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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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balticbirdy hat geschrieben:Eine starke Linke ist in vielen Ländern schon lange Tradition (FRA/ITA).
Die waren aber nicht an der Seite der SU an der Macht und haben die Mauer gebaut.
Ich warne dringend davor, die "Linke" in Deutschland zu bagatellisieren. Statt dessen sollte aus historischen Gründen die kommunistische Bewegung (SED -> PDS ->"Linke"/ DKP etc.) genau so politisch geächtet sein, wie die Rechte Bewegung (DVU/NPD etc.).
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balticbirdy
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Die waren aber nicht an der Seite der SU an der Macht und haben die Mauer gebaut.
Hat Gysi sie gebaut? Die das einst machten, sind längst Geschichte. Lafontaine hat 1990 als einziger Politiker die unbequeme Wahrheit gesagt und wurde dafür abgestraft. Lieber wollten die Leute die D-Mark und "blühende Landschaften".

Ich finde die direkten Vergleiche der SED mit der Linken von heute einfach nur unqualifiziert, kräftig von einer gewissen Tageszeitung polemisch befeuert. Immerhin ist sie auch im Westen für viele wählbar geworden. Zu sagen, das sind nur Protestwähler, geht an den wahren Ursachen vorbei.
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Balduin
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balticbirdy hat geschrieben:
Die waren aber nicht an der Seite der SU an der Macht und haben die Mauer gebaut.
Hat Gysi sie gebaut? Die das einst machten, sind längst Geschichte. Lafontaine hat 1990 als einziger Politiker die unbequeme Wahrheit gesagt und wurde dafür abgestraft. Lieber wollten die Leute die D-Mark und "blühende Landschaften".

Ich finde die direkten Vergleiche der SED mit der Linken von heute einfach nur unqualifiziert, kräftig von einer gewissen Tageszeitung polemisch befeuert. Immerhin ist sie auch im Westen für viele wählbar geworden. Zu sagen, das sind nur Protestwähler, geht an den wahren Ursachen vorbei.
Was erhoffen sich denn Bürger, die die Linke wählen ? Ein politisches Konzept hat die Partei ja nicht zur Hand.
Wählen und hoffen sie auf den sozialistischen Grundgedanken ?
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Barbarossa
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balticbirdy hat geschrieben:
Die waren aber nicht an der Seite der SU an der Macht und haben die Mauer gebaut.
Hat Gysi sie gebaut? Die das einst machten, sind längst Geschichte. Ich finde die direkten Vergleiche der SED mit der Linken von heute einfach nur unqualifiziert...
Gysi ist nicht Geschichte, Bisky ist nicht Geschichte und sämtliche Altmitglieder auch nicht, die auch damals schon in der SED waren und die alle wörtlich gesagt haben: "Ich bin der Meinung, wir gehen den richtigen Weg." (Es klingt mir heute noch in den Ohren, als wäre es gestern.)
balticbirdy hat geschrieben:Lafontaine hat 1990 als einziger Politiker die unbequeme Wahrheit gesagt und wurde dafür abgestraft. Lieber wollten die Leute die D-Mark und "blühende Landschaften".
Der wollte übrigens auch die Ost-Mark 5:1 gegen die D-Mark tauschen - nur mal als Beispiel. Das sowas nicht gewählt wird ist wohl klar. Lafontaine war mir sogar als Typ schon damals äußerst unsympatisch und ist es heute mehr denn je.
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balticbirdy
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In der DDR gab es sehr viele SED-Mitglieder, die unzufrieden waren. Hoffnung setzte man auf Gorbis Glasnost und Perestroika. Das es so nicht weitergehen konnte, war eigentlich jedem klar, der seine 5 Sinne beisammen hatte.

Im Grunde wollten sie das Gleiche wie die Opposition - einen Sozialismus mit "menschlichem Antlitz". Das wurde durch die Ereignisse überrollt.
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Barbarossa
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balticbirdy hat geschrieben:In der DDR gab es sehr viele SED-Mitglieder, die unzufrieden waren. Hoffnung setzte man auf Gorbis Glasnost und Perestroika. Das es so nicht weitergehen konnte, war eigentlich jedem klar, der seine 5 Sinne beisammen hatte...
Also, wenn ich mit der Politik einer Partei nicht zufrieden bin, dann trete ich da aus oder erst gar nicht ein. Ich wudre selbst auch 2 oder 3 mal (weiß nicht mehr genau) direkt vom Arbeitsplatz weggeholt und dann haben mich drei Leute quasi ins "Kreuzverhör" genommen, ob ich nicht Interesse hätte, in "die Partei" einzutreten. Ich bin jedenfalls jedesmal standhaft geblieben und habe nein gesagt. Sicher gab es auch Leute, die das nicht so konnten.
Andererseits gab es auch Leute, die sich einfach nur berufliche Vorteile durch so eine Mitgliedschaft versprochen haben. Auf diese Weise kam die SED dann in ihrer "besten Zeit" auf drei Milionen Mitglieder.
Während der Wende kam dann natürlich der Einbruch und es blieben nur die "wirklich Überzeugten" übrig, sodaß die SED/PDS dann auf etwa 200.000 Mitglieder zusammenschrumpfte (und danach auch noch weiter schrumpfte). Aber die die übrig blieben, die hatten ihre Gründe, in der Partei zu bleiben: einerseits - möglicherweise aus ideologischen Gründen, aber auch, weil die PDS nach ihrer Abwahl zu einem Stasi-Selbsthilfeverein wurde, wo also dafür georgt wurde, daß die Stasi-belasteten Mitglieder wieder auf die Füße fielen.
Und genau in diesem Licht betrachte ich heute die Ost-Linken.
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