Wackelt die EU?

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Moderator: Barbarossa

fredrik
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Denkt ihr dass durch die Wirtschaftskrise die Europäische Union sich disintegrieren wird oder seht ihr die Krise eher als Stärkung der Europäischen Union? Hintergrund hierfür ist dass man weiterhin nach 'gemeinsame Lösungen' sucht, die eben europaweit gelten sollen.

Also, ihr seid gefragt.

Liebe grüße
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Barbarossa
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Das ist natürlich eine spannende Frage.
Ich denke, die Europäische Union als eine Wirtschaftsgemeinschaft mit einem Binnenmarkt ist sicher nicht gefährdet.
Ob sich das Experiment Euro behaupten kann, muß sich noch erweisen. Die größte Herausvorderung dabei ist wohl, die Staatsverschuldung der Mitgliedsländer in den Griff zu bekommen. Für einen großen Fehler halte ich dabei, auf "Teufel-komm-raus" marode Banken retten zu wollen und die roten Zahlen der Banken mit staatlichen Krediten zuzuschütten.
Ich denke einfach, auch eine Bank muß, wie jedes Privatunternehmen, auch den Weg in die Insolvenz oder gar in den Konkurs gehen, wenn dort miserabel gewirtschaftet worden ist. Lediglich der normale Zahlungsverkehr der Bankkunden muß weiterhin gewährleistet bleiben. Geldanlagen sind ohnehin (bis zu einer bestimmten Höhe) durch den Einlagensicherungsfond geschützt. Das sollte genügen. Insofern verstehe ich bis heute nicht, warum die Probleme der Banken zum Staatsproblem gemacht wurden und werden. Die einzige Erklärung wäre, daß die Banken zu viel Einfluß auf die Politik ausüben. Das ist übrigens auch so meine schlimmste Befürchtung bei der Sache.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben: Insofern verstehe ich bis heute nicht, warum die Probleme der Banken zum Staatsproblem gemacht wurden und werden. Die einzige Erklärung wäre, daß die Banken zu viel Einfluß auf die Politik ausüben. Das ist übrigens auch so meine schlimmste Befürchtung bei der Sache.
Eine Staatswirtschaft ist abhängig von ihren (großen) Banken. Insofern klar, dass die Staaten die wichtigen Banken stützen wollen, sonst geht die Wirtschaft vor die Hunde. Auch klar aber, dass die Staaten auf diese Weise erpressbar werden/sind.

Beppe
fredrik
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Ich denke dass tatsächlich Banken eine Riesenrolle spielen insofern dass Banken die gesamte Wirtschaft finanzieren. Die geben die Gelder damit Sachen auf den Strassen gebaut werden, somit engagieren sich alle und konsumieren alle. Es ist einfache Wirtschaft sozusagen (VWL at its best).

LG
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Insofern verstehe ich bis heute nicht, warum die Probleme der Banken zum Staatsproblem gemacht wurden und werden. Die einzige Erklärung wäre, daß die Banken zu viel Einfluß auf die Politik ausüben. Das ist übrigens auch so meine schlimmste Befürchtung bei der Sache.
Eine Staatswirtschaft ist abhängig von ihren (großen) Banken. Insofern klar, dass die Staaten die wichtigen Banken stützen wollen, sonst geht die Wirtschaft vor die Hunde. Auch klar aber, dass die Staaten auf diese Weise erpressbar werden/sind.

Beppe
Lieber Beppe,
deshalb die Banken in Gemeineigentum überführen, sie öffentlich rechtlich machen mit Vertreterversammlung, Vorstand und Geschäftsführung. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
fredrik
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Es geht immer um das gleiche, warum muss immer das Volk dafür zahlen? Ganz einfach, wir lösen als Volk, NIE, das Kollektivproblem. Und dadurch dass wir uns nie einigen können, nützen die Mächtigen dies aus. Es wäre definitiv einen Gedanken wert, wie man das Problem von Kollektivität lösen könnte als Gesellschaft und zwar nicht durch Vereinigungen. Jedoch wie? Hätte da jemand einen Ansatz?

