Krieg im Kaukasus

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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elysian hat geschrieben:Man muss kein Prophet sein, um den aufkommenden, neuen Kalten Krieg zu erkennen. Fraglich ist für mich vor allem, wie Europa den russischen Bär wieder von seiner (energiepolitischen) Gurgel bekommt.
Balduin hat geschrieben:Ich habe erst kürzlich gelesen, dass Russland europäische Energieunternehmen aus Sibirien drängt - Mit staatlicher Macht...
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 27,00.html
Dazu Medwedew: "Der Energie-Markt muss russisch bleiben"
Ich glaube in naher Zukunft könnte sich da ein großes Problem auftun, vor allem da Russland hohe Energiereserven hat und Europa sie dringend braucht. Und das letzte was wir wollten wäre ein gänzlich kontrollierter Energiemarkt durch die Russen.
Die EU - und hier besonders Deutschland - hat ja gerade verstärkt Wirtschaftsbeziehungen zu Russland aufgenommen, um vom OPEC-Öl etwas unabhängiger zu werden, weil es natürlich fatal ist, nur auf ein Öl-Kartell zu setzen, daß meint, den Markt nach belieben steuern zu können und wenn sie Lust dazu haben, den Ölhahn auch mal ganz zudrehen zu können.
(Ich übertreibe jetzt mal mit Absicht. :wink: )
Insofern ist es im Grunde auch egal, wer in Russland das Öl fördert, solange Deutschland auch dort einkaufen kann.
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Barbarossa
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Wort gegen Wort
Russland und Georgien streiten über die Schuld am Kaukasuskonflikt. Was werfen sie sich gegenseitig vor?
weiterlesen hier: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Frag ... 93,2594350
IM WORTLAUT

Wer ist Aggressor, wer Bedrängter im Kaukasuskonflikt? Der georgische und der russische Botschafter in Deutschland haben in Radiointerviews die Motive ihrer Regierungen erklärt. In voller Länge sind beide Interviews nachzulesen unter www.dradio.de.
weiterlesen hier: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Frag ... 93,2594428
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Barbarossa
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Medwedew bleibt hart
Die Kanzlerin erreicht mit dem russischen Präsidenten kaum Annäherung

SOTSCHI - Russlands Präsident bestätigte der Bundeskanzlerin in Sotschi am Freitag nochmals, was er zuvor bereits bei einem Treffen mit den „Präsidenten“ von Georgiens abtrünnigen Autonomien gesagt hatte: Russland werde „jede Entscheidung“ unterstützen, die die Völker Südossetiens und Abchasiens in Übereinstimmung mit internationalem Recht über ihre Zukunft treffen.
weiterlesen hier:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... _kaum.html
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Barbarossa
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NATO legt Zusammenarbeit im Russland auf Eis
Brüssel (dpa) - Die NATO und die EU haben Russland in scharfer Form zum sofortigen Truppenabzug aus Georgien aufgefordert. Bis zum Abzug werden direkte Kontakte der westlichen Allianz zu Russland im NATO-Russland-Rat auf Eis gelegt. Die Minister schufen zudem ein ständiges Gremium für engere Kontakte mit Tiflis, die NATO-Georgien-Kommission. Russlands Präsident Medwedew und der französische Präsident Sarkozy teilten am Abend mit, der russische Rückzug aus Georgien solle bis zum 22. August beendet sein.
weiterlesen hier: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... f_Eis.html
Wer hat Schuld am Kaukasus-Krieg?
Im Krieg Georgiens und Russlands scheint es kein Schwarz und Weiß zu geben: Durfte Georgien seine nach Unabhängigkeit strebende Provinz Südossetien mit Gewalt in die Schranken verweisen? War die Reaktion Russlands verhältnismäßig? Völkerrechtler Otto Luchterhandt gibt Auskunft.
weiterlesen hier: http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,2592801
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Barbarossa777
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Sowohl Putin als auch Medwjedew haben ein enormes kriminelles aber auch intelligentes Potential.
Sie haben unter anderem vorhergesehen und auch in Kauf genommen und erreicht, daß die EU bzw. NATO über diesen kriminellen Agressionsakt streitet und sich sogar spaltet.

