Ruf nach Demokratie in arabischen Staaten.

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:... Es klingt immer so, als hättest Du allergrösstes Verständnis für eine Situation, in der man eine Wahl hätte zwischen der, den Kuchen zu essen und ihn gleichzeitig zu behalten. Es ist nicht drin; denn die derzeitige Situation ist so schlecht, dass eine noch schlimmere Alternative kaum denkbar ist...
Er gibt sich zumindest Mühe.
Aber wie heißt es so schön in einem Sprichwort:

"Immer wenn man denkt: 'schlimmer kann es nicht kommen', dann kommt´s schlimmer."

Will heißen: Es können auch Dinge passieren, die man sich mit gesundem Menschenverstand gar nicht ausmalen kann.
s. Holocaust, sowjetische Gualgs, "Vergewaltigungslager" in den Balkankriegen, Genozide an Armeniern, und zw. Hutu und Tutsi...
Lieber Barbarossa,
es gibt nichts, was Menschen anderen Menschen nicht antun können. :roll: Das fängt schon bei den Menschenaffen vorallem bei den Schimpansen an, die tatsächlich schon richtige Kriege gegeneinander geführt haben sollen, bis zur Ausrottung einer Schimpansengruppe. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Assads Truppen wollen Aleppo erobern

Nach den militärischen Siegen über die Rebellen in den vergangenen Wochen bereitet Assad jetzt die Operation „Nördlicher Sturm“ vor, um Aleppo, die zweitgrößte Stadt Syriens zu erobern. Assad kontrolliert inzwischen wieder einen Großteil des Landes, es fehlt aber noch der Norden. Auch falls Aleppo in Kürze fallen sollte, könnten sich nach Meinung der Experten die Kämpfe in dieser Region noch monatelang hinziehen.

Für den Westen ist diese Situation nicht ungünstig. An einem Sieg der stark von den Islamisten beeinflussten Rebellen besteht kein Interesse, aber auch nicht an einem triumphierenden Assad. Ein Patt wäre ideal, ein lang anhaltender Abnutzungskrieg ohne eindeutige Sieger und Verlierer. Das ist auch im Interesse Israels. Der Krieg findet weit entfernt von seinen Grenzen statt und die Gegner sind mit sich selbst beschäftigt. Die Intervention einer westlichen Macht ist derzeit völlig unvorstellbar.
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dieter
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Lieber Karlheinz,
anscheinend unvorstellbar scheint aber auch zu sein, dass wir Assad los würden. Der Westen hätte anfangs die nichtislamistischen Kräfte unterstützen müssen, bevor die Islamisten die Macht übernahmen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Die Rebellen in Syrien bekommen Waffen aus den USA:
Freitag, 14. Juni 2013
Setzt Assad Giftgas in Syrien ein?
Russland zweifelt, Merkel hofft auf UN

Die USA werfen dem Regime des syrischen Präsidenten Assad vor, Giftgas gegen die Aufständischen einzusetzen. Jetzt will Washington die Rebellen militärisch unterstützen. Russland reagiert mit harten Worten, Bundeskanzlerin Merkel hofft dennoch auf eine Einigung im Sicherheitsrat...
hier: weiterlesen

Mit dem Einatz von Giftgas sei eine "rote Linie überschritten", meint Obama. Ich weiß gar nicht - in dem Moment, wo ein Machthaber/eine Regierung auf das eigene Volk schießen lässt, dann wäre für mich schon eine solche Linie überschritten.
:?
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Peppone
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RedScorpion hat geschrieben:Puh, schon wieder, Chris, das ist ja wirklich furchtbar.

Immer noch nix aus Libyen gelernt, wa?

