Rätselraten um Leiche Luxemburgs

[Barbarossa]

GESCHICHTE:
Rätselraten um Leiche Luxemburgs
Körper der ermordeten Sozialistin möglicherweise im Fundus der Charité

BERLIN - Der Leichnam der ermordeten Revolutionärin Rosa Luxemburg befindet sich möglicherweise seit Jahrzehnten im Fundus der Rechtsmedizin an der Berliner Charité. Der Chef der Rechtsmedizin, Michael Tsokos, vermutet, dass es sich bei der Wasserleiche ohne Kopf, Hände und Füße um die sterblichen Überreste der Sozialistin handele, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ gestern vorab. Die Tote weise „verblüffende Ähnlichkeiten mit der realen Rosa Luxemburg“ auf, so Tsokos.

Sicherheit könne aber nur ein DNA-Vergleichstest bringen...

weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... s-der.html

[Balduin]

Hui, ich rieche Verschwörung

Im Ernst: Es kann gut sein, dass die falsche Leiche im Grab liegt, es würde mich kaum wundern. Ich hoffe das wird jetzt von der Linken nicht irgendwie aufgebauscht. Wirklich geändert hat sich ja nichts.

P.S.: In letzter Zeit wird tatsächlich wieder viel aufgedeckt: Kurras, Luxemburg...

[Barbarossa]

Hui, ich rieche Verschwörung
(...)
P.S.: In letzter Zeit wird tatsächlich wieder viel aufgedeckt: Kurras, Luxemburg...

Ja stimmt, jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf und - huch! - wir haben ja ein Super-Wahljahr.
Welch ein Zufall...

[Balduin]

Hui, ich rieche Verschwörung
(...)
P.S.: In letzter Zeit wird tatsächlich wieder viel aufgedeckt: Kurras, Luxemburg...

Ja stimmt, jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf und - huch! - wir haben ja ein Super-Wahljahr.
Welch ein Zufall...

Ich genieße Wahljahre - da ist der Bürger wieder König, die SPD übertrumpft sich selbst mit ihren sozialen Ideen (wobei unfinanzierbar), die CDU möchte nicht in neoliberalem Kleid erscheinen (kriegt die SPD aber wieder hin, Stichwort unser Wirtschaftsminister)...

[Barbarossa]

Ich genieße Wahljahre - da ist der Bürger wieder König...

Ja ich auch und ich hab seit der Wende (1990) keine Wahl ausgelassen.
Ich hab auch noch an zwei Pseudo-Wahlen der SED teilgenommen und weiß somit noch, wie das da ablief...

[Balduin]

Ich hab auch noch an zwei Pseudo-Wahlen der SED teilgenommen und weiß somit noch, wie das da ablief...

Schildere das mal näher, würde mich interessieren.

[Barbarossa]

Ich hab auch noch an zwei Pseudo-Wahlen der SED teilgenommen und weiß somit noch, wie das da ablief...

Schildere das mal näher, würde mich interessieren.

Das war im Grunde ganz simpel:
Man ging in sein Wahllokal mit dem Pesonalausweis, dann wurde angekreuzt, daß man da war und bekam den Wahlschein.
Dieser Wahlschein sah so aus, daß da nur eine Reihe von Namen, die man meist nicht kannte, untereinander standen - ohne Angabe, welcher Partei oder Massenorganisation der Kandidat angehörte und ohne die Möglichkeit einer Auswahl zwischen mehreren Kandidaten. Dazu muß man wissen, daß ja durchaus nicht alle Kandidaten der SED angehörten, denn es gab ja insgesamt 5 Parteien (SED, CDU, LDPD, NDPD und DBD) und außerdem traten noch Kandidaten von mehreren Massenorganisationen an (wie z. B. FDGB, FDJ, Kulturbund u.a.), die jedoch ausnahmlos in der Nationalen Front zusammen geschlossen waren. Es gab auch eine Wahlkabine im Wahllokal, aber wozu man da rein gehen sollte erschloß sich mir zu dieser Zeit nicht, denn dieser Wahlschein war lediglich an der Wahlurne zu falten und dort einzuwerfen - man hatte ja doch keine Auswahl. Dann war man fertig.

Daß es auch die Möglichkeit gab, mit nein zu stimmen, in dem man alle (!) Namen sauber durchstrich (am besten noch mit einem Lineal), wußte ich zu dieser Zeit auch nicht und das erklärte einem auch niemand. Erst vor Kurzem habe ich in einer Doku über die Kommunalwahl 1989 im Fernsehen gesehen, wie die das in Dresden gemacht haben und daß sie sich da gegenseitig so ein Lineal in die Hand gaben mit dem sie dann in die Wahlkabine gingen. Da mußte ich schon ein wenig schmunzeln.
In meiner Gegend habe ich so etwas nicht beobachtet und somit hätte wohl auch Mut dazu gehört, in die Wahlkabine zu gehen und alle Namen durchzustreichen, denn wie gesagt, alles wurde aufgeschrieben...

[Balduin]

Ohje, eine Wahl einfach um den Schein der "Demokratie" zu wahren.

In meiner Gegend habe ich so etwas nicht beobachtet und somit hätte wohl auch Mut dazu gehört, in die Wahlkabine zu gehen und alle Namen durchzustreichen, denn wie gesagt, alles wurde aufgeschrieben...