Liebe Grüße
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Barbarossa
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Nein. Grundsätzlich sollen ja die Parteien die Interessen der Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen. Wir sind eine repräsentative Demokratie. Natürlich gibt es auch nicht DAS Volk, sondern innerhalb des Volkes gibt es durchaus verschiedene Ansichten, z. B. auch durch die verschiedenen Berufe, denen nachgegangen wird. Um so kritischer muß man sehen, wenn Abgeordnete von Wirtschaftsunternehmen abhängig sind (z. B. durch eine weiterhin bezahlte Tätigkeit oder gar als unverblümter Lobbyist). Dies sollte tatsächlich unterbunden werden - dies wäre meine Forderung. Jeder Abgeordnete sollte zumindest verpflichtet werden, bei Antritt des Mandats, bei seiner Firma eine Freistellung von seiner bisherigen Tätigkeit ausstellen zu lassen, die diese Tätigkeit einkommensfrei stellt. Das wäre meine dringende Forderung. Weiterhin müßte an der Parteienfinanzierung einiges geändert werden. Parteispenden von Unternehmen haben bei mir einen bitteren Beigeschmack - sie könnten die Politik der Partei beeinflussen, was meines Erachtens absolut nicht akzeptabel ist.
Die Abgeordneten der Parlamente sollen Volksvertreter sein und nicht Vertreter der Wirtschaft.

Übrigens: Nicht, daß du denkst, mir wäre das nicht aufgefallen - mir ist nicht entgangen, daß du bereits zum 2. mal in diesem Pfad ein Wort mit der Adresse sofatutor.com/ verlinkt hast. Spambeiträge mögen auch wir nicht so.
:?

Die Verlinkungen habe ich entfernt.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
es muß mehr Einwirkungsmöglichkeuten des Volkes auf die Politik geben, durch Volksabstimmungen. :roll:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
es muß mehr Einwirkungsmöglichkeuten des Volkes auf die Politik geben, durch Volksabstimmungen. :roll:
Oh ja, ich bin auch ein Anhänger des plebizitären Elements in der Poltik, aber solche Abstimmungen können nur die grobe Richtung der Politik mit beeinflussen, nicht aber die Einzelheiten, sprich: Sachthemen, von denen der Großteil der Bevölkerung nichts versteht. Und selbst, wenn man sich die grobe Politik anschaut (z. B. die Probleme bei der Finanzkrise), dann muß man feststellen, daß selbst Experten hier uneinig sind, was nun das beste wäre, was so viel heißt, wie, sie wissen es selbst nicht, wie die Krise am besten zu bewältigen ist. So etwas ist nichts für eine Volksabstimmung, denke ich.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
die meisten Abgeordnetejn im Bundestag verstehen von der Finanzpolitik, hier ESM, soviel wie der Durchschnittsbürger auch. Der hat ein gutes Gefühl davfür, was alles noch auf uns zukommen kann. Bei der heutigen Medienpräsenz weiß er soviel wie mancher Abgeodnete auch. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
die meisten Abgeordnetejn im Bundestag verstehen von der Finanzpolitik, hier ESM, soviel wie der Durchschnittsbürger auch. Der hat ein gutes Gefühl davfür, was alles noch auf uns zukommen kann. Bei der heutigen Medienpräsenz weiß er soviel wie mancher Abgeodnete auch. :wink:
Ich denke eigentlich, daß Abgeordnete schon etwas besser informiert sind, als der Normalbürger, der sich üer die Medien infromiert. Die stecken schon etwas tiefer in der Materie drin, auch durch die Sitzungen von Fraktion und Partei.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ich habe schon den Hess. Landtag und den Bundestag besucht und verfolge viele Debatten in Phoenix, ich habe nicht den Eindruck. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Ich war aber in den 90ern zuerst im Demokratischen Aufbruch (1990) und ein paar Jahre später in der FDP und ich fand, man hat uns einiges an aktuellen Themen zu erläutern versucht - und da konnte ich schon mehr Informationen beziehen, als aus der Zeitung.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
zur FDP habe ich ein zwiespältiges Verhältnis, habe sie 1972 mit der Zweitstimme gewählt um die Regierung von Willy Brandt zu stützen. Aber nachdem Karl Hermann Flach gestorben ist und Ralf Dahrendorf sich nach GB zurückgezogen hat, ist sie für mich nur die Partei der Großkopfeten, nicht des Kleinen Mannes. Daran kann auch Frau Letheuser- Schnarrenberger nichts ändern. :roll:
Der jetzige Vorsitzende und dessen Vorgänger sind für mich nur abschreckende Beispiele, wie man Politik nicht gestalten sollte. Wenn wir Glück haben kommt sie 2013 nicht mehr in den Bundestag. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben: Wenn wir Glück haben kommt sie 2013 nicht mehr in den Bundestag. :wink:
Wird die EU nicht sonderlich kratzen.
Die Union wird ohne die FDP eventuell nicht mehr regieren können. Dann kriegen wir wieder eine große Koalition oder Rot-Grün. Wer diese Regierung führen wird? Die GK wohl wieder Merkel, R-G eine der "Stones" (hoffentlich nicht Gabriel...)

Jedenfalls wird sich an der EU-Politik Deutschlands wohl nicht viel ändern...

Beppe
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