Die postkommunistischen Staaten Identitätsprobleme

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Moderator: Barbarossa

Renegat
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Paul hat geschrieben:Man kann es kaum glauben, aber Korruption und Kriminalität ist eine extreme Wachstumsbremse in vielen Ländern.
In Russland traut sich doch kaum einer zu investieren, wenn er den Ertag an so viele Stellen abgeben muß, an Schutzgelderpresser, an staatliche Stellen die mit Bestechungsgeldern verwöhnt werden wollen.
Letztlich ist es auch in Deutschland ein Problem, welches man nicht unterschätzen darf. Das fängt mit Urlaubsreisen für Ärzte o. Essen für Krankenhauspersonal, finanziert von Arzneimittelfirmen an. Bürgermeister lassen städtische Bedienstete im eignen Garten arbeiten, ein Bundespräsident läßt sich Urlaube und Zinsvergünstigungen finanzieren. Motorradrocker bauen kriminelle Vereinigungen mit sytematischer Schutzgelderpressung auf. Die Zwangsprostitution und Kinderkriminalität z.B. durch Schlepperorganisationen wird nicht wirklich bekämpft.
Korruption ist ein großes Problem, überall und ganz unabhängig vom politischen System.
Dass sie besonders in postkommunistischen Staaten häufig vorkommt, könnte einerseits mit den Fehlern bei der Auflösung der staatlichen Betriebe zusammenhängen und andererseits mit falsch verstandenem Kapitalismus. Letzteres hat in den letzten 20 Jahren überall zugenommen, der führt zu Gewinnmaximierung um jeden Preis, dazu gehört auch das Schmieren auf allen Ebenen. Aneri hatte den übersteigerten Egoismus in den demokratischen, westlichen Systemen schon angesprochen, der zu Recht von vielen Seiten kritisiert wird. Diese extreme Form wird in religionsgeprägten Ländern nicht als nachahmenswertes Beispiel empfunden, trotz der häufigen Verknüpfung des Systems mit Demokratie.
Mit dem schönen Satz aus dem GG von der Verpflichtung des Eigentums, kann heute kaum jemand etwas anfangen.
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Rikardo
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Warum nicht, ich denke dass EU nicht die beste Alternative fuer BG ist. Was gibt EU den Bulgaren. Nichts.
ehemaliger Autor K.

