Öffentliche Diskussion: Gehört der Islam zu Deutschland?

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Moderator: Barbarossa

Gehört der Islam zu Deutschland?

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Barbarossa
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Ich glaube, das entwickelt sich nun langsam zu einer interessanten Diskussion. Eine ganz ähnliche Diskussion hatte ich auch schon mit @elysian (war übrigens lange nicht mehr hier...). :wink:
rfon hat geschrieben:Danke für die längere Antwort @Barbarossa. Gerne gehe ich darauf ein.

Burka
Anbei ein Bild, das für sich spricht
Bild
Burkas diskriminieren Frauen, schließen sie aus dem sozialen Leben aus - das entspricht nicht unseren Wertvorstellungen, entsprechend gehört es in Deutschland verboten.
Das wird immer behauptet, daß muslimische Frauen durch das Anziehen einer Buka, die das Geschicht verhüllt, von den Ehemännern oder anderen nahen Verwandten diskriminiert werden. Aber ist das wirklich so? Im Fernsehen hat eine Muslima dagegen behauptet, sie werde nicht dazu gezwungen, sondern sie hat sich aus freien Stücken für die Burka entschieden und zwar aus religiösen Gründen. In diesem Fall wäre das sogar durch das Grundgesetz gedeckt, wo die freie Religionsausübung garantiert ist (und zwar mit allem was dazu gehört). Zwar weiß ich auch, daß im Koran nichts davon steht - also Burka, Schleier o.ä., aber das ist ein anderes Thema und zwar ein innerislamisches.
Ich fürchte deshalb, daß ein Burka-Verbot und auch dieses Foto auf ein Mißverständnis gegenüber dieser Religion zurück geht. Toleranz hat auch etwas mit "verstehen" zu tun.
rfon hat geschrieben:Religion ist Privatsache ja - aber doch nicht uneingeschränkt?! Wenn Bürger eine CHRISTLICH-Demokratische Partei wählen, möchten sie auch christliche Grundsätze in der Politik berücksichtigt sehen. Wir haben eine Christlich-Liberale Regierung.
Btw. diese Religionsächtung geht ja stark auf Bismarck zurück - dass er nicht alles besser gemacht hat, da sind wir ja wohl einig.
Nun gut, aber hat eine für seine Zeit sehr gute Politik gemacht: Deutsche Einheit, internationale Bündnispolitik (nach 1871), Sozialgesetzgebung... Das ist nicht zu unterschätzen. So gesehen bin ich schon fast ein "Bismarck-Fan".
rfon hat geschrieben:An Moscheen setze ich nichts aus, nur sie müssen nicht dominant & Blicke auf sich ziehend gebaut werden. Genauso bin ich gegen Minarette - für mich ist das einfach zuviel des Guten, würde ich in DEUTSCHLAND auf der Straße mit Gebetsaufrufen belästigt werden - das ist nicht akzeptabel.
Und das verstehe ich schon wieder nicht. Warum sollen die Muslime sich und ihre Religion inklusive ihrer Gotteshäuser verstecken? Und auch Minarette gehören baulich nun mal zu einer Moschee, ähnlich wie ein Kirchturm zur Kirche. Aber vielleicht sollten sie sie unterirdisch bauen, damit sie bloß keiner sieht? (Entschuldige bitte meinen Sarkasmus :mrgreen: ) Und das soll nicht fremdenfeindlich sein? :?
(Ich spreche jetzt nicht von "rassistisch" - das ist noch einmal eine andere Qualität.)
Zustimmen tue ich dir dagegen bei Bekehrungsversuchen, die ich ich auch ablehne - aber hier egal für welche Religion.
Aber mit "Gebetsaufrufe" - damit meinst du die Rufe, die zum Gebet aufrufen? Wie oft machen die das eigentlich? 5x am Tag? Oder nur am Freitag, dem islamischen Sonntag? Hm - bei 5x pro Tag wäre das dann natürlich viel häufiger, als z. B. das läuten von Kirchenglocken, aber im Prinzip ist das damit vergleichbar. Sowohl das Glockenläuten als auch die Gebetsaufrufe richten sich ja nur an die Gläubigen selbst, denke ich mir mal. Ich fühle mich selbst übrigens von beiden nicht angesprochen. :wink:
rfon hat geschrieben:Und es geht doch um Ansprüche. Muslime fühlen sich anscheindend chronisch diskriminiert in diesem Land. Warum eigentlich? Niemand hat was dagegen, wenn sie Ramadan feiern und keinen Alkohol trinken (jaja ich weiß ;-)) - wir sind weniger fremdenfeindlich als unsere Nachbarn und doch beschweren Muslime sich, weil sie was gegen Leitkultur haben (die gibt es doch, Friedrich Merz hat recht), es zu wenige Moscheen gibt und sie den Islam am liebsten als Staatsreligion sähen.
Religionsfreiheit ist garantiert...
Und nun widersprichst du dir selbst. Gerade habe ich dir anhand deiner eigenen Argumente leichte Anflüge von aus meiner Sicht fremdenfeindlichem Verhalten genannt. (Ich habe sie auch extra unterstrichen). Für andere selbstverständliche Traditionen bzw. Verhaltensweisen nicht zu tolerieren, ist fremdenfeindlich.
(Einfach mal drüber nachdenken :wink: )
Es gibt allerdings auch z. B. Türken die intolerantes Verhalten gegenüber Deutschen erkennen lassen. Das ist natürlich mindestens genauso abzulehnen.
