Wer war mächtiger: Goebbels, Göring, Himmler oder Speer

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Moderator: Barbarossa

Spartaner
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Eines muss man Albert Speer zugestehen .Er war etwas klüger, als die Anderen in seiner Riege. Sonst hätte Hitler ihn auch nicht sympathisch empfunden und ihn zu etwas höheren berufen. Menschlich gesehen, naja nach oben wie nach unten. Nach oben hatte er den ideologischen Überbau, der seine Fähigkeiten förderte, nach unten interessierte er sich überhaupt für nix was im Reich vor sich ging bzw. spielte im Prozess den Ahnungslosen.
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:Eines muss man Albert Speer zugestehen .Er war etwas klüger, als die Anderen in seiner Riege. Sonst hätte Hitler ihn auch nicht sympathisch empfunden und ihn zu etwas höheren berufen. Menschlich gesehen, naja nach oben wie nach unten. Nach oben hatte er den ideologischen Überbau, der seine Fähigkeiten förderte, nach unten interessierte er sich überhaupt für nix was im Reich vor sich ging bzw. spielte im Prozess den Ahnungslosen.
Lieber Spartaner,
deshalb hätte ich ihn höher bestraft, bin aber generell gegen die Todesstrafe für einen Menschen, egal was er gemacht hat. :wink:
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Spartaner
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Albert Speer war von 1942 - 1945 Reichsminister für Bewaffnung und Munition, Leiter der Organisation Todt, und zum Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Generalinspektor für Festungsbau und Generalinspektor für Wasser und Energie .1943 kam die Marinerüstung und wesentliche Funktionen des Reichswirtschaftsministeriums dazu. 1944 übernahm er die Luftrüstung . In dieser Zeit wurde die Rüstungsproduktion massiv gesteigert!!!
Um die Rüstúngsproduktion zu steigern ,wurden massiv Kriegsgefangene, Juden und andere KZ-Häftlinge eingesetzt . "Am Ende des Krieges waren dies mehr als 7 Millionen, etwa 20 % aller Beschäftigten. Später berief sich Speer darauf, dass nicht er, sondern der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Fritz Sauckel, für die Beschaffung der von ihm angeforderten Arbeitskräfte verantwortlich gewesen war."
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dieter
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Lieber Spartaner,
im Prinzip waren beide Schuld. :evil:
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Triton
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Spartaner hat geschrieben:Eines muss man Albert Speer zugestehen .Er war etwas klüger, als die Anderen in seiner Riege. Sonst hätte Hitler ihn auch nicht sympathisch empfunden und ihn zu etwas höheren berufen.
Speers in Nürnberg gemessener IQ betrug 128, das ist nicht besonders hoch, er lag damit unter den Angeklagten eher in der unteren Hälfte. Sauckel hatte freilich "nur" 118.
Speer war Hitler sympathisch, weil er Architekt war und seinen schlechten Geschmack teilte oder sich nicht anmerken ließ, dass er Hitlers Vorstellungen für antiquiert hielt. Auch war er wohl ein eher unpolitischer Mensch, was Hitler in seiner Freizeit als Gesellschaft bevorzugte. Die unbewiesenen homoerotischen Gerüchte halte ich für den üblichen Spekulatius sensationsgieriger Möchtegernhistoriker.

Die Rüstung brachte er gerade deshalb in Schwung, weil er keine Ahnung davon hatte und Fachleute ran ließ. Auch hatte er wohl als Architekt gelernt, Aufgaben zu delegieren und Projekte effizient zu organisieren.

