Die US-Wahl 2012

Informationen und Diskussionen zur (Tages)Politik in Amerika

Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Kann Barack Obama sich gegen den republikanischen Kandidaten behaupten?

Barack Obama wurde im Jahr 2008 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Mit seinem Wahlkampfmotto "Yes, we can" und "Change" hat er in vielen Menschen große Hoffnungen und Erwartungen geweckt. Nach den Bush-Jahren, die durch Terrorismus und Krieg geprägt waren, wurde Obama als Heilsbringer gesehen.
In 4 Jahren Amtszeit wurde er mit schwierigen Problemen konfrontiert: Wirtschaftskrise, Ägyptischer Frühling, Staatsschuldenkrise, Guantanamo...

Durch die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung sehen vor allem die Republikaner ihre Chance einen Regierungswechsel herbeizuführen.
Der Kandidat der Republikanischen Partei steht noch nicht fest - im Rennen sind:
  • Mitt Romney
    Michele Bachmann
    Rick Perry
    Newt Gingrich
    Jon Huntsman
    Herman Cain
    Ron Paul
Der einstige Favorit Rick Perry hat große Teile seiner Popularität durch grobe Patzer eingebüßt. Mitt Romney führt die Umfragen derzeit an - trotz der Tatsache, dass er Mormone ist. Herman Cain sieht sich Anschuldigungen der sexuellen Belästigung ausgesetzt. Michele Bachmann, die Ikone der Tea-Party-Bewegung, kann ihre Popularität nicht steigern.
Insofern ist spannend, wer Obama herausfordert.

Wie bewertet ihr Obamas Chancen auf eine Wiederwahl? Wer wird republikanischer Präsidentschaftskandidat?
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Barbarossa
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Ich möchte da gar keine Prognose abgeben, weil ich einfach nicht genug bei der Politik der USA Bescheid weiß. Daß Guantanamo bis heute nicht dicht gemacht wurde, darüber bin ich jedoch sehr enttäuscht. Das ist eine Einrichtung, die einer Demokratie unwürdig ist. Aber daran scheiterte es auch durch die Republikaner, soweit ich das mitbekommen habe. An Obamas Stelle würde ich die Republikaner schon alleine deswegen "fertig machen".
:evil:
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Barbarossa hat geschrieben:Ich möchte da gar keine Prognose abgeben, weil ich einfach nicht genug bei der Politik der USA Bescheid weiß. Daß Guantanamo bis heute nicht dicht gemacht wurde, darüber bin ich jedoch sehr enttäuscht. Das ist eine Einrichtung, die einer Demokratie unwürdig ist. Aber daran scheiterte es auch durch die Republikaner, soweit ich das mitbekommen habe. An Obamas Stelle würde ich die Republikaner schon alleine deswegen "fertig machen".
:evil:
Guantanamo ist einer Demokratie nicht würdig (http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 9071#p9071)

Ich denke auch nicht, dass Obama ein solch gesteigertes Interesse hatte, Guantanamo zu schließen - ansonsten hätte er das auch geschafft (die Gesundheitsreform hat er auch durchgeboxt).
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Wir hatten das Thema Folter bereits an anderer Stelle diskutiert. Ich bin auch dann der Meinung, daß Folter grundsätzlich falsch ist, selbst wenn ein Terroristenführer wie ein bin Laden dadurch gefunden werden könnte. Auch Kriegsgefangene haben Rechte und die Gefangenen in Guantanamo werden (angeblich) wie Kriegsgefangene behandelt. Aber es wurden nachweislich Foltermethoden angewendet und es wurden auch Unschuldige dort inhaftiert. Schon eine Grenzüberschreitung bei einer einzigen Person kann ganz schnell einen Schaden für die ganze Gesellschaft eines Staates bedeuten. Deshalb darf es keine einzige Ausnahme geben. Es muß gleiches Recht für alle gelten. Alles andere kann in einer neuen Barbarei, ähnlich wie im Mittelalter enden. Das sollte sich jeder vor Augen halten.
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Balduin
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Die US-Wahlen interessieren mich sehr - der Wahlkampf wird deutlich intensiver geführt und ist für mich auch ansprechender (das liegt natürlich an der Personenbezogenheit der Politik, in Deutschland herrschen (normalerweise) Sachthemen vor.

Ich gebe kurz einen Überblick über die letzten Ereignisse:

Barack Obama steht als Kandidat der demokratischen Partei fest - sein republikanischer Herausforderer muss noch gewählt werden. Hierfür gibt es Caucuses und Primaries.
Primaries sind Wahlen im eigentlichen Sinn (geheim) - das Ergebnis entscheidet, wie die Delegierten auf dem Parteitag (Kandidatenkür) stimmen sollen; jeder registrierte Wähler kann wählen
Beim Caucus werden lokale Delegierte gewählt, die wiederum Delegierte für den Parteitag ernennen. Diese Wahl ist nicht geheim, es kommt zu Gruppenbildungen.

