Eurovision Song Contest 2016

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Moderator: Barbarossa

Sascha
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Ich habe mir sowohl die Halbfinale als auch das Finale des Eurovision Song Contest angeschaut. Ich fand, es gab viele sehr gute Beiträge. Mir haben die Shows richtig Spaß gemacht. Da waren richtig gute Songs dabei: Mazedonien (leider nicht im Finale), Malta, Bulgarien, Australien, und einige mehr. Ja, auch den russische Interpreten fand ich richtig gut. Auch wenn ich den Song nur im Radio gehört hätte (also ohne die 3D-Show).
Aber warum um Himmelswillen hat ausgerechnet die Ukraine den Contest gewonnen? Ok, dass Jamala singen kann, stellt wohl niemand in Frage. Und ein Lied über die Vertreibung ihrer (u.a.) Großmutter von der Krim hat natürlich eine gewisse Dramatik (vor allem in der jetzigen Situation). Aber sollte das reichen um einen solchen Song Contest zu gewinnen? Wird hier nicht vielleicht nach (Länder-) Sympatie abgestimmt? Oder vielleicht um einem gewissen Herrn Putin eins auszuwischen? 
Den Song als solches habe ich während der Veranstaltung erstmal nicht so wirklich wahrgenommen. Zumindest solange bis er meinem persönlichen Favoriten Australien (für den ich 4-5 Mal angerufen hab) vorbeigezogen ist :(
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Aber musikalisch fällt es mir schwer in dem Lied von Jamala einen Siegertitel zu sehen, da es meines Erachtens zahlreiche Titel gab, die besser waren.
In zahlreichen Kommentaren zu den entsprechenden Artikeln wird seit Samstag diskutiert, ob hier politische Motive (Russland gegen Ukraine) eine Rolle gespielt haben.
Was denkt ihr?
War der ukrainische Beitrag wirklich besser als die Konkurrenz? Hat vielleicht die Politik der jeweiligen Länder Auswirkung auf die Ergebnisse? 
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Balduin
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Die Politik hat natürlich Auswirkungen. Auch wenn es einen solchen Wettbewerb kaputt macht.

Auch das regelmäßige schlechte Abschneiden der Deutschen ist so eine Sache...
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Dietrich
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Sascha hat geschrieben:Aber warum um Himmelswillen hat ausgerechnet die Ukraine den Contest gewonnen?
Das hatte rein politische Ursachen und war der Mitleidsbonus der Zuschauer für die in Noten gefasste traurige Geschichte der Vertreibung der Krim-Tataren durch Stalin 1944.

Mit besonderer Qualität der Musik hatte das allerdings wenig bis nichts zu tun. -  Leider!
Cherusker
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Es ist mittlerweile ein Ehre diesen Wettbewerb nicht mehr zu gewinnen.
Aneri

Glaubst du wirklich, dass hier jemand an Krim-Tataren dachte? Auch Sympathisanten f. Ukraine müssten wohl eher gesunken sein, weil es ist irgendwie in Medien ein Stille zu verzeichnen ist.
Ich denke, es könnte mit gewachsenen Zahl der Ukrainer, die ihren Job außerhalb seines Landes haben, zu tun. Aber es ist eine Vermutung. Ich gucke schon seit Jahren nicht die Veranstaltung. Die Musik dort bestimmt nicht auf erste Stelle bewertet wird. Wenn ein Trans singt, dann seine "Kollegen" in allen Ländern greifen zu Hörern auf. Dass er zufällig auch gut gesungen hat, ist eben nur Zufall.
Eurovision war und ist ein soziale-politischer Barometer.
Sascha
Mitglied
Beiträge: 15
Registriert: 30.09.2015, 03:20

Aneri hat geschrieben:Glaubst du wirklich, dass hier jemand an Krim-Tataren dachte? Auch Sympathisanten f. Ukraine müssten wohl eher gesunken sein, weil es ist irgendwie in Medien ein Stille zu verzeichnen ist.
Ich denke, es könnte mit gewachsenen Zahl der Ukrainer, die ihren Job außerhalb seines Landes haben, zu tun. Aber es ist eine Vermutung. Ich gucke schon seit Jahren nicht die Veranstaltung. Die Musik dort bestimmt nicht auf erste Stelle bewertet wird. Wenn ein Trans singt, dann seine "Kollegen" in allen Ländern greifen zu Hörern auf. Dass er zufällig auch gut gesungen hat, ist eben nur Zufall.
Eurovision war und ist ein soziale-politischer Barometer.
Das Thema des Liedes scheint dennoch etliche angesprochen zu haben. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man nicht gewusst hätte, um was es in dem Lied geht, hätte das Lied nicht gewonnen. Oder wenn das Lied vor 5 Jahren beim ESC gesungen worden wäre, wäre es wohl nicht weit gekommen.
Das Stimmgewicht der Ukrainer, die außerhalb der Ukraine leben, kann ich schlecht beurteilen. Hab aber auch schon darüber nachgedacht, ob dies (auch bei anderen Ländern) eine nicht unerhebliche Rolle spielt.
Ich kann jetzt nicht feststellen, dass die Sympathien für die Ukraine gesunken ist. Ich denke aber eher an die Leute, die sich in den Ukraine-Konflikt (auf beiden Seiten) ziemlich reinsteigern. Kann man auch recht gut in den Kommentaren zu entsprechenden Online-Artikeln beobachten. Ich denke, da kann es schon sein, dass etliche für sein jeweiliges "Symphatieland" unabhängig von der Qualität des ESC-Beitrags angerufen haben. 
Ok, und einigen hat das Lied "1944" ja auch wirklich gefallen.

Ich finde die Veranstaltung eigentlich gar nicht schlecht. Sind meistens auch sehr gute Beiträge dabei. Nur über die Ergebnisse schüttel ich häufig den Kopf.
Ralph hat geschrieben:Auch das regelmäßige schlechte Abschneiden der Deutschen ist so eine Sache...
Ok. der deutsche Beitrag hat mich jetzt nicht so wirklich umgehauen. Aber der letzte Platz? .... hm, weiß nicht. Einige meinen, dies hätte mit Merkels Euro- und Flüchtlingspolitik zu tun. Schwer zu sagen. Mich hätte interessiert wie Xavier Naidoo abgeschnitten hätte.
 
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