Islamistische Terroranschläge in Frankreich - Ausnahmezustand

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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Agrippa
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In der Sache sind wir uns eigentlich alle einig.
Tatsächlichen Kriegsflüchtlingen muss Schutz gewährt werden. Und zwar ohne Einschränkung und unbegrenzt.
Terroristen dagegen, die dieses ausnutzen um nach Europa einzudringen oder zurück zu kehren, müssen daran gehindert werden, ihre Mordaufträge durchzuführen.

Es wäre meiner Meinung nach sehr hilfreich, wenn das Planungs- und Rückzugsgebiet, das „Kalifat“ vernichtet werden würde. Darauf sollten sich NATO und Russland einigen. Russland vertreibt den IS aus Syrien und die USA reinigen den Irak von den Terroristen. Dabei können syrische und irakische Armee unterstützend mitwirken. Für die Sicherung der syrisch-türkischen Grenze wären die übrigen NATO-Staaten verantwortlich.

Allerdings wird es an Obama scheitern, weil er erneut betont hat, keine Bodentruppen einzusetzen. Der NATO-Bündnisfall wird ausgeschlossen, da Frankreich angeblich nicht von einem anderen Staat angegriffen wurde, sondern lediglich von einer Terror-Organisation.
Aber wurden am 11. September 2001 nicht auch die USA "lediglich von einer Terror-Organisation", der Al-Kaida, angegriffen, die ihr Rückzugsgebiet in Afghanistan hatte ? Warum gab es damals den NATO-Bündnisfall? Warum steht er Frankreich jetzt nicht zu? Weil es nicht genügend Opfer gab? Muss es erst noch mehr Tote geben, bevor man reagiert?
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Barbarossa
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Agrippa hat geschrieben:Allerdings wird es an Obama scheitern, weil er erneut betont hat, keine Bodentruppen einzusetzen. Der NATO-Bündnisfall wird ausgeschlossen, da Frankreich angeblich nicht von einem anderen Staat angegriffen wurde, sondern lediglich von einer Terror-Organisation.
Aber wurden am 11. September 2001 nicht auch die USA "lediglich von einer Terror-Organisation", der Al-Kaida, angegriffen, die ihr Rückzugsgebiet in Afghanistan hatte ? Warum gab es damals den NATO-Bündnisfall? Warum steht er Frankreich jetzt nicht zu? Weil es nicht genügend Opfer gab? Muss es erst noch mehr Tote geben, bevor man reagiert?
Tja - in Frankreich selbst wird eindeutig erklärt, man befinde sich im Krieg. Und im Grunde genommen ist es auch so, denn auch ein asymmetrischer Krieg ist ein Krieg.
Agrippa hat geschrieben:In der Sache sind wir uns eigentlich alle einig.
Tatsächlichen Kriegsflüchtlingen muss Schutz gewährt werden. Und zwar ohne Einschränkung und unbegrenzt.
Terroristen dagegen, die dieses ausnutzen um nach Europa einzudringen oder zurück zu kehren, müssen daran gehindert werden, ihre Mordaufträge durchzuführen.
In einer Diskussionssendung wurde gestern jedoch erklärt, dass die Balkanroute gar nicht die Haupteinreiseroute ist. Warum sollten die Terroristen auch einen so beschwerlichen Weg auf sich nehmen?
Sie kommen nach deren Erkenntnissen auf anderen Wegen.
Agrippa hat geschrieben:Es wäre meiner Meinung nach sehr hilfreich, wenn das Planungs- und Rückzugsgebiet, das „Kalifat“ vernichtet werden würde. Darauf sollten sich NATO und Russland einigen. Russland vertreibt den IS aus Syrien und die USA reinigen den Irak von den Terroristen. Dabei können syrische und irakische Armee unterstützend mitwirken. Für die Sicherung der syrisch-türkischen Grenze wären die übrigen NATO-Staaten verantwortlich.
Der IS muss weg, ja. Aber die Attentäter kamen aus Europa - nach neuen Erkenntnissen ist Brüssel so eine Brutstätte für Terroristen.
Und ich füge hinzu: Wahrscheinlich bedarf es gar keiner Steuerung von außen mehr.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Agrippa
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Was zur Zeit von unseren Politikern geäußert wird ist bekannt:

1.) Wir dürfen nicht alle Muslime pauschal unter Generalverdacht stellen.
2.) Die Terroristen wollen unsere Gesellschaft spalten.
3.) Die bisherigen Gesetze reichen aus, wie brauchen keine neuen.

