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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Renegat hat geschrieben:Es wird in diesem Sammelthread wahrscheinlich untergehen aber da das Thema auch heute wieder, sogar bei der englischen Prinzengeburt, auftaucht, möchte ich auf die Rede von Obama hinweisen, die ich allerdings nur aus der Zeitung kenne.
Er soll über seine eigenen Erfahrungen und die seiner Generation mit dem alltäglichen Rassismus berichtet und die mit der Sichtweise der jüngeren Generation verglichen haben.
Die rassistischen Vorurteile bes. aus den älteren Köpfen zu kriegen ist ein langer Weg, manchmal kann man nur auf die natürliche Generationenfolge setzen, denn die unbewußten Klischees sind schwer auszurotten, wenn man sie nicht bewußt bearbeitet.

Für diesen Rassismus ist es übrigens völlig unerheblich, ob man der wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung und der UN glaubt, dass es keine Rassen beim Menschen gibt.
Rassismus ist genau wie Antisemitismus unabhängig von der Faktenlage.
Lieber Renegat,
für mich ist Artikel 3 Abs. 3 des Grundgesetzes maßgebend. :wink:
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Barbarossa
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Der Begriff Rassismus im Grundgesetz macht durchaus schon Sinn, denn gerade Rassisten werden an ihren Rassentheorien festhalten. Und darüber hinaus sieht man auch in unserem Forum, daß selbst Leute, die keine Rassisten sind, neue wissenschftliche Erkenntnisse diesbezüglich ausblenden. Wie gesagt, ich will hier niemanden des Rassismus bezichtigen, denn der beinhaltet ja Theorien über unterschiedliche Wertigkeiten von Rassen. Dies ist hier im Forum nicht erkennbar.

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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Der Begriff Rassismus im Grundgesetz macht durchaus schon Sinn, denn gerade Rassisten werden an ihren Rassentheorien festhalten. Und darüber hinaus sieht man auch in unserem Forum, daß selbst Leute, die keine Rassisten sind, neue wissenschftliche Erkenntnisse diesbezüglich ausblenden. Wie gesagt, ich will hier niemanden des Rassismus bezichtigen, denn der beinhaltet ja Theorien über unterschiedliche Wertigkeiten von Rassen. Dies ist hier im Forum nicht erkennbar.

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Lieber Barbarossa,
da bin ich aber auch beruhigt. Wenn der Schimpanse 98,5% dieselben Gene wie der Mensch hat, dann kann man natürlich so "Kleinigkeiten" wie blonde oder rote oder dunkle Haare, weiße oder braune oder dunkle Hautfarbe, blaue oder grüne oder braune oder schwarze Augenfarbe übersehen. Natürlich gehören wir alle zum Homo sapens sapiens mit bis zu 4% Neanderananteilen bei allen Menschen außerhalb Afrikas. Bei manchen dürfte es mehr und bei manchen weniger sein. :wink: :mrgreen:
Die sog."neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse" hatten auch mal gesagt, dass Homo sapien sapiens und Neandertaler sich nicht vermischen konnten, ähnlich wie der indische und afrikanische Elefant. Die sog. Erkenntnisse ändern sich anscheinend ständig, weil immer weiter geforscht wird und etwas Heute obsolet ist, was Gestern noch stimmte. Ich mache diese Ideologie, die nur eine Gegenmeinung zu der unseligen Ideologie der Nazis ist, nicht mit. Sondern ich halte mich an das Grundgesetz (vorallem die ersten 20 Artikel) und unsere sonstigen Gesetze. Die sog. Wissenschaft sagt heute dies und morgen das, wie ich schon beschrieben habe. :wink:
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ehemaliger Autor K.

We are one-your neighbour is your brother (Lied von Eric Burdon)

Ich persönlich benutze den Begriff „Rasse“ nicht mehr, da er leider von Anfang an nicht wertneutral angewendet wurde, sondern in der Regel dazu benutzt wurde, andere Menschen abzuwerten und zu diffamieren. Das ist nicht erst seit den Nazis der Fall, dafür findet man im 19. Jahrhundert und auch schon vorher jede Menge Beispiele. Die Diskriminierung anderer Menschen nach ihrem Äußeren hat eine lange Tradition und war vor allem in der Phase des Imperialismus weit verbreitet. Apartheid und Sklaverei gab es nicht nur in Südafrika, sondern auch in vielen anderen Gebieten. Schon die Spanier gingen aus von einer „Reinheit des Blutes“ und in ihren Kolonien teilten sie die Menschen in Kasten ein, Weiße, Indianer, Schwarze und dazwischen alle möglichen Mischformen, Mestizen, Mulatten und die noch weiter unterteilt in Halbweiße, Viertelweiße usw. Jede Kaste hatte besondere Rechte und vor allem Pflichten. Je weißer die Hautfarbe, desto höher die Kaste. (Das Wort Kaste stammt aus der portugiesisch/spanischen Sprache, castus = rein).

