Parallelgesellschaft-Subkultur-Ghetto+Nationale Minderheiten

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Moderator: Barbarossa

Lia

Sogar innerdeutsch kann man da von konfessionellen Parallelgesellschaften sprechen. Habe ich noch erlebt.

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Nemeth
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[ Zitat Renegat )
Wenn die Migration dagegen in separate neu gegründete Dörfer erfolgte, konnten sich kulturelle, religiöse Unterschiede u.U. sehr lange halten. Dafür ist doch gerade die Südostsiedlung ein Beispiel, Nemeth. Teilweise haben sich dort Bräuche erhalten, die es im deutschen Ursprungsgebiet nicht mehr gab. Vielleicht ein typisches Diaspora-Verhalten. Du hast dazu bestimmt Beispiele, ich kenne mich mit Donauschwaben nicht so aus.
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Hier im Beitrag werde ich explizit angesprochen, so möchte ich auch darüber berichten, was in meinen, auch widersprüchlichen Unterlagen steht und die Familensaga darüber berichtet.
Wir, die Donauschwaben wurden ins Königreich Ungarn gerufen, um dieses Land nach den Türkenkriegen wieder aufzubauen.
Alles was in der Überschrift steht ,"Parallelgesellschaft- Subkultur- Ghetto + Nationale Minderheiten" trifft zu.
Nur mit dem kleinen Unterschied, daß dieses von den Mächtigen dieses Landes Kaiser, König , Magnaten, Grafen und Großgrundbesitzern so gewollt war.Sie wollten nicht nur Menschen, sie wollten auch, daß diese Einwanderer
fortschrittliche, landwirtschaftliche Methoden, die Handwerker ein Know-how mitbrachten, von dem das gesamte Land partiziperen konnte. Dieses ging durchaus auf , die donauschwäbischen Ansiedlungen wurden , auch von ungarischen Autoren,als vorbildlich hingestellt.
Noch dazu, daß der Bevölkerungsüberschuss Neusiedlungen anlegte oder als Handwerker die Entwicklung der Städte vorantrieb.
Die Sitten und Gebräuche, die sie aus ihrer Heimat mitbrachten, schliffen sich ein und da kein ungarisches Element hinzukam erhielten sie sich länger als in Deutschland.
GHETTO: Dieser Begriff in seiner Ursprungsaussage trifft nicht zu.
Das donauschwäbische Dorf war sehr offen, man unterstand der ungarischen Gerichtsbarkeit ohne wenn und aber.
Die männliche Jugend, bis ca. 17 Jahre wurde mit anderen ungarischen Dörfern ausgetauscht, so daß unsere Jugend ungarisch konnte und die ungarischen Jungs konnten deutsch.
Der Kontakt der Dorfbevölkerung mit der Außenwelt war der Besuch vom Märkten und dergleichen.
Die eigentlichen Vermittler zur Umgebung waren die Handelsjuden, die die Versorgung mit allen lebensnotwendigen
Produkten übernahmen.
Die eigentliche Trennung verlief nich t zwischen Deutschen und Ungarn,sondern zwischen den Konfessionen.
Obwohl die Äcker der Gemeinden aneinanderstießen, wurde die eine Gemeinde in den Erzählungen der Altvorderen nie erwähnt. Der Grund war , die Gemeinde war protestantisch.
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Paul
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Lia hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:m Prinzip ja, jedenfalls was die Städte betrifft und wenn die Arbeitssituation keine übergroßen Schranken aufbaute. Die Polnischsprecher im Ruhrgebiet kamen übrigens überwiegend aus Gebieten mit preußischer Oberhoheit.
Sprachen Polnisch und waren katholisch, was in mehrheitlich protestantischen Vierteln schon fast automatisch zu Leben in Parallel- Gesellschaften führte. Da die Kinder deutsche Schulen besuchten und weil man sich aufm Pütt, in der Kokerei und am Hochofen verständigen können musste, lernten Väter und ältere Brüder halt auch Deutsch.
Die alte polnische Schreibweise der Namen wurde oft verdeutscht, die Aussprache gleichfalls, man lebte nebeneinander, aber getrennt voneinander abseits der Arbeit.
Im Krieg wieder war egal, wie man hieß, man war im Dreck aufeinander angewiesen.
Nicht das, was man sich wünscht, gewiss nicht.
Gemeinsame Arbeit, im Revier dann Fußball- Gruß nach Schalke und Brieftauben-Passion ließen die einstigen Grenzen schwinden, endgültig aber wohl erst in den 60er Jahren.
Die meisten Leute, die ins Ruhrgebiet einwanderten und von manchen Leuten für Polen gehalten wurden, waren in Wirklichkeit gemischt und Mehrsprachige z.B. aus Westpreußen, Masuren und Oberschlesien. Echte Polen kamen meist aus Posen. Viele Namen, die manche für polnisch hielten, waren prussischer Herkunft o. doch germanischer Herkunft z.B. mit angehängter slawischer Endung.
Da stellt sich die vollständige Assimilation und Identifikation anders dar.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Dietrich
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Paul hat geschrieben:
Die meisten Leute, die ins Ruhrgebiet einwanderten und von manchen Leuten für Polen gehalten wurden, waren in Wirklichkeit gemischt und Mehrsprachige z.B. aus Westpreußen, Masuren und Oberschlesien. Echte Polen kamen meist aus Posen.
Selbstverständlich waren auch viele echte Polen darunter, "Ruhrpolen" ist zu einem festen Terminus geworden. http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrpolen
Wendenkönig
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@Paul,