Es ist nicht alles Humbug, was Du schreibst, aber es ist die gleiche Leier wie damals: Was machen wir bloss, wenn's regnet?
Tja. Die Situation ist auch furchtbar. Was man auch macht, es kann das Falsche sein. Wobei ich Obama unterstelle, dass er sich tatsächlich nicht einmischen will, er ist dafür gewählt worden, Kriege zu beenden und nicht einen neuen Kriegsschauplatz mit US-Beteiligung zu eröffnen - auch in Vietnam begann es mit Hilfen für die Südvietnamesen. Allerdings zugegebenermaßen unter ganz anderen Umständen. Aber Obama sieht wohl - wie ich auch;) - die Gefahr eines zweiten Afghanistan. Die Lage in Syrien ist ähnlich unübersichtlich wie damals, als die USA den Mudschahedin Stingers lieferten.

Putin wird Assad weiter stützen, ohne Russland keine UN-Zustimmung für Hilfen für die Aufständischen. Putin sieht die Chance, dass Russland endlich mal wieder eine weltpolitische Rolle spielt, er wird aber seine Unterstützung für Assad einstellen - und damit Hilfen für die Aufständischen nicht mehr verhindern - wenn er international durch eindeutig bewiesene Assad-Missetaten unter Druck gesetzt werden kann. So wie´s eben auch in Libyen war.

Ich weiß nicht, inwiefern´s den beiden tatsächlich um die Syrer geht, von denen mittlerweile fast 100.000 (!) ihr Leben lassen mussten.

Ich bin froh, dass ich nicht in der Haut von denen stecke, die jetzt die entsprechenden Entscheidungen treffen müssen.
Ich wüsste nicht, ob ich - um in deinem Bild zu bleiben - den Schirm aufspannen oder mich unterstellen würde.

Wählen wir nicht auch deswegen unsere Politiker, damit die Entscheidungen treffen, die wir nicht treffen wollen (oder können)?

Beppe
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Die Rebellen in Syrien bekommen Waffen aus den USA:
Freitag, 14. Juni 2013
Setzt Assad Giftgas in Syrien ein?
Russland zweifelt, Merkel hofft auf UN

Die USA werfen dem Regime des syrischen Präsidenten Assad vor, Giftgas gegen die Aufständischen einzusetzen. Jetzt will Washington die Rebellen militärisch unterstützen. Russland reagiert mit harten Worten, Bundeskanzlerin Merkel hofft dennoch auf eine Einigung im Sicherheitsrat...
hier: weiterlesen

Mit dem Einatz von Giftgas sei eine "rote Linie überschritten", meint Obama. Ich weiß gar nicht - in dem Moment, wo ein Machthaber/eine Regierung auf das eigene Volk schießen lässt, dann wäre für mich schon eine solche Linie überschritten.
:?
Lieber Barbarossa,
so isses. :wink: Wieso die Amis jetzt darauf kommen, dass Assad Chemiewaffen eingesetzt hat, das ist doch längst bekannt gewesen. Vielleich kommt noch raus, was Obama zu diesem Schritt bewegt hat und wann sie endlich mit den Waffenlieferungen beginnen :?: Von F und GB hört man darüber auch nichts mehr. :roll:
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Puh, schon wieder, Chris, das ist ja wirklich furchtbar.

Immer noch nix aus Libyen gelernt, wa?

Es ist nicht alles Humbug, was Du schreibst, aber es ist die gleiche Leier wie damals: Was machen wir bloss, wenn's regnet?
Tja. Die Situation ist auch furchtbar. Was man auch macht, es kann das Falsche sein. Wobei ich Obama unterstelle, dass er sich tatsächlich nicht einmischen will, er ist dafür gewählt worden, Kriege zu beenden und nicht einen neuen Kriegsschauplatz mit US-Beteiligung zu eröffnen - auch in Vietnam begann es mit Hilfen für die Südvietnamesen. Allerdings zugegebenermaßen unter ganz anderen Umständen. Aber Obama sieht wohl - wie ich auch;) - die Gefahr eines zweiten Afghanistan. Die Lage in Syrien ist ähnlich unübersichtlich wie damals, als die USA den Mudschahedin Stingers lieferten.