rfon hat geschrieben:Und zur Integration - gleichschalten ist das nicht. Pluralismus kann aber auch nicht sein, wenn sich Türken zusammenrotten und sich abgrenzen.
Dass das Misstrauen gegen den Islam berechtigt ist, zeigt sich doch an den zahlreichen Ehrenmorden und dass türkische Schülerinnen nicht mit ins Schullandheim & Schwimmbad mitdürfen. Solche Auffassungen können doch nicht zu Deutschland gehören oder?
Achja: Was haben eigentlich die Menschen gegen die katholische & evangelische Kirche? Die lassen einen doch in Ruhe, wenn man nichts von ihnen will oder?
Abgrenzung ist natürlich das Gegenteil von Integration. Das mit dem "Mädchen dürfen nicht ins Schwimmbad" - nun ja, für uns klingt das ziemlich pingelig, aber sooo wahnsinnig lange ist das aber auch nicht her - da war das hier in Deutschland ganz ähnlich. Denk mal nur 100 Jahre zurück...
:wink:
Zum Thema "Ehrenmorde": Schon bei diesem Wort alleine verkrampft sich bei mir innerlich alles. Denn schon dieses zusammengesetzte Wort alleine ist für uns natürlich ein Widerspruch in sich. Es gibt für uns nichts unehrenhafteres, als ein Mord - ich meine, da geht wirklich nichts drunter! :|
Aber warum macht man das einzig und allein am Islam fest? Ich schätze mal, auch in der Türkei ist ein Mord ein Verbrechen und wird entsprechend bestraft. Warum es das trotzdem gibt, weiß ich natürlich auch nicht, aber schau mal nach Italien. :arrow: Auch dort gab es etwas ganz ähnliches, nur dort hieß es Vendetta. Auf dem Balkan soll es das noch heute geben.
:?
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Meine Antwort kommt sehr spät, sorry!
Das wird immer behauptet, daß muslimische Frauen durch das Anziehen einer Buka, die das Geschicht verhüllt, von den Ehemännern oder anderen nahen Verwandten diskriminiert werden. Aber ist das wirklich so? Im Fernsehen hat eine Muslima dagegen behauptet, sie werde nicht dazu gezwungen, sondern sie hat sich aus freien Stücken für die Burka entschieden und zwar aus religiösen Gründen. In diesem Fall wäre das sogar durch das Grundgesetz gedeckt, wo die freie Religionsausübung garantiert ist (und zwar mit allem was dazu gehört). Zwar weiß ich auch, daß im Koran nichts davon steht - also Burka, Schleier o.ä., aber das ist ein anderes Thema und zwar ein innerislamisches.
Ich fürchte deshalb, daß ein Burka-Verbot und auch dieses Foto auf ein Mißverständnis gegenüber dieser Religion zurück geht. Toleranz hat auch etwas mit "verstehen" zu tun.
Die Ganzschleierverhüllung zielt auf eine Diskriminierung der Frau ab. Kein anderer Mann soll eine andere Frau richtig ansehen können. Ob das jetzt aus religiösen Aspekten passiert oder nicht. Die Begründung mit der Religionsfreiheit geht auch fehl. Würde in der Bibel stehen, der Mann darf die Frau züchtigen und die Frau stimmt damit überein, ist es trotzdem eine Straftat: Körperverletzung!
Eine Burka ist einfach nicht mit den Wertvorstellungen der westlichen Gesellschaft zu vereinbaren. Die Frau wird herabgesetzt.
Toleranz ist ein Totschlagargument. Für mich hat Toleranz aber eine Grenze. Und die ist hier längst überschritten.
Und das verstehe ich schon wieder nicht. Warum sollen die Muslime sich und ihre Religion inklusive ihrer Gotteshäuser verstecken? Und auch Minarette gehören baulich nun mal zu einer Moschee, ähnlich wie ein Kirchturm zur Kirche. Aber vielleicht sollten sie sie unterirdisch bauen, damit sie bloß keiner sieht? (Entschuldige bitte meinen Sarkasmus :mrgreen: ) Und das soll nicht fremdenfeindlich sein? :?
(Ich spreche jetzt nicht von "rassistisch" - das ist noch einmal eine andere Qualität.)
Zustimmen tue ich dir dagegen bei Bekehrungsversuchen, die ich ich auch ablehne - aber hier egal für welche Religion.
Aber mit "Gebetsaufrufe" - damit meinst du die Rufe, die zum Gebet aufrufen? Wie oft machen die das eigentlich? 5x am Tag? Oder nur am Freitag, dem islamischen Sonntag? Hm - bei 5x pro Tag wäre das dann natürlich viel häufiger, als z. B. das läuten von Kirchenglocken, aber im Prinzip ist das damit vergleichbar. Sowohl das Glockenläuten als auch die Gebetsaufrufe richten sich ja nur an die Gläubigen selbst, denke ich mir mal. Ich fühle mich selbst übrigens von beiden nicht angesprochen. :wink:
Das mit den Gebetsaufrufen ist nicht dein Ernst? Wenn sowas in Deutschland kommt: http://www.youtube.com/watch?v=u4771ohHNlU ist aber Schluss mit lustig. Das ist doch ein totaler Kulturunterschied. Und wieso sollten wir unsere Gesellschaft, unsere Tradition und unsere Geschichte so verbiegen, dass eine Minderheit wie in der Heimat ihre Religion ausüben kann? Danke nein.