Nach seiner Entlassung fiel er durch die ständige Behauptung auf, von den Verbrechen gegen Zwangsarbeiter nichts gewusst zu haben, was bei seiner Stellung völlig absurd war. Er wusste auch von den Umsiedlungen der deutschen Juden, was er später abstritt. Hitlers Nero-Befehl wurde auch deshalb nicht umgesetzt, weil sonst die Aussichtslosigkeit der Lage eingestanden worden wäre. Wer den Endsieg plant, zerstört doch nicht Einrichtungen, die er bald wieder zurückerobern wird...
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Lieber Joerg,
natürlich hat Speer von den Zwangsarbeitern gewußt. An den Endsieg hat Hitler anscheinend nicht mehr geglaubt, sonst hätte er den Nerobefehl nicht herausgegeben. Anscheinend war er doch nicht so verrückt, wie man glaubte. :wink:
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Triton
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dieter hat geschrieben:An den Endsieg hat Hitler anscheinend nicht mehr geglaubt, sonst hätte er den Nerobefehl nicht herausgegeben. Anscheinend war er doch nicht so verrückt, wie man glaubte. :wink:
"Wenn ich die Ölfelder von Maikop und Grosny nicht bekomme, muss ich diesen Krieg liquidieren." Das sagte Hitler schon 1942, spätestens nach Stalingrad wusste er also, dass ein Siegfrieden nicht möglich war. Hitler wusste genau, dass eine moderne Armee nicht ohne Ressourcen wie Rohöl und Eisenerz schlagkräftig sein kann, nach dem Verlust der Ölfelder in Rumänien sagte ihm Speer, dass der Krieg "technisch entschieden" sei.
Hoffnung schöpfte Hitler wohl nur aus irgendwelchen Mythen und Orakeln, Wunderwaffen gegenüber war er wohl skeptischer als zum Beispiel Goebbels.
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dieter
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Lieber Joerg,
er war anscheinend der Überzeugung, wenn er nicht überleben kann, braucht es Deutschland auch nicht. :evil:
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Balduin
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Speers in Nürnberg gemessener IQ betrug 128, das ist nicht besonders hoch, er lag damit unter den Angeklagten eher in der unteren Hälfte. Sauckel hatte freilich "nur" 118.
Speer war Hitler sympathisch, weil er Architekt war und seinen schlechten Geschmack teilte oder sich nicht anmerken ließ, dass er Hitlers Vorstellungen für antiquiert hielt. Auch war er wohl ein eher unpolitischer Mensch, was Hitler in seiner Freizeit als Gesellschaft bevorzugte. Die unbewiesenen homoerotischen Gerüchte halte ich für den üblichen Spekulatius sensationsgieriger Möchtegernhistoriker.
Die NS-Architektur sollte ja absolute Macht repräsentieren - die Bauten wirken, wie ich finde, durchaus einschüchternd: Man wird als Individuum reduziert. Das wäre aber ein extra Thema wert.
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Orianne
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Spartaner hat geschrieben:Albert Speer war von 1942 - 1945 Reichsminister für Bewaffnung und Munition, Leiter der Organisation Todt, und zum Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Generalinspektor für Festungsbau und Generalinspektor für Wasser und Energie .1943 kam die Marinerüstung und wesentliche Funktionen des Reichswirtschaftsministeriums dazu. 1944 übernahm er die Luftrüstung . In dieser Zeit wurde die Rüstungsproduktion massiv gesteigert!!!
Um die Rüstúngsproduktion zu steigern ,wurden massiv Kriegsgefangene, Juden und andere KZ-Häftlinge eingesetzt . "Am Ende des Krieges waren dies mehr als 7 Millionen, etwa 20 % aller Beschäftigten. Später berief sich Speer darauf, dass nicht er, sondern der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Fritz Sauckel, für die Beschaffung der von ihm angeforderten Arbeitskräfte verantwortlich gewesen war."
Nach Durchsicht von vielen Dokumenten die in Russland liegen, sind sich viele Historiker einig, dass Speer den Strick verdient gehabt hätte. Warum sich da die Russen nicht mehr einbrachten, entzieht sich meiner Kenntnis. Eine lebenslange Strafe so wie bei Rudolf Hess wäre aus meiner Sicht sicher zu verantworten gewesen, denn er wusste ja von den Lagern und vom Holocaust, laut Dokumenten nahm er an einer Rede von Himmler teil, die genau dieses Thema hatte. Speer log also vor Gericht.

Von der Macht her war für mich Himmler an 1. Stelle, danach Goebbels, Göring war schon nach der Luftschlacht von England weg vom Fenster, Speer folgte auf Platz 3. Aber der mächtigste Mann nach Hitler war meiner Meinung nach der Reichsleiter Martin Bormann, an ihm konnte kein Mensch vorbei, der zu Hitler wollte.
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Speer kam zu gut weg - definitiv; er hatte eventuell doch das Image des Architekten und Künstlers, das ihm in diesem Falle zu gute kam?
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Orianne
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Ralph hat geschrieben:Speer kam zu gut weg - definitiv; er hatte eventuell doch das Image des Architekten und Künstlers, das ihm in diesem Falle zu gute kam?
Es gibt eine Historikerin, die in einer Dokumentation sagte, dass gewisse Leute immer Glück hätten, und dazu zählte sie auch Speer. Frage: Warum strich ihn Hitler als Minister für das neue Kabinett? Vielleicht weil er nicht im Bunker bleiben wollte.

Speer hatte auch einen für Männer schönen Tod, er starb ja in London im Bett einer Prostituierten.
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Er hat mit seiner Biographie ein Vermögen verdient.
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Ralph hat geschrieben:Er hat mit seiner Biographie ein Vermögen verdient.
Wieder Glück gehabt :mrgreen:
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Orianne hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:Er hat mit seiner Biographie ein Vermögen verdient.
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