Putin wird Assad weiter stützen, ohne Russland keine UN-Zustimmung für Hilfen für die Aufständischen. Putin sieht die Chance, dass Russland endlich mal wieder eine weltpolitische Rolle spielt, er wird aber seine Unterstützung für Assad einstellen - und damit Hilfen für die Aufständischen nicht mehr verhindern - wenn er international durch eindeutig bewiesene Assad-Missetaten unter Druck gesetzt werden kann. So wie´s eben auch in Libyen war.

Ich weiß nicht, inwiefern´s den beiden tatsächlich um die Syrer geht, von denen mittlerweile fast 100.000 (!) ihr Leben lassen mussten.

Ich bin froh, dass ich nicht in der Haut von denen stecke, die jetzt die entsprechenden Entscheidungen treffen müssen.
Ich wüsste nicht, ob ich - um in deinem Bild zu bleiben - den Schirm aufspannen oder mich unterstellen würde.

Wählen wir nicht auch deswegen unsere Politiker, damit die Entscheidungen treffen, die wir nicht treffen wollen (oder können)?

Beppe
Lieber Beppe,
es geht natürlich nicht um die Syrer, sondern um die Macht im Nahen Osten und dass Rußland seinen Stützpunkt in Syrien behalten will. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

USA - Waffenlieferungen für die Rebellen in Syrien?

Die öffentlichen Überlegungen der USA an die Rebellen Waffen zu liefern, ist wohl vor dem Hintergrund zu sehen, das diese in den letzten Wochen schwere Niederlagen erlitten haben und Assad möglichweise diesen Bürgerkrieg gewinnen könnte. Daran hat Washington kein Interesse. Allerdings lässt man sich hier auf ein gefährliches Spiel ein. Beobachter und Journalisten berichten darüber, das in den Gebieten der Aufständischen inzwischen überall die schwarzen Fahnen von Al-Qaida zu sehen sind, während über dem Lager der Assad Truppen immer häufiger die gelbe Fahne der Hisbollah weht. Ob Al-Qaida oder Hisbollah, der Westen hat hier nichts zu gewinnen. Vermutlich hofft man aber wahrscheinlich sowohl in Washington als auch in Jerusalem, das sich diese beiden Gruppen gegenseitig zerfleischen. Von diesen Überlegungen ausgehend macht die Neubewaffnung der Rebellen und selbst die Lieferung von Waffen ausgerechnet an Al-Qaida durchaus Sinn. Solange diese beiden erklärten Feinde des Westens mit sich selbst beschäftigt sind, droht von ihnen keine Gefahr. Vor allem Israel müsste an einem möglichst langen Bürgerkrieg in Syrien interessiert sein, denn dann neutralisieren sich Assad, die Hisbollah und Al-Qaida gegenseitig.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:USA - Waffenlieferungen für die Rebellen in Syrien?

Die öffentlichen Überlegungen der USA an die Rebellen Waffen zu liefern, ist wohl vor dem Hintergrund zu sehen, das diese in den letzten Wochen schwere Niederlagen erlitten haben und Assad möglichweise diesen Bürgerkrieg gewinnen könnte. Daran hat Washington kein Interesse. Allerdings lässt man sich hier auf ein gefährliches Spiel ein. Beobachter und Journalisten berichten darüber, das in den Gebieten der Aufständischen inzwischen überall die schwarzen Fahnen von Al-Qaida zu sehen sind, während über dem Lager der Assad Truppen immer häufiger die gelbe Fahne der Hisbollah weht. Ob Al-Qaida oder Hisbollah, der Westen hat hier nichts zu gewinnen. Vermutlich hofft man aber wahrscheinlich sowohl in Washington als auch in Jerusalem, das sich diese beiden Gruppen gegenseitig zerfleischen. Von diesen Überlegungen ausgehend macht die Neubewaffnung der Rebellen und selbst die Lieferung von Waffen ausgerechnet an Al-Qaida durchaus Sinn. Solange diese beiden erklärten Feinde des Westens mit sich selbst beschäftigt sind, droht von ihnen keine Gefahr. Vor allem Israel müsste an einem möglichst langen Bürgerkrieg in Syrien interessiert sein, denn dann neutralisieren sich Assad, die Hisbollah und Al-Qaida gegenseitig.
Lieber Karlheinz,
wenn das die Gedankenwege sind, dann ist das alles sehr zynisch, um das Syrische Volk, wenn es das überhaupt gibt, geht es anscheinend nicht.
Ich bin von Obama enttäuscht, Guantanamo nicht abgeschafft, im Nahen Osten nichts geschafft, dann hätten wir auch Bush DoubleU, wenn das gegangen wäre auch behalten können. Also nur ein Schwätzer, wie alle Anderen auch. :roll:
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RedScorpion

