Die populärsten Irrtümer der Geschichte

Wir helfen gerne bei Fragen. Für Fragen zu Hausaufgaben rund um Schule & Studium bieten wir das Hausaufgaben-Portal an

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Triton hat geschrieben: Wenn man so will, war der völlig unbekannte Autobianchi Primula ein Irrtum der Geschichte.
http://classics.honestjohn.co.uk/review ... i/primula/
Frontantrieb, Motor vorne quer, große Heckklappe, variabler Innenraum. Also genau das Muster, das heute als Golf-Klasse bekannt und beliebt ist. Gekauft wurde er fast gar nicht - also genau das Gegenteil vom Käfer.
Autobianchi war aber auch eine kleine Marke ohne grosse Vermarktungsstärke. Aber auch hier sehen wir, dass Italiener immer wieder schöne Autos zu entwerfen wussten, selbst wenn es Kleinwagen sind. Vielleicht war die Karre auch einfach zu teuer? In der Schweiz waren in den siebziger Jahren die Autobianchi schon auch da und dort auf den Strassen zu sehen.
Benutzeravatar
Titus Feuerfuchs
Mitglied
Beiträge: 1632
Registriert: 07.05.2012, 21:42

Triton hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Der geübte Fahrer kann aber aus einem Hecktriebler immer mehr rausholen, als aus einem vergleichbarenFronttriebler. Aus gutem Grund haben alle teuren und leistungsstarken Luxuswägen den Antrieb hinten oder alternativ (aus Prestigegründen) Allrad.
Ich dachte, wegen der Antriebseinflüsse auf die Lenkung, was man heute weitgehend im Griff hat.
Das ist nur ein Punkt von vielen.

Der wesentliche ist aber in der Physik zu suchen. Antrieb und Seitenführung von ein und demselben Rad ausführen zu lassen, stößt unweigerlich an pysikalische Grenzen. Des Weiteren verlagert sich das Fahrzeuggewicht beim Beschleunigen nach hinten, was ddazu führt, dass die Vorderachse entlastet wird. Infolgedessen bekommt man mit Frontantrieb nur eine begrenzte PS-Zahl auf den Boden.
Dazu kommen noch einige andere Vorteile der Heckantriebs, wie etwa ein kleinerer Wendekreis durch größeren Radeinschlag, der bei Fronttrieblern aufgrund der Antriebswellen nicht machbar ist.

Nichtsdestotrotz ist der Frontantrieb für die meisten Alltagsfahrzeuge die probatere Lösung, nicht zuletzt deshalb, weil er Kosten spart, da er in der Herstellung erheblich billiger ist.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Marek1964 hat geschrieben:Autobianchi war aber auch eine kleine Marke ohne grosse Vermarktungsstärke. Aber auch hier sehen wir, dass Italiener immer wieder schöne Autos zu entwerfen wussten, selbst wenn es Kleinwagen sind.
VW war doch auch eine unbekannte, neue Marke. Der Name "Volk"swagen war, da darf man sich keinen Illusionen hingeben, der beste Marketingschub für das eher mäßig begabte Krabbeltier. Nach der 12jährigen Beschwörung der Volksgemeinschaft war das eben etwas, mit dem die Leute was anfangen konnten. Und war der Kübel nicht in Russland und der Wüste durchgekommen?
Dazu kam noch die gute Qualität, das muss man dazusagen. Den Citroen 2CV hätten die Massen nicht ähnlich akzeptiert, Frontantrieb, Einzelradaufhängung, 4 Türen und geniale Variabelität hin oder her.

Die Porsches der 80er und 90er Jahre waren für die Leistung doch sehr sparsam, selbst Luftkühlung kriegt man da doch mit Aufwand in den Griff. Der 2 CV war auch luftgekühlt. Beim Käfer waren wohl vor allem die 1300er (Superkäfer) Schluckspechte, die größeren Typen sollen noch schlimmer gewesen sein.

Selbst die Amis, in den 60er Jahren nicht gerade für fortschrittliche Fahrwerkstechnik bekannt, beherrschten den Frontantrieb offenbar besser als das Käfer-Layout beim Chevy Corvair:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oldsmobile_Toronado
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Triton hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:Autobianchi war aber auch eine kleine Marke ohne grosse Vermarktungsstärke. .
VW war doch auch eine unbekannte, neue Marke. Der Name "Volk"swagen war, da darf man sich keinen Illusionen hingeben, der beste Marketingschub für das eher mäßig begabte Krabbeltier. Nach der 12jährigen Beschwörung der Volksgemeinschaft war das eben etwas, mit dem die Leute was anfangen konnten. Und war der Kübel nicht in Russland und der Wüste durchgekommen?
Die Konkurrenzsituation in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg und in den 50er Jahren war eine ganz andere als in Italien am Ende der 60er Jahre, wo Fiat schon dominierte. In Deutschland waren die Karten noch nicht verteilt.

Aber in einem wirst Du recht haben: Dem guten Ruf des Käfers als zuverlässiges Auto hat der Einsatz des Kübelwagens im Zweiten Weltkrieg von Russland bis zur Wüste Nordafrikas sicher sehr geholfen.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Fragen“