IS und die Vergangenheit

Informationen und Diskussionen zu Geschehnissen in Asien und Australien

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Die Terrormiliz spielt auf die Zeit an, als der Islam entstand und die Araber die halbe Welt eroberten. Doch was steckt hinter diesen Plänen? Reine Fantasie oder konkrete Absicht?

Die Bedeutung des Wortes «Kalif» ist nicht ganz klar. Im Koran kommt es zweimal vor, dort scheint es «Mann» zu bedeuten.

Abd al-Malik (um 645–750) war der erste Muslim, der sich als «Kalif» bezeichnete: «Khalifat Allah» – «der Stellvertreter Gottes». Das erschien den Gläubigen damals doch ein bisschen problematisch. «Khalifat Rasul Allah» – «Nachfolger des Propheten Gottes» – diesen Titel erhielten rückwirkend alle frühen Herrscher des arabischen Reiches.

Die ersten vier Kalifen erhielten später den Ehrentitel «ar-Rashidun» – die «Rechtgeleiteten»: Abu Bakr, der erste Nachfolger Mohammeds (632–634), Umar (634–644), Uthman (644–656) und Ali (656–661), Mohammeds Vetter und Schwiegersohn. Wobei Ali schon von Muawiya (661–680) in den Schatten gestellt wurde. Er war der erste Herrscher über das arabische Reich und Begründer der Umayyaden-Dynastie.

Nun hat Abu Bakr al-Baghadi wieder ein Kalifat ausgerufen. Er ist die Stimme des IS, des sogenannten «Islamischen Staats». Die Terrormiliz versetzt den Nahen Osten in Angst und Schrecken und den Westen in Unruhe. Was will der IS? Und was soll die Referenz auf das Kalifat?

Über den IS wissen wir nicht gerade viel. Und über Mohammed und die Entstehung des Islam gibt es zwar eine riesige Überlieferung, aber die verhüllt mehr, als sie preisgibt.

Klar ist: Für den IS ist das Kalifat eine Retro-Utopie. Eine nostalgische Erinnerung an eine Zeit, als der Islam die bekannte Welt beherrschte. Nur zu gerne wüssten wir, ob das im Fall des IS nur eine Fantasie ist oder ob es wirklich konkrete Pläne für eine Expansionsstrategie gibt.

Abu Bakr al-Baghadi hat zwar den Namen des ersten Nachfolgers des Propheten usurpiert. Aber ist er ein theologischer Gelehrter, ein Ulam, oder ein Krieger? Oder beides?

Die Angriffstaktik des IS, so liest man, habe gewisse Ähnlichkeiten mit derjenigen der arabischen Eroberer des 7. und 8. Jahrhunderts. Der blitzartige Angriff auf breiter Front mit ihren Humwees, auf denen MGs montiert sind, gleiche den Kavallerieattacken, welche die Muslime gegen die römischen und fränkischen Heere geritten hätten.

Die Taktik setzt auf Schockwirkung. Der IS hat denn auch im Handstreich verschiedene Städte in Syrien und dem Irak «erobert». Die Kämpfer des IS wissen allerdings nur zu gut mit modernen Waffen umzugehen. So muss man annehmen, dass militärisch mehr dahintersteckt als nur islamischer Fanatismus.

Natürlich spielen die Terrormilizen auf die arabische Eroberung der halben bekannten Welt im 7. Jahrhundert an. 632 stirbt Mohammed, 636 gehört den Arabern Syrien, die Drehscheibe der damaligen Welt, 638 fällt Jerusalem, 642 Alexandria und Ägypten, 650 greifen sie im Osten an, 674 belagern die Araber schon Konstantinopel – erfolglos; aber 705 ist Khorasan erobert, 711 sind sie in Spanien und 716/717 stehen sie wieder vor Konstantinopel.

Warum ging das so blitzschnell und welche Rolle spielte der Islam? Ein Weltreich aus dem Nichts? Wohl kamen die «Wölfe Arabiens» aus der Wüste und galten als das unzivilisierteste und wildeste Volk der Welt.

Kultur und Zivilisation, das waren das Römer- und das Sassanidenreich. Beide waren aber im Abstieg, auch wenn sie sich verzweifelt gegen das Ende wehrten.

