Boykott EU/USA: Zusammenbruch der russischen Wirtschaft

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Nach dem gestrigen Tag hat die Russ. Zentralbank auch in der Vergangenen Nacht den Leitzins nochmal erhöht, um Investoren zu bekommen. Das Ergebnis war, dass weiterhin nicht in Russland investiert wird. Durch das Trakking der USA ist das Erdöl auf den Weltmärkten, so billig wie noch nie. Auch da kann Russland keine Entlastung seines Haushalts erwarten. Und selber produzieren sie Waffen und sonst nichts. :evil: :twisted:
Die sog. Russlandversteher sollte man darauf hinweisen, dass für Russland der Zusammenbruch der SU die größte Katastrophe in der Geschichte des 20. Jahrhunderts war und man von Anfang an damit rechnen mußte, dass es versuchen würde den Zusammenbruch zu revidieren, siehe Krim und die Ukraine. :roll:
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Spartaner
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Welcher Zusammenbruch?Das war nicht der Zusammenbruch Russlands, sondern des sozialistischen Weltsystems,weil sie nicht mit ihrer Produktion und Erzeugnissen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig waren. Außerdem wurden den sowjetischen Staaten durch Gorbatschow freigestellt, ob sie ihre Unabhängigkeit haben wollten oder nicht . Viele haben sich dafür entscheiden. Die heutige Rubelschwäche hat andere Gründe . Politisch sitzt Putin so fest wie noch nie um Sattel.
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Gontscharow
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Ich hoffe aus vielerlei Gründen, daß die russische Wirtschaft nicht noch einmal so zusammenbricht
wie in den 90er Jahren.
Unter anderem auch aus ganz egoistischen Gründen : Auch für D wäre das sehr unvorteilhaft,
für mich selbst ebenfalls, weil ich "den Russen" ziemlich viel Geld geliehen habe, daß ich erst 2016 zurückbekommen werde.
Und übrigens : Jemand, der fest im Sattel zu sitzen scheint (von den Rängen aus betrachtet) und dem staunenden Publikum allerlei Mätzchen auf seinem Parforceritt
vorführt, wird um so mehr Verwunderung beim selbigen hervorrufen, wenn er urplötzlich abgeworfen wird.
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Gontscharow
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Ach so, mit dem "Zusammenbruch" habe ich mich nicht auf die unmittelbar der Auflösung der SU folgenden
Jahre bezogen, sondern auf die Krise der Jahre 1998/99, den sogenannten дефолт.
Der Rubel wurde sehr stark abgewertet - wenn es jemandem gelungen war, 1000 Rubel für Notfälle zur Seite
zu legen, waren die 1999 so gut wie nichts mehr wert.
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:Welcher Zusammenbruch?Das war nicht der Zusammenbruch Russlands, sondern des sozialistischen Weltsystems,weil sie nicht mit ihrer Produktion und Erzeugnissen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig waren. Außerdem wurden den sowjetischen Staaten durch Gorbatschow freigestellt, ob sie ihre Unabhängigkeit haben wollten oder nicht . Viele haben sich dafür entscheiden. Die heutige Rubelschwäche hat andere Gründe . Politisch sitzt Putin so fest wie noch nie um Sattel.
Lieber Spartaner,
die Umstellung auf die Marktwirtschaft fand in Russland schon vor 25 Jahren statt, seitdem hat niemand Russland daran gehindert Waren herzustellen, die auf dem Weltmarkt gebraucht werden, was es aber nicht gemacht hat. :wink:
Ja, lieber Spartaner, die Leidensfähigkeit des russ. Volkes ist fast unbegrenzt, mal sehen wie lange sie sich das noch ansehen wollen :?: :mrgreen:
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dieter
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Gontscharow hat geschrieben:Ich hoffe aus vielerlei Gründen, daß die russische Wirtschaft nicht noch einmal so zusammenbricht
wie in den 90er Jahren.
Unter anderem auch aus ganz egoistischen Gründen : Auch für D wäre das sehr unvorteilhaft,
für mich selbst ebenfalls, weil ich "den Russen" ziemlich viel Geld geliehen habe, daß ich erst 2016 zurückbekommen werde.
