Der Glaube als instiktives Verhalten des Menschen?

Kommunalwahlen, Meinungsumfragen, Konflikte, Religionen, Ereignisse

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

In einer Zeitung fand ich heute einen Artikel ber den ich heute mit euch diskurtieren möchte:

Ist der Glaube ein instinktives Verhalten des Menschen und kommt ohne den Glauben nicht aus?

In dem Artikel heißt es unter anderem:
Der Mensch - zum Glauben geboren?

Wie etwa der aufrechte Gang, so die Theorie, sei auch der Glaube an Gott eine evolutionäre Anpassung. Vieles spricht dafür: „Glauben ist so alt wie der Mensch“, sagt Voland und verweist auf die Ergebnisse von Archäologen und Paläoanthropologen, die die transzendenten Vorstellungen des Menschen 60 000 Jahre in die Vergangenheit zurückverfolgt haben – anhand von Bestattungen, Grabbeigaben, Felsritzungen. Manche sagen sogar: Seit es uns, seit es Homo sapiens gibt, glauben wir auch.
Hier des ganze Artikel: http://www.tagesspiegel.de/magazin/wiss ... 04,2732809

Meine Meinung dazu:

Der Glaube ist aus der Unwissenheit der Menschen über die Vorgänge in der Natur entstanden. Das heißt: Für jedes Phänomen in der Natur, für das Menschen keine Erklärung finden konnten, machten sie "übernatürliche Kräfte" verantwortlich - eben Götter.

Das heißt im Umkehrschluß:
In unserer heutigen Informations- und Wissensgesellschaft, in der man sich immer mehr Vorgänge dieser Art wissenschaftlich erklären kann, wird dagegen der Glaube schwächer und wird irgenwann zwangsläufig verschwinden.


Die Diskussion ist eröffnet!

:P
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
elysian
Mitglied
Beiträge: 854
Registriert: 09.07.2008, 23:38

Der Glaube ist aus der Unwissenheit der Menschen über die Vorgänge in der Natur entstanden. Das heißt: Für jedes Phänomen in der Natur, für das Menschen keine Erklärung finden konnten, machten sie "übernatürliche Kräfte" verantwortlich - eben Götter.

Das heißt im Umkehrschluß:
In unserer heutigen Informations- und Wissensgesellschaft, in der man sich immer mehr Vorgänge dieser Art wissenschaftlich erklären kann, wird dagegen der Glaube schwächer und wird irgenwann zwangsläufig verschwinden.
Nun, Du legst einen bestimmten Gottesbegriff, oder besser Götterbegriff, zugrunde, der z.B. auf die drei abrahamitischen Religionen gar nicht zutrifft, weil diese Gottheit gerade nicht einem einzelnen Phänomen zugeordnet, sondern allen Phänomenen übergeordnet wird, wobei jedenfalls die christliche Weltanschauung Gott als direkten Auslöser irgend eines Naturphänomens mittlerweile ausgeschlossen hat, sieht man von einigen rückständigen Gruppen ab. Gottes Wirken wird, wenn überhaupt, in den und durch die Menschen gesehen, wobei dies wiederum davon abhängt, ob man den Menschen Gottes in Freiheit gesetztes Geschöpf erachtet oder nicht, also ob man theologisch deterministisch oder indetertministisch denkt.

Unabhängig hiervon ist aber absolut sicher, dass wir die Fragen nach dem Ursprung aller Dinge garantiert nicht wissenschaftlich werden beantworten können. Wer ehrlich ist, muss zugeben, dass wir hierüber allenfalls mehr oder weniger logische Hypothesen erstellen können. Eine Überprüfung des Ursprungs wird uns nicht gelingen. Wir können schon froh sein, wenn wir den Anfang unserer Raumzeit erforschen können.
Somit bleibt zwangsläufig immer Raum für das Göttliche, in welcher Form auch immer es von den Menschen verstanden wird.

Betrachtet man die Funktion der Religion (z.B. die im Artikel genannte soziale Kooperation) im menschlichen Leben, so spricht sogar alles dafür, dass, selbst wenn wir absolut Alles wissenschaftlich mit absoluter Gewissheit erklären könnten, unter Berücksichtigung der originär menschlichen Irrationalität verschiedenste Formen von Religion dennoch erheblichen Zuspruch fänden.
Man muss sich ja nur einmal vor Augen führen, was (selbst intelligente und gebildete) Menschen alles zu glauben bereit sind....

Nebenbei sei bemerkt, dass die Religion und Kunst seit jeher verbunden waren und viele Kunstwerke einen religiösen Hintergrund hatten und haben oder jedenfalls die Künstler in der Auseinandersetzung mit der Glaubenswelt Inspiration fanden.
sic transit gloria mundi
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Gesellschaft“