Mut genau, denn es wären sicherlich Repressalien gefolgt!

[Barbarossa]

Ohje, eine Wahl einfach um den Schein der "Demokratie" zu wahren.

Genau so sah es aus und in der Doku habe ich auch gesehen, daß das tatsächliche Wahlergebnis noch nicht einmal veröffentlicht wurde, sondern ein anderes, vorher im Politbüro festgelegtes "Wahlergebnis". Das heißt, es wurde auch noch klar Wahlbetrug betrieben in einer "Wahl", die gar keine echte Wahl war.

In meiner Gegend habe ich so etwas nicht beobachtet und somit hätte wohl auch Mut dazu gehört, in die Wahlkabine zu gehen und alle Namen durchzustreichen, denn wie gesagt, alles wurde aufgeschrieben...

Mut genau, denn es wären sicherlich Repressalien gefolgt!

Na ja - ob das nun unmittelbar zu spürbaren Repressalien geführt hätte, weiß ich nicht - glaube ich eigentlich auch nicht, aber die Stasi saß mit im Wahllokal - das wußte man - und somit wäre das auf jeden Fall als Negativeintrag in irgend einer Stasiakte gelandet...

...und somit wurde die Stasi auch auf einen aufmerksam und der Arm der Stasi war seeeeehr lang...


Übrigens:
Ich kann diese Rubrik nicht moderieren, Balduin...

[Balduin]

Übrigens:
Ich kann diese Rubrik nicht moderieren, Balduin...

Hallo Barbarossa,

Probier doch bitte aus in welchen Rubriken das noch vorkommt - es kann sein, dass ich beim Einrichten von Kategorien vergessen habe dir Rechte zu verleihen.


Freundliche Grüße

Balduin

[Barbarossa]

Charité-Leiche
Hunderte Hinweise auf Luxemburgs Spur

Rechtsmediziner der Charité fahndet mit Familienforschern und Historikern. Doch die Suche nach Erbmaterial zur Identifizierung der Leiche ist schwierig...

weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Rosa- ... 70,2815077

[Barbarossa]

Noch ein Interview zum Thema:

"Eine Haarlocke wär's"

Michael Tsokos hat eine Leiche entdeckt, von der er glaubt, es könnte Rosa Luxemburg sein. Ein Gespräch mit dem Rechtsmediziner über seine Spurensuche...

Interview lesen: http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv ... f4379a471a

[MarcoZ]

Ah Ich lese gerade das Buch "Dem Tod auf der Spur" von Michael Tsokos. Der Mann hat einen sehr verständlichen Schreibstil und es liest sich angenehm. Ich habe es mir geholt ,da mich diese CSI-Serien schon von anfang an nerven und ich mal wissen wollte was eigentlich die spektakulärsten Fälle sein können, die man als Rechtsmediziner in der Wirklichkeit hat.
Also ich könnte das nicht Rechtsmediziner.......mein NC ist zu schlecht für Medizin.

[Barbarossa]

GESCHICHTE:
Leichensache Luxemburg
Historiker bezweifeln, dass ein in der Charité gefundener Torso zu der Kommunistin gehört

BERLIN - Ruhig ist’s unter der Lichtensteinbrücke am Berliner Landwehrkanal, der Schnee dämpft die Geräusche. Auf dem Wasser hat sich eine dünne Eisschicht gebildet. Träge fallen die Flocken auf den schmalen Uferweg, manchmal kommt ein Jogger vorbei, oder jemand führt den Hund spazieren. Niemand bleibt stehen an dem gusseisernen Namenszug, der an die Frau erinnert, deren Leiche hier am 15. Januar 1919 ins Wasser geworfen wurde: Rosa Luxemburg...

weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... dener.html

[Peppone]

Auf Seite 2 von diesem pdf geht´s um Rosa Luxemburg:
http://www.g-geschichte.de/pdf/gspezial_attentate_2.pdf

Im Vorfeld ihrer Ermordung hatte Luxemburg u.a. die Abschaffung der Todesstrafe gefordert und sie war auch gegen den Aufstand der (gerade mit ihrer Mithilfe gegründeten) KPD gewesen, mit dem bemerkenswert offensichtigen Argument, dabei würden zu viele Unbeteiligte zu Tode kommen, was ja dann auch geschah.

Offenbar um sie zum Schweigen zu bringen, wurde Luxemburg am 15.1.1919 von Freikorps-Soldaten ermordet.

Die hochintelligente, sich konsequent für die, die sie als Benachteiligte sah, einsetzende und selber unter mehreren Handicaps (sie war Polin, mißgebildet UND Frau, noch dazu eine hochintelligente...) leidende Rosa Luxemburg hat viel geleistet.
Sie vertrat eine Ideologie, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt hat. Aber sie folgerte aus dieser Ideologie heraus, dass die Meinungsfreiheit mit das höchste Gut ist, das wir zu verteidigen haben, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau ebenso hoch einzuschätzen ist und dass man zwar unverbrüchlich zu seinen Idealen stehen kann, aber trotzdem nicht ohne eine gesunde Portion Realismus auskommen kann (siehe ihre Kritik an Lenin 1917 und an Liebknecht 1919).

Wahrscheinlich erschien sie den Rechten des Jahres 1919 deshalb als so gefährlich...

Beppe