Präsidentschaftswahl 2016 in den USA

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Moderator: Barbarossa

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Triton
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Nein, dumm ist er sicher nicht, aber dünnhäutig könnte er schon sein. Heute meinte eine Wählerin, das er zum "Überziehen" neigt, sobald er in die Enge getrieben wird. Und das wurde er ja auch bei jeder Gelegenheit. Er ist eben kein abgestumpfter Politiker, den so etwas einfach kalt lässt.
Für mich wirkt sein Wunsch, Amerika wieder nach vorn bringen zu wollen, glaubhaft. Ich bin gespannt, was er dazu unternehmen will. Ich kann zum Beispiel nicht glauben, dass er eine Art Diktatur erschaffen will. "The land of the free" ist für ihn sicher keine leere Worthülse.

Vielleicht sollte man ihn einmal nach Kallstadt einladen, der Herkunft seiner Familie. Sicher wird ihm das gefallen und den Beziehungen zu den USA nicht schaden.

Obama war ein Präsident, von dem man sehr viel erhoffte, auch Unrealistisches. Diese Hoffnungen mussten fast zwangsläufig enttäuscht werden. Bei Trump rechnet man mit dem Schlimmsten und ich nehme einfach mal an, dass sich viele wieder täuschen werden.

Ach zu Steinmeier: Auch hier sollte man nicht überbewerten, es stimmt ja, dass die Medien dieses Trump-Bild gezeichnet haben. Sollte er Bundespräsident werden, rechne ich damit, dass er einen sehr guten Job machen wird. Diese kindischen Kommentare, seine Person wäre eine Niederlage für Angela Merkel kann ich nicht verstehen. Es hatte schon Gründe, warum nicht so leicht ein Gegenvorschlag auf Augenhöhe gefunden werden konnte.
Und Kretschmann bleibt Baden-Württemberg erhalten. Es hat alles sein Gutes.
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Balduin
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Ich finde es immer noch ironisch, dass gerade die Arbeiterschaft einen Menschen gewählt hat, der in den vergangenen Jahrzehnten vor allem auf dem Rücken der Arbeiter seinen wahnsinnigen Reichtum begründet hat.

Der Schönfärberei kann ich nichts abgewinnen: Er vertritt Werte, die ich nicht teile (zum dritten Mal verheiratet, Prunksucht, Angeberei) und redet dem Hass das Wort.

Mag sein, dass es nicht so schlimm wird wie befürchtet - auf lange Sicht schadet so ein Mensch aber einer Gesellschaft
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Ich komme mit seiner Art von Politik auch nicht so recht klar. Er wettert gegen das Establishment, zu dem er aber eigentlich selbst gehört und für das er auch Steuererleichterungen durchsetzen will. Das passt vorne und hinten nicht zusammen.
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Eppelein
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Denke, daß von Tramp im Vorfeld mehr gepoltert wurde und er seinen "Job" auch machen wird.
Gelesen, daß ein Präs. auch abgesetzt werden kann, wenn er über die "Stränge" haut. Ist da etwas Wahres dran?

Eine Chance hat jeder verdient.

Tramp ist mir in die Haut lieber als die Clinton!
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Triton
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Ist Tramp eine absichtliche Verballhornung? Tramp heißt soviel wie Landstreicher, Tagelöhner.

Wenn man sich die Reaktionen auf Trump anschaut, merkt man, dass es viele positive Stimmen aus der Wirtschaft gibt, es sind also mitnichten nur die Abgehängten und die Hinterwäldler. Man traut ihm zu, dass er auch mal aus Sackgassen herausfindet.

Es ist ein RIESENVORTEIL für Trump, dass er außenpolitisch ein unbeschriebenes Blatt ist. So kann er scheinbar einbetonierte Positionen verlassen. Er hat schon angekündigt, dass er eine Einigung zwischen Israel und den Palästinensern versuchen wird. Jeder vernünftige Mensch weiß doch, dass es ein Palästina geben muss, soll dieser im Grunde lächerliche Konflikt um ein wenig Wüste beendet werden.
In Syrien muss man wohl die Kröte Assad schlucken, um nicht ein zweites Irak zu schaffen. Und Trampel Trump könnte intellektuell sogar fähig sein zu erkennen, dass immer mehr Einmischung in den Nahen Osten (Hillary Clinton wollte gleich auch noch den Iran besetzen) nur zu immer mehr Terror und Hass führt.

