Bilder und Blut

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Dietrich
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Harald hat geschrieben:Satire darf (fast) alles. Wem das nicht paßt, der muß dahin zurückgehen, wo er herkommt. Das mußte ich auch meiner muslemischen Gattin erklären, die meinte, die Mörder verteidigen zu müssen.
Alle Achtung, Harald - ich hoffe, das Geschirr ist heil geblieben! :mrgreen:
Harald hat geschrieben:Besonders gefiel mir gestern eine Karrikatur von Greser und Lenzin der FAZ mit einer nackten Ehefraz im Bett, dem bekleideten Ehemann vor dem geöffneten Schrank und dem nackten Liebhaber darinnen, der sagte:
"Je suis Charlie". Reaktion des Ehemannes: "Na, dann will ich mal nicht so sein".
:lol: :lol: :lol:
Harald
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Na ja, Bilder und damit auch Karrikaturen von Mohammed sind im Islam verboten, aber bedeutet das, daß man morden muß?

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Dietrich
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Harald hat geschrieben:Na ja, Bilder und damit auch Karrikaturen von Mohammed sind im Islam verboten, aber bedeutet das, daß man morden muß?
Bilder von Mohammed mögen im Islam verboten sein.
Das heißt aber nicht, dass sich unsere Zeitungen nach muslimischen Geboten richten müssen.
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Barbarossa
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Orianne hat geschrieben:... Ich diskutierte mit meiner Klasse über dieses Massaker, und ich muss sagen, die moslemischen Kinder fanden die Anschläge in Ordnung, die Christen zum Teil auch, aber die Buddhisten lehnten es ab, Hinduisten habe ich keine.
Ich bin entsetzt, schockiert.
Wie können schon Schulkinder solche Anschläge "in Ordnung" finden? Was geht in deren Elternhaus ab, denn dort wird doch sicher auch darüber gesprochen?
Das geht ja gar nicht.

Also wenn das so ist, dann wundert mich langsam gar nichts mehr. Oh, Mann! In was für einer Welt leben wir?

Also wenn ich an meine Schulzeit (DDR) zurück denke, da hätte sowas kein einziger von uns "in Ordnung" gefunden. Da bin ich mir Hundertprozentig sicher. Soviel dann auch zum Thema - religiöse Menschen haben bessere Werte.
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Orianne
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Bei meinen Kolleginnen und Kollegen sah es nicht viel besser aus, ich denke mir schon lange, dass die Gesellschaft wieder vermehrt verroht, es gab eine Zeit, da wurden keine Köpfe abgeschlagen, man konnte als Frau bzw. junges Mädchen nachts auf die Strasse, dies ist heute vielfach nicht mehr möglich. Wir haben hier in Westeuropa Elemente, die mit ihrer Gesinnung aus dem Mittelalter wieder die Heimreise antreten sollten, nur machen sie es leider nicht, sie müssen ja die Ungläubigen bekämpfen, diese Thesen werden schon ihren kleinen Kindern eingetrichtert. Ich frage mich auch, warum diese "Syrienkämpfer" bei uns nicht eingesperrt werden, bei den Leuten, die im Bürgerkrieg in Spanien oder in der Fremdenlegion dienten, waren die Behörden auch nicht so gnädig. Bei uns ist das eindeutig im Militärstrafgesetzbuch verankert:

Das Militärstrafgesetzbuches (MStG) von 1929, das in Art. 94 ein Verbot ausspricht:


Fremder Militärdienst

1 Der Schweizer, der ohne Erlaubnis des Bundesrates in fremden Militärdienst eintritt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.

2 Der Schweizer, der noch eine andere Staatszugehörigkeit besitzt, im andern Staate niedergelassen ist und dort Militärdienst leistet, bleibt straflos.

3 Wer einen Schweizer für fremden Militärdienst anwirbt oder der Anwerbung Vorschub leistet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe nicht unter 30 Tagessätzen bestraft. Mit der Freiheitsstrafe ist Geldstrafe zu verbinden.