Eigentlich hätte es keiner neuen Statements unserer Politiker bedurft. Man hätte auch die letzten aus dem Januar, nach dem „Charlie-Hebdo-Anschlag“, vom Band abspielen können.

Zurück zu den drei Kernaussagen:

Zu 1.)
Richtig, nicht jeder Moslem ist ein Terrorist. Die wenigstens sind es. Dennoch muss man erkennen, dass der weltweite Terrorismus ausschließlich von Islamisten, die sich auf den Ur-Islam berufen, ausgeht.

Zu 2.)
Den Terroristen ist unsere westliche Lebensweise sowieso ein Dorn im Auge. Sie ist der Ausdruck des Bösen, weil sie nachweislich dem Ur-Islam, also dem Salafismus, widerspricht.
Die Botschaft der Anschläge von Paris ist jedoch anders zu formulieren:

„Wenn Ihr uns in unsrem Kalifat die Unsicherheit gebt, jederzeit von einer Rakete getötet zu werden, so geben wir Euch die stetige Unsicherheit, im eigenen Land jederzeit erschossen zu werden. Denn wir haben bei Euch jede Menge Kämpfer positioniert.“

Zu 3.)
Die Gesetzte unseres Rechtsstaates, wie aller europäischen Länder, reichen offensichtlich nicht aus, um die Menschen vor dem Terrorismus zu schützen. Nach den „Charlie-Hebdo-Anschlägen“ war man der Meinung, es hätte sich um einen „Betriebsunfall“ gehandelt, um einen Einzelfall. Nun aber zeigt sich, dass unsere Sicherheitsvorkehrungen vollkommen unzureichend sind. Paris kann jederzeit und überall in Europa wieder geschehen.

Wenn Vizekanzler Gabriel also sagt, dass „Paris gar nichts ändert“, so ist das für die Opfer und Hinterbliebenen aus Paris der reine Zynismus.

Man sollte bedenken:
Wir alle können morgen das Opfer eines Terroranschlages werden.
Anschließend würden Leute wie Gabriel sagen: „ Es ändert nichts.“
Ruaidhri
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Der NATO-Bündnisfall wird ausgeschlossen, da Frankreich angeblich nicht von einem anderen Staat angegriffen wurde, sondern lediglich von einer Terror-Organisation.
Aber wurden am 11. September 2001 nicht auch die USA "lediglich von einer Terror-Organisation", der Al-Kaida, angegriffen, die ihr Rückzugsgebiet in Afghanistan hatte ? Warum gab es damals den NATO-Bündnisfall? Warum steht er Frankreich jetzt nicht zu? Weil es nicht genügend Opfer gab? Muss es erst noch mehr Tote geben, bevor man reagiert?
Einigkeit in den Fragen hier und zwischen Deutschen und Franzosen in direktem Gespräch von Bürger zu Bürger.
Steht er Frankreich nicht zu, der Bündnisfall, oder wird er bewusst nicht zugestanden? ??
Die Parellelen zu 9/11 sind doch nicht von der Hand zu weisen. ???
Zumal es in deutschen Medien ja schon von Sachkundigen die Begründungen gab, warum es möglich wäre, und das dass Frankreich durchaus juristisch haltbaren Grund hat, sich auf den § 5 des Nordatlantik-Pakts zu berufen.
Charlie Hébdo hatte eine andere Dimension als das, was am 13. November in Paris geschah, das denke ich, ist klar.
Man sieht sich im Krieg- man fühlt sich im Krieg- und man ist es wohl auch. (Lyon und Umgebung waren heute Ziel von Zugriffen.)Frankreich erstes Ziel der Aggressoren, weitere werden folgen.
Deutschland ganz oben auf der Liste, vermutlich aber alle Staaten, die sich aktiv am Kampf gegen den Terror in Syrien und/ oder im Irak beteiligen.
Welche Interessen stehen dem Ausrufen des Bündnisfalles seitens der République Française entgegen?

