Wehrpflicht ausgesetzt - wie gehts weiter?

Bundeswehr und deren Einsätze, Rüstung, Wehrpflicht

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Nach der Aussetzung der Wehrpflicht wird nun überlegt, wie das notwendige Personal sowohl für die Bundeswehr, als auch im Sozialbereich für die nun auch nicht mehr eingezogenen Zivildienstleistenden auf freiwilliger Basis angeworben werden können. Dieser Pfad wird sich mit genau diesem Thema beschäftigen:
MILITÄR:
Gewehr bei Fuß
Nach Aussetzung der Wehrpflicht könnten Reservisten an Bedeutung gewinnen

BERLIN - Es war klar, dass Ronald Philipp früher als vereinbart am Eingangstor der Berliner Julius-Leber-Kaserne warten würde. Fünf vor Acht, die Übung läuft seit einer Stunde – und das am Wochenende. „Wir wären auch um 4.45 Uhr gekommen“, sagt der gebürtige Potsdamer. Keine Frage, man glaubt es ihm.

Oberleutnant Philipp ist eines von 122 000 Mitgliedern, die sich im Reservistenverband engagieren. Die Zahl liegt gerade mal ein Drittel unter der der 185 000 Bundeswehrsoldaten, die nach der Aussetzung der Wehrpflicht ihren Dienst erfüllen sollen. Reservisten könnten den drohenden Schwund kompensieren, könnten häufiger als bislang neben ihrem Hauptberuf in Auslandseinsätze fliegen oder den Nachwuchs werben und ausbilden. „Eine spezialisierte Bundeswehr braucht auch spezialisierte Reservisten“, sagt Andreas Baasner, Beauftragter für Sicherheitspolitik im Berliner Reservistenverband...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/bedeutungreservisten
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Balduin
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Ein sehr guter Freund meldet sich freiwillig. Ich denke, da gibt es durchaus Reserven.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Der Zivi geht - gesucht sind neue Freiwillige

Ab 1. Juli soll der Bundesfreiwilligendienst (BFD) die personellen Ausfälle durch das Ende des Zivildienstes kompensieren. Das Interesse ist bisher mäßig. Träger von Kliniken und Sozialeinrichtungen hoffen, dass Engpässe an Unis durch den doppelten Abiturjahrgang ihnen mehr Freiwillige bescheren.
(...)
Doch ob sich die Erwartungen, die das für den Freiwilligendienst zuständige Bundesfamilienministerium geweckt hat, erfüllen werden, steht noch in den Sternen.

Das Ministerium rechnete mit 35.000 Interessenten, doch kurz vor dem Start des Freiwilligendienstes konnten nur wenige BFD-Träger halbwegs konkrete Zahlen nennen, wie viele Verträge bereits geschlossen wurden.
Caritas hat erst 50 von 1900 Plätze besetzt

Von 1900 möglichen Plätzen hat beispielsweise die Caritas in ihren Einrichtungen bundesweit erst 50 verbindlich besetzt. Die Diakonie spricht von "einigen wenigen hundert Vertragsabschlüssen", anbieten kann sie 7500 BFD-Stellen.
(...)
Angesprochen werden sollen Menschen jeden Alters. Sie müssen bereit sein, sich für eine Vergütung von 330 Euro monatlich bis zu zwei Jahre lang sozial zu engagieren. Hinzu kommen Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung.

