er denn die Nüsse mit den Zähnen knacken könne. Oder den Nachbarn Yilmaz fragen müssen, wie es denn komme, dass er so gut deutsch spreche.
Daneben gibt es alle möglichen Ausprägungen, die man nur erkennen kann, wenn man darüber spricht. In D haben wir Rassismus viel zu lange mit dem Antisemitismus der Vergangenheit gleichgesetzt. Damit haben wir uns so gründlich auseinandergesetzt, dass wir die alltäglichen Diskriminierungen der Gegenwart oft nicht wahrnehmen.
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Triton
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Karlheinz hat geschrieben:Nun weiß ich aus leidvoller Erinnerung, dass es gerade in der Bundeswehr nur so von miesen Vorgesetzten wimmelt, die ihre Macht missbrauchen und Soldaten schikanieren. Das können sie auf ganz legale Weise machen und Beschwerden führen zu nichts.
Du warst offenbar in der gleichen Einheit wie ich :o
Karlheinz hat geschrieben: Zu meiner Zeit wäre niemand auf einen Vorgesetzten losgegangen, das hätte sich keiner getraut.
Weiß nicht, dass gab es schon im dritten Reich, dass schwache Vorgesetzte auch getriezt wurden. Wer kennt nicht den Uffz Himmelstoß aus Remarques "Im Westen nichts Neues"? Bei uns wurde fleissig Psychoterror gegen Vorgesetzte betrieben, wie zum Beispiel Befehle völlig übertrieben befolgen. Das geht auch auf die Nerven, man kann ja aber schlecht etwas dagegen machen.
Karlheinz hat geschrieben:Vor latentem Rassismus ist kaum einer geschützt. Als ich zuletzt den Rösler im Fernsehen sah, dachte ich unwillkürlich: Wieso erzählt uns jetzt dieser Vietnamese, wie wir zu wirtschaften haben? Zum Glück bemerkte ich sofort, wie dumm das war, aber man merkt, es gibt diese unterschwelligen Mechanismen. In meiner Jugend in den fünfziger Jahren war meine Umgebung sehr stark rassistisch geprägt und das bekommt man nicht so leicht wieder weg.
Bei Rösler entfährt Dir so ein Gedanke, weil es völlig absurd ist, dass ein Mediziner die Wirtschaftswelt erklären soll. Als Gesundheitspolitiker fand ich ihn dagegen überzeugender. Wir lassen uns ja auch von Mojib Latif das Klima erklären, ohne rassistische Gedanken zu hegen. Ich dachte mir bei Edmund Stoiber auch immer, was dieser bayerische Hiasl da so neunmalklug daherreden muss.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
wenn alle Schwulenfeinde und Chauvinisten Rassisten wären, dann wären das bei uns sehr große Teile der Bevölkerung und die genze Kath. Kirche
Ist das denn nicht auch so? Zumindest die kath. Kirche ist nicht rassistisch, aber für ihre Mitglieder möchte ich mich nicht verbürgen.
Ich glaube aber wirklich, das ein großer Teil der Bevölkerung zumindest unterschwellig rassistisch, schwulenfeindlich und chauvinistisch ist. Diese Erfahrungen mache ich jedenfalls täglich.
Lieber Karlheinz,
kenne auch ein paar Katholiken, die sind aber nicht rassitisch. Was heist hier unterschwellig :?: Chauvinistisch, wo über 50% der deutschen Bevölkerung Frauen sind, das glaube ich kaum. :wink: Bei schwulenfeindlich schon eher. :roll:
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
Was Du machst ist Erbsenzählerei und ich habe den Verdacht, dass Du aus mir nicht erklärlichen Gründen die Tat herunterspielen willst.
Ich will es nicht herunterspielen, aber ein Erbsenzähler bin ich vielleicht tatsächlich. Es ging bei uns immer sehr um absolute Präzision und Genauigkeit. Deshalb gab es bei mir immer "Null-Toleranz" bei Fehlern. Für diese Einstellung war ich bei meinen Mitarbeitern berüchtigt, aber es ging nicht anders. Bereits kleinste Fehler wären verhängnisvoll gewesen.
Lieber Karlheinz,
gut dass Du bald in Pension gehst. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie) Ich mußte in meinen Beruf auch im Wesentlichen tolerant sein, vorallem wenn es um Juden ging, die vor den Nazis bis nach Argentinien und Neu Seeland geflohen waren. Um Russlanddeutsche, die durch Katherina nach Rußland kamen und von Stalin bis nach Sibirien (Helene Fischer) oder Kasachstan verschleppt wurden und sollten sie den Westen erreicht haben, wurden sie von Amis, Tommys und Franzosen an die Russen ausgeliefert. Oder Von politischen Häftlingen in der DDR, wo die örtlichen Behöden in Ostdeutschland uns nicht bei der Bearbeitung der Fälle halfen. :twisted:
Natürlich, wenn ein Rentenantragsteller nur 59 Monate Beiträge aus irgendwelchen Gründen zusammenbekam, dann bekam er leider keine Rente, erst ab 60 Monaten bestand die Möglichkeit. :wink:
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
Vielleicht bin ich durch meine eigenen Erfahrungen bei der Bundeswehr ein wenig voreingenommen. Hier handelte es sich ja offensichtlich primär um einen Konflikt zwischen einem Vorgesetzten und seinen Untergebenen.