Was könnten Hollande, Putin und Obama planen, die sich treffen werden?
Es wäre meiner Meinung nach sehr hilfreich, wenn das Planungs- und Rückzugsgebiet, das „Kalifat“ vernichtet werden würde. Darauf sollten sich NATO und Russland einigen.
Nato und Russland oder andere gemeinsame Konstellation, nicht unter Nato- Flagge? ??
( Optionen für die Zeit danach werden dabei nicht ausgeklammert werden können.)
Frankreich will den UNO-Sicherheitsrat involvieren- cui bono?
Ob es sinnvoll wäre, den Weg eines gemeinsamen Nato Angriffs- nicht " nur" aus der Luft zu führen?
Was ganz sicher ohne Putin nicht geht und gerade dessen, bzw. Russlands Beteiligung wäre ein emminent wichtiges Signal.
Welche Konsequenzen könnte das für Deutschland und alle Nato-Partner in Europa zeitigen?
Terror- oder nennen wir es Krieg im eigenen Land? Ob man den IS völlig vernichten kann?
Sind alle, die- und dazu gehöre ich auch, die militärisches effizientes Eingreifen als einen Teil der Lösung des Problems ansehen, ängstliche Hysteriker, denen nichts anderes einfällt? Umgekehrt habe ich jedenfalls noch keine nachvollziehbaren Alternativen vernommen, wie Syrien ( und der Irak) von diesem Terror erlöst werden kann.
Was in den einzelnen Ländern und an den Außengrenzen zu geschehen hat, steht auf einem anderen Blatt. Auch da denke ich, sind wir uns ziemlich einig.
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Agrippa
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Agrippa hat geschrieben:In der Sache sind wir uns eigentlich alle einig.
Tatsächlichen Kriegsflüchtlingen muss Schutz gewährt werden. Und zwar ohne Einschränkung und unbegrenzt.
Terroristen dagegen, die dieses ausnutzen um nach Europa einzudringen oder zurück zu kehren, müssen daran gehindert werden, ihre Mordaufträge durchzuführen.
Barbarossa hat geschrieben: In einer Diskussionssendung wurde gestern jedoch erklärt, dass die Balkanroute gar nicht die Haupteinreiseroute ist. Warum sollten die Terroristen auch einen so beschwerlichen Weg auf sich nehmen?
Sie kommen nach deren Erkenntnissen auf anderen Wegen.