Den unter 25-Jährigen steht zusätzlich ihr Kindergeld zu. Darüber wurde allerdings lange gestritten. Für Senioren, die auch als Zielgruppe des BFD gelten, ist teilweise noch nicht geklärt, ob und wie hoch ein Zuverdienst zu ihren Altersbezügen möglich ist...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/neuefreiwillige
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Die Bundeswehr ist teuer und ineffizient: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... zient.html
@Barbarossa: Hast du dir das Magazin angeschaut? Was kann man das nächste Mal besser machen? ;-)
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Barbarossa
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Gefällt mir gut, das neue Magazin - auch der Erfahrungsbericht.
Ich wollte heute früh schon anmerken, daß es wohl etwas voreilig war, zu schreiben, daß die Zivis gut ersetzt werden können, weil ich einen Fernsehbericht gesehen habe, in dem es hieß, daß es kaum Bewerber gibt. Aber in einer Zeitung war heute ein Artikel, wo das Gegenteil stand - also insgesamt widersprüchliche Meldungen zum Thema. Möglicherweise bessert sich das auch durch die Berichte im Fernsehen in der letzten Zeit.

Also: :clap:
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De Maizière macht 31 Bundeswehr-Standorte dicht

Berlin (dpa) - Zapfenstreich für viele Kasernen: Die Bundeswehr zieht in den nächsten Jahren aus insgesamt 31 Standorten komplett ab. Zudem werden in 90 Städten und Gemeinden die Stützpunkte radikal verkleinert. Die Länder reagierten überwiegend mit Verständnis.

Aus den betroffenen Kommunen, die den Verlust von Wirtschaftskraft in Millionenhöhe befürchten, kam teils heftige Kritik und die Forderung nach einem Ausgleich. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) bezeichnete die Schließungen jedoch als "unvermeidlich". Derzeit gibt es bundesweit noch 400 Standorte...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/kasernenschliessung
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Die Kaserne meiner Heimatstadt Ellwangen wird faktisch auch geschlossen: Von 1200 Soldaten bleiben ~30 wegen der Sprachenschule und diversen kleinen Außenposten erlauben.
Ein starker Einschnitt für die Region - es war aber klar, dass Einschnitte gemacht werden müssen. Wie anders sollte die Reform funktionieren? In TdM habe ich bezüglich des Erfolges deutlich mehr Vertrauen als in KTzG

http://www.schwaebische.de/region/ostal ... 2&et_lid=2
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Da die Stärke der Bundeswehr insgesamt verringert wird, war die Schließung von Standorten tatsächlich vorherzusehen.
Interessant ist, daß die Soldaten einen solchen Wirtschaftsfaktor darstellen, daß die Kommunen bei deren Abzug stöhnen. Das war in der DDR auch anders, glaube ich. Denn:

1.) hatten die bei der NVA nur ganz wenig Geld (80,- M - wie ich hörte)
2.) kamen die aus der Kaserne überhaupt nur am Wochenende aus der Kaserne raus, wenn Ausgang war

Das scheint wohl bei der Bundeswehr anders zu sein?

Ich kann da nicht so mitreden, weil ich 1991-93 zum Zivildienst ging. :wink:
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:arrow: Nachrichten-Schlagzeile: "Drastisch sinkende Bewerberzahlen - Vorstand der CDU erwägt Wiedereinführung der Wehrpflicht"

Im CDU-Vorstand wird über die Aufhebung der Wehrpflichtaussetzung nachgedacht. Der Grund ist die sinkende Bewerberzahl für den Dienst bei der Bundeswehr.

Artikel lesen: hier klicken
(focus.de)

Klar. Wenn keiner freiwillig geht, dann zwingen wir sie einfach wieder. :evil:

Das Vorhaben könnte auch Auswirkungen für unseren Ralph haben...
:roll:
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Auswirkungen für mich?! Ne, ich bin 2009 bereits T5 untauglich gemustert worden ;-)
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ehemaliger Autor K.

Barbarossa hat geschrieben::arrow: Nachrichten-Schlagzeile: "Drastisch sinkende Bewerberzahlen - Vorstand der CDU erwägt Wiedereinführung der Wehrpflicht"

Im CDU-Vorstand wird über die Aufhebung der Wehrpflichtaussetzung nachgedacht. Der Grund ist die sinkende Bewerberzahl für den Dienst bei der Bundeswehr.