Karlheinz hat geschrieben: ...
Vermutlich hofft man aber wahrscheinlich sowohl in Washington als auch in Jerusalem, das sich diese beiden Gruppen gegenseitig zerfleischen. Von diesen Überlegungen ausgehend macht die Neubewaffnung der Rebellen und selbst die Lieferung von Waffen ausgerechnet an Al-Qaida durchaus Sinn. Solange diese beiden erklärten Feinde des Westens mit sich selbst beschäftigt sind, droht von ihnen keine Gefahr. Vor allem Israel müsste an einem möglichst langen Bürgerkrieg in Syrien interessiert sein, denn dann neutralisieren sich Assad, die Hisbollah und Al-Qaida gegenseitig.
Hat aber den dicken Denkfehler, dass - zumindest aus westlicher Sicht - weder "Al-Qaida", noch schiitische Hardliner (was die Alawiten eigentlich gar nicht sind) auf Syrien beschränkt sind, sondern dass das eher der Hinterhof ist, sprich Ausgangslage und Probleme bestehen bleiben, wenn nicht gar verstärkt werden (von "gegenseitigem Neutralisieren" kann überhaupt keine Rede sein, die eigentlichen sunnitischen und schiitischen Hardliner sitzen ganz bestimmt nicht in Syrien),

und die Nachbarn an einer chaotischen Lage wie derzeit kein Interesse haben, Israel im Uebrigen auch nicht (wollste mir nicht Nachhilfe geben in Sachen Nahost? :wink: ).
Karlheinz hat geschrieben: ...
Ob Al-Qaida oder Hisbollah, der Westen hat hier nichts zu gewinnen.
...
Dann können wir uns ja relativ entspannt zurücklehnen und weiterhin einen auf "mein Name ist Hase" machen. :clap:



LG
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Liefers in Aleppo
Der Schauspieler Jan Josef Liefers, durch viele Rollen im Fernsehen bekannt geworden, vor allem als Gerichtsmediziner in der Serie „Tatort“ inzwischen ein beliebter Publikumsstar, verbrachte kürzlich zwei Tage im zerbombten Aleppo, begleitet von Reportern der Bild-Zeitung, die seinen Kurztrip in das Grauen umfangreich dokumentierten. Danach glaubte er zu wissen, dass im Norden von Syrien eine westlich orientierte Mittelschicht für Demokratie, Freiheit und westliche Werte kämpft. Er fordert eine Flugverbotszone und nach Möglichkeit militärisches Eingreifen des Westens. Demnächst möchte er deswegen mit dem deutschen Außenminister sprechen.

Erstaunlich diese tiefschürfende Analyse nach nur einem zweitätigen Minitrip. Was wollte er wirklich dort? War es reine Neugierde, Lust auf Nervenkitzel, Revolutionstourismus? Wollte er auf andere Weise jetzt Aufmerksamt erregen als durch seine schauspielerischen Talente? Bekannt genug ist er ja nun eigentlich und benötigt keine zusätzliche Publicity. Glaubt er tatsächlich, mit dieser Reise etwas bewirken zu können?

Es bleibt rätselhaft, was dies nun sollte. Möglicherweise überschätzt er seinen Einfluss, denn es ist nicht anzunehmen, dass diese Reise irgendwelche Folgen haben wird, das sie den Syrienkonflikt auch nur einen Schritt einer Lösung näher bringt.