Putin und Medwjedew lachen sich ins Fäustchen.
Wo wir Europäer uns noch moralischen Gegebenheiten unterwerfen, nutzen die Russen diese Uneinigkeit für ihre strategischen Ziele klar aus.
Russland hat gar nicht die Absicht, mit dem Westen zu kooperieren.
Allein die dreisten Lügen von Putin u. Medjedew an die europäischen Vermittler sollte meiner sehr achtens zu einer härteren Gangart der
europäischen Außenpolitik der Europäer gegenüber Russland führen.
Diesen skrupellosen Gangstern sollte man mit aller Härte begegnen.
Da diese aber genau wissen, daß der Westen vor einer militärischen Intervention im Kaukasus zurückschreckt, werden sie ihre Ziele nach und nach durchsetzen.

Barbarossa777
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Barbarossa
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Barbarossa777 hat geschrieben:...Allein die dreisten Lügen von Putin u. Medjedew an die europäischen Vermittler sollte meiner sehr achtens zu einer härteren Gangart der
europäischen Außenpolitik der Europäer gegenüber Russland führen.
Diesen skrupellosen Gangstern sollte man mit aller Härte begegnen.
Da diese aber genau wissen, daß der Westen vor einer militärischen Intervention im Kaukasus zurückschreckt, werden sie ihre Ziele nach und nach durchsetzen.

Barbarossa777
Hallo lieber Nick-Namenvetter!
:D
Grundsätzlich stimmt das zwar - wobei man aber beachten muß, daß Georgien zumindest diesen bewaffneten Konflikt angezettelt hat - aber ein Druckmittel hat die EU - insbesondere Deutschland schon, nämlich die Handelsverträge mit Russland - hier besonders mit dem Kauf von Öl, wozu ja z. Z. eine neue Pipeline durch die Ostsee gebaut wird.
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Barbarossa
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Georgien: Russland zieht Truppen ab
Freitag, 22. August 2008 02:00

Nach massiven Protesten aus dem Westen hat das russische Militär nach eigenen Angaben mit einem umfassenden Truppenrückzug aus dem Kerngebiet Georgiens begonnen.
- Bis morgen Abend würden alle Einheiten der 58. Armee auf das Gebiet der von Georgien abtrünnigen Provinz Südossetien zurückgezogen, kündigte der Generalstab an. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili sagte dagegen in Tiflis, von einem Rückzug könne keine Rede sein. Vielmehr verlagerten russische Truppen nur ihre Positionen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte, man wolle die Tür zur Nato nicht "ganz zuwerfen", da beide aufeinander angewiesen seien.
weiterlesen hier: http://www.morgenpost.de/printarchiv/po ... en_ab.html
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Barbarossa
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Interessant finde ich bei diesem Konflikt, daß die EU in zwei - wie ich finde - in etwa vergleichbaren Fällen völlig unterschiedlich reagiert:
Die Unabhängigkeit des Kosowo wurde anarekannt, die Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien nicht.
Wie wird das eigentlich von der EU erklärt?
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elysian
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Einigkeit herrscht hierüber in der EU jedenfalls nicht.
Die Befürworter verweisen allerdings auf mehrere Punkte, die einen Sonderstatus begründen:
1. Serbien organisierte wie schon in Bosnien ethnische Säuberungen
2. der Kosovo befindet sich seit nunmehr vielen Jahren unter internationaler Verwaltung
3. aufgrund der Vorkommnisse während der Balkankrisen ist den Kosovaren ein Verbleib im Staatsgebiets Serbiens nicht zuzumuten

Dies ist der Hintergrund der russischen Meldungen binnen weniger Tage nach Ausbruch des Konfliktes, georgische Truppen würden Völkermord an den Südosseten begehen. Man kann aufgrund des frühen Zeitpunkts dieser Behauptung und mit Blick auf den Kriegsverlauf getrost davon ausgehen, dass diese Meldung zum einen unwahr ist und zum anderen einen Argumentationspunkt aus dem Kosovofall instrumentalisiert.