Letzte Woche war ein Caucus in Iowa. Mitt Romney konnte knapp vor Rick Santorum (konservativ-christlich) gewinnen. Michelle Bachmann hat aufgegeben.
Gestern waren die Primaries in New Hampshire. Wiederum konnte Mitt Romney einen Sieg erringen. Gefolgt von Ron Paul und Newt Gingrich.

Mitt Romney geht damit als klarer Favorit ins Rennen. Jedoch schmolz durch knallharte negative Stimmungsmache von "unabhängigen" Wählergruppen (PAC) sein Vorsprung. Ihm wird vorgeworfen durch seine selbst gegründete Wall-Street-Firma "Bain" tausende Arbeitsplätze vernichtet zu haben.

Ebenfalls im Rennen ist noch Jon Huntsman, der es intellektuell wohl als einziger mit Obama aufnehmen kann. Der Ex-Botschafter in China spricht fließend Mandarin und ist der Sohn eines Milliardärs. Er tritt nicht als Meinungsmacher auf und gibt sich ruhig - anders als seine republikanischen Gegner.

Ich werde die Wahlen natürlich weiter beobachten, gibt kaum etwas spannenderes. Sehr schöne Seite zur Information ist http://politico.com (engl.) - http://spiegel.de und http://tagesschau.de veröffentlichen auch sehr interessante Analysen.

Nächste "Vor"-Entscheidung fällt in South Carolina, der Mutter des Sezessionskrieges und der Sklaverei ;-)
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Barbarossa
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Ich muß ehrlich sagen, ich bin mit den Wahlen in den USA noch nie wirklich klar gekommen. Sie erinnern mich eher an Karneval als an Wahlen. Aber das ist sicher Geschmacksache.
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Ich finde die US-Wahlen sehr interessant (wie oben bereits angemerkt). Es ist mehr personenfixiert, das macht den Reiz für mich aus.
Zudem ist die Kandidatenkür sehr offen - 2008 war der Zweikampf zwischen Clinton/Obama bis zum Schluss hin offen.
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Ralph hat geschrieben:Ich finde die US-Wahlen sehr interessant (wie oben bereits angemerkt). Es ist mehr personenfixiert, das macht den Reiz für mich aus...
Gerade dieser Personenkult wirkt auf mich eher suspekt. Wir hatten das auch im real-existierenden Sozialismus - solche Personenkulte erwecken den Anschein von Allmacht einer einzigen Person. Das mag in einer Diktatur sogar stimmen, aber nicht in einer Demokratie. Möglicherweise hat das auch zum Ansehensverlust von Obama geführt, weil er als Präsidentschaftskandidat ja suggerieren muß: "Wenn ich erst mal Präsident bin, dann... --- ..." (reiße ich die Welt um oder so...).
Wir haben aber allzuoft gesehen, daß auch er als Präsident auf andere Rücksicht nehmen muß, denn sonst wird er einfach blockiert.
Und darum: Allzugroßer Personenkult ist in einer Demokratie für mich fehl am Platze.
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Jon Huntsman hat seine Kandidatur aufgegeben und unterstützt nun Mitt Romney...
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Newt Gingrich hat die Vorwahl in South Carolina gewonnen - bisher wurden alle Bewerber, die in S.C. siegten, auch Präsidentschaftskandidaten. Hoffentlich bestätigt sich diese ungeschriebene Regel auch dieses Mal :)
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Sonntag, 29. Januar 2012
Erfolgreiche Schlammschlacht
Romney wieder vor Gingrich
von Sebastian Schöbel

Nach seinem Sieg in South Carolina sah es kurz so aus, als könne Gingrich auch im "Sunshine State" gewinnen. Doch eine Welle negativer Werbung und jede Menge Widerstand von der republikanischen Elite lässt ihn in Florida schwächeln. Romney führt inzwischen deutlich...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/vorwahlen-usa
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Romney hat Florida gewonnen, eine Schande :(
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Du bist gegen Romney?
Ich weiß gar nicht so genau, wer für was steht...
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Ich bin für Newt - Romney ist allein aufgrund seines mormonischen Glaubens untragbar.
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Ralph hat geschrieben:Ich bin für Newt - Romney ist allein aufgrund seines mormonischen Glaubens untragbar.
Na ja - das müssen die Amerikaner nun wirklich selbst entscheiden. Sie hielten auch schon Schauspieler, wie Reagan als Präsident und Schwarzenegger als Gouverneuer für tragbar - in Deutschland undenkbar...
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