Nun weiß ich aus leidvoller Erinnerung, dass es gerade in der Bundeswehr nur so von miesen Vorgesetzten wimmelt, die ihre Macht missbrauchen und Soldaten schikanieren. Das können sie auf ganz legale Weise machen und Beschwerden führen zu nichts. Auf einem Boot ist dies besonders schlimm, weil hier Mannschaften und Vorgesetze sich nicht aus dem Wege gehen können und 24 Stunden am Tag auf engstem Raum zusammen leben müssen. Hier eskalieren schnell die Konflikte. Nicht umsonst gibt es in der Seeschifffahrt und vor allem in der Marine eine extrem strenge Disziplin.

Ich denke mir, dass hier eine der üblichen Auseinandersetzungen zwischen Vorgesetzen und Mannschaften aus dem Ruder gelaufen ist und wer nun im Recht war oder nicht, stellt sich vielleicht noch heraus. Dabei wurde dann auch latenter Rassismus freigesetzt. Das macht das alles nicht besser, aber möglicherweise nachvollziehbar.Auf keinen Fall wird dadurch diese schändliche Tat gerechtfertigt. Erstaunlich ist der Vorfall aber schon und zeigt eine veränderte Situation an. Zu meiner Zeit wäre niemand auf einen Vorgesetzten losgegangen, das hätte sich keiner getraut.

Vor latentem Rassismus ist kaum einer geschützt. Als ich zuletzt den Rösler im Fernsehen sah, dachte ich unwillkürlich: Wieso erzählt uns jetzt dieser Vietnamese, wie wir zu wirtschaften haben? Zum Glück bemerkte ich sofort, wie dumm das war, aber man merkt, es gibt diese unterschwelligen Mechanismen. In meiner Jugend in den fünfziger Jahren war meine Umgebung sehr stark rassistisch geprägt und das bekommt man nicht so leicht wieder weg.
Lieber Karlheinz,
ich bin einziger Sohn eines gefallenen Vaters (mein Vater fiel am 10.12.1941 vor Moskau bei Kalinin, heist heute wieder Twer). Ich mußte deshalb nicht zur Bundeswehr. Unser Sohn hat den Wehrdienst verweigert. einen dreiseitigen Brief an das Kreiswehrersatzamt geschrieben. Er ist sonst in seinen Äußerungen immer kurz ab. :wink: War Tauglichkeitgrad Eins. Er ist beim Arbeiter-Samaritter- Bund in den Nothilfewagen mitgefahren, weil er eigentlich Action liebt.
So kamen wir um die Bundeswehr rum, meine auch, dass Krieg kein Mittel der Politik ist. Alle Siegermächte des WKII mit Ausnahme der Amis müssen nun enorme Verluste hinnehmen.
Schikanierung durch Vorgestzte kannte ich in meinem Beruf, ohne gewaltöätig oder sogar rassitisch zu werden. :roll:
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