Die Biologie verwendet den Begriff Art. Ich benutze, wenn es um biologische Bezeichnungen geht, auch den Begriff Art. Demnach ist eine Art die Gesamtheit aller Individuen, die miteinander fruchtbare Nachkommen zeugen können, Organismen, die zu verschiedenen Arten gehören, können dies nicht. (Es mag Grenzfälle geben, Hybride). Nach der neuesten Theorie ist der Homo sapiens eine Art, aufgeteilt in die Unterarten homo sapiens sapiens und Homo sapiens neanderthalensis. Diese beiden Unterarten konnten sich kreuzen. Schimpansen und Gorillas hingegen können sich nicht kreuzen, sind also eigenständige Arten.

Glücklicherweise ist die Wissenschaft keine Ideologie wie die Religion, sondern sie drückt immer den gegenwärtigen Erkenntnisstand aus. Erkenntnisse erweitern sich, was vor dreißig Jahren Gültigkeit hatte, mag jetzt überholt sein. Das wissen wir von der Medizin, der Astronomie und allen anderen Disziplinen. Die Zeit bleibt nicht stehen, wer an überholte Dogmen glaubt, dass die Erde zum Beispiel in sieben Tage erschaffen wurde, ist einfach dumm.

Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausprägungen des Homo sapiens sapiens bezeichne ich wie die Anthropologen als Ethnien, Gruppen, die gemeinsame Merkmale aufweisen, die durch umweltbedingte und sexuelle Evolution, vor allem aber durch kulturelle Evolution entstanden sind.

Den Artikel 3 des Grundgesetzes interpretiere ich so, dass man Menschen, die anders sind, als man selbst, nicht diskriminieren soll. In der Aufzählung werden beispielsweise Transsexuelle oder Homosexuelle nicht aufgeführt, aber ich gehe davon aus, dass auch diese Menschen nicht diskriminiert werden dürfen und dass auch sie gemeint sind.

(Was die Neandertaler- Gene, die zu 1-4 % bei dem modernen Menschen vorhanden ist (untersucht wurde aber nur ein Han-Chinese, ein Franzose, ein Papua, ein Yoruba und ein San) überhaupt bewirkt, ist völlig unklar. Man muss wissen, das 95% der menschlichen DNA sogenannte Junk-DNA ist, DNA, die heutzutage keine Funktion mehr erfüllt, die aber früher einmal stammesgeschichtlich wichtig war, da das gesamte Leben vor 3,8 Milliarden entstanden ist und wir aus dieser grauen Vorzeit noch immer Gene besitzen, die wir schon lange nicht mehr benötigen, die aber noch immer vorhanden ist. Ob die Neandertaler-Gene auch Junk DNA ist, lässt sich nicht genau sagen. Was man bisher weiß: Die Neandertaler Gene hat möglicherweise Einfluss auf die Beweglichkeit der Spermien beim Geschlechtsakt, vielleicht beeinflusst sie die Wundheilung, möglicherweise die Struktur der Haut, vielleicht auch kognitive Funktionen, sie enthält DNA Sequenzen, die ein Auftreten psychischer Störungen begünstigen, vielleicht gibt es auch geringfügige Auswirkungen auf die Kopfform. Ansonsten hat die Gene auf den Körperbau offensichtlich keinerlei Einfluss, da keine Abweichungen vom modernen Menschen gefunden wurden. Im Internet gibt es darüber eine Reihe Abhandlungen. Die sollte sich jeder selber zusammensuchen.)
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dieter
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Lieber Karlheinz,
vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen und Erläuterungen. :) Ich kann jedes Deiner Worte nur unterschreiben. Ich weiß, dass schon früher nicht nur bei den Nazis der Begriff Rasse diskreditiert wurde. Wende mich nur dagegen, dass dieser Begriff, trotzdem er im Art.3 Abs.3 ausdrücklich genannt wurde für obsolet angesehen wird. Natürlich ist jedes Wesen was Menschenantlitz tärgt gleich viel wert. Da ich ab 16:00 jeden Tag die Zoosendungen sehe, konnte ich feststellen, dass sich die Menschenaffenarten egal ob Schimpanse, Bonobo, Orang Utan oder Gorilla sehr menschlich verhalten. :wink: :mrgreen: Wobei mich die Orang Utans durch ihre Ruhe und Ausdauer, die sie an den Tag gelegt haben, sehr beeindruckt haben. Sie gehen an Probleme ran und geben nicht auf, bis sie die gelöst haben, sie haben ganze Festerscheiben aus ihren Verschraubungen gelöst. :wink: :mrgreen:
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