Für "Syrienkrieg-Heimkehrer" des IS, womöglich mit französischem Pass, ist es einfach, in die Türkei zu kommen. Wenn sie von dort ein Flugzeug nach Frankreich nehmen, ist allerdings das Risiko groß, dass sie am Flughafen erkannt werden und in die Observation des Geheimdienstes geraten. Die sicherste, obwohl physisch beschwerlichste Route, ist jene über Griechenland und den Balkan nach Deutschland. Hier bei uns wurde niemand gegen seinen Willen registriert und kann sich frei bewegen. Über 300 000 Zuwanderer sind zur Zeit in Deutschland, über deren Identität niemand etwas weiß. Wenn darunter nur 0,1 % Terroristen sind, befinden sich immerhin 300 gewaltbereite und kampferprobte Islamisten zur Zeit in Deutschland, über die niemand etwas weiß. Das macht mir Sorgen.
Agrippa hat geschrieben:Es wäre meiner Meinung nach sehr hilfreich, wenn das Planungs- und Rückzugsgebiet, das „Kalifat“ vernichtet werden würde. Darauf sollten sich NATO und Russland einigen. Russland vertreibt den IS aus Syrien und die USA reinigen den Irak von den Terroristen. Dabei können syrische und irakische Armee unterstützend mitwirken. Für die Sicherung der syrisch-türkischen Grenze wären die übrigen NATO-Staaten verantwortlich.
Barbarossa hat geschrieben: IS muss weg, ja. Aber die Attentäter kamen aus Europa - nach neuen Erkenntnissen ist Brüssel so eine Brutstätte für Terroristen.
Und sie haben ihr Rückzugs- und Planungsgebiet im Kalifat.
Ruaidhri
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Agrippa hat geschrieben:1.) Wir dürfen nicht alle Muslime pauschal unter Generalverdacht stellen.
Muss durchaus gesagt werden, darf nicht nur als Begründung für Zögerlichkeit gelten.
2.) Die Terroristen wollen unsere Gesellschaft spalten.
Wollen sie- und haben partiell Erfolg.
3.) Die bisherigen Gesetze reichen aus, wie brauchen keine neuen.
Sie reichen nichtmal dann aus, wenn sie konsequent angewendet würden, fehlt(e?) doch der Wille, sich wirklich zu kümmern. Gegen die, die den Staat zerstören wollen- zugunsten aller, die in ihm und mit ihm leben wllen.
In Frankreich sind die Möglichkeiten schon ohne Notstand viel weiter gespannt als hier- und was jetzt seitens der Plizei und der Sicherheitskräfte passiert, sehen die Franzosen nicht als Gefahr für ihre Freiheit, sondern als Versuch, genau die zu bewahren.
Vermutlich muss man erstmal im eigenen Land solch eine üble Situation durchleben, um wirklich zu begreifen.
Nicht, dass ich das nun wünsche, ganz sicher nicht.
Es muss doch möglich sein, ganz sachlich darüber zu reden, dass es der scharfen Kontrollen bedarf, wer zu uns kommt. Und der Konsequenzen, wenn es Unklarheiten gibt.
Ohne dass die einen alle für verdächtig halten, ohne dass die anderen die Möglichkeiten der Infiltration mehr oder weniger kleinreden und sich vor Maßnahmen scheuen.
Angefangen aber auch bei den Salafisten, Religions- und Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, ja. Dem "besorgten Bürger" will man das Maul verbieten, den vielen Salafisten, die gegen unseren Staat agieren, aber doch bitte nicht?
@ Barbarossa und Agrippa;
In gewisser Weise ist das durchaus ein Zwei-Fronten-Krieg. In Syrien die eine, in Europa die andere Front.
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Spartaner
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Agrippa hat geschrieben:In der Sache sind wir uns eigentlich alle einig.
Tatsächlichen Kriegsflüchtlingen muss Schutz gewährt werden. Und zwar ohne Einschränkung und unbegrenzt.
Terroristen dagegen, die dieses ausnutzen um nach Europa einzudringen oder zurück zu kehren, müssen daran gehindert werden, ihre Mordaufträge durchzuführen.
