Nationalstolz - nationale Identität in Deutschland

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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:arrow: Nachrichten-Schlagzeile: "Studie zur Identität - 60 Prozent der Deutschen zeigen Nationalstolz"

Laut einer repräsentativen Studie der Universität Hohenheim im Auftrag der Identitiy Foundation sind etwa 60 Prozent der Deutschen stolz sind auf ihr Heimatland - über 80 Prozent fühlen sich "deutsch".

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(tagesspiegel.de)

Eine andere Studie eines Professors der Universität zu Köln belegt: Einen positiven Einfluss auf dieses "Wir-Gefühl" hatte die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Diese Studie belegt aber auch: Wir Deutsche werden im Ausland weit positiver gesehen, als wir das selbst tun.

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(welt.de)
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Renegat
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Barbarossa, ich hatte vor einiger Zeit versucht, die unterschiedlichen Sichtweisen zu thematisieren, finde den Thread gerade nicht wieder.
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Barbarossa
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:Meinst du hier? :arrow: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 109#p19109
Ne, den, den ich meinte, hatte ich selbst eröffnet, der oben verlinkte gehört aber auch in diesen Kontext.
Leider ein Problem dieses Forums, das immer die gleichen Themen in allen möglichen Threads auftauchen, so dass man das Gefühl hat, alles sei schon mehrfach gesagt worden.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben::arrow: Nachrichten-Schlagzeile: "Studie zur Identität - 60 Prozent der Deutschen zeigen Nationalstolz"

Laut einer repräsentativen Studie der Universität Hohenheim im Auftrag der Identitiy Foundation sind etwa 60 Prozent der Deutschen stolz sind auf ihr Heimatland - über 80 Prozent fühlen sich "deutsch".

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Diese Studie belegt aber auch: Wir Deutsche werden im Ausland weit positiver gesehen, als wir das selbst tun.

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Lieber Barbarossa,
ich kann nicht stolz sein, Deutscher zu sein, allein wegen der Naziverbrechen schon nicht. Wäre auch nicht stolz Ami zu sein, wegen des Völkermordes an den Indianern, auch nicht Brite wegen Unterdrückung der Schotten, Iren oder Waliser , wegen des Burenkrieges und überhaupt wegen der kolonialen Vergangenheit, auch nicht Franzose zu sein, wegen Indochina und Algerien. So hat jedes Volk Verbrechen an der Backe. Es gibt ein Sprichwort: "Dummheit und Stolz wachen auf einem Holz." :wink:
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Wahrheit
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Die Nationalsozialisten waren nur von 33 bis 45 an der Macht. Die deutsche Geschichte/Kultur ist doch dagegen um einiges älter.
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Balduin
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Ich bin stolz auf die Erfolge meiner Familie, meiner Freunde und meiner eigenen. Auf mein Heimatland empfinde ich aber keinen Stolz - jedenfalls ist das das falsche Wort. Ich lebe gerne hier, bin mir der Kultur und Geschichte bewusst, höre gerne deutsche Klassik wie Beethoven und Bach. Das ist für mich aber kein Stolz.

Patriotismus an sich wurde geschaffen, um den kämpfenden Soldaten einen Sinn für ihr Handeln zu geben.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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dieter
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Wahrheit hat geschrieben:Die Nationalsozialisten waren nur von 33 bis 45 an der Macht. Die deutsche Geschichte/Kultur ist doch dagegen um einiges älter.
Liebe Wahrheit,
das stimmt, aber zur Geschichte gehört alles, angefangen von Arminius, über Otto den Großen, zu Friedrich den Großen, zu Bismarck, zu Hitler und zu Willy Brandt. :wink:
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Renegat
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Die oben verlinkten Studien sind ziemlich oberflächlich und wenig aussagefähig. Mit den nationalen Identitäten ist das auch eine schwierige Sache, sie nur auf´s Fähnchenschwenken während der Fußball-WM zu reduzieren, ist mir zu hohl.
Naionalstolz trifft es schon gar nicht, da kann ich mich Ralph und Dieter nur anschließen.
Bei mir ist es eher eine gewisse Vertrautheit mit Sprachstil und Gewohnheiten, was aber mehr von der Gruppe und Region abhängt.
Die Tage habe ich über den Roman einer Deutschen mit türkischem MHG gelesen, die einige Jahre in der Türkei gelebt hatte, weil sie sich hier in D ausgegrenzt fühlte. Und die dann doch wieder nach D zurückgekehrt ist, weil sie ihre deutsche Prägung auf z.B. Pünktlichkeit nicht überwinden konnte. Damit hätte ich nicht so das Problem.
Schließlich hat sich in D auch einiges geändert in den letzten Jahrzehnten, nicht zuletzt durch den Einfluss der vielen verschiedenen Menschen, die hier in den Städten zusammenkommen. Da hat ein unmerklicher Kulturaustausch stattgefunden. Z.B. war es früher verpönt über den Preis einer Ware oder Dienstleistung zu verhandeln, heute gehört das fast schon zum Einkaufsspaß dazu. Die Eßgewohnheiten haben sich Richtung Mittelmeer verschoben und das Autokorsofahren nach Fußballsiegen haben wir von den türkischen Hochzeiten abgeschaut.
Und vielleicht auch eine gewisse Leichtigkeit und Lockerheit bei so staatstragenden Begriffen wie Nation.