4 In Kriegszeiten kann auf Freiheitsstrafe erkannt werden.

Quelle: Schweizerische Eidgenossenschaft:

http://www.admin.ch/opc/de/classified-c ... index.html
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Triton
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Spätestens nach "Das Leben des Brian" können auch aufrechte Christen darüber lachen, wenn ihre Religion veräppelt wird. So ein Filmchen ist nämlich viel zu unwichtig, um an der Botschaft Jesu Christi irgendetwas zu ändern oder ihr etwas wegzunehmen.

Extreme Intoleranz ist immer ein Zeichen von großer Unsicherheit und mangelnder Souveränität. Weil Glaube in Wirklichkeit ein innerer Vorgang ist, sollte es echten Muslimen eigentlich völlig Banane sein, was andere von ihrem Propheten halten. Sie wissen es ja besser.
Wenn man sich fremde Feinde sucht, ist das immer ein Indiz, dass man selbst Probleme hat.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Barbarossa
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Orianne hat geschrieben:Bei meinen Kolleginnen und Kollegen sah es nicht viel besser aus, ich denke mir schon lange, dass die Gesellschaft wieder vermehrt verroht, es gab eine Zeit, da wurden keine Köpfe abgeschlagen, man konnte als Frau bzw. junges Mädchen nachts auf die Strasse, dies ist heute vielfach nicht mehr möglich...
Ich bin echt fassungslos.
Bei uns war es ja eher so, dass der Staat zwar Friedenswillen heuchelte, dennoch wurde gerade das Gebot "Du sollst nicht töten" deswegen immer wieder scharf kritisiert, weil ja für die "sozialistische Revolution" Gewaltanwendung als legitim propagiert wurde. Zudem wusste wirklich jeder, was sich an der Mauer abspielte. Auch das fanden die wenigsten von uns richtig. Gerade zwei aus meiner früheren Klasse (von insgesamt 25) gingen an die Grenze und erzählten hinterher auch, dass sie dort Flüchtlinge festgenommen hätten.
Aber Terrorismus, der tatsächlich stattgefunden hat, richtig zu finden, ist noch mal eine andere Qualität.
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Renegat
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Fassungslos sein und schlimm finden, bringt leider keinen Erkenntnisgewinn, bes. bei Aussagen von Kindern, die man nur aus 2. und 3. Hand hat.
Deshalb wüsste ich gern, wie alt sind die Kinder, Orianne? Können die überhaupt schon die Pariser Taten vom Computerspiel unterscheiden? Was antworten sie? Ich nehme doch an, dass Orianne und die anderen Lehrkräfte mit den Kindern reden und nicht nur eine Meinungsumfrage in der Schulklasse durchführen.
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dieter
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Orianne hat geschrieben:@Harald: Diese Karikatur war auch in unserer Zeitung, auch ich fand sie lustig. Ich diskutierte mit meiner Klasse über dieses Massaker, und ich muss sagen, die moslemischen Kinder fanden die Anschläge in Ordnung, die Christen zum Teil auch, aber die Buddhisten lehnten es ab, Hinduisten habe ich keine.
Liebe Orianne,
zwei Fragen. Wie alt sind die Kinder in Deiner Klasse :?: Wieso können christliche Kinder diese Mordanschläge billigen :?: Das Christentum ist die Religion der Nächsten- und der Feindesliebe. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Triton hat geschrieben:Spätestens nach "Das Leben des Brian" können auch aufrechte Christen darüber lachen, wenn ihre Religion veräppelt wird. So ein Filmchen ist nämlich viel zu unwichtig, um an der Botschaft Jesu Christi irgendetwas zu ändern oder ihr etwas wegzunehmen.

