EU erhält den Friedensnobelpreis

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Die Europäische Union erhält den diesjährigen Friedensnobelpreis, das wurde heute vom Nobelpreiskommitee verkündet. Damit gibt sicherlich das Nobelpreiskomitee der Hoffnung Ausdruck, dass die Europäische Einigung weiter voranschreitet. Ein gutes Zeichen für Griecheland, Italien, Spanien, Portugal und Irland in der gegenwärtigen Krise :wink: Van Rompoy und Baroso werden sicherlich gemeinsam den Preis entgegennehmen. Es ist ein Preis für die Zukunft, wie es sicherlich auch der Preis an Obama war. Es wird damit Realpolitik betrieben. Erst der chin. Schriftsteller als Anreiz für China sich demokratisch zu verhalten und nun ein Anreiz an die EU sich zu vertragen. :wink:
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Renegat
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Vorschusslorbeeren können ein guter Anreiz sein.
Mir gefällt die Idee. Europa braucht zur Zeit ein bißchen positive Rückenstärkung.
Man sollte bei allem nationalegoistischem Krisengerede nie vergessen, dass der europäische Einigungsprozeß Vorbildfunktion hat.
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dieter
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Lieber Renegat,
so isses. :wink:
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Peppone
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Renegat hat geschrieben:Vorschusslorbeeren können ein guter Anreiz sein.
Mir gefällt die Idee. Europa braucht zur Zeit ein bißchen positive Rückenstärkung.
Man sollte bei allem nationalegoistischem Krisengerede nie vergessen, dass der europäische Einigungsprozeß Vorbildfunktion hat.
Nunja, die Chinesen und Russen und Amis mögen es durchaus begrüßen, dass die EU ein derart zahnloser Tiger ist, aber ob die EU deshalb Vorbildfunktion haben sollte, nur weil es zu schwach ist, bei internationalen Krisen mehr als begütigende Worte beizugeben?!?

Ich wüsste da schon ein paar Einzelpersonen, die sich um den Frieden mehr verdient gemacht haben als ausgerechnet die Klüngeltruppe aus Brüssel...
Ken Saro-Wiwa, z.B. Der hätte für seinen gewaltlosen Einsatz für sein Ogoni-Volk im Nigerdelta wenigstens posthum den Friedensnobelpreis verdient.
Vor einem Jahr war u.a. Swetlana Gannuschkina aus Russland nominiert. Stattdessen bekam Obama seinen "Vorschuss-Nobelpreis"...

Beppe
Renegat
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Peppone hat geschrieben: Nunja, die Chinesen und Russen und Amis mögen es durchaus begrüßen, dass die EU ein derart zahnloser Tiger ist, aber ob die EU deshalb Vorbildfunktion haben sollte, nur weil es zu schwach ist, bei internationalen Krisen mehr als begütigende Worte beizugeben?!?
Die Vorbildfunktion habe ich zukünftig gemeint, wenn die EU aus dem Klüngel kommt und endlich mit einer Stimme spricht von direkt gewählten Volksvertretern. Nur so kann der Preis eigentlich gemeint sein...zukunftsweisend.
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Peppone
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Renegat hat geschrieben:Nur so kann der Preis eigentlich gemeint sein...zukunftsweisend.
Wieder mal. Scheint mir eine Tendenz bei der Verleihung der Friedensnobelpreise zu sein.
Geht im Fall der EU hoffentlich nicht genauso grandios schief wie im Falle Obama.

Ich fürchte aber, dass dies doch genau so sein wird.

Beppe
Renegat
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Peppone hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:Nur so kann der Preis eigentlich gemeint sein...zukunftsweisend.
Wieder mal. Scheint mir eine Tendenz bei der Verleihung der Friedensnobelpreise zu sein.
Geht im Fall der EU hoffentlich nicht genauso grandios schief wie im Falle Obama.

Ich fürchte aber, dass dies doch genau so sein wird.

