Serbien bereut "ethnische Säuberungen"

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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31.03.2010
SERBIEN:
Respekt und Mitgefühl
Parlamentsdebatte zu Srebrenica

BELGRAD - Das serbische Parlament hat Beratungen über eine Resolution zum Massaker von Srebrenica begonnen, bei dem im Juli 1995 Armee-Einheiten der bosnischen Serbenrepublik Srpska unter General Ratko Mladic mehr als 7800 entwaffnete bosniakische Männer und männliche Jugendliche getötet haben. Eine Entscheidung wurde am Abend erwartet...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... RBIEN.html

Serbien
„Mutiger Schritt“
Westerwelle lobt Srebrenica-Erklärung

BERLIN Die Bundesregierung hat die Verurteilung des Massakers von Srebrenica durch das serbische Parlament begrüßt (MAZ berichtete). Dies sei „ein mutiger erster Schritt der serbischen Politik, sich der eigenen Verantwortung zu stellen“, sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Mittwoch in Berlin. Mit der Resolution hätten die gemäßigten und auf Europa ausgerichteten Kräfte in Serbien einen wichtigen Sieg errungen, erklärte Westerwelle weiter...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=2076206
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Barbarossa
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Donnerstag, 25. April 2013
"Bitte auf Knien um Verzeihung für Srebrenica"
Serbiens Präsident schwenkt um

Tomislav Nikolic ist bekannt als Hardliner. Der Nachfolger des um Annäherung bemühten Boris Tadic im Amt des serbischen Präsidenten wehrt sich seit langem dagegen, das Leid der bosnischen Muslime während des Balkankonflikts anzuerkennen. Wohl auf Druck der EU springt Nikolic nun doch über seinen Schatten...
hier: weiterlesen

Damit räumt Serbien eine Hürde zur angestrebten EU-Mitgliedschaft beiseite.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
das Massaker heuten niederländische Blauhelme verhindern können, haben das aber nicht getan. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Auch dieses Jahr wurde des Massakers von Srebrenica gedacht - es war der 20. Jahrestag. Auch der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic war erschienen, doch was als Geste der Versöhnung gedacht war, endete im Eklat und in Angriffen auf den Ministerpräsidenten.
Vucic - ein ehemaliger Nationalist, der sich angeblich zum überzeugten Anhänger der europäischen Idee gewandelt hat - erklärte, Serbien verurteile „dieses furchtbare Verbrechen klar und unzweideutig, es ist angewidert von allen, die sich daran beteiligten und wird sie weiter vor Gericht bringen.“ Wiederholt hat er das Massaker von Srebrenica verurteilt, es jedoch als Tat einzelner eingestuft und vor allem die Bezeichnung "Völkermord" bzw. Genozid vermieden.

Artikel lesen: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 97540.html
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dieter
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Vucic hatte als Nationalist damals die Menschen noch aufgehetzt und heute ist er gegen diese Taten, Es wurden 8.000 Männer und Jungen umgebracht. Er geht nach der Devise vor: "Was kümmert mich mein dumm Geschwätz von Gestern." :evil: :twisted:
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Barbarossa
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Ich glaube auch nicht, dass ein Mensch seine persönlichen Ansichten zu 100% ändern kann. Irgendetwas bleibt immer hängen.

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Ruaidhri
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Barbarossa hat geschrieben:Ich glaube auch nicht, dass ein Mensch seine persönlichen Ansichten zu 100% ändern kann. Irgendetwas bleibt immer hängen.

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Damit haben wir in Deutschland ja ausreichend Erfahrung...
Der Weg zu Ausgleich und vielleicht irgendwann Versöhnung ist immer sehr lang, sehr steinig und immer ein schmaler Pfad für alle Beteiligten, Opfer wie Täter.
Es wäre im Sinne der allgemeinen Moral gut, wenn Vucic sich persönlich und im Namen Serbiens zu dem bekennen würde, was es war: Völkermord, ethnische Säuberung.
Ob allerdings die Zeit dafür schon reif ist, ob nicht genau das sogar mehr Unruhe brächte- auf beiden Seiten, wird von denen, die die Stimmung in den Staaten ex-Jugoslawien live kennen, sehr ernsthaft diskutiert.
Von fern ist das alles klar und offensichtlich- wir erwarten das persönliche und das staatliche Schuldbekenntnis jetzt und sofort.
Ein Blick in den Spiegel der eigenen jüngeren Geschichte zeigt einen gewissen Wiedererkennungseffekt.
Es braucht wohl immer eine Zeit, eine Distanz, um Schuld tatsächlich anzunehmen und auszusprechen.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Ich glaube auch nicht, dass ein Mensch seine persönlichen Ansichten zu 100% ändern kann. Irgendetwas bleibt immer hängen.