Mitte des 6. Jahrhunderts hatte die Pest gewütet, die nomadischen Araber blieben weitgehend verschont. Perser und Römer lieferten sich dennoch erschöpfende Kriege. Die Araber waren auf beiden Seiten begehrte Krieger. Geopolitisch spielten sie nur deshalb keine Rolle, weil Stammesfehden zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehörten.

Zeitalter des Monotheismus

Seit auch das Römische Reich offiziell christlich war, waren seit dem 3. Jahrhundert die Reiche nicht mehr nur von dieser Welt. Gott war der Herrscher, irgendeine Spielart des Monotheismus war überall Staatsreligion. Die Menschen machten sich mehr Sorgen um ihr Seelenheil als je zuvor. Der erfolgreiche Machthaber war es, weil Gott auf seiner Seite stand. Wen Gott liebt, dem gibt er Macht.

Also war entscheidend, den wahren Willen Gottes zu erkennen. Wir müssen uns Mohammed vorstellen als einen Menschen, den diese Frage umtrieb. Was ihm der Engel Gabriel eingab, war die definitive Offenbarung Gottes.

Mohammed sah überall Irrlehren: «Gott plus». Die Dreifaltigkeit des Christentums war ihm ein besonderes Ärgernis. Er predigte einen reinen Monotheismus ohne Kompromisse.

Dieser Furor reichte, um sich mit ein paar Getreuen Arabiens zu bemächtigen. Der militärische Erfolg und die religiöse Überzeugung befeuerten sich gegenseitig. Unter den Nachfolgern gab es aber bald Zwist. Deshalb wurden die Offenbarungen des Propheten gesammelt, redigiert, kommentiert – bis das monolithische Gebilde perfekt war, das wir heute als Islam kennen.

Was von Mohammed ist, was frei erfunden – das lässt sich nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Aber die Wirkung, die davon ausgeht, dass die eigene Lehre den wahren Monotheismus, den wirklichen Willen Gottes in sich hat, die hielt an. Attraktiv bis heute.

Quellen: Nordwestschweiz, eigene Notizen aus diversen Vorlesungen
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Spartaner
Mitglied
Beiträge: 1649
Registriert: 25.12.2013, 23:36

Abu Bakr steht in Anlehnung für das 1. Kalifat nach Mohammed, dass von seinem Schwiegervater Abu Bakr Abdallāh ibn Abī Quhāfa as-Siddīq gegründet wurde . "ibn"steht glaube ich für Sohn des Abī Quhāfa as-Siddīq . Alle Sunniten fühlen sich als Abkömmlinge des ersten Kalifen, deren Führer nennt sich somit "Abu Bakr" . Die Schiiten verehren aber mehr den 4. Kalifen Ali der gleichzeitig ihr erster Iman wurde, aber in den Augen der Sunniten zu wenig gegen den Tod des Uthmann unternahm. Ziel der radikalen Islamisten ist ein wieitgreifendes islamisches Kalifat. Erst haben sich die Islamisten den Namen Isis gegeben, dass heisst Islamisches Kalifat für Syrien und Irak. Später haben sie wohl gemerkt ,auch wegen den vielen ausländischen Kämpfern, dass sie lieber einen Islamischen Staat anstreben und dieser hat ein unverhohlenes Ziel , nämlich der eines Islamisches Staates aller islamischen Völker..
Im 6 . und 7 .Jahrhundert sind die Wüstenbewohner weitgehend von der Pest und Kriegen verschont geblieben. Der Bevölkerungsdruck lies sie aus der Wüste von Händlern zu Stadtbewohnern werden. Fakt ist, dass die Araber sich in wenigen hunderten Jahren stark vermehrten. Das lag nicht nur daran, dass sie fremde Völker eroberten. Sondern die arabischen Familien hatten im Schnitt mehr als 4 Kinder. Diese erhöhte Geburtenzahl kann man heute noch in nordafrikanischen arabischen Staaten feststzellen. Nur die Geburtensterblichkeit war damals höher als heute und die Lebensbedingungen sind heut zu Tage auch besser als damals. Deshalb sehen wir in nordafrikanischen arabischen Ländern, dass mehr Menschen dort leben, die unter 30 Jahre alt sind.
ehemaliger Autor K.