Und genau das ist bisher nicht erfolgt. Viele Flüchtlinge kommen nach Deutschland ohne sich registrieren zu lassen und versuchen sich aus irgendwelchen Gründen einer Registration zu entziehen . Zudem finden an den Grenzen keine Kontrollen statt, weder an den Grenzen zur Türkei auf den griechischen Inseln noch an den Grenzen zu Österreich, Deutschland und Frankreich. Die Flüchtlinge wurden bisher nur durchgewinkt. In Lyon wurde erst kürzlich ein Granatwerfer bei einer Wohnungsdurchsuchung gefunden. Da fragt man sich, wie kann das sein, das soetwas nach Europa geschmuggelt werden kann? An Flughäfen müssen wir uns bisweilen schikanöse Durchsuchungen gefallen lassen, wenn wir aus einen anderen Land einreisen. Selbst die Unterwäsche wird da durchwühlt und auch vor Zahnpasttuben macht der akribische Michel kein halt. Nur an den Außengrenzen zu Deutschland nimmt man es nicht so genau. Das alles ist einfach nciht zu verstehen. Selbst die Flüchtlinge die nach Deutschland kommen, halten es für möglich das Kriegsgerät und Dschihadisten nach Deutschland kommen und haben Verständnis für strengere Kontrollen . Quelle ARD 16.11. 2015 Tgesthemen videostream: http://www.daserste.de/live/index.html
Nur die Deutsche Politik sieht dafür keine Veranlassung. :?:
Agrippa hat geschrieben: Es wäre meiner Meinung nach sehr hilfreich, wenn das Planungs- und Rückzugsgebiet, das „Kalifat“ vernichtet werden würde. Darauf sollten sich NATO und Russland einigen. Russland vertreibt den IS aus Syrien und die USA reinigen den Irak von den Terroristen. Dabei können syrische und irakische Armee unterstützend mitwirken. Für die Sicherung der syrisch-türkischen Grenze wären die übrigen NATO-Staaten verantwortlich.
Das was mich freudig stimmt ist, dass man endlich aufhört Putin für Hitler zu halten. :D
Agrippa hat geschrieben:
Allerdings wird es an Obama scheitern, weil er erneut betont hat, keine Bodentruppen einzusetzen. Der NATO-Bündnisfall wird ausgeschlossen, da Frankreich angeblich nicht von einem anderen Staat angegriffen wurde, sondern lediglich von einer Terror-Organisation.
Aber wurden am 11. September 2001 nicht auch die USA "lediglich von einer Terror-Organisation", der Al-Kaida, angegriffen, die ihr Rückzugsgebiet in Afghanistan hatte ? Warum gab es damals den NATO-Bündnisfall? Warum steht er Frankreich jetzt nicht zu? Weil es nicht genügend Opfer gab? Muss es erst noch mehr Tote geben, bevor man reagiert?
Ohne Bodentruppen wird man den IS nicht besiegen können. Leider unterliegt man noch der Illussion,dass wenn man keine Bodentruppen schickt, wird es billiger als wenn man nur bombardiert und es den lokalen Kräften vor Ort überlässt den IS zu besiegen. Die NATO zieht da auf den gleichen Strang mit der USA. Zudem kann der unfähige NAT= -Generalsekretär Stolltenberg nicht über seinen Schatten springen. Ich halte die Personalie Stoltenberg als Generalsekretär als größte Fehlbesetzung bei der NATO. :!:
Paul
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Spartaner hat geschrieben:Ohne Bodentruppen wird man den IS nicht besiegen können. Leider unterliegt man noch der Illussion,dass wenn man keine Bodentruppen schickt, wird es billiger als wenn man nur bombardiert und es den lokalen Kräften vor Ort überlässt den IS zu besiegen. Die NATO zieht da auf den gleichen Strang mit der USA. Zudem kann der unfähige NAT= -Generalsekretär Stolltenberg nicht über seinen Schatten springen. Ich halte die Personalie Stoltenberg als Generalsekretär als größte Fehlbesetzung bei der NATO. :!:
Der IS war viel besser bewaffnet als die Kurden. Die YPG hat sich mit Beutewaffen des IS, Eigenproduktion und aus Spenden bewaffnet. Die irakische Armee wurde gut ausgerüstet, aber wenig schlagkräftig und hat dem IS viele ihrer Waffen überlassen. So hätte der IS nicht durch die regionalen Kräfte besiegt werden können.
Die Waffenlieferungen an die Peschmerga hat hier eine Änderung bewirkt. Auch die Waffenlieferungen der USA und Peschmerga an die YPG bewirkt Wunder. Das Kriegsglück hat sich seit Kobane gedreht und der IS verliert immer mehr und schneller Gebiete.
Das größte Hindernis zur Niederlage des IS ist die Türkei. Präsident Obama hat ausdrücklich betont, das die Türkei ihre Grenze für den IS schließen müßte. Erdogan saß daneben und hat regungslos vor sich hingestarrt.
Präsident Putin hat kritisiert, das der IS auch aus G 20 Staaten finanziert wird.