Ich kann aber verstehen, dass das auf dem Land und oder im Osten noch anders ist. Jedenfalls hatte ich ein aufschlußreiches Gespräch mit einem Spreewälder Kahnrudler, der sich über Wessis aufregte, die mit ihm über den Fahrpreis feilschen wollten, obwohl sie mit Mercedes vorfuhren. Als ich erwiderte, dann solle er doch den Nobelkarossenfahrern einen horrenden Fantasiepreis nennen und sich dann runterhandeln lassen, war er entrüstet, sowas mache er nicht, er hätte einen Festpreis.
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Titus Feuerfuchs
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Renegat hat geschrieben:[...]
Die Eßgewohnheiten haben sich Richtung Mittelmeer verschoben [...]
Einer der wenigen postiven Aspekte. :mrgreen:
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:... Z.B. war es früher verpönt über den Preis einer Ware oder Dienstleistung zu verhandeln, heute gehört das fast schon zum Einkaufsspaß dazu.
(...)
Ich kann aber verstehen, dass das auf dem Land und oder im Osten noch anders ist. Jedenfalls hatte ich ein aufschlußreiches Gespräch mit einem Spreewälder Kahnrudler, der sich über Wessis aufregte, die mit ihm über den Fahrpreis feilschen wollten, obwohl sie mit Mercedes vorfuhren. Als ich erwiderte, dann solle er doch den Nobelkarossenfahrern einen horrenden Fantasiepreis nennen und sich dann runterhandeln lassen, war er entrüstet, sowas mache er nicht, er hätte einen Festpreis.
Ja, also das ist tatsächlich nicht Teil unserer Kultur. Ein solches Verhalten wird hier tatsächlich eher als peinlich empfunden.
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:... Z.B. war es früher verpönt über den Preis einer Ware oder Dienstleistung zu verhandeln, heute gehört das fast schon zum Einkaufsspaß dazu.
(...)
Ich kann aber verstehen, dass das auf dem Land und oder im Osten noch anders ist. Jedenfalls hatte ich ein aufschlußreiches Gespräch mit einem Spreewälder Kahnrudler, der sich über Wessis aufregte, die mit ihm über den Fahrpreis feilschen wollten, obwohl sie mit Mercedes vorfuhren. Als ich erwiderte, dann solle er doch den Nobelkarossenfahrern einen horrenden Fantasiepreis nennen und sich dann runterhandeln lassen, war er entrüstet, sowas mache er nicht, er hätte einen Festpreis.
Ja, also das ist tatsächlich nicht Teil unserer Kultur. Ein solches Verhalten wird hier tatsächlich eher als peinlich empfunden.
Naja, Kultur ist keine unveränderliche Größe, sie wandelt sich. Zum Handeln hatte ich früher auch einen anderen Zugang.
Wenn man sich´s recht überlegt, gehört aber Handeln und Verhandeln zwingend zu einer funktionierenden Demokratie. Gleichberechtigte Handelspartner treffen sich in der Mitte, nicht nur beim Preis für Güter, sondern auch bei Problemlösungen, Verträgen und in vielen anderen Fällen. "Kommst du mir in dem Punkt entgegen, sehe ich es an anderer Stelle nicht so eng". Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Viele Probleme lassen sich auf diesem Wege einfacher und für alle Seiten zufriedenstellender lösen als „par ordre du mufti“, also mit Verordnungen, Gesetzen, Erlassen, die éh kein Mensch mehr alle kennen und befolgen kann.
RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:... Z.B. war es früher verpönt über den Preis einer Ware oder Dienstleistung zu verhandeln, heute gehört das fast schon zum Einkaufsspaß dazu.
(...)
Ich kann aber verstehen, dass das auf dem Land und oder im Osten noch anders ist. Jedenfalls hatte ich ein aufschlußreiches Gespräch mit einem Spreewälder Kahnrudler, der sich über Wessis aufregte, die mit ihm über den Fahrpreis feilschen wollten, obwohl sie mit Mercedes vorfuhren. Als ich erwiderte, dann solle er doch den Nobelkarossenfahrern einen horrenden Fantasiepreis nennen und sich dann runterhandeln lassen, war er entrüstet, sowas mache er nicht, er hätte einen Festpreis.
Ja, also das ist tatsächlich nicht Teil unserer Kultur. Ein solches Verhalten wird hier tatsächlich eher als peinlich empfunden.
Da sieste mal, dass ich wohl Ossi genug bin, um das auch peinlich zu finden. :mrgreen: :wink:

Muss ich ganz ehrlich sagen, find' ich auch u.a.S.

Das ist auch 'was anderes als z.B. im Laden an der Kasse meist sowieso 20% vom Buchpreis z.B. abgezogen zu bekommen (so ab den Appenninen südwärts), wenn man genau weiss, dass das jedem gewährt wird.



LG
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dieter
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Renegat hat geschrieben:
Ich kann aber verstehen, dass das auf dem Land und oder im Osten noch anders ist. Jedenfalls hatte ich ein aufschlußreiches Gespräch mit einem Spreewälder Kahnrudler, der sich über Wessis aufregte, die mit ihm über den Fahrpreis feilschen wollten, obwohl sie mit Mercedes vorfuhren. Als ich erwiderte, dann solle er doch den Nobelkarossenfahrern einen horrenden Fantasiepreis nennen und sich dann runterhandeln lassen, war er entrüstet, sowas mache er nicht, er hätte einen Festpreis.
Lieber Renegat,
das einzige Mal, wo ich beim Preis gehandelt habe, war bei unserem Autokauf. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
RedScorpion

... und das find' ich noch viel peinlicher als das Gefeilsche um 08/15-Produkte. V.a. dann, wenn man weiss, dass es der Autohändler wahrscheinlich auch nicht grad' leichthat zwischen Knebelvertrag mit Automarke und anspruchsvollen Kunden mit ausgeprägter deutscher Geiz-ist-geil-Mentalität.




LG
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