Der Irak – Folgen eines Krieges

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Moderator: Barbarossa

Paul
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Die Bevölkerung Shingals hat so viel leiden müssen und die Zukunft ist ungewiss und voller Konflicktpotential. Es zeichnet sich eine 3 Teilung ab. Die Peschmerga kontrollieren den Norden und das Zentrum mit der Stadt Sindschar. YBS/PKK kontrollieren den Südwesten. Die irakische Regierung und schiitische Milizen streben die Kontrolle des gemischten Südens an. Dort leben/lebten ezidische Kurden, sunnitische Kurden und sunnitische Araber, Zweisprachige und Minderheiten von Christen und Turkmenen. Auch die Niniveebene wird wohl geteilt, obwohl die christlich kurdische Mehrheit zu Kurdistan will. Schiitische Milizen kontrollieren auch große Teile der kurdisch schiitischen Gebiete im Südosten Kuedistans.
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Die letzten Dörfer in Shingal sind jetzt vom IS befreit, aber dafür von arabisch schiitischen Milizen besetzt. Es beteiligten sich 500 Eziden an dieser letzten Militäraktion gegen den IS in Shingal. Die PDK hinderte aber viele Eziden am Kampf um ihre Dörfer. Die Schiiten wiederum hinderten YBS Kämpferinnen daran sich am Kampf zu beteiligen. Frauen wäre der Kampfeinsatz verboten. Es drohen schwere politische Probleme zwischen den 3 Parteien und auch militärische Auseinandersetzungen.
Die irakische Regierung wird zumindest viele Zugeständnisse von der Autonomieregierung fordern, um sich aus den kurdischen Dörfern zurückzuziehen. Es ist unverständlich, warum die Autonomieregierung o. die PKK nicht selbst handelten, sondern den Schiiten zuschauten.

http://ezidipress.com/blog/sieg-ueber-i ... g-befreit/
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Barbarossa
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Barbarossa hat geschrieben:17.10.2016
Die irakische Regiergung hat offiziell verkündet, dass die Operation zur Rückeroberung Mossuls begonnen hat. Gelingt die Eroberung, dann verliert der IS seine letzte Hochburg im Irak. Nach aktuellen Schätzungen sollen sich noch etwa 4000 IS-Kämpfer in Mossul aufhalten.
Hilfsorganisationen rechnen erneut mit einer großen Anzahl (bis zu 1 Mill.) von zivilen Flüchtlingen im Zuge der Militäroperation.
Quelle: Inforadio
Die Kämpfe um Mossul halten an, allerdings wird der IS immer weiter zurückgedrängt.
Vorgestern Abend hat der IS die al-Nuri-Moschee gesprengt - offenbar wird damit die Taktik der ,,verbrannten Erde'' verfolgt. Das schiefe Minarett war das Wahrzeizen der Stadt. Die Grundmauern gehen auf das 12. Jh. zurück. 2014 wurde zudem in dieser Moschee das ,,Kalifat'' ausgerufen. Die irakische Regierung sieht in der Tat ein Eingeständnis der Niederlage des IS.
Quelle: http://m.spiegel.de/politik/ausland/is- ... 53477.html
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Mossul ist inzwischen ganz befreit. Die letzten Sprengfallen werden gesucht. Bei Hawija und an der Grenze zu Syrien gibt es den IS noch.

https://www.facebook.com/Kurdistan2026/ ... =3&theater

Raqqa steht kurz vor der vollständigen Befreiung. In beiden Staaten kann es aber Nachfolgekonflickte geben. In Syrien vor allem durch die Einmischung der Türkei, welche die Konflickte Rebellen mit dem Regime und den eignen Konflickt mit den Kurden antreibt bezw. auf syrischen Boden austragen will.. 
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Der IS hat südlich von Kirkuk das Kurdische Kakai Dorf Elbu Mihemed angegriffen. Die Offensive konnte abgewehrt werden. Den Bewohnern hätte ein Massaker gedroht.