Beppe
Oh, ein bißchen Optimismus und Aufbruchstimmung bei der nächsten Generation würde Europa gut tun. Vielleicht sind die Vorteile Europas schon zu selbstverständlich geworden, so dass man nur noch die Probleme sieht, zumal es gute Nachrichten seltener in die Medien schaffen und die ewig Gestrigen sich auf Europa eingeschossen haben, aus welchen Gründen auch immer.
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:Nur so kann der Preis eigentlich gemeint sein...zukunftsweisend.
Wieder mal. Scheint mir eine Tendenz bei der Verleihung der Friedensnobelpreise zu sein.
Geht im Fall der EU hoffentlich nicht genauso grandios schief wie im Falle Obama.
Ich fürchte aber, dass dies doch genau so sein wird.
Beppe
Lieber Beppe,
Europa hat doch schon eine Menge erreicht. 60 Jahre kein Krieg mehr, wenigstens in den Teilen von Europa, die zur EU gehören. Eine gemeinsame Währung für 17 Euroländer, laut Schengen keine Grenzkontrollen mehr, gemeisame Landwirtschaftspolitik, gemeinsame Politik für Kohle und Stahl und ein EU-Parlament, dem immer mehr Kompetenzen überschrieben werden. Ich meine, dass ist schon eine genze Menge. :wink:
Wenn uns die Amis nicht immer in die Suppe spucken würden, zuerst die Griechen beraten, wie sie ihre Konten so frisieren konnten, dass sie in die Eurozone aufgenommen wurden, dann die Imobilienblase mit der Lehmannpleite, die Schwiegereltern unseres Sohnes verloren auch ihre Anteile von den Lehmann Brüdern, die Ratingargenturen, wo die vier bedeutenden in den USA sitzen und zu guter Letzt der Trubel bei Opel, erst verkaufen, dann wieder nicht. :roll:
Mein Fazit: Schlimmer als China und Rußland beeiträchtigen uns die Amis mit ihrer Finanzpolitik. Ihre Schulden und ihr Defizit in der Handelsbilanz wird nochmal zum großen Crash führen, was Europa auch nicht unberücksichtigt lassen kann. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Schlimmer als China und Rußland beeiträchtigen uns die Amis mit ihrer Finanzpolitik. Ihre Schulden und ihr Defizit in der Handelsbilanz wird nochmal zum großen Crash führen, was Europa auch nicht unberücksichtigt lassen kann. :roll:
Nunja, nachdem Russland derzeit v.a. mit Rohstoffen Geld scheffelt und China sein Geld hortet, können ja auch nur die Amis (klingt irgendwie leicht wie "Sozen" - despektierlich...) die Wirtschaft durcheinander bringen, weil sie die einzige unter den drei von dir genannten Mächten sind, die sich in der Weltwirtschaft engagieren. Nur was arbeitet, kann auch Fehler machen...

Wobei mir von der Chuzpe mancher amerikanischer Wirtschaftsbosse schon auch der Hut hochgeht. Man muss dabei aber immer auch die amerikanische Mentalität berücksichtigen, die halt ganz anders ist als die deutsche. Allerdings - das Verhalten europäischer Wirtschaftsbosse ist so viel anders nu auch wieder nicht. Nicht wenige Europäer waren am Zustandekommen der Kreditblase und der Finanzkrise beteiligt, der wir die europäische Weltwirtschaftskrise verdanken.

Beppe
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:Nunja, die Chinesen und Russen und Amis mögen es durchaus begrüßen, dass die EU ein derart zahnloser Tiger ist, aber ob die EU deshalb Vorbildfunktion haben sollte, nur weil es zu schwach ist, bei internationalen Krisen mehr als begütigende Worte beizugeben?!?...
Ganz so ist es ja auch nicht. Auch die EU hat schon "die Waffen sprechen lassen", siehe Libyen (http://de.wikipedia.org/wiki/Internatio ... ibyen_2011). Hier waren vor allem EU-Länder beteiligt, auch wenn es offiziell ein NATO-Einsatz war.
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Schlimmer als China und Rußland beeiträchtigen uns die Amis mit ihrer Finanzpolitik. Ihre Schulden und ihr Defizit in der Handelsbilanz wird nochmal zum großen Crash führen, was Europa auch nicht unberücksichtigt lassen kann. :roll:
Nunja, nachdem Russland derzeit v.a. mit Rohstoffen Geld scheffelt und China sein Geld hortet, können ja auch nur die Amis (klingt irgendwie leicht wie "Sozen" - despektierlich...) die Wirtschaft durcheinander bringen, weil sie die einzige unter den drei von dir genannten Mächten sind, die sich in der Weltwirtschaft engagieren. Nur was arbeitet, kann auch Fehler machen...
Wobei mir von der Chuzpe mancher amerikanischer Wirtschaftsbosse schon auch der Hut hochgeht. Man muss dabei aber immer auch die amerikanische Mentalität berücksichtigen, die halt ganz anders ist als die deutsche. Allerdings - das Verhalten europäischer Wirtschaftsbosse ist so viel anders nu auch wieder nicht. Nicht wenige Europäer waren am Zustandekommen der Kreditblase und der Finanzkrise beteiligt, der wir die europäische Weltwirtschaftskrise verdanken.
Beppe
Lieber Beppe,
sie engagieren sich nicht in der Weltwirtschaft, sondern häufen Schulden auf Schulden und lassen die von China finanzieren. Dass die Mentalität vieler europ. Manager nicht besser ist, stimmt leider, aber die haben das angelsächsische Wirtschaftsmodell als Vorbild. :roll:
Übrigends, Du kannst nicht eine politische Partei, die ihren ehrlichen Namen schon seit über 140 Jahren trägt und in der Geschichte, wenn es brannte immer die Verantwortung für unser Land übernommen hatte nicht mit dem angelsächsischen Wirtschaftsmodell und einem Bush double U, der den ganzen wirtschaftlichen Schaden erst angrichtet hatte, vergleichen. Das wäre der Vergleich von Äpfeln mit Pferdeäpfeln. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Übrigends, Du kannst nicht eine politische Partei, die ihren ehrlichen Namen schon seit über 140 Jahren trägt und in der Geschichte, wenn es brannte immer die Verantwortung für unser Land übernommen hatte nicht mit dem angelsächsischen Wirtschaftsmodell und einem Bush double U, der den ganzen wirtschaftlichen Schaden erst angrichtet hatte, vergleichen. Das wäre der Vergleich von Äpfeln mit Pferdeäpfeln. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Auch die USA haben eine stolze Geschichte, sogar länger als die der SPD...

