Die Siedlungspolitik Israels

Informationen und Diskussionen zu Geschehnissen in Asien und Australien

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15514
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Siedlungsbau
Einhellige Kritik an Israel

Nach dem Ende des Baustopps für israelische Siedlungen ist der befürchtete Bauboom zwar ausgeblieben. Doch das Scheitern der Friedensgespräche liegt in der Luft. USA und EU sind tief enttäuscht von Israel...
weiter lesen: http://g-w.square7.ch/link/siedlungsbauisrael

Ich finde das eine Schweinerei!
Israel braucht sich nicht wundern, wenn die Palästinenser sich verstärkt radikalisieren.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15514
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Montag, 26. März 2012
Israels Oberstes Gericht entscheidet
Illegale Siedlung muss weichen

Israels Oberster Gerichtshof setzt den Bewohnern der größten illegalen jüdischen Siedlung im Westjordanland eine Frist von vier Monaten zur Räumung des Geländes. Eine Vereinbarung zwischen der Regierung Netanjahu und den Siedlern, die diesen einen Verbleib in Migron bis Ende 2015 ermöglicht hätte, erklären die Richter in Jerusalem für unzulässig...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/israel-siedlungspolitik
Dienstag, 24.04.2012
Streit um Westjordanland
Israel genehmigt illegale Siedlungen im Palästinensergebiet

Die israelische Regierung hat drei weitere der nach internationalem Recht illegalen Siedlungen im Westjordanland genehmigt. Es handelt sich um die in den 1990er Jahren mit Zustimmung der damaligen Regierungen angelegten Orte Bruchin, Rechalim und Sansana...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/israel-s ... spolitik-1
Montag - 30. April 2012
Gericht in Israel verschiebt Abriss nicht genehmigter Siedlung

JERUSALEM - Das oberste Gericht Israels hat den Abriss von fünf illegal errichteten Gebäuden im Westjordanland um 60 Tage verschoben. Ein Gericht hatte im vergangenen Jahr geurteilt, dass die Wohnhäuser am Rande der Siedlung Beit El auf einem privaten palästinensischen Grundstück stehen.

Die Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschloss daraufhin den Abriss der Gebäude. Innerhalb Netanjahus rechter Likud-Partei wuchs allerdings zuletzt der Widerstand gegen diese Pläne.

Am Freitag beantragte die Regierung einen Aufschub um drei Monate aus "operativen Gründen", ohne nähere Angaben zu machen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/israel-s ... spolitik-2

Bau neuer jüdischer Siedlungen oder Abriss-Aufschub von jüdischen Siedlungen, wo keine hingehören: Immer wenn ich sowas lese oder höre, dann macht mich das echt sauer!
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

Barbarossa hat geschrieben:
Montag, 26. März 2012
Israels Oberstes Gericht entscheidet
Illegale Siedlung muss weichen
Dienstag, 24.04.2012
Streit um Westjordanland
Israel genehmigt illegale Siedlungen im Palästinensergebiet

Montag - 30. April 2012
Gericht in Israel verschiebt Abriss nicht genehmigter Siedlung
Israel schafft vollendete Tatsachen, und das seit Jahrzehnten. Auch ein Grund, warum ich einem unabhängigen Palästinenserstaat so wenig Chancen geben, auch wenn mir persönlich keine andere praktikable Alternative zur Auflösung des Gordischen Knotens in Palästina einfällt...
:crazy:

Beppe
RedScorpion

Ein Problem dabei oder sogar das Problem dabei ist aber,

dass gerade deutschen Medien und seinen Käseblättern z.T. völlig abgeht, dass nicht etwa "die Siedlungen" Störfaktor sind (wovon eigentlich? Auch das geht in dem Aufgeheule unter),

sondern dass sie nicht allen Bürgern offenstehen bzw. die Bürger der Westbank keine Bürger im modernen Sinne sind (jene der pal. Autonomiegebiete auch nicht).

Auch nicht förderlich ist die Gleichsetzung, so wie sie in deutschen Medien oft erfolgt, von Ost-Jerusalem mit der Westbank, was ein schwerer Fehler ist, denn gerade die Annexion hat den dort wohnhaften Palästinensern die israel. Bürgerrechte gebracht. Und eine Urbanisierung bzw. wachsende Infrastrukturen nützen auch ihnen.



