Sparprogramm in der CH abgesegnet - Bauern werden verschont!

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Ausriss aus dem TA Zürich:
Am Ende der dreiwöchigen Budgetberatungen im National- und Ständerat stehen die Bauern als Gewinner da: Gegenüber dem unter Spardruck entstandenen Bundesratsvorschlag hat das Parlament nur ihnen substanzielle Erhöhungen zugestanden, in der Summe von knapp 99 Millionen Franken.

Der Bundesrat hatte mit einem ordentlichen Einnahmenüberschuss von 514 Millionen Franken gerechnet, plus 139 Millionen Franken Sondereinnahmen. Wegen tiefer Steuereinnahmen und der Schuldenbremse hatte er indes gegenüber dem letzten Finanzplan Einsparungen von 703 Millionen Franken budgetiert. Sparen wollte er vor allem bei Armee und Landwirtschaft.

Politisches Sperrfeuer von den Höfen liess jedoch das Parlament scheuen. Unter Führung der bürgerlichen Mehrheit der nationalrätlichen Finanzkommission wurden die meisten Agrar-Sparposten nach oben korrigiert. Die SP sprach von einem «wahren Bauer-Play» ein Jahr vor den nationalen Wahlen.
Wie jedes Jahr stehen die knapp 50'000 Höfe als Gewinner da, teilt man die Subventionsgelder von von jährlich CHF 2'800'000'000.-- auf, dann ergibt das eine erkleckliche Summe. Merke: In der Schweiz darf überall gespart werden, nur ja nicht bei der Landwirtschaft und bei der Armee.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

56000 CHF rechne ich pro Hof aus. Nicht schlecht.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Triton hat geschrieben:56000 CHF rechne ich pro Hof aus. Nicht schlecht.
Genau, ein Malerbetrieb z.B. wird nicht vom Staat ausgehalten, aber wenn über 30 % im Parlament Bauern sind, dann muss man sich eben nicht wundern. Lehrer haben überhaupt keine Lobby, nur 2 Abgeordnete. :(
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Die Landwirtschaft und die Mehrheiten im Parlament der Schweiz kenne ich nicht, Orianne.
In der EU gibt es allerdings auch Fördertöpfe für die Landwirtschaft. Wer da genau von wem, in welchem EU-Land gefördert wird, müßte man recherchieren.
Der grundsätzliche Gedanke hinter der Förderung der eigenen Landwirtschaft wird sein, dass man sich einen gewissen Selbstversorgungsgrad erhalten möchte. Ohne Förderung wären die schweizerischen Bauern sicher nicht konkurrenzfähig und alle Nahrungsmittel würden von weit her importiert.
Wenn die Fördermittel gleichmäßig verteilt werden, wie in Tritons Rechnung, könnte man sagen, die Bauern sind Angestellte des schweizerischen Staates und müssen sich deshalb nicht dem Wettbewerb stellen.
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Renegat hat geschrieben: Wenn die Fördermittel gleichmäßig verteilt werden, wie in Tritons Rechnung, könnte man sagen, die Bauern sind Angestellte des schweizerischen Staates und müssen sich deshalb nicht dem Wettbewerb stellen.
Deine Ansicht teilen sehr viele Leute Renegat, man kann die Bauern als Staatsangestellte mit sehr vielen Privilegien betrachten. Ein Bauer kann zum Beispiel einen Hofladen betreiben ohne dass er dafür eine Buchführung unterhalten muss.
Er hat in dieser Hinsicht noch andere Optionen wie Streichelzoos u.s.w., dies macht viele andere Gewerbetreibende wütend, denn ihnen wird vom Staat auf die Finger geschaut, und sie werden nicht mit Steuergeldern verwöhnt. Es gibt auch Bauern in der Schweiz, die im nahen Ausland Ackerland kaufen, ich denke, dass das nicht in Ordnung ist, denn eine Versorgung der Schweiz nur durch die eigenen Bauern ist schon lange nicht mehr möglich, bei einem Konflikt sähe das Land sehr alt aus, es würden Flächen fehlen um Landwirtschaft zu betreiben, eine Anbauschlacht wie im 2. Weltkrieg wäre nicht mehr möglich, da das Land schon lange für die Überbauung frei gegeben wurde.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Renegat hat geschrieben: Wenn die Fördermittel gleichmäßig verteilt werden, wie in Tritons Rechnung, könnte man sagen, die Bauern sind Angestellte des schweizerischen Staates und müssen sich deshalb nicht dem Wettbewerb stellen.
Orianne hat geschrieben:Deine Ansicht teilen sehr viele Leute Renegat, man kann die Bauern als Staatsangestellte mit sehr vielen Privilegien betrachten. Ein Bauer kann zum Beispiel einen Hofladen betreiben ohne dass er dafür eine Buchführung unterhalten muss.
Das sind natürlich Auswüchse, denen man begegnen könnte. Kommt mir seltsam vor, denn jeder Freiberufler muß in irgendeiner Form Buchhaltung betreiben, sonst kann er keine Steuererklärung machen (lassen). Die meisten kleinen Betriebe, zu denen ich auch die Masse der Bauern zählen würde, kippen ihrem Steuerberater Ausgabequittungen und Einnahmerechnungen auf den Tisch. Alles andere wäre Schwarzarbeit.
Orianne hat geschrieben:Er hat in dieser Hinsicht noch andere Optionen wie Streichelzoos u.s.w., dies macht viele andere Gewerbetreibende wütend, denn ihnen wird vom Staat auf die Finger geschaut, und sie werden nicht mit Steuergeldern verwöhnt.
Naja, Streichelzoos sind doch ein nettes Marketinginstrument, was sollen die Hofläden denn sonst machen gegen die Marktmacht der Supermarktketten? Die überall die Abnahmepreise diktieren, weltweit billig industriell erzeugte Nahrungsmittel einkaufen und natürlich im Preiskampf gewinnen. Noch dazu befinden sich die Supermärkte näher am Verbraucher.
Orianne hat geschrieben:Es gibt auch Bauern in der Schweiz, die im nahen Ausland Ackerland kaufen, ich denke, dass das nicht in Ordnung ist, denn eine Versorgung der Schweiz nur durch die eigenen Bauern ist schon lange nicht mehr möglich, bei einem Konflikt sähe das Land sehr alt aus, es würden Flächen fehlen um Landwirtschaft zu betreiben, eine Anbauschlacht wie im 2. Weltkrieg wäre nicht mehr möglich, da das Land schon lange für die Überbauung frei gegeben wurde.
Das ist die Frage, im 2. WK wurden alle möglichen Flächen zur Nahrungsproduktion genutzt, mit einjährigem Gemüse wie Kartoffeln etc geht das ganz schnell, da eignet sich jeder öffentliche Park. Und wer weiß, was den Menschen noch so einfällt, wenn sie Hunger haben?
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Nicht-Mitgliedstaaten“