Lieber Gontscharow,
wie kam es dazu, dass Du den Russen ziemlich viel Geld geliehen hast :?: In Geldsachen bin ich etepetete, leihe von meiner kleinen Pension niemanden Geld, das brauchen wir für uns und unsere drei Enkelkinder. :wink: In Geldsachen hört der Spaß auf. :wink:
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Gontscharow
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Nun, Dieter, das liegt doch auf der Hand : Rußland ist ein rückständiges Land, dem es an Kapital mangelte.
Um investieren zu können, mußten sie sich Geld aus dem Ausland leihen. Als Sicherheit haben sie ja ihre
Rohstoffe, über die sie in Hülle und Fülle verfügen. Eine ganze Reihe von Jahren war Rußland wegen des hohen
Erdöl und -Gaspreises in der Lage, seine Ausgaben aus diesen Erlösen zu bestreiten und mußte keine neuen
Auslandsschulden aufnehmen, im Gegenteil konnten sie ihre Schulden zum Teil sogar zurückzahlen.
Ich selbst habe einer russischen Bank mein Geld geliehen, weil ich das für eine gute Sache hielt und weil
man in Rußland mehr Zinsen dafür bekommt als hier in Deutschland.Also eine Mischung aus Altruismus und Egoismus meinerseits.
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Barbarossa
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Spartaner hat geschrieben:Welcher Zusammenbruch?Das war nicht der Zusammenbruch Russlands, sondern des sozialistischen Weltsystems,weil sie nicht mit ihrer Produktion und Erzeugnissen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig waren. Außerdem wurden den sowjetischen Staaten durch Gorbatschow freigestellt, ob sie ihre Unabhängigkeit haben wollten oder nicht . Viele haben sich dafür entscheiden...
Das ist so aber nicht richtig. Den Ostblockstaaten hat Gorbatschow eine eigenständige Entwicklung zugestanden.
Die Sowjetunion wollte er hingegen zusammenhalten. Dass ihm das nicht gelang, steht auf einem anderen Blatt und war Ausdruck des Scheiterns seiner Innenpolitik. Die Auflösung der UdSSR hat Gorbatschow nie gewollt.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Spartaner
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dieter hat geschrieben: Lieber Spartaner,

Ja, lieber Spartaner, die Leidensfähigkeit des russ. Volkes ist fast unbegrenzt, mal sehen wie lange sie sich das noch ansehen wollen :?: :mrgreen:
Lieber Dieter, das ist tatsächlich eine spannende Frage, wie hoch und wie lange die Leidensfähigkeit des russischen Volkes ist und wie lange kommen sie ohne iPhone und Reisen ins westliche Ausland aus.
Wie kompatibel sind Russen mit Kubanern, die einmal am Wohlstand gerochen haben?
Es ist ein schmerzhafter Weg ins Ungewisse.
Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben:Welcher Zusammenbruch?Das war nicht der Zusammenbruch Russlands, sondern des sozialistischen Weltsystems,weil sie nicht mit ihrer Produktion und Erzeugnissen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig waren. Außerdem wurden den sowjetischen Staaten durch Gorbatschow freigestellt, ob sie ihre Unabhängigkeit haben wollten oder nicht . Viele haben sich dafür entscheiden...
Das ist so aber nicht richtig. Den Ostblockstaaten hat Gorbatschow eine eigenständige Entwicklung zugestanden.
Die Sowjetunion wollte er hingegen zusammenhalten. Dass ihm das nicht gelang, steht auf einem anderen Blatt und war Ausdruck des Scheiterns seiner Innenpolitik. Die Auflösung der UdSSR hat Gorbatschow nie gewollt.
Gorbatschow - "Sein letzter Versuch, die UdSSR zu retten, war der neue Unionsvertrag, der den Sowjetrepubliken mittels konföderativer Strukturen größere Eigenständigkeit geben sollte. Das war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Kräfte der Vergangenheit schlugen zu."
http://www.n-tv.de/politik/dossier/Die- ... 90886.html
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Barbarossa
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So war das. Mit "den Kräften der Vergangenheit", die da zuschlugen, waren die Putschisten und der Putsch selbst gemeint. Und dann war Schluss mit der SU. Kurz vorher schuf Gorbatschow noch das Amt des Präsidenten der SU, zu dem er sich noch wählen ließ - auch das half nicht.
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