18.9.2014: Referendum über unabhängiges Schottland

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Am 18. September 2014 ist es soweit: Die Schotten stimmen darüber ab, ob sich ihr Land von Großbritannien lösen soll oder nicht. Die Umfragen ergeben ein widersprüchliches Bild. Eine Umfage prophezeit ein knappes "ja" für die Trennung, eine andere ergibt ein "nein". Es wird also spannend.
Artikel lesen : >> Umfrage - Erstmals Mehrheit für unabhängiges Schottland <<
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dieter
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Lieber Barbarossa,
da ich im Urlaub schon in Schottland war und das Land lieben gelernt habe, wünsche ich Schottland alles erdenklich Gute.:D :). Egal, wie sie abstimmen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Triton
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Heißt Großbritannien bei einem Austritt dann Kleinbritannien? :lol:

Ich nehme an, der Euro als Währung ist so attraktiv, dass die Schotten einfach das blöde, alte Pfund loswerden wollen :roll:
Im Ernst: Warum gibt es da Separatisten?
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Lia

Triton hat geschrieben:Im Ernst: Warum gibt es da Separatisten?
Eine Frage, die aus aktueller Sicht berechtigt ist. Hie Globalisierung, dort separatistische Bestrebungen.
Für die Schotten mag da- immer noch- die uralte Geschichte mit hinein spielen, so ganz lieb hatten sich die Angelsachsen, später die Normannen nicht, eigentlich bis 1707 war man eher gegeneinander denn Vereinigtes Königreich.
Trotz Verschmelzung sind die Animositäten immer noch vorhanden.
(Im Fußball spielt man ja auch in unterschiedlichen Nationalmannschaften. :mrgreen: )
( Auch bei Walisern und Iren fallen durchaus nicht immer ganz freundliche Bemerkungen über die Engländer, als sei man noch mitten in den mittelalterlichen Kämpfen, nur haben die Waliser nicht das Potenzial, sich aus dem Verbund zu lösen.
Ist ziemlich widersprüchlich, denn einerseits geht es den Schotten besser als dem Rest des Königreiches, andererseits sind sie auch wieder hoch verschuldet- die Rettung der Bank of Scotland ist der englischen Seite zu verdanken.
Ein Artikel aus der ZEIT erläutert ganz gut die Hintergründe der schottischen und katalanischen Separationsbestrebungen:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... referendum
Die Iren in der Republik lästern genauso wie die Nordiren über die Engländer, die Bretonen sind auch erstmal immer noch! Bretonen und dann Franzosen, Festland-Dänen lästern über die Kopenhagener- und umgekehrt- fällt aber nicht unter Separatismus.
Mal sehen, wann Bayern unabhängig werden möchte... :mrgreen:
Harald
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Ich wünsche Schottland alles Gute als unabhängigem Staat. Die EU kann mit einem Mitglied Schottland nur gewinnen, besonders wenn der Rest von GB austritt. Wenn das Pfund Schottland nicht haben will nehmen die halt den Euro.

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Lia

Harald hat geschrieben:Ich wünsche Schottland alles Gute als unabhängigem Staat. Die EU kann mit einem Mitglied Schottland nur gewinnen, besonders wenn der Rest von GB austritt. Wenn das Pfund Schottland nicht haben will nehmen die halt den Euro.
Emotional kann ich Deinen Wünschen nur zustimmen.
Faktisch aber ist eine Abkehr vom englischen Pfund und der Eintritt in die Euro-Zone mit ziemlichen vielen Fragen, Unwägbarkeiten und Risiken verbunden.
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Triton
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Und eventuelle Währungsschwankungen könnten zu Verwerfungen in einem bisherigen Binnenmarkt führen.
Sollte das Referendum durchgehen, könnte das auch andere Regionen mit Abwanderungsgelüsten motivieren. Im Sinne eines grenzenlosen Europas keine schönen Perspektiven.
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Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:Und eventuelle Währungsschwankungen könnten zu Verwerfungen in einem bisherigen Binnenmarkt führen.
Sollte das Referendum durchgehen, könnte das auch andere Regionen mit Abwanderungsgelüsten motivieren. Im Sinne eines grenzenlosen Europas keine schönen Perspektiven.

Die unzähligen separatistischen Bewegungen (vgl. Thread "Vereinigte Staaten von Europa") zeigen doch nur, wie abgehoben und weltfremd die EU-Nomenklatura mit ihren Ansinnen sind und dass sie gegen die Interessen der Bürger agieren. Das zeigt ja auch eine von mir gebrachte Statistik im erwähnten Thread.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Triton hat geschrieben:Heißt Großbritannien bei einem Austritt dann Kleinbritannien? :lol:
...
Im Ernst: Warum gibt es da Separatisten?
Tja, das "Groß..." können die Briten dann wohl streichen.
:wink:

Die Parteienlandschaft ist im "Vereinigten Königreich" (auch das "Vereinigt" können sie dann streichen) auch jetzt schon sehr gespalten, siehe: http://blog-politik.de/grossbritannien/
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RedScorpion

Es ist ja gerade andersherum als das mancher hier suggeriert:

Gerade die EU macht's ja möglich, dass regionale Bestrebungen eben auch durchaus die Chance auf nationale Unabhängigkeit bieten.

