Flugzeugabsturz bei Germanwings

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Ralph hat geschrieben:...
Willy Brandt war depressiv - an manchen Tagen konnte er nicht sein Zimmer verlassen. Würdest du ihm auch die Befähigung ein Land zu führen, absprechen?
Personen mit schweren Depressionen gelten aber auch im Straßenverkehr als fahruntüchtig. Erst wenn die Symptome abgeklungen sind, gilt die Fahrtüchtigkeit als wieder hergestellt.
Vielleicht sollten im Flugverkehr noch höhere Maßstäbe angesetzt werden.
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dieter
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Ralph hat geschrieben:Die Lufthansa wusste wohl von der Depression des Piloten: http://www.tagesschau.de/inland/germanw ... t-107.html

Schwierig - man darf depressive Menschen nicht unter den Generalverdacht stellen, dass sie nicht in der Lage sind, ihren Beruf auszuüben. Ich widerspreche auch ausdrücklich dieter, dass die Lufthansa Schuld trägt, weil sie ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist. Die meisten Menschen würden ihre Krankheit verstecken, bevor sie ihre Befähigung zur Berufsausübung verlieren würden.

Lieber dieter: Willy Brandt war depressiv - an manchen Tagen konnte er nicht sein Zimmer verlassen. Würdest du ihm auch die Befähigung ein Land zu führen, absprechen?
Lieber Ralph,
laut Auskunft des Bundesluftfahrtamtes wußte die Lufthansa schon vor dem Pilotenschein des Co-Piloten, dass er drepressiv war und sich mit seinem Selbstmord beschäftigt hatte. Er hätte niemals Pilot werden dürfen. :roll:
Willy Brandt hat doch nur noch einen Grund gesucht, um sein Amt aufgeben zu können, da kam ihn die Spionageaffäre gerade recht. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:...
Willy Brandt war depressiv - an manchen Tagen konnte er nicht sein Zimmer verlassen. Würdest du ihm auch die Befähigung ein Land zu führen, absprechen?
Personen mit schweren Depressionen gelten aber auch im Straßenverkehr als fahruntüchtig. Erst wenn die Symptome abgeklungen sind, gilt die Fahrtüchtigkeit als wieder hergestellt.
Vielleicht sollten im Flugverkehr noch höhere Maßstäbe angesetzt werden.
Lieber Barbarossa,
das meine ich auch. :)
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:Die Lufthansa wusste wohl von der Depression des Piloten: http://www.tagesschau.de/inland/germanw ... t-107.html

Schwierig - man darf depressive Menschen nicht unter den Generalverdacht stellen, dass sie nicht in der Lage sind, ihren Beruf auszuüben. Ich widerspreche auch ausdrücklich dieter, dass die Lufthansa Schuld trägt, weil sie ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist. Die meisten Menschen würden ihre Krankheit verstecken, bevor sie ihre Befähigung zur Berufsausübung verlieren würden.

Lieber dieter: Willy Brandt war depressiv - an manchen Tagen konnte er nicht sein Zimmer verlassen. Würdest du ihm auch die Befähigung ein Land zu führen, absprechen?
Wenn der Patient als geheilt galt und das vor seiner Einstellung, kommt es bei der Einstellung auf die Fragestellung an, die man den Einszustellenden vorlegt, zu beantworten. Bevor man die nicht kennt, ist das alles Spekulation. Ob die Lulfthansa eine MItschuld trägt, entscheiden die Gerichte.
Lieber Spartaner,
Hofentlich werden die Gerichte auch bemüht. :roll:
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Spartaner
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dieter hat geschrieben: Hofentlich werden die Gerichte auch bemüht. :roll:
Die Gerichte werden mit sehr großer Sicherheit bemüht. Die Fluggesllschaften werden aber versuchen eine außergerichtliche Entschädigung herbeizuführen.
Laut Montrealer Abkommen gibt es bei technischen Defekt eines Flugzeuges 150000 Euro pro Geschädigten. Wenn aber der Co-Pilot wie in vorliegenden Falle den Absturz absichtlich herbeigeführt hat, ist die Haftungsgrenze quasi unbegrenzt.
Der Anbsturz lag zudem über französischen Gebiet also gilt hier auch französisches Recht . Nach deutschen Schadenersatzrecht werden immaterielle psychische Schäden bei den Geschädigten immer häufiger aber bei Hinterbliebenen nur in seltenen Fällen ausgeglichen. In Frankreich und den USA gilt hierfür eien andere großzügigere Rechtssprechnung.
Die deutsche Rechtssprechung ist so orientiert und gefasst, dass Unternehmen nicht so sehr in die Pflicht genommen werden.
Das ist in Frankreich und im Land der unbegrenzten Freiheit ( USA) gänzlich anders. Dort herrscht eine dem Menschen und Geschädigten großzügigere Handhabung.