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Ich glaube auch, dass er sich heute nur so äußert, weil Serbien in die EU will. :wink:
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Kohlhaas
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
das Massaker heuten niederländische Blauhelme verhindern können, haben das aber nicht getan. :evil: :twisted:
Das ist vielleicht etwas hart formuliert. Es waren ganze 400 niederländische Blauhelme in der Gegend. Die hätten die bosnisch-serbischen Verbände sicher nicht aufhalten können. Aber richtig ist, dass die niederländischen Soldaten ein erbärmliches Verhalten gezeigt haben.
Ruaidhri
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Nochmal:
Zuviel Selbstgerechtigkeit kann peinlich sein. Das Phänomen kennen wir doch in Deutschland doppelt.
So, wie jetzt in Serbien hat es in D auch Zeit gebraucht, bis man fähig war, sich so klar und öffentlich zu äußern wie von Weizsäcker 1985 als Staatsmann dann konnte.
Inzwischen ein bekanntes psychologische Tatsache- ob für Gemeinschaften oder Individuen, dass Anerkennung und Aussprechen der Schuld Zeit braucht.
Das ist vielleicht etwas hart formuliert. Es waren ganze 400 niederländische Blauhelme in der Gegend. Die hätten die bosnisch-serbischen Verbände sicher nicht aufhalten können. Aber richtig ist, dass die niederländischen Soldaten ein erbärmliches Verhalten gezeigt haben.
Objektiv ganz sicher, subjektiv- die Niederländer waren genauso schlecht auf die Realität vorbereitet wie die deutschen Soldaten im den ersten Balkan-Einsätzen. Im Kosovo war man schon besser vorbereitet, aber die Wirklichkeit sah doch wieder völlig anders aus.
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LG Ruaidhri
Kohlhaas
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Ruaidhri hat geschrieben:Objektiv ganz sicher, subjektiv- die Niederländer waren genauso schlecht auf die Realität vorbereitet wie die deutschen Soldaten im den ersten Balkan-Einsätzen. Im Kosovo war man schon besser vorbereitet, aber die Wirklichkeit sah doch wieder völlig anders aus.
Die Brutalität dieses Bürgerkriegs hat alle überrascht. Hinzu kommt, dass die Niederländer nicht mal ein Mandat hatten, gegen eine der Bürgerkriegsparteien vorzugehen. Das war der große Webfehler des ersten Blauhelmeinsatzes. Es gab weder eine juristische Legitimation noch die militärischen Mittel, die "Aussonderungen" zu verhindern. Aber die Niederländer haben nichtmal versucht, zu protestieren. Und die Kommandeure von "DUTCHBAT" hätten mit den serbischen Befehlshabern ja wenigstens nicht auch noch Schnäpschen trinken und sich von denen für die geleistete "Unterstützung" loben lassen müssen.
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Nemeth
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Diese Art von Reue " ist doch wohl das übelste, was in der jüngeren Historie vorkommt.
Die Beteiligten " MÖRDER " wussten doch sehr genau was sie taten.
Erst einmal vollendete Tatsachen schaffen und danach, falls es schief geht, sie hinter
Befehlsnotständen und dergleichen verschanzen.
Auch die "Strafen" sind doch lächerlich.

Das wusste auch schon Bismarck, mit seinem Ausspruch über den Balkan.
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen
Kohlhaas
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Nemeth hat geschrieben:Diese Art von Reue " ist doch wohl das übelste, was in der jüngeren Historie vorkommt.
Die Beteiligten " MÖRDER " wussten doch sehr genau was sie taten.
Erst einmal vollendete Tatsachen schaffen und danach, falls es schief geht, sie hinter
Befehlsnotständen und dergleichen verschanzen.
Auch die "Strafen" sind doch lächerlich.

Das wusste auch schon Bismarck, mit seinem Ausspruch über den Balkan.
Welchen Ausspruch Bismarcks meinst Du?

Von Bismarck kenne ich nur eine Aussage zum Thema Balkan. Da hat er gesagt, dass Deutschland auf dem Balkan keine Interessen habe, die auch nur die Knochen eines einzigen pommerschen Musketiers wert seien.
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Nemeth
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---und gerade den Ausspruch meinte ich
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dieter
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Kohlhaas hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
das Massaker heuten niederländische Blauhelme verhindern können, haben das aber nicht getan. :evil: :twisted:
Das ist vielleicht etwas hart formuliert. Es waren ganze 400 niederländische Blauhelme in der Gegend. Die hätten die bosnisch-serbischen Verbände sicher nicht aufhalten können. Aber richtig ist, dass die niederländischen Soldaten ein erbärmliches Verhalten gezeigt haben.
Lieber Kohlhaas,
sie hätten für ihre Überzeugung und die Menschenrechte kämpfen müssen, selbst wenn sie dann gefallen wären. :evil: :twisted: Was nützt eine Schutzmacht, die nicht schützt :?:
Um Hellas hier mal ins Spiel zu bringen, die Vorfahren der heutigen Griechen. Leonidas hat mit seinen Spartanern bei den Thermophylen solange gegen die Übermacht der Perser gekämpft bis alle tot waren. Es soll ein Gedenkstein bei den Thermophylen stehen, ich weiß nicht ob das nur Sage ist oder der Tatsache entspricht, auf dem steht: "Wanderer kommst Du nach Sparta, so sage ihnen, Du habest uns liegen sehen, wie das Gesetz es befahl. :wink:
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