Ein Minarett wird zum Gebetsaufruf genutzt. Die Kirchenglocken erinnern an das Erreichen der vollen/halben Stunde und an die Gottesdienste. Da sehe ich durchaus auch einen klaren Unterschied. Und nochmals: Kirchen gehören seit Jahrhunderten zum Bild Deutschlands, wir müssen uns doch nicht für Einwanderer in unserer Kultur so verbiegen! Das ist nicht fremdenfeindlich, das ist einfach auf die eigene Kultur bezogen. Warum sowas gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen? Die Schweizer hatten da nicht unrecht.
Dass Moscheen aber auch zur Rekrutierung islamischer Soldaten benutzt werden, lässt du auch vollkommen aus. Der Islam ist leider ultrakonservativ mit all seinen schrecklichen Folgen. Die katholische Kirche hat sich stark modernisiert, auch wenn wir einen konservativeren Papst haben.
Warum ist das Fremdenfeindlich? Ich verwehre niemand das Aufenthaltsrecht in Deutschland - ich tolerie andere Kulturen und akzeptiere die Unterschiede. Dass aber in eine christlich geprägte Kultur unbedingt die islamische Kultur eingefügt werden muss, läuft mir gegen den Strich.
Und nun widersprichst du dir selbst. Gerade habe ich dir anhand deiner eigenen Argumente leichte Anflüge von aus meiner Sicht fremdenfeindlichem Verhalten genannt. (Ich habe sie auch extra unterstrichen). Für andere selbstverständliche Traditionen bzw. Verhaltensweisen nicht zu tolerieren, ist fremdenfeindlich.
(Einfach mal drüber nachdenken :wink: )
Es gibt allerdings auch z. B. Türken die intolerantes Verhalten gegenüber Deutschen erkennen lassen. Das ist natürlich mindestens genauso abzulehnen.
s.o. - sofort auf Fremdenfeindlichkeit abzustellen, wenn man die eigene Kultur gewahrt sehen möchte, ist schon eine leicht zu durchschauende Argumentationsstruktur. Wenn wir unsere jetzige Kultur nicht bewahren, was haben wir dann in 50-100 Jahren denn noch, was Deutsch ist? Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ja ein Teil der Kultur (Preußen...) (teils zu recht) verboten.
Abgrenzung ist natürlich das Gegenteil von Integration. Das mit dem "Mädchen dürfen nicht ins Schwimmbad" - nun ja, für uns klingt das ziemlich pingelig, aber sooo wahnsinnig lange ist das aber auch nicht her - da war das hier in Deutschland ganz ähnlich. Denk mal nur 100 Jahre zurück...
:wink:
Zum Thema "Ehrenmorde": Schon bei diesem Wort alleine verkrampft sich bei mir innerlich alles. Denn schon dieses zusammengesetzte Wort alleine ist für uns natürlich ein Widerspruch in sich. Es gibt für uns nichts unehrenhafteres, als ein Mord - ich meine, da geht wirklich nichts drunter! :|
Aber warum macht man das einzig und allein am Islam fest? Ich schätze mal, auch in der Türkei ist ein Mord ein Verbrechen und wird entsprechend bestraft. Warum es das trotzdem gibt, weiß ich natürlich auch nicht, aber schau mal nach Italien. :arrow: Auch dort gab es etwas ganz ähnliches, nur dort hieß es Vendetta. Auf dem Balkan soll es das noch heute geben.
:?
Stopp: Die Vendetta ist nicht religiös motiviert. Sag mir dann doch noch eine Religion, die ein solches Ehrgefühl wie der Islam heraufbeschwört? Und das ist Fakt: Muslime sind sehr ehrbehaftete Menschen. Wieso ist der Schwimmbad-Vergleich pingelig? Gerade dein Argument mit vor 100 Jahren schlägt dich doch schlussendlich selbst. Es beweist, dass das Christentum sich geöffnet und modernisiert hat und der Islam genauso ehrbehaftet und ultrakonservativ wie vor 200 Jahren ist. Das spricht doch ganz klar, gegen eine Aufnahme in die Deutsche Kultur - und darauf läuft es hinaus!
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rfon hat geschrieben:Die Ganzschleierverhüllung zielt auf eine Diskriminierung der Frau ab. Kein anderer Mann soll eine andere Frau richtig ansehen können. Ob das jetzt aus religiösen Aspekten passiert oder nicht. Die Begründung mit der Religionsfreiheit geht auch fehl. Würde in der Bibel stehen, der Mann darf die Frau züchtigen und die Frau stimmt damit überein, ist es trotzdem eine Straftat: Körperverletzung!
Eine Burka ist einfach nicht mit den Wertvorstellungen der westlichen Gesellschaft zu vereinbaren. Die Frau wird herabgesetzt.
Toleranz ist ein Totschlagargument. Für mich hat Toleranz aber eine Grenze. Und die ist hier längst überschritten.Das mit den Gebetsaufrufen ist nicht dein Ernst? Wenn sowas in Deutschland kommt: http://www.youtube.com/watch?v=u4771ohHNlU ist aber Schluss mit lustig. Das ist doch ein totaler Kulturunterschied.
Hm - mal einfach nach gehakt:
So wie du es darstellt, so wird es von vielen gesehen, aber stellt so eine Burka nicht einfach eine traditionelle Bekleidung dar? Mein Gedanke dazu: Im Koran steht nach meiner Information nichts davon, wie sich Frauen (oder Männer) bekleiden sollen. Möglicherweise geht diese Bekleidung sogar noch auf vorislamische Traditionen zurück - möglicherweise sogar als praktischer Schutz gegen den Wüstensand. Viele Traditionen werden trotz veränderter Umgebung oder anderer veränderter Bedingungen beibehalten.