"Nur in den vom Gesetz vorgesehenen Ausnahmefällen gibt es auch einen Ersatz von immateriellen Schäden, insbesondere Schmerzensgeld. So ein Ausnahmefall ist allerdings auch an enge Voraussetzungen geknüpft: So muss die Nachricht vom Tod des nahen Angehörigen zu einem besonders heftigen Schockzustand geführt haben.
Und selbst wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, gewähren deutsche Gerichte selten Schadensersatzansprüche in einer Höhe, die auch nur annähernd an jene Größenordnungen herankommen, die etwa in den USA bei solchen Katastrophen üblich sind."
http://www.focus.de/finanzen/experten/s ... 74500.html
Ich denke, dass sich auch die deutschen Hinterbliebenen nicht so einfach abspeissen lassen und gleiche Schadensersatzleistungen fordern werden, wie die ausländischen Hinterbliebenen.
Ob es weitere Schuldige gibt, denen konkret eine Mitschuld bewiesen werden kann, bleibt wie Ralph schon vorher schrieb mehr als fraglich. Der Co-Pilot soll aber per e-mail die Konzernführung, über seine geheilte psychische Erkrankung, die er vor der Einstellung erlitt, informiert haben.

Schatensersatz und Schuldfrage sind dabei zwei paar Schuhe. :wink:
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Triton
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Jetzt sind offensichtlich Handy-Videos von Passagieren gefunden worden, die zeigen, dass der Pilot verzweifelt versucht hat, die Tür einzuschlagen. Die Worte, die gefallen sind, erhärten die These vom absichtlichen Absturz. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Videos nie gezeigt werden, sehen muss man das nicht.

Die geringen Schadenersatzsummen in der deutschen Rechtssprechung sind zwar einerseits positiv, weil nicht jeder Unsinn vor Gericht gezerrt wird, andererseits für wirklich schwere seelische Schmerzen völlig anangemessen und beinahe schon beleidigend für die Angehörigen.
Vor kurzer Zeit wurde einer Sekretärin gerade mal 1000 € Schmerzensgeld zugesprochen, weil sie ihr Chef wohl sporadisch zu Hause überwachen ließ. Also ob sie aus dem Haus geht, welchen Eindruck sie macht etc. Das ist sicher dem Recht geschuldet, andererseits schreckt so etwas natürlich keinen Arbeitgeber ab.

Da die behandelnden Ärzte offenbar alle die falschen Schlüsse aus dem Patienten gezogen haben, sollte man wohl grundsätzlich in Frage stellen, in wie weit diese Berufsgruppe und deren Urteile überhaupt von Relevanz für Dritte sein können/dürfen. Ich war mal in einer Vorlesung eines Arbeitsrichters, der ganz offen zugab, sich die Gutachten von Ärzten kaum anzuschauen, die von Psychologen schon gleich gar nicht, meistens wären die weit verrückter als die zu bewertenden Personen... :crazy:

Da ich, wie gesagt, in unmittelbarer Verwandschaft einen sehr ähnlichen Fall habe, sogar noch schlimmer, der war schon "weggesperrt", ziehe ich daraus den Schluß, dass hier größte Vorsicht im Umgang der einzig sinnvolle Rat sein kann. Man sollte wohl hier eine Bewachung/Betreuung anstreben, die weitere Ausraster unmöglich macht.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
Ob es weitere Schuldige gibt, denen konkret eine Mitschuld bewiesen werden kann, bleibt wie Ralph schon vorher schrieb mehr als fraglich. Der Co-Pilot soll aber per e-mail die Konzernführung, über seine geheilte psychische Erkrankung, die er vor der Einstellung erlitt, informiert haben.
Leber Spartaner,
wenn das so ist dann trägt die Lufthansa ein gerüttelt Maß eine Mitschuld und muß bestraft werden. :wink:
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dieter hat geschrieben: Leber Spartaner,
wenn das so ist dann trägt die Lufthansa ein gerüttelt Maß eine Mitschuld und muß bestraft werden. :wink:
Da kommt Jemeand mit einer geheilten psychischen Erkrankung, erlernt den Beruf des Piloten, ist in seiner Ausbildung zum Piloten schon starken Stress und Druck ausgesetzt. Da besteht doch konkret auch die Möglichkeit, dass die Krankheit wieder ausbricht. Es ist bestimmt auch kein Einzelfall, dass sich Jemand wegen erhöhten Druck oder Stress auf der Arbeit und möglichen Versagens, das Leben nimmt Ich kenne jetzt zwar keine Statistik aber die Dunkelziffer über Selbstmorde in diesen Zusammenhang dürfte sehr hoch sein.
Setzen wir voraus, das er den Arbeitgeber vorher informiert hat, so hat der Arbeitgeber eine gewisse Sorgfaltspflicht. Man kann den jungen Mann z.B. Alternativen im Konzern aufzeigen, die ihm seine Angst um den Arbeitsplatzverlust nehmen.
Denn Arbeitspaltzverlust bedeudet auch Existenzverlust. Es gibt in den Konzernen sehr viel hoch bezahlte Chefs und Zwischenchefs auf unteren Ebenen, sowie Manager, die alle täglich an Sitzungen teilnehmen, die wöchentlich oder monatlich an Seminaren teilnehmen, die von starren auswendig gelernten Definationen leben, aber leider den Blick und die die Verbindung zur Basis verloren haben.
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dieter
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Ihr Lieben,
die Auswertung des Laptops ergab, dass er sich intensiv um Informationen bemüht hat, wie er sich umbrigen kann. :evil: :twisted: Außerdem hat er er sich um um die Funktion der Türveriegelung des Cokpits bemüht. :roll:
Die Blackbox ist gefunden worden, hoffentlich gibt sie weiteren Aufschluß über den Absturz. :wink:
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Triton
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Vielleicht war das Problem, dass sich seine Umgebung von seinem "Etikett" Pilot blenden ließ. Es gibt Berufe, denen scheint ein gewisser unkritischer Teil der Bevölkerung beinahe blind zu vertrauen. Darunter fallen akademische Titel, Ärzte oder auch Notare oder "Unternehmer". Und sicher auch Piloten. Vor allem natürlich die Menschen, die nicht mal genau wissen, was den Titel denn ausmacht, wer zum Beispiel an einer Uni war, weiss natürlich, dass vor allem Spinner und Sonderlinge möglichst lange das reale Leben scheuen und dort verbleiben wollen, wo sie zwangsweise zu Titeln kommen. Mit besonderer Kompetenz hat das wenig zu tun, eher im Gegenteil, mit starker Psyche gar nichts.