Insofern muss man entweder bei beiden despektierliche Bezeichnungen dulden oder bei beiden vermeiden.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Übrigends, Du kannst nicht eine politische Partei, die ihren ehrlichen Namen schon seit über 140 Jahren trägt und in der Geschichte, wenn es brannte immer die Verantwortung für unser Land übernommen hatte nicht mit dem angelsächsischen Wirtschaftsmodell und einem Bush double U, der den ganzen wirtschaftlichen Schaden erst angrichtet hatte, vergleichen. Das wäre der Vergleich von Äpfeln mit Pferdeäpfeln. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Auch die USA haben eine stolze Geschichte, sogar länger als die der SPD...
Insofern muss man entweder bei beiden despektierliche Bezeichnungen dulden oder bei beiden vermeiden.
Beppe
Lieber Beppe,
ich finde die Bezeichneung "Amis" nicht für despektierlich, wir werden von anderen Ländern sogar die "Krauts" oder schlimmer die "Nazis" genannt, ohne uns dagegen wehren zu können. :wink:
Der Name "Sozen" für Sozialdemokraten zielt doch darauf hin einen politischen Mitbewerber abzuwerten, um sich durch Rufmord eine bessere Ausgangsposition bei Wahlen zu verschaffen. Ich kann aber Amerikaner oder Briten nicht wählen, sondern bin Deutscher mit allen schlechten und guten Eigenschaften, die unser Volk hat. :roll:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Der Name "Sozen" für Sozialdemokraten zielt doch darauf hin einen politischen Mitbewerber abzuwerten,
Genauso wie die Rede von den "Schwarzen", den "Roten" oder den "Ökos". So gibt´s halt für jede Partei einen Spitznamen, der irgendwie - gerade bei den älteren Parteien - zum Allgemeingut geworden ist.
Man kann sich darüber aufregen, aber man muss nicht.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Der Name "Sozen" für Sozialdemokraten zielt doch darauf hin einen politischen Mitbewerber abzuwerten,
Genauso wie die Rede von den "Schwarzen", den "Roten" oder den "Ökos". So gibt´s halt für jede Partei einen Spitznamen, der irgendwie - gerade bei den älteren Parteien - zum Allgemeingut geworden ist.
Man kann sich darüber aufregen, aber man muss nicht.
Beppe
Lieber Beppe,
schwarz und rot sind Farben der Parteien, die auch im Fernsehen so dargestellt werden, wenn Schautafeln gezeigt werden, wobei die Linken noch etwas röter gezeigt werden, als die Sozialdemokraten. Dass kann also keine Abwertung sein. Bei Ökos ist das schon anders, aber Ökologe zu sein ist doch nichte Ehrenrühriges, aber einen gestandenen Sozialdemokraten verkürzt als "Soze" zu bezeichnen, dass hat schon was Abwertendes. :roll:
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