Wichtig wäre, das die Autonomie die kurdischen Gebiete an der türkischen Grenze befreien dürfte, ohne von der Türkei angegriffen zu werden.

Obana hat sich ausdrücklich gegen türkische Militäroperationen in Rojava und eine gegen Rojava gerichtete Schutzzone ausgesprochen. Er weis Rojava ist ein zuverlässiger wichtiger Bündnispartner gegen den IS.

https://www.facebook.com/94215406581861 ... =3&theater

Er riskirt den Luftwaffenstützpunkt in der Türkei. Er weis aber, das er nach Rojava ausweichen kann, also noch näher zur Front.
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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Frankreichs Präsident François Hollande will im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) den UN-Sicherheitsrat anrufen. Wörtlich sagte Hollande: „Was wir brauchen, ist eine gemeinsame Bewegung all jener, die gegen den Terrorismus kämpfen“. „Syrien ist zur größten Terrorismusfabrik der Welt geworden.“
Landesweit gab es in Frankreich Razzien, wo bei 168 Durchsuchungen 23 Personen festgenommen und 104 unter Hausarrest gestellt worden sind.
Frankreich will im Kampf gegen den Terrorismus bei der EU Unterstützung anfordern. Die EU-Verträge sehen eine solche Möglichkeit vor. Diese kann bis zu einer militärischen Unterstützung reichen.
In Brüssel-Molenbeek suchte die belgische Polizei am Montag bei einer groß angelegten Razzia weiterhin nach dem 26-jährigen Abdeslam Salah, dem Bruder eines Selbstmordattentäters von Paris, der zur Fahndung ausgeschrieben ist.

Zum Abschluss eines G-20-Gipfels in der Türkei sprach sich u. a. auch Putin für eine große internationale Koalition gegen den Terrorismus in Syrien aus.

Unterdessen hat der IS Frankreich und seinen Verbündeten in einem neuen Video mit weiteren Terrorangriffen gedroht, wenn sie sich an den Luftangriffen gegen den IS in Syrien beteiligten.