Beide Nationen, ob nu Schottland oder Katalonien, sind pro-europäisch, weit stärker als der Durchschnitt des bisherigen Staates, zu denen sie bisher gehören,

und beide wissen ganz genau, dass sie irgendwie in der EU unterkommen können.

Daher ist die Option jetzt - im Ggsatz zur Vergangenheit - möglich, ohne dass dadurch Armut und Kriege drohen.


Was man allerdings nicht genau weiss, ist, wieviel's nu im Endeffekt kostet.

Barbarossa hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Heißt Großbritannien bei einem Austritt dann Kleinbritannien? :lol:
...
Im Ernst: Warum gibt es da Separatisten?
Tja, das "Groß..." können die Briten dann wohl streichen.
:wink:

Die Parteienlandschaft ist im "Vereinigten Königreich" (auch das "Vereinigt" können sie dann streichen) auch jetzt schon sehr gespalten, siehe: http://blog-politik.de/grossbritannien/
Eher z.T. das "United".
Die Bretagne ist ja weiterhin bei Frankreich.



LG
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:..
Eher z.T. das "United".
Die Bretagne ist ja weiterhin bei Frankreich.
Die Bretagne auf dem Festland - das ist klar, aber ich meinte ja Britannien. Hieß übrigens zur Römerzeit schon so.
:wink:
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Lia

RedScorpion hat geschrieben:Die Bretagne ist ja weiterhin bei Frankreich.
So lange ist nicht her, dass es dort, in der französischen Bretagne, massive Separationsbestrebungen gab.
Sicherlich sind die Grundvoraussetzungen heute anders, aber wer weiß, ob das Beispiel Schottland nicht Schule macht?
Triton hat geschrieben:Sollte das Referendum durchgehen, könnte das auch andere Regionen mit Abwanderungsgelüsten motivieren. Im Sinne eines grenzenlosen Europas keine schönen Perspektiven.
Das sehe ich schon anders und nicht so negativ.
Zwischen neuer Kleinstaaterei und Globalisierung ist halt die EU, als politsch dramatisch sähe ich eine Verselbstständigung nicht, was es in wirtschaftlicher Hinsicht brächte, ist die andere Frage.
Was man allerdings nicht genau weiss, ist, wieviel's nu im Endeffekt kostet.
Macht nix, der deutsche Steuerzahler wird das schon richten. Allerdings, wenn die Bürger des Freistaates Bayern auf ähnliche Gedanken kommen, wird es schwierig. :mrgreen:
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Triton
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Als Schotte, so nehme ich an, passt mir die scheinbare Bevormundung aus London nicht. Und darüber gibts dann noch die scheinbare Bevormundung aus Brüssel. Andererseits bietet, da hat RS schon Recht, die EU auch einen Rahmen, der gerade Kleinstaaterei fördert. Weil schon eine Währung und eine Gesetzeskorsett vorhanden ist.

Gibt es eigentlich in den USA irgendwelche Probleme, dass Staaten gespalten sind? Wegen der einheitliche Sprache und Geschichte wahrscheinlich ein anderer Fall.
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Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:[...]

Gibt es eigentlich in den USA irgendwelche Probleme, dass Staaten gespalten sind? Wegen der einheitliche Sprache und Geschichte wahrscheinlich ein anderer Fall.
Du sagst es.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Renegat
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Triton hat geschrieben:Als Schotte, so nehme ich an, passt mir die scheinbare Bevormundung aus London nicht. Und darüber gibts dann noch die scheinbare Bevormundung aus Brüssel. Andererseits bietet, da hat RS schon Recht, die EU auch einen Rahmen, der gerade Kleinstaaterei fördert. Weil schon eine Währung und eine Gesetzeskorsett vorhanden ist.
Nur durch die EU haben Regionen wie Schottland die Chance, sich von einem bevormundenden, großen Bruder zu lösen, das sehe ich auch so.
Eigentlich ein ordentlicher Kompromiss. Auf der einen Seite können die europäischen Regionen ihren Hang zur Kleinstaaterei ausleben und sie haben trotzdem den friedens- und wirtschaftsfördernden gemeinsamen Rahmen der EU.
Nur muß man den Rahmen dringend bürgernäher gestalten, sonst wird es ein Zentralismusmonster wie Moskau zu SU-Zeiten.
Triton hat geschrieben:Gibt es eigentlich in den USA irgendwelche Probleme, dass Staaten gespalten sind? Wegen der einheitliche Sprache und Geschichte wahrscheinlich ein anderer Fall.
Den inneren Streit bekommen wir wahrscheinlich nicht so mit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen Staaten wie New York, Georgia oder Kalifornien keine Meinungsverschiedenheiten gibt. Die Unterschiede sowohl von Geografie, EW-Zahl und Ressourcen kommen mir noch größer vor als zwischen Schweden und Griechenland.
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