Artikel lesen: hier klicken
(focus.de)

Klar. Wenn keiner freiwillig geht, dann zwingen wir sie einfach wieder. :evil:

Das Vorhaben könnte auch Auswirkungen für unseren Ralph haben...
:roll:
Damit hatte ich schon gerechnet. Ein Glück, für mich hat sich dieser Scheiß erledigt…..Bitte nicht noch einmal. An diese finstere Zeit erinnere ich mich nur noch ungern. Seit einiger Zeit träume ich aber wieder davon… Der arme Ralph. Gelegentlich hat es sogar Vorteile, wenn man alt wird.
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Barbarossa
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Ralph hat geschrieben:Auswirkungen für mich?! Ne, ich bin 2009 bereits T5 untauglich gemustert worden ;-)
Hm - dann hast du ja nochmal Glück gehabt. :wink:

Aber es ist schon merkwürdig oder besser gesagt bemerkenswert, daß sich die Union traut, über eine so unpopuläre Maßnahme so kurz vor der Wahl überhaupt laut nachzudenken. Obwohl das sicher Tausende von Stimmen kosten könnte, scheinen sie siegessicher genug zu sein dafür.
:?
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Barbarossa
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Karlheinz hat geschrieben:... Ein Glück, für mich hat sich dieser Scheiß erledigt. (...) Gelegentlich hat es sogar Vorteile, wenn man alt wird.
:D

Ich hab ja Anfang der 90er Zivildienst geleistet und jetzt kann ich inzwischen auch nicht mehr "in den Krieg ziehen".
:shifty:
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Barbarossa hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:Auswirkungen für mich?! Ne, ich bin 2009 bereits T5 untauglich gemustert worden ;-)
Hm - dann hast du ja nochmal Glück gehabt. :wink:


:?
Hoffentlich führt man keine Nachmusterungen durch. Zu meiner Zeit war es üblich, das die jungen Männer, die in der ersten Musterung durchfielen, einige Jahre später nachgemustert wurden, um zu prüfen, ob sich deren Kondition inzwischen verbessert hatte. Deshalb durften einige dann auch noch später plötzlich das Ehrenkleid der Nation anlegen. Das beste Mittel dagegen war damals: Lange studieren, früh heiraten und noch andere Tricks.
Sonst hieß es: Der Soldate, der Soldate, ist der schönste Mann im Staate.
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Triton
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Karlheinz hat geschrieben: Das beste Mittel dagegen war damals: Lange studieren, früh heiraten und noch andere Tricks.
Also das muss eine andere Zeit gewesen sein. Also ich eingezogen wurde, wurde jeder dringend gebraucht, so schien es. Die Wehrpflicht sollte sogar wieder verlängert werden, weil nicht genug Soldaten vorhanden waren. Die Bundeswehr hatte damals fast eine halbe Mio Mann und es war die Bundeswehr der 11 alten Bundesländer, also völlig andere Verhältnisse als später.

Ich war zusammen mit Hochschulabsolventen, Verheirateten mit (ganz kleinen) Kindern, Verheirateten mit schwangeren Frauen, Unverheirateten mit Kindern, Studenten mitten im Studium, Selbstständigen usw. Auf die private Situation wurde nicht die Bohne Rücksicht genommen. Da wurden Verheiratete länger als ein Monat am Stück einkaserniert, dann wieder eine gute Woche frei usw., dann wieder über einen Monat Dienst...

Solche Zeiten werden ganz sicher nicht mehr wiederkehren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Jugendlichen von heute, die Generation Playstation und Smartphone, das mitmachen würde. Genausowenig wie wir damals eine Woche Grabenkrieg 1916 ausgehalten hätten.

Eine Wehrpflicht ist Unsinn, aber gegen eine Dienstpflicht aller gesunden Staatsbürger hätte ich nichts. Allein schon, damit man versteht, dass zwischen dem Staat und dem Bürger ein Verhältnis auf Gegenseitigkeit besteht.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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