Artikel lesen:
http://www.tagesspiegel.de/politik/nach ... 97960.html
http://www.n-tv.de/politik/Frankreich-f ... 69201.html
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Ruaidhri
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Wie man vorgehen will, steht sicherlich noch nicht fest, und man würde es sicherlich auch der Öffentlichkeit nicht detailliert mitteilen.
Wie hörte ich gestern? "Auch Assad gehört zur Verhandlungsmasse!"
Wissend um die Hintergründe, zweifle ich dennoch daran, dass ein deutscher Journalist so formulieren sollte.
Über die Stimmung in Frankreich jenseits der medialen Wiedergabe wüsste ich einiges zu schreiben, von der emotionalen Seite, aber auch inzwischen wieder der mehr analysierenden. Die Angst geht mit, fährt mit, insbesondere in den Ballungszentren.
Man versucht, auch in den regionalen Medien, ein wenig ins normale Leben zurückzukehren, wohl auch richtig so. Ausblenden lässt sich der Freitag nicht.
Ein bisschen spötteln können meine Freunde auch schon wieder. Galgenhumor mag man es nennen, doch wenn heute Abend la Marseillaise vor der englischen Hymne gespielt und gesungen wird, ( in Anwesenheit von Cameron und des Duke of Cambridge),
so ist das das endgültige Ende des Hundertjährigen Krieges und nicht aus einer Allianz gegen Deutschland entsprungen.
Man unterschätze die Symbolik nicht! (Die man, in privaten Gesprächen, durchaus auch hinter der Tatsache sieht, dass Franzosen und Deutsche im Stade de France getroffen werden sollten.
Die Gedanken, die Fragen, sind den unsrigen ähnlich, was nun? Und wie?
Was man nicht hinterfragt, ist die Notwendigkeit des Notstands, den die meisten als Notwendigkeit zur Verteidigung des Landes betrachten. Die Linke sorgt sich zwar, ob das nicht ausufern könne, doch es ist ja nicht falsch, auch das im Auge zu behalten. Gehört zu einem Rechtsstaat dazu.
Bei aller Inbrust und Einigkeit, mit der gestern die Marseillaise gesungen wurde: Dahinter stehen durchaus Risse, da Regionalwahlen anstehen, nicht verwunderlich, dass die Parteien sich jenseits der grundsätzlichen Einigkeit positionieren.
Eine Dimension, an die man erstmal nicht denkt, die aber durchaus im Wahlkampf ( rückblickend) eine Rolle spielt:
Nach dem Abbau von Stellen bei der Polizei und anderen Sicherheitsorganen soll nun wieder eingestellt und aufgerüstet werden.
Das wird unentlich viel Geld kosten- für Frankreichs Haushalt und die EU-Verpflichtungen nicht zu stemmen.
Brüssel versteht.
http://www.lefigaro.fr/conjoncture/2015 ... ements.php
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Spartaner hat geschrieben: In Lyon wurde erst kürzlich ein Granatwerfer bei einer Wohnungsdurchsuchung gefunden. Da fragt man sich, wie kann das sein, das soetwas nach Europa geschmuggelt werden kann?
Darüber sagen die französischen Quellen gar absolut nichts, dass Waffenlager und der Granatwerfer in der Wohnung eines frisch angekommen refugié sichergestellt wurden, der einen Raketenwerfer im Rucksack übers Mittelmeer gebracht hat.
Bekanntermaßen gibt es naturalisierte Franzosen, die im Terrornetzwerk kämpfen.
Da muss auch nicht via Flüchtlingstrail geschmuggelt werden, das geht auf anderen illegalen Wegen einfacher.
http://www.leprogres.fr/rhone/2015/11/1 ... -residence
"Cet homme, soupçonné de trafic d’armes et de stupéfiants, a été interpellé lundi après-midi, quelques heures après la découverte d’un «arsenal de guerre», dont un lance-roquettes, à son domicile et celui de ses parents à Feyzin, dans la banlieue lyonnaise.
Il est suspecté par les autorités «de soutenir la mouvance islamiste radicale», illustrant «des connexions entre le milieu du banditisme et celui du terrorisme»."
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Orianne
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Dieser Granatwerfer könnte noch aus dem WWII stammen, es gibt noch viele Leute um Lyon herum, die Waffen aus jener Zeit besitzen. Lyon liegt auch strategisch gut, in der Nähe von Grenoble und Genf, in Winterthur nahe Zürich soll die IS eine Zelle haben.

http://www.landbote.ch/winterthur/stand ... y/21614969

Was mir aber auch zu denken gibt, was in Frankreich wegen der Anschläge fast untergegangen ist, ist dieses Verbrechen:

Nach dem Tod eines Zwölfjährigen durch Schüsse in einem Schulbus im Elsass sind bei dem Vater des mutmasslichen Schützen fast 150 Waffen gefunden worden. Es sind keine Kriegswaffen sondern Waffen für die Jagd oder den Schiessport.

http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2015/ ... ouvees.php
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Ohne Bodentruppen wird man den IS nicht besiegen können.
Wir haben im Irak und in Afghanistan gesehen, dass das nicht funktioniert.

Sobald die Truppen des Westens abgezogen sind, kommen Dschihadisten und Islamisten zurück und übernehmen erneut die Macht. Entweder die betroffene Bevölkerung befreit sich selbst von dieser Geißel oder sie wartet ab, bis im Verlauf der Jahre der islamistische Impuls in eine gemäßigtere Haltung übergeht.

Was den IS bestrifft, so kommt hinzu, dass großé Teile der sunnitischen Bevölkerung des Iraks ihn entweder unterstützen oder tolerieren, da sie sich von der neuen schiitischen Mehrheit im irakischen Staat unterdrückt und entmündigt fühlt. In Vorderasien tobt gegenwärtig ein Religionskrieg, vergleichbar mit dem dem 30jährigen Krieg in Europa. Die sunnitische Vormacht ist Saudi-Arabien, das den sunnitischen IS gewähren lässt, da er ein Verbündeter gegen die schiitische Vormacht Iran ist. Die syrischen Alawiten gelten als eine Sonderform der Schiiten und sind Verbündete des Iran. Die drohende schiitische Achse Iran-Irak-Syrien will Saudi-Arabien mit aller Macht verhindern und daher wird eine Bekämpfung des IS niemals von dort ausgehen - trotz anders lautender Lippenbekenntnisse.

