Kurdische Juden

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Moderator: Barbarossa

Dietrich
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Aus aktuellem Anlass wollte ich einmal auf etwas aufmerksam machen, dass den meisten vermutlich nicht bekannt ist. Es gibt - oder besser gab - im Nordirak und Ostanatolien eine altansässige jüdische Bevölkerung von etwa 100 000 Menschen, die als ethnische Minderheit in einem geschlossenen Gebiet mit zahlreichen Dörfern siedelte.

Sie führen sich zurück auf die Juden, die die Assyrer im 7. Jh. v. Chr. nach Zerstörung des Nordreichs Israel deportierten. Die Deportation ist in Quellen belegt und die Herkunftsgeschichte nicht unwahrscheinlich. Vermutlich erhielten diese Juden später noch Zuzug von anderen Gruppen. Die kurdischen Juden sprechen neuaramäische Sprachen.

Leider kam es in den 40er und 50er Jahren zu einer Massenauswanderung der kurdischen Jurden nach Israel, sodass heute nur noch eine winzige Minderheit dort siedelt - falls es überhaupt noch welche gibt. Leider wird diese uralte Geschichte und Tradition in Vergessenheit geraten. Die ausgewanderte Generation hängt noch nostalgisch an Kurdistan. Um die Verbindung zu dieser jahrhundertealten Tradition nicht abreißen zu lassen, organisieren sie seit dem Herbst 1973 regelmäßig im Herbst das sogenannte Saharane, ein gigantisches Picknick, zu dem Zehntausende Kurden kommen, tanzen und singen, von Dohul und Zurne begleitet, und bei dem kurdische Gerichte genossen werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdische_Juden
Spartaner
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Die meisten türkischen Juden sind im 15. Jahrhundert aus Spanien und Protugal aungewandert. In Spanien wurden die Juden aufgrund des Alhambra -Edikts ausgewiesen . http://de.wikipedia.org/wiki/Alhambra-Edikt
Daraufhin sind 130000 bis 300000 Juden ausgewandert. Der größte Teil ist dem Dekret des osmanischen Sultans Bayezid II. gefolgt, der die spanischen Juden willkommen geheißen hat und ihnen ein Raum zur Ansiedlung zur Verfüging stellte.
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkische_Juden
Dietrich
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Spartaner hat geschrieben:Die meisten türkischen Juden sind im 15. Jahrhundert aus Spanien und Protugal aungewandert. In Spanien wurden die Juden aufgrund des Alhambra -Edikts ausgewiesen . http://de.wikipedia.org/wiki/Alhambra-Edikt
Daraufhin sind 130000 bis 300000 Juden ausgewandert. Der größte Teil ist dem Dekret des osmanischen Sultans Bayezid II. gefolgt, der die spanischen Juden willkommen geheißen hat und ihnen ein Raum zur Ansiedlung zur Verfüging stellte.
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkische_Juden
Das sind allerdings nicht die kurdischen Juden, die seit undenklichen Zeiten in Kurdistan siedelten und eine (neu)aramäische Sprache sprechen. Allein das deutet auf ein sehr hohes Alter dieser jüdischen Ethnie im angestammten Raum hin.

Die aufgrund der spanischen Judenverfolgung und Ausweisung ins Osmanische Reich gelangten Juden, ließen sich vorzugsweise in Griechenland und an der kleinasiatischen Westküste sowie in Konstantinopel als Händler und Kaufleute nieder. Dabei wurden einige Familien unermesslich reich und konnten so ihre ärmeren und in anderen Ländern verfolgten Glaubensbrüder tatkräftig unterstützen.
Paul
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Dietrich hat geschrieben: Das sind allerdings nicht die kurdischen Juden, die seit undenklichen Zeiten in Kurdistan siedelten und eine (neu)aramäische Sprache sprechen. Allein das deutet auf ein sehr hohes Alter dieser jüdischen Ethnie im angestammten Raum hin.
Es gibt aramäischsprachige Juden/jüdische Aramäer in Kurdistan u.a. Regionen und es gibt kurdischsprachige Juden bzw, jüdische Kurden.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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