Oder anderes Argument: Sollten wir nicht einfach dem Indvidualismus so ausreichend Raum geben, daß wir auch traditionelle Bekleidungen anderer Völker tolerieren, die sich hier nun einmal niedergelassen haben? Es soll ja sogar deutsche Frauen geben, die zum Islam konvertiert sind und die sich nun freiwillg für die Burka entschieden haben. Willst du denen auch das Tragen der Burka oder von mir aus auch den Schleier verbieten?
Wenn ich mich jetzt z. B. dazu entscheide, einen Turban zu tragen, dann würde ich mir das auch nicht verbieten lassen, nur zwingen darf mich niemand dazu. Da setze ich die Grenze. Und das ist wohl das, was unser jetziger Bundespräsi sagen wollte: Die Menschen leben hier und natürlich müssen sie auch das Recht haben, ihre Kultur und ihre Religion hier zu leben.
Natürlich gibt es einen krassen Kulturunterschied, nur hätte man sich hierzulande früher überlegen müssen, ob wir diese Menschen ins Land holen. Jetzt sind sie hier und wir stehen vor vollendeten Tatsachen.
rfon hat geschrieben:Und wieso sollten wir unsere Gesellschaft, unsere Tradition und unsere Geschichte so verbiegen, dass eine Minderheit wie in der Heimat ihre Religion ausüben kann? Danke nein.
Ein Minarett wird zum Gebetsaufruf genutzt. Die Kirchenglocken erinnern an das Erreichen der vollen/halben Stunde und an die Gottesdienste. Da sehe ich durchaus auch einen klaren Unterschied.
Ich nicht... :wink:
Niemand schreibt uns vor, daß wir uns verbiegen sollten. Nur in unserer Gesellschaft wird gerade diskutiert, ob wir Menschen aus einem anderen Kulturkreis deren Traditionen/Kultur/Religion verbieten oder zu mindest einschränken sollten. Das halte ich im Sinne unseres Grundgesetzes für bedenklich. Darum geht es mir.
rfon hat geschrieben:Dass Moscheen aber auch zur Rekrutierung islamischer Soldaten benutzt werden, lässt du auch vollkommen aus. Der Islam ist leider ultrakonservativ mit all seinen schrecklichen Folgen.
Das ist natürlich ein Problem, das man noch lösen muß. Es gibt durchaus sogenannte "Hassprediger", die nun alles andere tun, als die Religionsfreiheit auszuüben. Solchen Leute müßten man natürlich Redeverbot erteilen, denn niemand hat das Recht, Teile der Bevölkerung aufzuhetzen. Hier greift ja dann wohl der Tatbestand der "Volksverhetzung" - oder?