Über die Geschichte des Islam gibt es in diesem Forum viele hervorragende Artikel, geschrieben von Mitgliedern. Zu finden sind sie unter:
Nachschlagewerk - Das Mittelalter – Arabische Welt und Islam
http://geschichte-wissen.de/mittelalter ... islam.html
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Gut, dann schreibe ich gar keine Artikel mehr, sie werden ja ohnehin nicht gelesen, ich investiere immer sehr viel Zeit, scheinbar umsonst.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
ehemaliger Autor K.

Orianne hat geschrieben:Gut, dann schreibe ich gar keine Artikel mehr, sie werden ja ohnehin nicht gelesen, ich investiere immer sehr viel Zeit, scheinbar umsonst.

Pardon, da hast du etwas falsch verstanden. Ich beispielsweise lese alle deine Artikel sehr genau, kommentiere sie aber nicht immer. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es noch weitere Artikel zum Islam gibt, als Ergänzung dazu für diejenigen, die noch mehr Informationen benötigen. Ich persönlich hoffe, noch viel mehr von dir lesen zu können.

Es ist allerdings tatsächlich eine Frage, wie viele Artikel wirklich gelesen werden und wie viele nicht. Zwar wird die Zahl der „Klicks“ notiert, aber ob dann auch gelesen wurde, weiß man nicht. Es melden sich immer nur sehr wenige, die dann auch kommentieren und deren Meinung kennt man in der Regel ohnehin schon vorher. Das ist manchmal unbefriedigend und deshalb schreibe ich auch nur noch sehr wenig wenn überhaupt. Ich habe auch oft das Gefühl, das die investierte Zeit umsonst war und mache dann lieber andere Dinge.
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Sorry, ich hatte einen schlechten Tag, das ist sonst nicht meine Art.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Spartaner
Mitglied
Beiträge: 1649
Registriert: 25.12.2013, 23:36

Orianne hat geschrieben:Gut, dann schreibe ich gar keine Artikel mehr, sie werden ja ohnehin nicht gelesen, ich investiere immer sehr viel Zeit, scheinbar umsonst.
Liebe Orianne,
ich fand deine Artikel sehr zutreffend formuliert und auch die damit verbundenen Fragen.
:wink:
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Spartaner hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Gut, dann schreibe ich gar keine Artikel mehr, sie werden ja ohnehin nicht gelesen, ich investiere immer sehr viel Zeit, scheinbar umsonst.
Liebe Orianne,
ich fand deine Artikel sehr zutreffend formuliert und auch die damit verbundenen Fragen.
:wink:
Das freut mich sehr :) , und wie gesagt, es tut mir leid, dass ich das oben geschrieben hatte, wie gesagt, ich sonst nicht so.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Spartaner
Mitglied
Beiträge: 1649
Registriert: 25.12.2013, 23:36

Karlheinz hat geschrieben:Über die Geschichte des Islam gibt es in diesem Forum viele hervorragende Artikel, geschrieben von Mitgliedern. Zu finden sind sie unter:
Nachschlagewerk - Das Mittelalter – Arabische Welt und Islam
http://geschichte-wissen.de/mittelalter ... islam.html
Welcher den von dir verlinkten Beiträgen bantwortet die Thread- Fragen genau ? Was hat das osmanische Reich damit zu tun?
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Die Taktik des Frontalangriffs wählte auch "Lawrence von Arabien" und bezeichnete sie als "Bedu-Taktik" in Anspielung auf die Beduinen-Völker, aus denen er seine Truppen teilweise rekrutierte. Offenbar sehen sich die IS-Truppen in der Tradition der stolzen Araber/Beduinen.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Orianne hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Gut, dann schreibe ich gar keine Artikel mehr, sie werden ja ohnehin nicht gelesen, ich investiere immer sehr viel Zeit, scheinbar umsonst.
Liebe Orianne,
ich fand deine Artikel sehr zutreffend formuliert und auch die damit verbundenen Fragen.
:wink:
Das freut mich sehr :) , und wie gesagt, es tut mir leid, dass ich das oben geschrieben hatte, wie gesagt, ich sonst nicht so.
Den Beitrag habe ich auch mit Interesse gelesen, Orianne. Es ist ´halt schade, dass man in diesem Forum nicht irgendwie ein einfaches feedback geben kann, ohne einen neuen Beitrag zu erzeugen. Diesen neuen Beitrag verkneife ich mir, weil ich selber die aufgeblähten Blätterthreads lästig finde und lieber einen guten, inhaltsvollen Beitrag als letzten stehen lasse.
ehemaliger Autor K.