Rikardo hat geschrieben:Warum nicht, ich denke dass EU nicht die beste Alternative fuer BG ist. Was gibt EU den Bulgaren. Nichts.
Das ist nicht richtig! Die EU hat für Bulgarien für den Zeitraum von 2007 – 2013 einen Betrag von 7 Milliarden Euro aus dem Struktur- und Kohäsionsfond zur Verfügung gestellt. Teilweise wurden die Finanzleistungen jetzt ausgesetzt, weil die Verbrecherbande, die sich bei euch Regierung nennt, das ganze Geld unterschlagen hat. Was nützen Hilfen, wenn sich die Politiker bei euch alles aneignen? In kaum einem anderen Land der EU gibt es so viel Korruption und Unterschlagung wie in Bulgarien. Meckert nicht auf die EU, sondern guckt auf eure Regierung, von der ihr belogen und bestohlen werdet.
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Rikardo
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Unsere Regierung luegt uns, das ist so. Aber fuer die grosse Teil der Gesellschaft bringt EU nichts. Sie leben arm , viele Menschen sind arbeitslos und socialschwach.
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Barbarossa
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Rikardo hat geschrieben:Unsere Regierung luegt uns, das ist so. Aber fuer die grosse Teil der Gesellschaft bringt EU nichts. Sie leben arm , viele Menschen sind arbeitslos und socialschwach.
Ja, aber das liegt doch dann nicht an der EU, wenn von den EU-Geldern, die für die Wirtschaftsförderung und für Infrastrukturmaßnahmen gedacht sind, "unten" nichts ankommt. Das Problem ist ja dann hausgemacht.
Die einzige Lösung: Die korrupten Politiker müssen weg.
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Rikardo
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Ich bin einverstanden mit dir fuer die Politiker. Die korrupten Politiker haben keine Arbeit im Parlament. Aber hir in Bulgarien sind alle Politiker korrupten. Das ist schade. Die Bulgaren verstehen die Demokratie nicht. Fuer uns ist sie etwas wie totale Freiheit. Das ist sehr schade. Hir versteeht man die Demokratie nicht wie die normale europaeische Republiken. Naemlich dafuer ist der Komunismus besser fuer die Bulgaren. Wir die Bulgaren brauchen Kontrol sonst machen wir das was wir wollen,aber es ist schade dass es nicht immer gesetztlich ist.
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Rikardo hat geschrieben:Ich bin einverstanden mit dir fuer die Politiker. Die korrupten Politiker haben keine Arbeit im Parlament. Aber hir in Bulgarien sind alle Politiker korrupten. Das ist schade. Die Bulgaren verstehen die Demokratie nicht. Fuer uns ist sie etwas wie totale Freiheit. Das ist sehr schade. Hir versteeht man die Demokratie nicht wie die normale europaeische Republiken. Naemlich dafuer ist der Komunismus besser fuer die Bulgaren. Wir die Bulgaren brauchen Kontrol sonst machen wir das was wir wollen,aber es ist schade dass es nicht immer gesetztlich ist.
Lieber Rikardo,
meinst Du tatsächlich, dass der Kommunismus für Bulgarien besser wäre :?: So toll ist es Euch unter dem Kommunismus auch nicht gegangen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Rikardo
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Alle Regime haben Vorteile und Nachteile. Unter Komunismus war die Arbeitslosigkeit in Bulgarien nicht so verbreitet wie ist jetzt
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dieter
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Rikardo hat geschrieben:Alle Regime haben Vorteile und Nachteile. Unter Komunismus war die Arbeitslosigkeit in Bulgarien nicht so verbreitet wie ist jetzt
Lieber Rikardo,
der Kapitalismus ist auf Effizenz aufgebaut, Arbeitsplätze die nicht gebraucht werden, werden auch nicht erhalten, dass war in Otdeutschland genauso. So langsam solltet Ihr Euch schon an das neue System gewöhnen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Rikardo hat geschrieben:Alle Regime haben Vorteile und Nachteile. Unter Komunismus war die Arbeitslosigkeit in Bulgarien nicht so verbreitet wie ist jetzt
Das scheint auf den ersten Blick so zu sein: "Im Sozialismus gab es keine Arbeitslosigkeit, also war vielleicht doch nicht alles so schlecht."

Tatsächlich ist die Sache aber nicht so einfach. Woran ist der Sozialismus denn hauptsächlich gescheitert?
Antwort: Hauptsächlich am wirtschaftlichen Niedergang.

Da im Ostblock die Betriebe verstaatlicht waren, konnten sie solange laufen, wie der Staat einigermaßen liquide war.
Die Geschichte hat aber bewiesen: Da Staatsbetriebe aber nie wirtschaftlich arbeiten - sie also immer auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind, wird dieses Minus als Staatsschulden angehäuft. Das geht solange gut, wie der Staat zahlungsfähig ist - solange kann er also den Schein wahren und das "Recht auf Arbeit" umsetzen. Diese vermeintliche Sicherheit ist aber eigentlich nur über Staatsschulden erkauft. Wäre bereits vor dem politischen Umbruch der wirtschaftliche Zusammenbruch gekommen, wäre es damit auch vorbei gewesen.

Wenn in einer Privatwirtschaft eine Firma pleite geht, dann ist das zwar bedauerlich, aber es kommen andere Unternehmen, die die entstandene Lücke füllen. Es geht nicht die ganze Wirtschaft und schon gar nicht der Staat Pleite dabei. Aber natürlich ist das Recht auf Arbeit nicht völlig durchsetzbar, weil jedes Privatunternehmen eigenverantwortlich und mindestens kostendeckend arbeiten muß. Das ist der Unterschied.
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