Extreme Intoleranz ist immer ein Zeichen von großer Unsicherheit und mangelnder Souveränität. Weil Glaube in Wirklichkeit ein innerer Vorgang ist, sollte es echten Muslimen eigentlich völlig Banane sein, was andere von ihrem Propheten halten. Sie wissen es ja besser.
Wenn man sich fremde Feinde sucht, ist das immer ein Indiz, dass man selbst Probleme hat.
Lieber Joerg,
das sehe ich auch so. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Dietrich
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Orianne hat geschrieben: Ich diskutierte mit meiner Klasse über dieses Massaker, und ich muss sagen, die moslemischen Kinder fanden die Anschläge in Ordnung, die Christen zum Teil auch, aber die Buddhisten lehnten es ab, Hinduisten habe ich keine.
Das verwundert mich überhaupt nicht. Weltweit sind die Muslime über die Mohammed-Karikaturen verärgert, in Karachi kam es deswegen - wieder einmal - zu Ausschreitungen gegenüber dem französischen Konsulat. Das alles zeigt die völlig unterschiedliche religiöse Mentalität von Christen und Muslimen. Bei uns liegen Religionskriege Jahrhunderte zurück, die Aufklärung brach vor 250 Jahren endgültig die Macht der Kirche. Tod auf dem Scheiterhaufen oder Folterungen von Ketzern verschwanden aus dem Arsenal der Kirchen.

Das alles ist in vielen muslimischen Ländern anders. Dort lebt man noch im tiefsten Mittelalter und bringt Menschen wegen religiöser Vergehen nach wie vor durch Steinigung um, foltert sie oder amputiert Gliedmaßen. Die Todesstrafe ist im islamischen Recht für eine Reihe von Delikten zwingend vorgeschrieben. In den meisten Fällen liegt die Art der Hinrichtung dabei im Ermessen des Schariarichters. Zu diesen Delikten gehören:

* Homosexualität bei Männern

* "Kampf gegen Gott und Verderbenstiften auf Erden". Je nach Schwere des Vergehens ist die Hinrichtung nicht obligatorisch, sondern es sind auch Amputationen oder Verbannung möglich.

* Abfall vom Islam.

* Analverkehr ("fleischlicher Verkehr entgegen dem Gesetz der Natur mit einem Mann oder einer Frau"). In Nordnigeria ist dafür die Steinigung bei Verheirateten vorgesehen bzw. 100 Hiebe bei Unverheirateten.

* Inzest. Verkehr mit Personen, mit denen kein Ehevertrag geschlossen werden dürfte, wird wie Inzest bewertet.

* Sodomie. Derjenige, der sexuellen Kontakt mit einem Tier hatte, und auch das Tier werden getötet.

* Bei einigen Delikten, die mit Auspeitschung oder Amputationen geahndet werden, wird die Todesstrafe bei mehrfacher Wiederholung der Tat verhängt. Weibliche Homosexualität wird beispielsweise mit 100 Peitschenhieben bestraft, beim vierten Male wird die Todesstrafe vollstreckt.

Und so muss man leider konstatieren, dass Muslime vieler Staaten in einer mental völlig anderen Welt leben als wir im christlichen Abendland. Über entsprechende Reaktionen der muslimischen Welt auf religionskritische Karikaturen darf man sich nicht wundern. Sie sind nach Grundsätzen der Scharia todeswürdig.

Das heißt jedoch nicht, dass wir uns den Geboten des Islam beugen müssten.
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dieter
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19.9.2012
Vor dem Hintergrund des Anschlags auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi mit vielen Toten und teils blutigen Protesten gegen den islamfeindlich angesehenen Kurzfilm "Innocence of Muslims" druckt "Charlie Hebdo neue Mohammed-Karikaturen. Die Franz. Regierung kritisiert das Blatt für den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Dir Redaktion steht erneut unter Polizeischutz.
2.1.2013
Das Blatt druckt die Biografie Mohammeds als Comic ("La vie die Mahonet"). Die iranische Regierung nennt die Veröffentlichung "Teil einer zionistischen Islamophobie".
7.1.2015
Islamistische Gewalttäter dringen schwer bewaffnet in die Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" ein. sie töten insgesamt zwölf Menschen, mindestens zehn werden zum Teil Schwer verletzt. Herausgeber Charb hatte kurz zuvor eine Karikatur unter der Überschrift "immer noch keine Anschläge in Frankreich" veröffentlicht. Ein darunter abgebildeter Islamist ruft: "Wartet! Wir haben noch Zeit bis Ende Januar, Neujahrsgrüße zu schicken...."
Quelle: Der Spiegel
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