nun ja, aus den von Dir aufgezählten Gegenden Polens (Westpreußen, Masuren und Oberschlesien), kamen schon auch richtige Polen. Nach dem Krieg wurden diese Polen ja von der ehemaligen Ostgrenze Polens, dorthin, an die neue Ostgrenze "Deutschlands", umgesiedelt. Es waren ja genauso vertriebene Polen, wie die Deutschen, die wiederum von ihrer damaligen Ostgrenze, weiter nach Westen umgesiedelt, vertrieben wurden. Es war doch wie eine große, sich überschlagende Welle, die sich von Ost nach West wälzte. Die Polenwelle schlug an Oder und Neiße auf und die Menschen strandeten dort und die Deutschenwelle schlug halt in "Westdeutschland" auf. Was dann in den Ruhrpott kamen war dann wohl tatsächlich gemischt. Einige wenige Deutsche, die die "Säuberung" in Polen überlebt oder überstanden hatten und viel mehr tatsächliche Polen, die sich in der "neuen Heimat" auch nicht Wohl fühlten und ihr Glück dort suchten, wo sie das "Himmelreich" vermuteten.
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
Cherusker
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Es gibt noch eine Parallelgesellschaft, die auch erst in der letzten Zeit den Politikern aufgefallen ist: die Rockerbanden. Allgemeinhin versteht darunter der Otto-Normalverbraucher motorradfahrende Rowdys, die neben viel Alkhol und scharfen Miezen auch einer Schlägerei nicht abgeneigt sind. Das ist das Bild, wie aus den `50iger Jahren, als ein Teil dieser Banden entstand.
Heutzutage sind diese Motorradbanden lt. Polizei in Drogen- und Waffenhandel, sowie der Prostitution tätig und das nicht nur national, sondern international. So haben sich die Clubs die Länder aufgeteilt und es kommt ab und zu zu "Revierkämpfen", von denen man dann in den Medien hört. Clubmitglieder sind stolz, daß sie sich zu den "outlaws" rechnen und sich keiner Justiz unterordnen, außer den Regeln ihres Clubs. Mittlerweile gibt es sogar eine Rockerbande, die gar keine Motorräder mehr besitzen.....ansonsten waren Harley-Davidson-Motorräder Pflicht.
Wer heutzutage einen Motorradclub gründen will, braucht eine "Genehmigung" des vorherrschenden Motorradclubs, da ansonsten es zu einigen Schwierigkeiten kommen kann ?

Durch zahlreiche Verbrechen und Tötungen sind hierzulande die Politiker aus dem Koma aufgewacht und es werden zunehmend Verbote ausgesprochen. Was aber letztendlich nicht das Problem löst.....
Cherusker
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Und noch eine Parallelgesellschaft: "libanesische Großfamilien" bzw. Mhallamiye-Kurden (auch Mhallami genannt). Das sind Araber vom Stamm der Mardelli (Herkunftsgebiet: Mardin), die sich selbst nicht als Türken oder Kurden bezeichnen. Im Libanon werden sie als Kurden bezeichnet und die Türken bezeichnen sie als Araber. Die M-Kurden sagen über sich, daß sie arabisch sprechen und ihr Ursprungsgebiet in der Osttürkei liegt. Die meisten Mitglieder aus diesen Großfamilien haben deutsche, türkische und libanesische Pässe.
Als Folge des libanesischen Bürgerkriegs kamen sie nach Deutschland als Flüchtlinge. Mittlerweile treten immer mehr Schwierigkeiten mit diesen M-Kurden auf, da sie sich, lt. Prof. Dr. Chrisitian Pfeiffer (Kriminologe), absondern und sich in ihrer Identität als Fremde gegenseitig stabilisieren. :evil: Dagegen machen fast alle anderen Flüchtlingsgruppen eine andere Entwicklung. Pfeiffer meint, daß sie sich der Integration verschließen und man mit ihnen das Gespräch suchen soll, um Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen.
Allerdings plädiert er eindeutig dafür, daß bei Gewaltausübung von dieser Gruppe, der Staat mit großer Übermacht rigoros durchgreifen muß.