Orianne und alle anderen:
Ich bin noch einmal den Koran durchgegangen und es gibt nur 2 Stellen, in denen ein Kalif erwähnt wird. Damit ist anscheinend ein Vertreter Gottes genannt.

Sure 2.30 Die Kuh
30 Und (damals, dies bezieht sich auf Adam) als dein Herr zu den Engeln sagte: ""Ich werde auf der Erde einen Nachfolger (Kalif) einsetzen""! Sie sagten: ""Willst du auf ihr jemand (vom Geschlecht der Menschen) einsetzen, der auf ihr Unheil anrichtet und Blut vergießt, wo wir (Engel) dir lobsingen und deine Heiligkeit preisen?"" Er sagte: ""Ich weiß (vieles), was ihr nicht wißt."""

Sure 38, 26 (Sad)
26 David! Wir haben dich als Nachfolger (Kalif) auf der Erde eingesetzt. Entscheide nun zwischen den Menschen (über die du zu gebieten hast) nach der Wahrheit und folge nicht der (persönlichen) Neigung (von dir), damit sie dich nicht vom Wege Allahs ab in die lrre führt! Diejenigen, die vom Wege Allahs abirren, haben (dereinst) eine schwere Strafe zu erwarten. (Das geschieht ihnen) dafür, daß sie den Tag der Abrechnung vergessen haben.

Die Nachfolgeverhältnisse von Mohammed sind etwas kompliziert. Er soll 9 Frauen gehabt haben (wohl nicht gleichzeitig). Er hatte aber anscheinend mehr als 4 Frauen zur selben Zeit.

Mohammed stammte aus dem Stamm der Koreischiten. Dieser war wiederum aufgeteilt in viele Clans. Seine Lieblingsfrau war Aischa. Deren Vater hieß Abu Bakr (Erster Kalif 632-634), war also Mohammeds Schwiegervater und der wurde zum Nachfolger des Propheten gewählt.

Von einer weiteren Frau, der Witwe Chadidscha, die ihn finanzierte, hatte Mohammed eine Tochter namens Fatima. Deren Mann hieß Ali, war also Mohammeds Schwiegersohn. Der wollte eigentlich Kalif werden, doch dies gefiel den übrigen Sippenmitgliedern nicht. Es kam zu einem heftigen Streit mit Abu Bakr und einem gewissen Umar ibn al-Chattab (Zweiter Kalif von 634-644). Umar war der zweite Schwiegervater von Mohammed. Bei diesem Streit verlor die schwangere Fatima ihr Kind und starb. Das führte zu einer heftigen Familienfehde und zur Auseinandersetzung mit Ali, der weiterhin Ansprüche auf das Kalifat anmeldete.

Umar vereinigte anschließend alle Sippen der arabischen Halbinsel und begann mit einer großangelegten Expansion. Er wurde von einem Sklaven aus unbekannten Gründen ermordet.

Als nächstes wählten die wichtigsten Männer der Koreischiten einen gewissen Othmann aus der sehr reichen Sippe der Umayyaden. (Dritter Kalif 644-656) Dies stieß auf Widerstand, da die Umayyaden ursprünglich gegen Mohammed gewesen waren. Vor allem Aischa, Mohammeds einstige Lieblingsfrau intrigierte gegen ihn zusammen mit Ali. Othmann machte sich unbeliebt, weil es bei der Aufteilung der Beute zu Unregelmäßigkeiten kommt. Die Beduinen erheben sich gegen ihn und Othmann wird ermordet.