Dass er nicht einmal die Browserdaten gelöscht hat bzw. anonym gesurft hat, beweist eigentlich nur seinen eher beschränkten Intellekt. Dadurch hätten ja Ermittlungsbehörden aufmerksam werden können.

Versteht jemand, warum man eine Ausweispflicht für Passagiere einführen will? Verstehe jetzt nicht, wie dadurch in diesem Fall irgendetwas hätte verhindert werden können.
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dieter
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Lieber Joeg,
durch die Ausweispflicht ändert sich nichts zum Positiven. :wink:
Die gefundene Blackbox sagt aus, Dass er das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht hatte, indem er die Steuerung änderte. :evil: :twisted:
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Spartaner
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Triton hat geschrieben:


Versteht jemand, warum man eine Ausweispflicht für Passagiere einführen will? Verstehe jetzt nicht, wie dadurch in diesem Fall irgendetwas hätte verhindert werden können.
Die Ausweispflicht soll der leichtern Identifizierung dienen, dass Angehörige im Falle eines Falles leichter benachrichtigt werden können.
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dieter
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Lieber Spartaner,
der einzige Vorteil ist, dass die Angehörigen früher darüber informiert werden können, ob ihre Lieben im Flugzeug waren. :wink:
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dieter
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Nach neusten Ermittlungen der franz. Flugsicherheitsbehörde hat der Co-Pilot den Absturz auf den Hinflug geprobt, indem er teilweise nur 30 Meter hoch geflogen ist und das hat sein Pilot nicht gemerkt, eine Ungeheuerlichkeit. :evil: :twisted:
Was für Leute werden bei der Lufthansa eingestellt :?: :evil: :twisted:
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Ruaidhri
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Nach neusten Ermittlungen der franz. Flugsicherheitsbehörde hat der Co-Pilot den Absturz auf den Hinflug geprobt, indem er teilweise nur 30 Meter hoch geflogen ist und das hat sein Pilot nicht gemerkt, eine Ungeheuerlichkeit. :evil: :twisted:
Was für Leute werden bei der Lufthansa eingestellt
Das hat so doch gar nicht stattgefunden, bitte mal die zugehörigen Artikel, bzw. den Original-Zwischenbericht richtig lesen und versuchen zu verstehen, bevor man schreibt und ein solches, komplett falsches Urteil fällt.

Ein Blick auf die zitierte Quelle und die Grafik können helfen.
http://www.aero.de/news-21640/BEA-Copil ... sturz.html
Zitat:
"LE BOURGET - Der Copilot des Todesflugs 4U9525 hat den Autopiloten bereits auf dem Hinflug nach Barcelona mehrfach auf extrem geringe Höhen eingestellt. Dies sei während eines vom Kontrollzentrum Bordeaux angeordneten Sinkflugs von FL370 auf FL350 geschehen, als der Kapitän gerade nicht im Cockpit war.

"Um 07:20:50 Uhr reduzierte sich die eingestellte Höhe für drei Sekunden auf 100 ft, erhöhte sich dann auf den Maximalwert von 49.000 ft und stabilisierte sich dann wieder bei 35 000 ft", schreibt die französische Ermittlungsbehörde BEA in ihrem am Mittwoch veröffentlichten ersten Zwischenbericht."
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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