Ein Beispiel für das Verhalten einer Großfamilie:
Am 13.Januar überfiel ein 26-jähriger Angehöriger dieser Großfamilien eine Tankstelle in Aerzen ( in der Nähe von Hameln). Durch Zeugenaussagen konnte der Täter schnell identifiziert werden und wurde dann verhaftet. Als die Polizei mit dem Täter zur Polizeidienststelle zurückkehrte, wartete dort sein 25-jähriger Bruder, der versuchte den Verhafteten aus dem Polizeiauto zu befreien. Folge, auch dieser wurde überwältigt und verhaftet. Ferner wurde noch ein 21-jähriger Aerzener verhaftet, der das Fluchtauto beim Überfall fuhr.
Einen Tag später wurde der Haupttäter ins Amtsgericht gebracht. Dort nutzte er in einer Verhandlungspause und bei einem Gespräch mit seinem Anwalt (die Polizei hielt aus Diskretion Abstand) die Möglichkeit ein Fenster im 7. Stock zu öffnen. Anscheinend versuchte er an der Fassade herunterzuklettern, was aber nicht gelang und so stürzte der 26-jährige Täter ab. Da der Täter aber nicht allein zum Amtsgericht erschien, sondern auch Familienangehörige dabei hatte, kam es zu ersten Tumulten. Ein Rettungssanitäter wurde bei der Hilfeleistung beim schwerverletzten Täter selbst verletzt. Als der Schwerverletzte dann ins naheliegende Krankenhaus gebracht wurde, versammelten sich dort die Angehörigen der Großfamilie. Als der Tod des Täters bekannt wurde, kam es im Eingangsbereich und der Notaufnahme des Krankenhauses zu Tumulten. Die Polizei hatte mittlerweile aus der Umgebung Verstärkung angefordert. Die Familienangehörigen randalierten dermaßen rum, z.B. durch Steinwürfe, sodaß ein Polizist durch solchen mit einem Nasenbeinbruch verletzt wurde. Ferner wurden auch Rettungskräfte des Krankenhauses von diesen Familienangehörigen angegriffen und die Eingangsscheiben gingen zu Bruch ( Schaden im 5-stelligen Bereich). Durch die Verhinderung der Stürmung des Krankenhauses wurde der Eingang und die Notaufnahme für Patienten und Personal für Stunden gesperrt.
Diese Tumulte verlagerten sich daraufhin wohl noch in andere Teile Hamelns. Aufgrund der Ereignisse wurden an dem Tag keine Verhaftungen vorgenommen, aber die Polizei ermittelt jetzt wegen Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und Körperverletztung. Insgesamt 14 Polizisten wurden durch Steinwürfe, Schlagen und Reizgas verletzt. Erst nach Stunden hatte sich die Lage in Hameln wieder beruhigt. Die Polizei hat wohl für die nächsten Tage Objekt- und Personenschutz veranlaßt.

Ein Onkel des Verstorbenen erklärte, daß die Mutter gesehen haben will, wie 2 Männer den 26-Jährigen aus dem Fenster geschubst hätten. Andere behaupteten, daß die Polizei auf ihn geschossen hätte. Aber diese schweren Vorwürfe gegen die Polizei sind wenig glaubwürdig, weil auch der Anwalt des Verstorbenen anwesend war und der Onkel auch noch die Frage aufstellte, ob der Täter überhaupt die Tat begangen hat ?

Es gibt verschiedene Arten der Trauer, aber wie in diesem Fall vorgegangen wurde, entspricht nicht dem Verhalten einer mitteleuropäischen Bevölkerung. Aber das anscheinende Fehlen eines Unrechtbewußtseins seitens dieser Großfamilien sollte schon zu denken geben. Der Verstorbene war zwar zweifacher Familienvater, aber für die Polizei auch kein Unbekannter. Jetzt wird überprüft, ob er nicht auch für ähnliche Überfälle in der letzten Zeit verantwortlich war ?