Dass die EU nach wie vor kein prinzipielles Recht zur Separation anerkennt und durchaus differenziert vorgeht, erkennt man an der Entwicklung in Mazedonien. Auch hier kam es zu Konflikten zwischen Albanern und anderen Ethnien. Der unterschiedliche Verlauf der Konflikte führte hier zu einer Ablehnung jeglicher Unabhängigkeitsbewegungen. An der Einheit Mazedoniens wird die EU nicht rütteln.
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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Russischer Geheimdienst bewacht neue Grenzen
Regierung schickt FSB in die abtrünnigen georgischen Provinzen Abchasien und Süd-Ossetien
Christian Esch

MOSKAU. Abchasien und Süd-Ossetien werden weiter in Strukturen des russischen Staates eingegliedert. Der Geheimdienst FSB, der Russlands Außengrenze sichert, wird bald auch die Grenzen der abtrünnigen georgischen Provinzen mit dem georgischen Kernland bewachen. Das erfuhr die Moskauer Zeitung Kommersant aus dem russischen Außenministerium. Entsprechende Vereinbarungen würden unterzeichnet, sobald das russische Parlament die Freundschafts- und Kooperationsverträge mit den beiden Republiken ratifiziert habe. Dies soll in dieser oder der kommenden Woche geschehen.
hier weiter lesen: http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html
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Barbarossa
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Saakaschwili warnt Deutschland vor "Verrat"

Unmittelbar vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein EU-Russland-Abkommen hat Georgiens Präsident Michail Saakaschwili Europa und Deutschland vor zuviel Entgegenkommen gegenüber Russland gewarnt. Altkanzler Schröder kritisierte er indirekt für dessen russische Energieinteressen.
Weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,2673640

Gefährlich dieser Saakaschwili... (!)
:evil:
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Maksim
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Barbarossa hat geschrieben:Gefährlich dieser Saakaschwili... (!) :evil:
Gefährlich, mit gefährlichen Verbindungen. Seine Frau ist Amerikanerin und mit dem (nicht weniger gefährlichen) Präsidenten der Ukraine ist er familiär "verbandelt". Letzteres erklärt auch die massiven Waffenlieferungen der Ukraine an Georgien, gerade auch im letzten militärischen Konflikt.
-Mist-
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Kennt jemand von euch Fachliteratur oder andere Quellen zum Thema Kaukasuskonflikt, Nato<->Georgien<->Russland, usw? Würde mich sehr über Tips freuen.
Titus_Livius
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Fachliteratur ist schwierig. Am besten von mehreren Seiten immer Informationen einholen. dAs auch westliche Medien zensieren und manipulieren bewies damals, im August, die ARD, als sie das Interview mit Putin verfälschte und Passagen einfang strich, sodaß völlig andere Zusammenhänge entstanden. Aufgeflogen ist das Ganze nur, weil das russische Fernsehen dasselbe Interview ausstrahlte, dieses aber nicht nur 8,5 min dauerte, wie das von der ARD gesendete.
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Barbarossa
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KAUKASUS:
Zerbrechlicher Frieden
Ein Jahr nach dem Krieg zwischen Russland und Georgien ist die Gefahr neuer Gewalt nicht gebannt

MOSKAU - „Frieden ist wunderbar“ heißt eine Ausstellung, die Mitte August in Moskau eröffnet wird. Zugegen sein wird auch ihr Schirmherr: Eduard Kokoity, der Präsident von Südossetien. Der bisher nur von Russland und Nicaragua anerkannten Region, die Georgien nach wie vor als Teil seines Staatsgebietes betrachtet, ist die Ausstellung auch gewidmet.

Dass der Frieden nicht nur wunderbar, sondern noch immer fragil ist, war erst in der vergangenen Woche zu besichtigen. Russland und Georgien warfen dem jeweils anderen Bruch des Waffenstillstands vor, den beide im letzten August unter Vermittlung von Nicolas Sarkozy – dem Präsidenten Frankreichs, das im zweiten Halbjahr 2008 den Vorsitz in der EU inne hatte – ausgehandelt hatten. Und Kokoity meldete sich zunächst mit Gebietsforderungen an Georgien und nun mit Ambitionen zu Wort, der Russischen Föderation beitreten zu wollen. Der Konflikt eskalierte dadurch erneut bis an den Rand eines Krieges. Eines Krieges, bei dem es um mehr als nur um die Lufthoheit über Teile Georgiens geht. Die Mehrheit der Beobachter sah und sieht in dem Fünf-Tage-Krieg, der morgen vor einem Jahr begann, einen Stellvertreterkrieg, den Russland und die USA um das Einflussmonopol im strategisch wichtigen Südkaukasus führten...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... d-und.html
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