rfon hat geschrieben:...Wenn wir unsere jetzige Kultur nicht bewahren, was haben wir dann in 50-100 Jahren denn noch, was Deutsch ist? Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ja ein Teil der Kultur (Preußen...) (teils zu recht) verboten...
Das ist eben die Frage: Was ist überhaupt "deutsch"?
Die Sprache - ja, aber auch mit regional starken Unterschieden. Also einigte man sich vor nicht einmal so langer Zeit auf eine gemeinsame Hochsprache.
Und übrigens: Das bayrische "Schuhpladdeln" betrachte ich genauso wenig als "meine Kultur" an, wie ein Gebetsaufruf aus einer Moschee.
:?
Und das mit dem Preußen-Verbot sehe ich ein wenig zwiegespalten. Vor allem wurde der Militarismus als ein preußischer Aspekt verboten. Das ist aber längst nicht alles, was preußische Tugenden ausmacht, sondern z. B. auch Toleranz. Ich halte es durchaus mit dem "Alten Fritz" (König Friedrich II.), der sagte: "Jeder soll nach seiner Façon seelig werden", womit wir wieder beim Thema wären.
:wink:
rfon hat geschrieben:Stopp: Die Vendetta ist nicht religiös motiviert. Sag mir dann doch noch eine Religion, die ein solches Ehrgefühl wie der Islam heraufbeschwört? Und das ist Fakt: Muslime sind sehr ehrbehaftete Menschen.
Hm - ich weiß es nicht, ob Steinigungen oder andere "Ehrenmorde" (schon bei diesem Wort bekomme ich jedesmal Magenkrämpfe :x ) so im Koran stehen und deshalb religiös gerechtfertigt werden könnn. Andererseits stehen auch in der Bibel für uns heute inakzeptable Dinge, wie: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Aber ich bin kein Theologe und kenne mich da zu wenig aus.
rfon hat geschrieben:Wieso ist der Schwimmbad-Vergleich pingelig? Gerade dein Argument mit vor 100 Jahren schlägt dich doch schlussendlich selbst. Es beweist, dass das Christentum sich geöffnet und modernisiert hat und der Islam genauso ehrbehaftet und ultrakonservativ wie vor 200 Jahren ist. Das spricht doch ganz klar, gegen eine Aufnahme in die Deutsche Kultur - und darauf läuft es hinaus!
Da hast du mich falsch verstanden. Nicht der Vergleich ist pingelig sondern ich meinte, daß muslimische Mädchen noch heute nicht mit den Jungen zusammen ins Schwimmbad gehen sollen, kommt uns pingelig vor, aber vor 100 Jahren war das bei uns ja noch ganz ähnlich.
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MarcoZ
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Genrell ist Deutschland schon zu offen und nett. Ich persönlich finde das gut, aber nett sein verschafft halt keine gute Beziehung. Erstens bewirkt es "ganze Hand nehmen, anstatt kleiner Finger" und sie wissen unsere Offenheit garnicht mehr zu schätzen, weil sie ja nur noch Offenheit bekommen und nicht mal ein Kontra. Zweitens wirken wir dadurch total unglaubwürdig, weil man findet nie alles gut.
Ich würde also vorschlagen aus taktischer Sicht einfach mal etwas in Deutschland zu verbieten, wie z.B. in der Schweiz mit den Minaretten.
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MarcoZ hat geschrieben:...Ich würde also vorschlagen aus taktischer Sicht einfach mal etwas in Deutschland zu verbieten, wie z.B. in der Schweiz mit den Minaretten.
Warum gerade das?
Ich schlage vor, mit den "Hasspredigern" anzufangen. Und wenn sie vielleicht nicht einmal die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, dann könnte man sie auch direkt ausweisen. Das halte ich für legitim. Und da ist dann auch für mich "Schluß mit nett" sein.
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MarcoZ
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Ich schlage vor, mit den "Hasspredigern" anzufangen. Und wenn sie vielleicht nicht einmal die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, dann könnte man sie auch direkt ausweisen.