Schon Helmut Schmidt wusste, dass die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten ein ganz wichtiger Grundsatz in der Außenpolitik ist. Und das gilt erst recht für Deutschland mit seiner Geschichte.
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Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:Jeder vernünftige Mensch weiß doch, dass es ein Palästina geben muss, soll dieser im Grunde lächerliche Konflikt um ein wenig Wüste beendet werden.


Für die beiden Streitparteien ist der Konflikt halt nicht ganz so lächerlich....


In Syrien muss man wohl die Kröte Assad schlucken, um nicht ein zweites Irak zu schaffen. Und Trampel Trump könnte intellektuell sogar fähig sein zu erkennen, dass immer mehr Einmischung in den Nahen Osten (Hillary Clinton wollte gleich auch noch den Iran besetzen) nur zu immer mehr Terror und Hass führt.

Schon Helmut Schmidt wusste, dass die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten ein ganz wichtiger Grundsatz in der Außenpolitik ist. Und das gilt erst recht für Deutschland mit seiner Geschichte.
Schmidt war ein weiser Mann. Dieser Rat gilt nicht nur für Deutschland, sondern die westliche Welt im Allgemeinen.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Donald Trump wird aufgrund eines Vergleichs 25 Mio. Dollar zahlen. 6000 Studenten hatten gegen Trump geklagt, weil sie sich von ihm betrogen fühlten. 
Trump hatte im Jahre 2004 die sogenannte 'Trump University' gegründet, an der er 93% der Anteile hielt, die jedoch keine anerkannte Hochschule war. Den Studenten sollte dort an drei verschiedenen Standorten - zwei in Kalifornien, einer in New York - angeblich vermittelt werden, wie sie im Immobiliengeschäft schnell zu Geld kommen. Tatsächlich sei jedoch ihr einziges Ziel, die Teilnahme an möglichst teuren Seminaren zu verkaufen, um so an den Studenten zu verdienen - so der Vorwurf. Die Seminare kosteten bis zu 35.000 Dollar. 
2010 wurde die 'Trump University' wieder geschlossen. Außer der Wiedergutmachung für die Betrugsopfer muss Trump wegen der Verstöße gegen die Bildungsgesetze bis zu eine Million Dollar an den Bundesstaat New York zahlen.
Quelle: http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... treit.html

Also, wer gehört da eigentlich in den Knast?
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Paul
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Wir erwarten gespannt den Amtsantritt von Trump. Bisher haben wir mit einigen Politikern schlechte Erfahrungen gemacht, die so wenig selbstkritisch sind.
Erdogan reist mit seinen Fehlkalkulationen sein Land ins Elend. Er richtet die Wirtschaft zugrunde, forciert den Bürgerkrieg und marschiert in Nachbarländer ein. Sein Mißerfolg soll durch Feindbilder kaschiert werden und es wird alles schlimmer.

Putin schafft es nicht, mit der Korruption und Kriminalität aufzuräumen. Er hat die Probleme zwar erkannt, aber er ist Teil des Systems, mit dem er an die Macht gekommen ist. Russland hat so viel Potential und kann sich nicht entwickeln. Mit seiner Außenpolitik führt er sein Land ebenfalls in die Isolation.