LG
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15514
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

RedScorpion hat geschrieben:Ein Problem dabei oder sogar das Problem dabei ist aber,

dass gerade deutschen Medien und seinen Käseblättern z.T. völlig abgeht, dass nicht etwa "die Siedlungen" Störfaktor sind (wovon eigentlich? Auch das geht in dem Aufgeheule unter),

sondern dass sie nicht allen Bürgern offenstehen bzw. die Bürger der Westbank keine Bürger im modernen Sinne sind (jene der pal. Autonomiegebiete auch nicht).

Auch nicht förderlich ist die Gleichsetzung, so wie sie in deutschen Medien oft erfolgt, von Ost-Jerusalem mit der Westbank, was ein schwerer Fehler ist, denn gerade die Annexion hat den dort wohnhaften Palästinensern die israel. Bürgerrechte gebracht. Und eine Urbanisierung bzw. wachsende Infrastrukturen nützen auch ihnen.



LG
Und genau das wurde in einem Fersehbericht anders dargestellt, siehe in "Heutiger Status der Palästinensergebiete (2012)" den Abschnitt "Westjordanland": http://geschichte-wissen.de/zeitgeschic ... raels.html
Es leuchtet mir nicht ein, warum sich die deutschen Medien immer häufiger auf die Seite der Paläsinenser stellen sollten, wenn die Politik doch aus historischen Gründen Israel geradezu zwanghaft als "Freund" bezeichnet. Es muß hier also etwas nicht stimmem.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Marvin

Die Schwierigkeit ist, dass wir hier uns nur auf deutschsprachige Medien verlassen. Wenn man eine genaue Analyse der Siedlungspolitik Israels machen möchte und diese auch Wertfrei verfassen will, dann muss man die arabische Presse, die israelische Presse genauestens untersuchen. Dann sollte man auch Ursache und Wirkung anschauen, Reaktion und Gegenreaktion.

Mal schnell den einen oder andern Verurteilen das kann man sehr schnell - nur frage ich mich da - ist man noch Objektiv oder wird man von Emotionen geleitet?
Benutzeravatar
Drago
Mitglied
Beiträge: 92
Registriert: 04.05.2012, 22:14
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
Montag, 26. März 2012
Israels Oberstes Gericht entscheidet
Illegale Siedlung muss weichen
Dienstag, 24.04.2012
Streit um Westjordanland
Israel genehmigt illegale Siedlungen im Palästinensergebiet

Montag - 30. April 2012
Gericht in Israel verschiebt Abriss nicht genehmigter Siedlung
Israel schafft vollendete Tatsachen, und das seit Jahrzehnten. Auch ein Grund, warum ich einem unabhängigen Palästinenserstaat so wenig Chancen geben, auch wenn mir persönlich keine andere praktikable Alternative zur Auflösung des Gordischen Knotens in Palästina einfällt...
:crazy:

Beppe
Ein israelisch-palästinensischer Bundesstaat könnte auch eine Lösung sein und ist meiner Meinung nach inzwischen auch viel realistischer als die Zwei-Staaten-Lösung.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84061043.html
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

Drago hat geschrieben:Ein israelisch-palästinensischer Bundesstaat könnte auch eine Lösung sein und ist meiner Meinung nach inzwischen auch viel realistischer als die Zwei-Staaten-Lösung.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84061043.html
Da müssten beide Seiten erst mal ihre Extremisten unter Kontrolle bekommen. Solange die Hamas in Gaza den Ton angibt, und solange die Regierung Israels auf die Stimmen der Ultraorthodoxen angewiesen ist, solange Friedenswillige beider Seiten umgebracht werden, ändert sich in Palästina gar nix!
Leider.
Beppe
Benutzeravatar
Drago
Mitglied
Beiträge: 92
Registriert: 04.05.2012, 22:14
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Peppone hat geschrieben:
Drago hat geschrieben:Ein israelisch-palästinensischer Bundesstaat könnte auch eine Lösung sein und ist meiner Meinung nach inzwischen auch viel realistischer als die Zwei-Staaten-Lösung.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84061043.html
Da müssten beide Seiten erst mal ihre Extremisten unter Kontrolle bekommen. Solange die Hamas in Gaza den Ton angibt, und solange die Regierung Israels auf die Stimmen der Ultraorthodoxen angewiesen ist, solange Friedenswillige beider Seiten umgebracht werden, ändert sich in Palästina gar nix!
Leider.
Beppe
Stimmt...leider :cry:
RedScorpion

Die "Ultraorthodoxen" sind eigentlich gar kein Problem.