Nun, falls jetzt mehr humanitäre Hilfe in die Kampfgebiete fließen sollte, wäre sie zumindest nicht völlig unnütz gewesen.
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Karlheinz hat geschrieben:Liefers in Aleppo

Nun, falls jetzt mehr humanitäre Hilfe in die Kampfgebiete fließen sollte, wäre sie zumindest nicht völlig unnütz gewesen.
Lieber Karlheinz,
das bleibt zu hoffen. :wink:
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Barbarossa
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:arrow: Nachrichten-Schlagzeile: "Kampf gegen Baschar al Assad - Syrische Opposition beklagt bis zu 1300 Giftgas-Tote"

Der Bürgerkrieg in Syrien erreicht immer neue Stufen der Eskalation. Nun gab es einen Giftgas-Einsatz, durch den es zu 1300 Toten kam. Die Opposition beschuldigt Assad - dieser dementiert jedoch.

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(stern.de)
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben::arrow: Nachrichten-Schlagzeile: "Kampf gegen Baschar al Assad - Syrische Opposition beklagt bis zu 1300 Giftgas-Tote"

Der Bürgerkrieg in Syrien erreicht immer neue Stufen der Eskalation. Nun gab es einen Giftgas-Einsatz, durch den es zu 1300 Toten kam. Die Opposition beschuldigt Assad - dieser dementiert jedoch.

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Lieber Barbarossa,
was sollte er auch anders machen, als dementieren. :wink: :?:
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Obamas selbstgestellte Falle

Obama droht jetzt mit einem militärischen Schlag gegen Syrien. In diese schwierige Situation hat er sich selber hineinmanövriert, denn schließlich hatte er öffentlich erklärt, dass der Einsatz von Giftgas identisch sei mit dem Überschreiten einer roten Linie. Möglicherweise hat Assad diese Linie überschritten.

Viel können die USA aber nicht ausrichten. Bodentruppen werden sie auf keinen Fall einsetzen. Das Beispiel des Irak ist zu abschreckend. Dort begann der Bürgerkrieg erst nach dem Einmarsch der Amerikaner und dauert bis heute an. Jeden Monat sterben dort hunderte von Menschen durch Bombenanschläge und Schießereien und ein Ende ist nicht in Sicht. Diese Art von „Befriedung“ hinterlässt nur Chaos. In Syrien ist die Lage aber noch viel komplizierter als im Irak. Jeder westliche Politiker wäre verrückt, mit eigenen Truppen in diese Kämpfe einzugreifen.

Die USA werden deshalb vielleicht einige Marschflugkörper auf die Stellungen von Assad abschießen. Mehr als Symbolcharakter hat dies aber nicht. Den Bürgerkrieg kann man so nicht beenden.

Offensichtlich erhalten die Rebellen inzwischen Waffen aus den westlichen Ländern über die türkische Grenze. Nachdem die Regierungstruppen große Teile in Nordsyrien von Latakia zurückerobert hatten, sind nun die Rebellen wieder auf dem Vormarsch. Die Zivilisten flüchten abwechselnd vor Assad oder vor den Aufständischen.

Der bekannte Journalist Scholl-Latour äußerte kürzlich im Fernsehen die provokative These, dass wir uns in diese Konflikte überhaupt nicht mehr einmischen sollten. Weder im Irak, in Afghanistan oder in Libyen hätte westliches Eingreifen die Dinge wirklich positiv verändert, sondern nur Chaos hinterlassen. „Diese Konflikte gehen uns nichts an.“

Aber das funktioniert meines Erachtens nicht. Diese Regionen sind für den Westen zu wichtig. Das in der Zentralafrikanischen Republik ein blutiger Bürgerkrieg wütet mit grässlichen Massakern und Vertreibungen, das auch im Osten der Demokratischen Republik Kongo wieder ein fürchterlicher Krieg tobt, das scheint hier wirklich keinen zu interessieren und da mischt sich auch niemand ein, aber der Nahe und der Mittlerer Osten sind ein anderer Fall.
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