Solche Gruppen, die sich weigern sich den deutschen Gesetzen und der Lebensweise anzupassen, haben eigentlich in unserem Land nichts verloren. Entweder sie integrieren sich in unsere Gesellschaft und akzeptieren unseren Staat und Justiz oder sie sollen dorthin zurückkehren, wo sie hergekommen sind.
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dieter
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Wendenkönig hat geschrieben:@Paul,

nun ja, aus den von Dir aufgezählten Gegenden Polens (Westpreußen, Masuren und Oberschlesien), kamen schon auch richtige Polen. Nach dem Krieg wurden diese Polen ja von der ehemaligen Ostgrenze Polens, dorthin, an die neue Ostgrenze "Deutschlands", umgesiedelt. Es waren ja genauso vertriebene Polen, wie die Deutschen, die wiederum von ihrer damaligen Ostgrenze, weiter nach Westen umgesiedelt, vertrieben wurden. Es war doch wie eine große, sich überschlagende Welle, die sich von Ost nach West wälzte. Die Polenwelle schlug an Oder und Neiße auf und die Menschen strandeten dort und die Deutschenwelle schlug halt in "Westdeutschland" auf. Was dann in den Ruhrpott kamen war dann wohl tatsächlich gemischt. Einige wenige Deutsche, die die "Säuberung" in Polen überlebt oder überstanden hatten und viel mehr tatsächliche Polen, die sich in der "neuen Heimat" auch nicht Wohl fühlten und ihr Glück dort suchten, wo sie das "Himmelreich" vermuteten.
Lieber Wendenkönig,
an Oder und Neiße schlug erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf. In der Potsdamer Konferenz wurden die Gebiete östlich von Oder und Neiße unter polnische bzw. russischer Verwaltung gegeben. Das änderte sich erst durch den Zwei plus Vier Vertrag, der die Einheit Deutschlands besiegelte und diese Gebiete endgültig Polen und im östlichen Teil von Ostpreußen der SU und später Russland zuschlug. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Wendenkönig
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Was hatte ich denn anderes geschrieben, lieber Dieter?
Bist Du etwa auch ein ewig gestriger, der den Status Quo nach beendigung des Krieges, nicht wahr haben wollte und alle aktuellen Gegebenheiten, von politisch souveränen Regierungen, der verschiedensten Länder der Welt UND auch von der Regierung der BRD oder wenn Du es lieber hast, der amerikanischen, englischen und damals auch noch französischen Besatzungszone, anerkannt worden sind?
Ausserdem ist es scheißegal, ob die Gegenden "verwaltet" wurden oder ob sie irgendwem zugesprochen und das dann auch noch besiegelt wurde,
Fakt ist, das die Menschen 1945 und 46 UMGESIEDELT wurden. Echte Polen lebten auf den Höfen ehemals deutscher Wirtschaften und deutsche wurden aus Schlesien, Pommern und was weiß ich nicht woher noch, nach westen getrieben. Deine Haarspaltereien kannst Du Dir also sparen.
Aber eins ist ja auf jeden Fall gut, Du hast wieder einen Beitrag mehr zu verzeichnen. :roll:
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
Lia

