Die #metoo-Debatte und die Folgen

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Moderator: Barbarossa

Ruaidhri
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Ich habe eben überlegt, ob das Thema unter Gesellschaft oder unter Stammtisch einzusortieren ist.
Gesellschaft, weil es schon richtig ist, wenn (nicht nur) prominente Damen sich laut zu Vorgängen äußern, von denen man/ frau ahnte, die aber hinnahm. Stichwort Besetzungscouch.
Es ist gewiss auch im gesellschaftlichen Leben noch reichlich Luft zu besserem Verhalten und Benehmen eines Teil der männlichen Bevölkerung deutscher Provenienz, die sich ja so gern von "den respektlosen, Frauen verachtenden Muslimen" abgrenzt.
Mal nebenbei sind die meisten Araber sehr höflich und respektvoll, sowohl mir als auch den eigenen Frauen gegenüber.Die Debatte möchte ich hier eben nicht!
Was mich, als Frau, inzwischen nervt, ist der totatitaristische Anspruch der extremen Feministinnen und die grundsätzliche Diskriminierung der Männer.
Doch auch Frauen werden bevormundet und für zu geprägt blöd erklärt, wenn sie sich weigern, den Damen zu folgen, die jeder Frau, die sich einigermaßen bewusst und nach eigenem Gefallen kleidet und vielleicht schminkt, unterstellen, das sei blindes Folgen einer Prägung, die vom "Eigentlichen" nur ablenke. Wehe, man äußert, dass man Männer eigentlich mag und die absolut nicht alle bergriffig, Machos etc. sind...
Man muss die Exzesse dieser Filterblase ja nicht zu ernst nehmen, insofern albern wir Frauen mit den Männern auch bestens herum, wenn mal wieder der krasse Feminismus aus einer Zeitung ätzt.  Sexismus, sexistische körperliche Übergriffe mal gar, sind tabu. Aber was diese Weiber so alles als Sexismus sehen- ne, sorry, engstirnig und verkrampft, und außerdem können Frauen das genauso gut, ablästern über Kerls.
Trotzdem und gerade in diesem Männer-dominierten Forum:
Nehmt Ihr das überhaupt zur Kenntnis- trifft es Euch oder überlasst Ihr die Verteidigung der sich ziemlich odentich aufführenden Männer lieber den vernunftbegabten starken Frauen? :wink:
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Barbarossa
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Ist schon richtig, das Thema in die Rubrik ,,Gesellschaft'' einzuordnen, denn es ist ja eine gesellschaftliche Debatte.
Und diese Debatte bzw. Auseinandersetzung und das Bekenntnis 'metoo' läuft ja auch schon eine Weile. Ich hätte vielleicht längst einen Eröffnungsbeitrag zum Thema posten sollen, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen. Na ja, was soll's...
Dennoch ein interessantes Thema, auch wenn es mich persönlich nun so gar nicht betrifft. Denn die metoo-Debatte ist etwas, was wohl vor allem dort stattfindet, wo Personen in einer Machtposition bzw. Entscheidungsfunktion sitzen und über die Karriere anderer entscheiden. (An dieser Stelle frage ich mich gerade, ob man das Strafdelikt der Vergewaltigung dort nicht auch einordnen müsste, denn auch dabei soll es vom psychologischen Standpunkt her vor allen um eine Art von Machtausübung gehen.)
Eigentlich ist es im Kleinen, wie im Großen: Dort, wo bestimmte Menschen gegenüber anderen Menschen unkontrolliert in einer Machposition sitzen, wird es immer welche geben, die diese Machtposition ausnutzen, um ihre persönlichen Bedürfnisse weit über Gebühr und auf unmoralische Weise ausnutzen. Da fällt mir auch gerade das Phänomen der Pfarrer wieder ein, die ebenfalls unkontrolliert in so einer Machtposition saßen und ihre Schützlinge missbrauchten. Auch das würde ich zum gleichen Phänomen wie die metoo-Debatte rechnen. Wobei Kinder in einer solchen Situation sogar noch schutzloser ausgeliefert sind, als z. B. Schauspieler(innen), die durchaus Nein sagen können, dabei dann aber wohl oft einen Karriereknick in Kauf nehmen müssen.
Es sind nie alle, die so etwas machen, sondern immer nur einige wenige, aber die richten dann einen richtig großen Schaden in unserer Gesellschaft an. Wenn diese Debatte hilft, solche Typen aus dem Verkehr zu ziehen, dann ist schon viel gewonnen. Aber selbst das wird nicht vor zukünftigen Vorkommnissen dieser Art vorbeugen, wenn sich nichts an den Strukturen etwas ändert. Sprich: Irgendeine Kontrolle muss her.
Aber wie geagt, mich persönlich betrifft diese Debatte ganz und gar nicht und fühle mich davon auch nicht in irgendeiner Weise angesprochen.
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Ruaidhri
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Barbarossa hat geschrieben:Dennoch ein interessantes Thema, auch wenn es mich persönlich nun so gar nicht betrifft
Natürlich betrifft es Dich, schließlich bist  Du ein Mann, und  allein darum schon schuldig!
Nicht ernst gemeint, aber ich glaube, Du hast teilweise verpasst, was die Extremeistinnen unter den Feministinnen so aus ihrer Filterblase ablassen. Da geht es eben nicht nur um reale Überggriffe, sondern um Denkschemata, die mir völlig fremd bleiben werden.
Ich weiß nicht, ob alle Links frei lesbar sind, aber nicht nur in der ZEIT wird die Debatte um Sexismus bis zum Überdruss geführt.
Thema hier:
http://www.zeit.de/thema/metoo?p=2
http://www.zeit.de/2018/06/kuenstler-ve ... me-malerei
http://www.zeit.de/kultur/2017-11/sexis ... e-aussehen
http://www.zeit.de/2018/15/metoo-debatt ... rechtigung
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Barbarossa
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Ich gebe sogar zu, dass mich Diskussionen die von ziemlich radikalen Feministinnen geführt werden, auch gar nicht interessieren. Nach dem zu urteilen, was du scherzhaft angeschnitten hast, scheinen einige von denen dringend einen Psychiater zu brauchen. Darum sind solche Diskussionen nicht nur teilweise an mir vorbei gegangen, sondern fast komplett. Eigentlich habe ich lediglich registriert, dass sich eine Menge Schauspielerinnen inzwischen auch in Deutschland outen, von so einem Typen bedrängt worden zu sein. Mehr eigentlich nicht. Persönlich interessiert mich diese Debatte eher wenig, weil sie mich nicht betrifft. Und jegliche Unterstellungen oder so würde ich mir sehr verbitten.
Einen der von dir eingestellten Artikel habe ich gerade gelegen, aber inhaltlich weiß ich nicht, was das mit solchen übergriffigen Typen zu tun haben soll. Für mich geht das irgendwie am Thema vorbei.
Eine Sexismus-Debatte hatten wir vor Jahren hier auch schon im Zusammenhang mit Brüderle, aber das hat mit metoo für mich nichts zu tun.
Thema Brüderle: http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... =26&t=3534
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