https://www.facebook.com/Kurdistan2026/
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Das irakische Parlament hat den kurdischen Präsidenten des Irak und den Gouverneur der Provinz Kirkuk abgesetzt. Die kurdische Autonomieregierung erkennt den Beschluß nicht an. De Fakto wird der Gouverneur der Provinz seine Arbeit fortsetzen, da die Zentralregierung in Kirkuk keinen entscheidenden Einfluß hat. Das irakische Parlament und die Zentralregierung möchten die Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Südkurdistans verhindern. Sie wird aber auch in den umstrittenen Gebieten stattfinden, welche kurdisch kontrolliert werden, d.h. wo die Zentralregierung herrscht, findet keine Abstimmung statt. Probleme sind vorprogrammiert. 

http://www.kurdistan24.net/en/news/d152 ... c4143668d2
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Nachdem der IS im Irak und Syrien fast besiegt ist, eskalieren die territorialen Probleme. Erdogans Türkei schürt den Krieg und ruft die turkmenische Minderheit in Kirkuk zur Bewaffnung auf. Es drohen innere Kämpfe und dann Massenflucht/Vertreibung. Es droht der Angriff schiitischer Milizen und der irakischen Armee auf kurdische Gebiete. Peschmerga und PKK verstärken ihre Truppen in der Region Kirkuk. Es droht ein Angriff der Türkei, die die Selbständigkeit Südkurdistans verhindern will. Sollte es zum Krieg kommen, werden alle gemischten Grenzregionen betroffen sein. Es wird große Fluchtwellen geben.

In Syrien setzt sich der Wettlauf zwischen Regime und Rojava z.B. um die Ölfelder am Euphrat fort. Die Türkei droht weiter mit Interventionen z.B. in den Regionen Idlib und dem kurdischen Kanton Afrin. Rojava brauch die Unterstützung Russlands gegen diese Bedrohungen, da die USA sich in Afrin nicht einmischen will. Rojava ist in der Zwickmühle, denn die USA wünschen den Vormarsch nach Süden, welcher aber die Gefahr für Afrin vergrößert.
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Die Türkei plant mal wieder eine Offensive im Irak. Dort können die PKK Mitglieder aber sehr flexibel reagieren. Alle Invasionen waren bisher ein Fiasko. Manchmal sind die türkischen Truppen nicht einmal bis zum Irak gekommen und mußten sich wegen hoher Verluste zurückziehen. Sie können natürlich Kampfkapazitäten binden, die eigentlich in Afrin o. Hatay gebraucht werden. Der Zustrom zur PKK wird anwachsen.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... eifen.html
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Die Türkei plant als nächstes einen neuen Völkermord in Shingal, angeblich mit der irakischen Regierung abgesprochen. Die Bundesregierung sollte jede Waffenlieferungm auch in den Irak einstellen und niemanden mehr im Morden ausbilden. 

https://de.sputniknews.com/politik/2018 ... riff-irak/
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Barbarossa
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Der Irak muss aber politisch und militärisch stabilisiert werden. Das ist ja der Zweck der Ausbildung dort.
Beim Sputnik ist ohnehin nur bedingt eine objektive Berichterstattung zu erwarten. Das ist Putin-Presse.
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Barbarossa hat geschrieben:Der Irak muss aber politisch und militärisch stabilisiert werden. Das ist ja der Zweck der Ausbildung dort.
Beim Sputnik ist ohnehin nur bedingt eine objektive Berichterstattung zu erwarten. Das ist Putin-Presse.
Ich zweifle etwas daran, das es sinnvoll ist, ein unterdrückendes Regime zu unterstützen. Die Öleinnahmen werden aus Kurdistan abgezogen, obwohl im Süden genügend Öl gefördert wird. Die Infrastruktur in den "Minderheitsgebieten" in Kurdistan und bei den sunnitischen Arabern wird nicht aufgebaut. So wird Widerstand geschürt, der dann militärisch unterdrückt wird. Das ist nicht demokratisch o. sinnvoll. In den umstrittenen Gebieten werden wohl nie mehr demokratische Wahlen stattfinden. Dort regieren eingesetzte Statthalter o. direkt die schiitischen Milizen.
Ich hatte jetzt mal Sputnik zitiert, weil er Shingal erwähnt hat, also Erdogan selbst vor dieser geschundenen Region nicht halt machen will. Die normale deutsche Presse erwähnt auch dauernt die Angriffspläne Erdogans, mal auf andere Teile Rojavas, mal auf den Irak. Der Angriffskrieg aif Afrin hat gezeigt, das der maßlose Kriegstreiber es ernst meint. Türkische Truppen kämpfen allerdings schon(ziemlich erfolglos) im Irak und greifen dauernt Grenzposten u. Zivilisten in den Grenzregionen Rojavas an. Er provoziert mit Ermordeten Gegenreaktionen um Rojava überall anzugreifen. Da die USa in Rokava bleiben wollen, müssen sie irgendwann einmal gegen die türkischen Anfriffe vorgehen. In der Region nördlich von Manbij wäre es wohl am einfachsten mal Dschihadisten zu bombardieren. Die Dschijadisten morden in Afrin und wollen im Irak weitermachen.