Dietrichs Link sollte man nachgehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrpolen
Der Zuzug aus Polen und von Polen ins Ruhrgebiet begann doch lange vor 1945.
Um diese sprachliche und konfessionnelle Minderheit ging es eigentlich.
Mal abgesehen davon, dass mein Großvater vor und nach dem 1.Weltkrieg in einem Essener Stadtteil Lehrer war, in dem Polnisch so etwas wie zweite Fremdsprache war und die katholische Konfession zunächst auch "ungewohnt" war.
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Wendenkönig hat geschrieben:Was hatte ich denn anderes geschrieben, lieber Dieter?
Bist Du etwa auch ein ewig gestriger, der den Status Quo nach beendigung des Krieges, nicht wahr haben wollte und alle aktuellen Gegebenheiten, von politisch souveränen Regierungen, der verschiedensten Länder der Welt UND auch von der Regierung der BRD oder wenn Du es lieber hast, der amerikanischen, englischen und damals auch noch französischen Besatzungszone, anerkannt worden sind?
Ausserdem ist es scheißegal, ob die Gegenden "verwaltet" wurden oder ob sie irgendwem zugesprochen und das dann auch noch besiegelt wurde,
Fakt ist, das die Menschen 1945 und 46 UMGESIEDELT wurden. Echte Polen lebten auf den Höfen ehemals deutscher Wirtschaften und deutsche wurden aus Schlesien, Pommern und was weiß ich nicht woher noch, nach westen getrieben. Deine Haarspaltereien kannst Du Dir also sparen.
Aber eins ist ja auf jeden Fall gut, Du hast wieder einen Beitrag mehr zu verzeichnen. :roll:
Lieber Wendenkönig,
was soll das. Es wurde von Ruhrgebiet geschrieben und die Bewohner kamen nicht erst 1945, sondern nach 1871. Ich betreibe keine Haarspaltereien, man kann aber nicht alles zusammenwerfen, sondern man muß unterscheiden Deutschland vor dem WKI und nach dem WkI und dann nach 1945.
Was soll der Ton, den Du anschlägst :?: Bin kein "Ewig Gestriger" war 20 Jahre in der SPD, Dank Schröders Reformen dann nicht mehr. Die deutschen Länderregierungen der drei Westzonen konnten die Oder-Neiße Grenze nicht anerkennen und die Bundesrepublik konnte es erst im deutsch-polnischen Abkommen mit dem Zwei Plus Vier vertrag machen.
Ist dies Dein Neid, dass ich soviel Beitäge habe, bin aber auch schon längere Zeit dabei muß mich dafür nicht entschuldigen. :evil: :roll: Wenn Du solange dabei bist, schaffst Du es auch. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Nemeth
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Das ist an dem so, wie Lia es beschrieben hat.
Diese "Polonisierung" hat schon vor dem I. Weltkrieg eingesetzt.
Die Polen kamen aus den verschiedensten Teilen Preußens und Kongreßpolen.
Sie hatten unterschiedliche Konfessionen.
In der ersten Zeit waren sie als Saisonarbeiter und u.U. im Ruhrgebiet als Streikbrecher eingesetzt.
Doch auch Frankreich war Ziel dieser "Gastarbeiter"
Anfang der 50-ziger Jahre fuhr bei der Friedensfahrt eine Mannschaft mit, die nannte sich
"in Frankreich lebende Polen"
Die Etappensiege der Mannschaft sind sowohl in der Statistik bei Polen als auch bei Frankreich erfasst.
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Renegat
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"Polonisierung" ist gut, Nemeth, auch dass du sie in "" gesetzt hast, um deine Wortschöpfung als Parallele zur "Islamisierung" zu betrachten.
Paul
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Nemeth hat geschrieben:Das ist an dem so, wie Lia es beschrieben hat.
Diese "Polonisierung" hat schon vor dem I. Weltkrieg eingesetzt.
Die Polen kamen aus den verschiedensten Teilen Preußens und Kongreßpolen.
Sie hatten unterschiedliche Konfessionen.
In der ersten Zeit waren sie als Saisonarbeiter und u.U. im Ruhrgebiet als Streikbrecher eingesetzt.
Doch auch Frankreich war Ziel dieser "Gastarbeiter"
Anfang der 50-ziger Jahre fuhr bei der Friedensfahrt eine Mannschaft mit, die nannte sich
"in Frankreich lebende Polen"
Die Etappensiege der Mannschaft sind sowohl in der Statistik bei Polen als auch bei Frankreich erfasst.
Ganz ehrlich verstehe ich jetzt nicht, was du mit Polonisierung verstehst. Die Einwanderer ins Ruhrgebiet wurde almählich zu "normalen" Deutschen. Viele waren schon gemischt und mehrsprachig, bevor sie ins Ruhrgebiet kamen. Womöglich waren ihre Vorfahren nie rein slawischsprachig gewesen, denn solche Sprachdenkmäler gibt es z.B. in Westpreußen nicht. Es gibt auch in Ostpreußen keine rein baltischen Sprachdenkmäler, außer Litauisch im Memelgebiet. Die gemischt- und mehrsprachige Bevölkerung in Westpreußen, Masuren und Oberschlesien wurde auch immer mehr "normaldeutsch", d.h. der deutsche Sprachanteil in der gemischten Sprache wuchs und immer mehr Leute waren nur noch deutschsprachig. Der Anteil derjenigen, die Polnischsprachigkeit angaben sank stark. Dies läßt sich an den Spracherhebungen feststellen.
Vor der Vertreibung der Deutschen gab es keine Polonisierung. Ein paar polnische Landarbeiter, welche sich auch assimilierten z.B. vermischten, machen keine Polonisierung aus.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Nemeth
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Werter Paul !
Da habe ich mich wohl etwas vertan.
Wenn du "Polonisierung " mit Einwanderung ersetzt, kommt es dem, was ich sagen wollte sehr nahe.

m.b.Gr. Nemeth
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