Fazit: Bodenoffensiven werden nichts erreichen. Der Krieg muss von selbst ausbrennen und wird erlöschen, sobald sich Erschöpfung einstellt und wieder ein Gleichgewicht herrscht, dass die USA zerstört haben - woraus man ihnen keinen Vorwurf machen kann. Alle im Westen haben gedacht, mit dem Einmarsch im Irak und der Installierung einer demokratischen Regierung würde Frieden einkehren. Da haben wir uns alle getäuscht und die Rechnung ohne Sunniten, Schiiten, Kurden und die latenten Spannungen zwischen ihnen gemacht.
Paul
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Orianne hat geschrieben:Nach dem Tod eines Zwölfjährigen durch Schüsse in einem Schulbus im Elsass sind bei dem Vater des mutmasslichen Schützen fast 150 Waffen gefunden worden. Es sind keine Kriegswaffen sondern Waffen für die Jagd oder den Schiessport.

http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2015/ ... ouvees.php
Zum Glück haben die meisten Waffennarren keine politischen Ziele, die sie gewaltsam durchsetzen wollen. Gefährlich bleiben diese Waffen in Privathaushalten, wie das Beispiel und viele private Morde zeigen. So sind ja auch die Messer bei vielen Personen gefährlich, da sie im Streit eingesetzt und dafür auch mitgeführt werden.
Ich bin schon für Waffendurchsuchungen z.B. in der Schule und für drastische Strafen beim Mitführen von Waffen.
viele Grüße

Paul

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Paul
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Dietrich hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben: Ohne Bodentruppen wird man den IS nicht besiegen können.
Wir haben im Irak und in Afghanistan gesehen, dass das nicht funktioniert.

Sobald die Truppen des Westens abgezogen sind, kommen Dschihadisten und Islamisten zurück und übernehmen erneut die Macht. Entweder die betroffene Bevölkerung befreit sich selbst von dieser Geißel oder sie wartet ab, bis im Verlauf der Jahre der islamistische Impuls in eine gemäßigtere Haltung übergeht.

Was den IS bestrifft, so kommt hinzu, dass großé Teile der sunnitischen Bevölkerung des Iraks ihn entweder unterstützen oder tolerieren, da sie sich von der neuen schiitischen Mehrheit im irakischen Staat unterdrückt und entmündigt fühlt. In Vorderasien tobt gegenwärtig ein Religionskrieg, vergleichbar mit dem dem 30jährigen Krieg in Europa. Die sunnitische Vormacht ist Saudi-Arabien, das den sunnitischen IS gewähren lässt, da er ein Verbündeter gegen die schiitische Vormacht Iran ist. Die syrischen Alawiten gelten als eine Sonderform der Schiiten und sind Verbündete des Iran. Die drohende schiitische Achse Iran-Irak-Syrien will Saudi-Arabien mit aller Macht verhindern und daher wird eine Bekämpfung des IS niemals von dort ausgehen - trotz anders lautender Lippenbekenntnisse.

Fazit: Bodenoffensiven werden nichts erreichen. Der Krieg muss von selbst ausbrennen und wird erlöschen, sobald sich Erschöpfung einstellt und wieder ein Gleichgewicht herrscht, dass die USA zerstört haben - woraus man ihnen keinen Vorwurf machen kann. Alle im Westen haben gedacht, mit dem Einmarsch im Irak und der Installierung einer demokratischen Regierung würde Frieden einkehren. Da haben wir uns alle getäuscht und die Rechnung ohne Sunniten, Schiiten, Kurden und die latenten Spannungen zwischen ihnen gemacht.
In Afghanistan wurden die Taliban von den einheimischen Bodentruppen besiegt. Erst danach haben die Alliierten Bodentruppen stadioniert, wodurch die Taliban wieder stärker wurden und die Verteidigungsstrukturen der Nordallianz zerstört wurden.
viele Grüße

Paul

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