Und wenn man's genau nimmt, nicht einmal Hamas an und für sich. Hamas ist nicht gleich Hamas.

Das Problem sind fehlende politische Strukturen, mangelnde Institutionalisierung, Einflussnahme des Auslandes (Iran z.B.), arab. Diktaturen, generell Korruption und mangelnde Verbreitung des Konzept des Bürgertums.



LG
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

RedScorpion hat geschrieben:mangelnde Verbreitung des Konzept des Bürgertums.
Wie denn nu das?!?
Beppe
Benutzeravatar
Vergobret
Mitglied
Beiträge: 424
Registriert: 08.05.2012, 23:27

RedScorpion hat geschrieben:Die "Ultraorthodoxen" sind eigentlich gar kein Problem.
Nur insofern, dass die Ultraorthodoxen eher ein inner-israelisches Problem sind. Da aber ein ganz gewaltiges.
Das Problem sind fehlende politische Strukturen, mangelnde Institutionalisierung, Einflussnahme des Auslandes (Iran z.B.), arab. Diktaturen, generell Korruption und mangelnde Verbreitung des Konzept des Bürgertums.
Mich würde eine nähere Ausführung dieser Ansicht interessieren.
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod

Aus „Die Bücherdiebin“
RedScorpion

Vergobret hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Das Problem sind fehlende politische Strukturen, mangelnde Institutionalisierung, Einflussnahme des Auslandes (Iran z.B.), arab. Diktaturen, generell Korruption und mangelnde Verbreitung des Konzept des Bürgertums.
Mich würde eine nähere Ausführung dieser Ansicht interessieren.
Peppone hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:mangelnde Verbreitung des Konzept des Bürgertums.
Wie denn nu das?!?
Beppe
Dass eben Bürger von arab. offizieller Seite fast ausschliesslich als Untertanen gesehen werden (daher ja auch die Revolutionen in letzter Zeit), bzw. auch die Palästinenser der Westbank israelischerseits keine Staatsbürger sind. Jene Israels allerdings sehr wohl.

Vergobret hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Die "Ultraorthodoxen" sind eigentlich gar kein Problem.
Nur insofern, dass die Ultraorthodoxen eher ein inner-israelisches Problem sind. Da aber ein ganz gewaltiges.
...
Die Ultraorthodoxen lehnen ja sogar den Staat Israel ab, da das himmlische Zion nicht irdisch ist.

Das Problem sind Gruppierungen, die in deren Windschatten Teilargumente herauspicken und sie mit national(istisch)en Forderungen vermischen.



LG
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

RedScorpion hat geschrieben:Dass eben Bürger von arab. offizieller Seite fast ausschliesslich als Untertanen gesehen werden (daher ja auch die Revolutionen in letzter Zeit), bzw. auch die Palästinenser der Westbank israelischerseits keine Staatsbürger sind. Jene Israels allerdings sehr wohl.
Ja, so, das stimmt natürlich.
Ich hatte dein Mail nur so verstanden, dass bei den jüdischen Bürgern Israels der Bürgersinn irgendwie unterentwickelt sei. Und das stimmt ja nu mal gar nicht.
Aber du hast das ja richtig gestellt.
Danke dafür.
Beppe
RedScorpion

Peppone hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Dass eben Bürger von arab. offizieller Seite fast ausschliesslich als Untertanen gesehen werden (daher ja auch die Revolutionen in letzter Zeit), bzw. auch die Palästinenser der Westbank israelischerseits keine Staatsbürger sind. Jene Israels allerdings sehr wohl.
Ja, so, das stimmt natürlich.
Ich hatte dein Mail nur so verstanden, dass bei den jüdischen Bürgern Israels der Bürgersinn irgendwie unterentwickelt sei. Und das stimmt ja nu mal gar nicht.
Aber du hast das ja richtig gestellt.
...
Ah OK.

Hätte man evtl. auch so lesen können (und daran dachte ich auch), dass es eigentlich - kleine Ausnahmen evtl. Libanon, Saudi-Arabien und Jordanien - in den arab. Staaten auch keine echte Mittelschichten gibt, staatstragend und Systemgaranten.

Das ist allerdings - und da hast Du recht - in Israel anders, gottlob.


LG
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Asien und Australien“