Ich stimme dir zu. Ich würde zusätzlich auch noch ein Verbot machen, das alle betrifft. Nicht weil ich wirklich etwas vom Islam verbieten will, sondern nur um zu zeigen, dass man hier nicht alles machen kann und wir nicht nur aus Höflichkeit zu allem Ja sagen. Vielleicht kann ein Zitat meine Meinung hier besser beschreiben: "Denn es ist eine generelle Regel der menschlichen Natur, dass Menschen diejenigen verachten, von denen sie gut behandelt wrden, und zu denen aufblicken, die unnachgiebig sind." - Thukydides
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MarcoZ hat geschrieben:Ich stimme dir zu. Ich würde zusätzlich auch noch ein Verbot machen, das alle betrifft. Nicht weil ich wirklich etwas vom Islam verbieten will, sondern nur um zu zeigen, dass man hier nicht alles machen kann und wir nicht nur aus Höflichkeit zu allem Ja sagen. Vielleicht kann ein Zitat meine Meinung hier besser beschreiben: "Denn es ist eine generelle Regel der menschlichen Natur, dass Menschen diejenigen verachten, von denen sie gut behandelt wrden, und zu denen aufblicken, die unnachgiebig sind." - Thukydides
Also ich halte gar nichts davon, Verbote zu machen, nur um Einwanderer irgendwie zu drangsalieren. Was soll das bringen außer neuer und unnötiger Spannungen?
Wichtig ist, daß jeder, der sich hier niederläßt, die vorhandenen Gesetze achtet und sich daran hält. Und dazu gehört eben, daß Hassprädigten genau so unterlassen werden, wie "Ehrenmode" oder Zwangshochzeiten. Das alles gibt es natürlich nachweislich und das muß unterbleiben. Ansonsten würde ich nicht noch neue Verbote machen. Ich bin sowieso der Meinung daß es schon viel zu viele Verbote gibt - auch für die einheimischen Deutschen, wenn ich das machmal im Fernsehen so sehe, was es da alles inzwischen gibt. Über die Hälfte der Verbote gehört für mich ersatzlos gestrichen.
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Samstag, 14. April 2012
Umstrittene Aktion
Salafisten verteilen Korane