Trump könnte sogar einige Arbeitsplätze in die USA bringen, wie Trump es möchte. Langfristig wäre es für die USA besser, wenn die Wirtschaft wettbewerbsfähiger würde. In seiner Führungsriege stehen die Zeichen nicht auf Innovation. Es wird ein Selbstbedienungsladen für Lobiisten. Hoffentlich schafft er mit Russland zusammen mehr Frieden, indem die Spannungen abgebaut werden z.B. in der Ukraine und Syrien.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Balduin
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Ich traue ihm wenig zu. Kurzfristig mag sein Haudrauf Stil für die USA erfolgreich sein. Langfristig wird das schaden - zudem bin ich ganz egoistisch und mich interessieren nur die deutschen Interessen: Mit Zöllen und seiner Isolationspolitik wird er Deutschland nichts bringen.
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Triton
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Paul hat geschrieben: Langfristig wäre es für die USA besser, wenn die Wirtschaft wettbewerbsfähiger würde.
Das dürfte (hoffentlich) das Kalkül hinter der "Trumponomics" sein. Erst einmal die Industrie wieder aufpäppeln und Gewinne machen lassen, um dann wieder konkurrenzfähig zu sein. Neben der Stahlindustrie hat er schon die Automobilhersteller und die Pharmaziebranche genannt. Dort können durchaus hohe Löhne und Wertschöpfungen erwirtschaftet werden. Ein prosperierender industrieller Kern gilt in der Ökonomie immer noch als sehr förderlich für eine Volkswirtschaft.
Das hat Europa z.B. bei der Autoindustrie genauso gemacht, und zwar ganz konkret gegen die japanische Konkurrenz einfach einen Marktanteil fixiert. Wer damals zum japanischen Autohändler ging und die Marke hatte schon ihr Kontingent erfüllt, wurde regelrecht gebeten, sich bei der Konkurrenz umzusehen oder später wiederzukommen.
Wenn es sich nur als Abschottungstaktik und Gängelung der Konkurrenz herausstellt oder gar als Aktionismus, dann ist es vertrödelte Zeit. Eine Rückkehr zu nationalen Märkten wird es in einer kapitalistischen Welt nicht geben.

Putin sehe ich nicht so negativ, Russland hat nicht soviel Potential, Industrie kann man eigentlich nur im europäischen Teil erwarten. Wenn man bedenkt, woher Russland kam, steht es ökonomisch ordentlich da.
Was in Erdogan vorgeht, verstehen wohl wenige. Noch bleibt die europäische Industrie, aber die Touristen sind schon weg. Ist ihm wohl egal, solange er an der Macht ist und Schuldige für jede Misere findet. 
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Paul
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Triton hat geschrieben:
Paul hat geschrieben: Langfristig wäre es für die USA besser, wenn die Wirtschaft wettbewerbsfähiger würde.
Das dürfte (hoffentlich) das Kalkül hinter der "Trumponomics" sein. Erst einmal die Industrie wieder aufpäppeln und Gewinne machen lassen, um dann wieder konkurrenzfähig zu sein. Neben der Stahlindustrie hat er schon die Automobilhersteller und die Pharmaziebranche genannt. Dort können durchaus hohe Löhne und Wertschöpfungen erwirtschaftet werden. Ein prosperierender industrieller Kern gilt in der Ökonomie immer noch als sehr förderlich für eine Volkswirtschaft.
Das hat Europa z.B. bei der Autoindustrie genauso gemacht, und zwar ganz konkret gegen die japanische Konkurrenz einfach einen Marktanteil fixiert. Wer damals zum japanischen Autohändler ging und die Marke hatte schon ihr Kontingent erfüllt, wurde regelrecht gebeten, sich bei der Konkurrenz umzusehen oder später wiederzukommen.
Wenn es sich nur als Abschottungstaktik und Gängelung der Konkurrenz herausstellt oder gar als Aktionismus, dann ist es vertrödelte Zeit. Eine Rückkehr zu nationalen Märkten wird es in einer kapitalistischen Welt nicht geben.

Putin sehe ich nicht so negativ, Russland hat nicht soviel Potential, Industrie kann man eigentlich nur im europäischen Teil erwarten. Wenn man bedenkt, woher Russland kam, steht es ökonomisch ordentlich da.
Was in Erdogan vorgeht, verstehen wohl wenige. Noch bleibt die europäische Industrie, aber die Touristen sind schon weg. Ist ihm wohl egal, solange er an der Macht ist und Schuldige für jede Misere findet. 
Gestern war eine Sendung darüber, wie Agrarunternehmen mit guten Kontakten zur Führung Bauern mit kriminellen Methoden ruinieren bis hin zum Diebstahl unter Polizeiaufsicht. Mehrere Erntemaschienen haben das fremde Getreide abgeerntet und die Polizei hat zugesehen. Es waren auch viele Schläger vor Ort, um Widerstand der Bauern zu brechen.
Der Vater eines Schwimmkameraden wollte am Schwarzen Meer ein Hotel aufbauen. Er hat nach vielen Jahren vor den Verbrechern kapituliert und konnte die Schutzgelder nicht mehr aufbringen, um überhaupt den Bau fertig zu stellen.
Die Zustände sind noch schlimmer als in Bulgarien, Rumänien...
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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