https://www.heise.de/tp/features/Tuerki ... 98421.html

Erdogan gehört vor einen internationalen Gerichtshof.
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Der Irak fordert die Türkei auf ihre Truppen aus dem Irak abzuziehen und warnt vor weiteren Angriffen. Der Irak sieht ib der PKK scheinbar keine Bedrohung, sondern in der Türkei.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/irak-w ... ntion-3304

Bei den großen Newroz Feierlichkeiten in den Kandil Bergen wurde aufgerufen den Widerstand in Efrin zu unterstützen.

https://anfdeutsch.com/kurdistan/newroz ... stand-3302

Hunderttausende Teilnemer feierten Newroz in Amed/Dyabarkir.

https://anfdeutsch.com/kurdistan/botsch ... stadt-3297
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Die PKK zieht ihre restlichen Kräfte aus Shingal ab, um der Türkei keinen Vorwand für eine Intervention zu liefern. Die Eziden haben sich militärisch inzwischen gut organisiert. Der IS ist vertrieben. Die PKK ist jederzeit wieder zur Hilfe bereit und dankt allen die bei der Verteidigung Shingals geholfen haben und für die Menschen gestorben sind. Inzwischen kämpfen viele Eziden für die Freiheit Afrins gegen die türkischen Angreifer und ihre islamistischen Helfer. 

https://anfdeutsch.com/kurdistan/kck-Se ... la-ab-3346

Die Türkei hat inzwischen wieder Weltkulturstätten bombardieren lassen - uralte Kirchen. Der Türkei bzw. ihrer derzeitige Regierung ist nichts heilig.
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Die irakische Regierung beherzigt den Spruch Teile und Herrsche aufs extremste. Kurdistan im Irak ist praktisch in 5 Teile geteilt.
- Der von der PDK regierte Teil des Autonomiegebietes
- Der von der PUK regierte Teil des Autonomiegebietes
- Shingal als eine Art 3. Autonomiegebiet, wobei die ezidischen Streitkräfte alle in die irakische Armee integriert werden sollen. Es gab bisher 4 Organisationen. Hoffentlich kehren die Vertriebenen alle in ihre Heimat zurück. Die UN sollte ihr Hilfskonzept überdenken und die Rückkehr fördern, statt das Leben in Flüchtlingslagern. Die Eziden verfügen inzwischen über genügend Militärkräfte, um jeden Angriff des IS zurückzuschlagen. YPG und PKK würden jederzeit wieder zu Hilfe kommen.
- Die umstrittenen kurdischen Mehrheitsgebiete, mit schiitischer Mehrheit werden direkt von schiitisch-arabischen Milizen beherrscht.
- Die umstrittenen kurdischen Mehrheitsgebiete westlich davon, oft mit Ölvorkommen, werden über irakische Statthalter direkt von der Zentrakregierung regiert. Dort gibt es arabische und turkmenische Minderheiten. Die Kurden sind teils Sunniten, teils gehören sie z.B. zu den Al Hag.
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Die türkische Armee hat nach den Worten Erdogans eine Offensive in der nordirakischen Region Sindschar begonnen. Auch der Irak zieht Truppen in der Region zusammen, obwohl das irakische Verteidigungsministerium bislang noch dementiert, dass ausländische Truppen in irakisches Gebiet eingedrungen sind.
Quelle: http://www.zeit.de/amp/politik/ausland/ ... ve-drohung
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