Die Stimmung ist aufgeheizt am Potsdamer Platz in Berlin, als Salafisten Korane an Passanten verteilen. Es gibt Debatten auf der Straße. Die Aktion der Gruppe findet aber in weniger Städten statt als angekündigt...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/koran-salafisten

In den Nachrichten war zu sehen, daß etliche Leute auch zugegriffen haben und den Koran lesen möchten.
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Die Hölle gefriert, bevor ich von einem Salafisten etwas annehme!
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Lese ich da eine klitz-kleine Abneigung gegen diese Leute heraus?

Aber du weißt doch: "Allah'u akbar"
:roll:

Aber Spaß bei Seite:
Es ist schon so, wie die eine Frau in dem Nachrichtenbeitrag sagte: Diese radikalen Moslems genießen hier in Deutschland Rechte, die sie auch für ihre Ziele ausnutzen - Ziele, die alles andere als Meinungs- und Religionsfreiheit und Demokratie beinhalten.
Das gilt natürlich für alle radikalen Bewegungen.

Mein Vorschlag:
Wer sich zutraut, solche Bücher zu lesen, um sich zu informieren, dann ist dagegen grundsätzlich nichts einzuwenden, aber am besten man legt sich das deutsche Grundgesetz daneben, damit man immer den direkten Vergleich hat.
:wink:
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Ein Aspekt, der übrigens auch noch zum Thema gehört: Auch Deutsche konvertieren vereinzelt zum Islam. Manche davon radikalisieren sich dabei auch:
Mein Kind ist Salafist
Eine Berliner Selbsthilfegruppe kümmert sich um Eltern, deren Nachwuchs in den Islamismus abrutscht

BERLIN - Irgendwann war Maqsood L. einfach verschwunden. Der junge Österreicher Anfang 20 hatte sich auf den Weg nach Pakistan gemacht, um am Hindukusch als muslimischer Glaubenskrieger gegen „Ungläubige“ zu kämpfen. Für Mütter und Väter ist so etwas ein Schock. Viele der jungen Dschihadisten aus Europa bleiben für immer verschwunden. Manche tauchen in unscharfen Videos auf, in denen sie ihrer Heimat mit Terroranschlägen drohen. Oft aber erfahren die Eltern erst, was mit ihren Kindern passiert ist, wenn die Ermittler vor der Tür stehen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/islamismus
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Diese Menschen werden einer Gehirnwäsche unterzogen - sie sind danach nicht mehr sie selbst. Das ist bei allen Sekten und Fanatikern so!
Gruppenzugehörigkeit, ernst genommen werden und jemand, der sich um einen kümmert: Damit locken doch diese Verbrecher!

Ich kann es nicht verstehen, dass der Staat nicht entschieden gegen solche Bestrebungen vorgeht. Diese Salafisten gehören samt und sonders in Deutschland verboten...
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Ralph hat geschrieben:...Ich kann es nicht verstehen, dass der Staat nicht entschieden gegen solche Bestrebungen vorgeht. Diese Salafisten gehören samt und sonders in Deutschland verboten...
Die Salafisten - ok, aber gegen die Verbreitung des Koran kann man aus Gründen der Religionsfreiheit eben nichts tun.

Im Übrigen scheint der Koran ohnehin nicht so einfach zu lesen sein:
17.04.2012
Koran und Sunna
Halbwegs bibelfest sollte der deutsche Leser sein
Von Andrea Nüsse

Die islamistischen Salafisten verteilen an vielen Orten in Deutschland Korane. Ohne Vorkenntnisse ist die Schrift aber gar nicht zu verstehen, besonders nicht für Menschen mit christlicher Prägung. Dazu bräuchte man ein weiteres Buch...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/koran

Eine Rezension des Korans von dir würde ich schon spannend finden, Ralph.
:D
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Lady Boleyn
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Wir haben viele, gut integrierte Moslems in Deutschland - und das auch nicht seit gestern. Daher finde ich schon, dass er zu einen gewissen Grad auch zu Deutschland gehört.

Dabei meine ich keine extremen Tendenzen, aber das bezieh ich auch auf zum Beispiel extrem christliche Gruppierungen.
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Bundespräsident
Gauck distanziert sich von Wulffs Islam-Rede

Bundespräsident Joachim Gauck hat die Aussagen seines Vorgängers Christian Wulff über die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland relativiert - und damit eine neue Debatte losgetreten.
(...)
„Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland“, sagte Gauck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Den Satz von Wulff könne er so nicht übernehmen, „aber seine Intention nehme ich an“. Wulff habe die Bürger auffordern wollen, sich der Wirklichkeit zu öffnen. „Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben.“

Wulff löste mit seinen Äußerungen 2010 eine heftige Debatte aus...
hier: weiterlesen

Hmmm - die Debatte bekommt also neue Nahrung und geht dadurch weiter...
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