Jetzt erst kommt Ali (Vierter Kalif 656-661) an die Macht, doch die Sippe der Umayyaden akzeptiert dies nicht. Eine von Mohammeds Frauen, Ramla, hat einen Bruder namens Muawija (5.Kalif), der von ihnen als Gegenkalif ausgerufen wird. Ali wird von einem seiner Anhänger ermordet. Muawija triumphiert. Alis Söhne, die ihm nachfolgen wollen, werden ebenfalls bald Opfer von Kämpfen. Die Anhänger Alis bilden die Partei der Schiiten.

Die Umayyaden errichten ein riesiges Weltreich, doch ihre korrupte Herrschaft stößt auf Widerstand. 749 kommt es zur Revolution, getragen von der Familie Abas, die etwas entfern ebenfalls mit Mohammed verwandt ist. Die Revolution ist erfolgreich, die Abasiden haben eine schwarze Fahne, so wie heute die ISIS. Schwarz ist in Arabien die Farbe der Revolution. (bei uns ist es Rot).

Der gesamte Umayyadenclan wird von den Abasiden ermordet. Nur einer entkommt.
Spartaner
Mitglied
Beiträge: 1649
Registriert: 25.12.2013, 23:36

Kalif bedeutet so viel wie Nachfolger, Stellvertreter : arabisch Khalifa stammt ab vom Wort von Khalf - hinter sich lassen.
Nach der “Rechtslehre gemäß den vier (sunnitischen) Rechtsschulen (Al-Fiqh ala al-Mathahib al-Arba`a – Band 5, Seite 416) , ist es für die Muslime verboten, weltweit gleichzeitig zwei Führer zu haben - weder vereint noch getrennt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kalifen
Dieser Auszug stellt eine direkte Aufforderung dar, den zweiten Kalifen als Rebell notfalls zu töten.

" Nach der Lehre der Sunniten muss der Kalif unbedingt folgende Voraussetzungen erfüllen: Er muss männlich sein, erwachsen, ein freier Mann und geistig gesund sein, er muss ein Gottesgelehrter, ein mächtiger und gerechter Herrscher sein, und er muss dem Stamm der Koreischiten, das heisst dem Stamm der Propheten, entstammen." http://de.wikipedia.org/wiki/Quraisch

Die Schiiten verlangen, dass der Kalif in direkter Folge der Familie des Propheten entstammen soll. Das wird von den Sunniten und Wahhabiten abgelehnt.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Triton hat geschrieben:Die Taktik des Frontalangriffs wählte auch "Lawrence von Arabien" und bezeichnete sie als "Bedu-Taktik" in Anspielung auf die Beduinen-Völker, aus denen er seine Truppen teilweise rekrutierte. Offenbar sehen sich die IS-Truppen in der Tradition der stolzen Araber/Beduinen.
Lieber Joerg,
ich kann mir nicht vorstellen, dass die so grausam waren. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Spartaner
Mitglied
Beiträge: 1649
Registriert: 25.12.2013, 23:36

Bei den Schiiten gab es insgesamt 12 Imame ( Kalifen), die direkt von Mohammed abstammen.
Der erste war Ali der Schwiegersohn Mohammeds (656-661) -heiratete die Tochter Mohammeds (Fatima) Mohammed machte ihn zu seinem Nachfolger mit folgenden Worten: “Jeder, dessen Herr ich bin, der hat auch ʿAlī zum Herrn” (man kuntu maulā-hu fa-ʿAlī maulā-hu). Während seiner Herrschaft entzweiten sich die Muslime. Ali fiel in Kufa dem Attentat des Charidschiten Ibn Muldscham zum Opfer.
http://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFAl%C ... T%C4%81lib
Der zwölfte Imam Muhammad. Sohn des Al -Askari soll nach dem Glauben der Schiiten noch leben. Er wird noch gesucht. Er hat sich lediglich aus dem irdischen Leben zurückgezogen und soll wieder als Mahdi (Erlöser) in den letzten tagen der Menschheit, als Imam zurückkehren. http://de.wikipedia.org/wiki/Muhammad_i ... n_al-Mahdi
http://de.wikipedia.org/wiki/Mahdi
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Asien und Australien“