Vergangenheitsbewältigung a la CDU

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Barbarossa
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26. 11. 2008
„Die Ost-CDU war Teil des SED-Systems“

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat eine Erklärung vorgelegt, die dunkle Stellen in seiner Biografie klären soll. Nun werfen ihm Kritiker vor, er wolle sich als Widerständler darstellen.

Berlin - "Ich gehe damit ganz offen um." Nach den Vorwürfen gegen Sachsens Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU), er habe Teile seiner DDR-Biografie verschwiegen, klingt die Überschrift zu einer sechsseitigen Erklärung, die er jetzt dazu vorgelegt hat, ein wenig verblüffend. Ihm war vorgehalten worden, dass er auf seiner Homepage nur von einer "Tätigkeit bei der Kreisverwaltung Kamenz" gesprochen, nicht aber erwähnt hatte, dass er im Mai 1989 zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates des Kreises aufgestiegen war. Dies sei "kein besonderes Ruhmesblatt in meiner Biografie", bekennt Tillich. "Heute würde ich mich anders entscheiden." Die Blockpartei CDU sei "Teil des SED-Systems gewesen. Sie hat zur Stützung des Staatsapparates beigetragen", schreibt er. "Das ist die historische Wahrheit und mit der muss ich leben und mit dieser Wahrheit kann ich heute auch leben."
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/politik/Stan ... 71,2669950

2. 12. 2008
CDU räumt Mitverantwortung der Ost-CDU im DDR-Regime ein

Stuttgart (Reuters) - Die CDU hat sich zur Mitverantwortung der früheren christdemokratischen Blockpartei in der DDR für das SED-Regime bekannt.

Die Ost-CDU sei damals zwar von der SED "zwangsweise gleichgeschaltet" worden. "Gleichwohl hat die CDU in der DDR im totalitären System der SED-Diktatur mitgewirkt", heißt es in einem am Dienstag vom CDU-Parteitag in Stuttgart verabschiedeten Antrag zur Zukunft Ostdeutschlands.

In ihrem ursprünglichen Antragsentwurf hatte die CDU-Führung sich scharf von der Partei "Die Linke" abgegrenzt und diese als "politische Erben der totalitären SED" bezeichnet. Zur Rolle der Ost-CDU in der DDR, die dem Nationalen Block der SED-kontrollierten Parteien angehörte, verlor das Papier zunächst kein Wort...
weiter lesen: http://de.reuters.com/article/domesticN ... GU20081202
BLOCKPARTEIEN:
Verzerrte Vergangenheitsbewältigung

Der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin zur Diskussion um die Ost-CDU
Wer in der DDR im Staatsapparat Karriere machen wollte, hatte zumeist nur zwei Möglichkeiten: Entweder er ging in die SED und ebnete sich zumindest formal den Weg nach ganz oben, oder er wurde Mitglied in einer Blockpartei wie der CDU, was seine Aufstiegsmöglichkeiten begrenzte. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich und andere ehemalige CDU-Mitglieder entschieden sich nicht zuletzt mit Blick auf ihre kirchlichen Bindungen gegen die SED, wollten gleichwohl nicht auf eine Tätigkeit im Staatsapparat verzichten. Sie mussten sich dem politischen und ideologischen Primat der SED unterwerfen, waren durch ihre Arbeit faktisch Erfüllungsgehilfen der SED.
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... n-der.html
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