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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Schandi hat geschrieben: Warum sind die bei dir immer bewaffnet?
Wenn die Leute, die ihre Kinder nicht mehr ernähren können, die Politiker und Banker "zum Teufen jagen", dann ist das legitim. Auch ein friedlicher Aufstand ist ein Aufstand ;) ...
Nö, das ist dann 'ne Demo. Auch eine friedliche Demo kann den Rücktritt der Regierung zur Folge haben.
Ein Aufstand ist bei mir immer bewaffnet. Das fängt mit Steinewerfen an und hört mit Kalaschnikows nicht mal unbedingt auf.
:wink:
Barbarossa hat geschrieben: In den Fällen, wo Verwaltungsgebäude oder gar Polizeistationen vom Mob gestürmt wurden, wäre imho eine Verteidigung auch mittels Waffen gerechtfertigt gewesen. Das denke ich schon.
Schandi hat geschrieben: Sehe ich nicht so.
In der Ukraine gabs doch einen Aufstand, der die damalige Regierung gestürtzt hat.
Wieso wäre da "Verteidigung mit Waffen" gerechtfertigt gewesen?

Gruß
Tom
Ok, Ausbrüche von Gewalt gab es beim Sturz von Janukowitsch auch. Aber wer mit der Gewaltanwendung begann, ist bis heute nicht so ganz geklärt, glaube ich. Es haben Scharfschützen auch in die Menge friedlicher Demonstranten geschossen, was auch nicht ok ist.
Aber darauf wollte ich nicht hinaus. Ich meinte jetzt speziell die Ostukraine, wo es die beschriebenen Szenarien gab und immer noch gibt.
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dieter
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Schandi hat geschrieben:[Sehe ich nicht so.
In der Ukraine gabs doch einen Aufstand, der die damalige Regierung gestürtzt hat.
Wieso wäre da "Verteidigung mit Waffen" gerechtfertigt gewesen?

Gruß
Tom
Lieber Tom,
auf dem Maidan wurden über 100 Demonstranten von Scharfschützen ermordet, der Präsident floh aus dem Land. Das berechtigt aber nicht proruss. Demonstranten Bürgermeisterämter oder Polizeistellen mit Waffen zustürmen. :evil:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Schandi
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Barbarossa hat geschrieben: Nö, das ist dann 'ne Demo. Auch eine friedliche Demo kann den Rücktritt der Regierung zur Folge haben.
Ein Aufstand ist bei mir immer bewaffnet. Das fängt mit Steinewerfen an und hört mit Kalaschnikows nicht mal unbedingt auf.
...
Hast du zu dem friedlichen Rücktritt ein Beispiel?
Mir ist (bis jetzt) kein Fall bekannt, bei dem die an der Macht ihre Führung freiwillig abgegeben haben.
Und "Steinewerfer" mit der Todesstrafe abzuwehren kann doch nicht ernst gemeint sein?
dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
auf dem Maidan wurden über 100 Demonstranten von Scharfschützen ermordet, der Präsident floh aus dem Land. Das berechtigt aber nicht proruss. Demonstranten Bürgermeisterämter oder Polizeistellen mit Waffen zustürmen. :evil:
Wie Barbarossa schon richtig geschrieben hat ist bis heute nicht klar, wer wirklich geschossen hat.
Barbarossa hat geschrieben: Ok, Ausbrüche von Gewalt gab es beim Sturz von Janukowitsch auch. Aber wer mit der Gewaltanwendung begann, ist bis heute nicht so ganz geklärt, glaube ich. Es haben Scharfschützen auch in die Menge friedlicher Demonstranten geschossen, was auch nicht ok ist.
Aber darauf wollte ich nicht hinaus. Ich meinte jetzt speziell die Ostukraine, wo es die beschriebenen Szenarien gab und immer noch gibt.
Kannst du von hier beurteilen warum die das machen? Ich nicht.
Wenn ich aber sowas lese (ka, ob die angegebene Quelle eichtig übersetzt ist - wenn jemand mehr infos dazu hat bitte schiecken ;))
http://internetz-zeitung.eu/index.php/1 ... spione-ein
Vorlage für die Rada des Abgeordneten Oleg Lyaschko, welche vom ukrainischen Parlament beraten werden soll, beinhaltet folgende Punkte:



Die Ergebnisse des Krimer Referendums werden unter keinen Umständen anerkannt. Die Krim wird nicht an Russland übergeben.

Alle Verträge und Übereinkommen mit Russland werden nichtig, einschließlich Verträge bezüglich der Schwarzmeerflotte-Stationierung auf der Krim.

Es soll die Todesstrafe für die Zeiten des Krieges mit Russland, für alle Verräter, Deserteure, Marodeure, Mörder und Spione eingeführt werden.

Alle Bürger, die an jeglichen „separatistischen Kundgebungen/Demonstrationen“ teilnehmen, werden des Staatsverrats angeklagt und verlieren ihre ukrainische Staatsangehörigkeit. So kann jede regierungskritische Demo zu einem Hochverrats-Akt hochgespielt werden.

Einigen widerspenstigen Abgeordneten der Werchowna Rada – Oleg Tsarew, Vadim Kolesnitschenko und Boris Deutsch – soll das Abgeordneten-Mandat entzogen, und diese unter Anklage gestellt werden.
siehe auch hier:
http://lawdraftu.wordpress.com/2014/03/ ... a-ukraine/

Eine Übergangsregierung, die sowas fordert ist nicht nur "ein bisschen" rechts und die Leute haben das Recht sich dagegen zu wehren.


Gruß
Tom

EDIT soviel zu Demos in EU: :evil:
http://www.youtube.com/watch?v=zsKnRSot ... 0-6TMLHjFI
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Barbarossa
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Schandi hat geschrieben: Hast du zu dem friedlichen Rücktritt ein Beispiel?
Mir ist (bis jetzt) kein Fall bekannt, bei dem die an der Macht ihre Führung freiwillig abgegeben haben.
Im gesamten Ostblock haben friedliche Demonstrationen zum Zusammenbruch der Regime geführt. Rumänien ist da eine "etwas unrühmliche" Ausnahme. Ist ja nun auch noch nicht so lange her.
Schandi hat geschrieben:Und "Steinewerfer" mit der Todesstrafe abzuwehren kann doch nicht ernst gemeint sein?
Wenn ein paar Steine fliegen, dann natürlich nicht, aber wenn es Ausmaße annimmt, dass es zum Zusammenbruch eines demokratischen Staatswesens zu führen droht, dann ist schon zu überlegen, was zu tun ist.
Schandi hat geschrieben:... Wenn ich aber sowas lese (ka, ob die angegebene Quelle eichtig übersetzt ist - wenn jemand mehr infos dazu hat bitte schiecken ;))
http://internetz-zeitung.eu/index.php/1 ... spione-ein
Vorlage für die Rada des Abgeordneten Oleg Lyaschko, welche vom ukrainischen Parlament beraten werden soll, beinhaltet folgende Punkte:



Die Ergebnisse des Krimer Referendums werden unter keinen Umständen anerkannt. Die Krim wird nicht an Russland übergeben.

Alle Verträge und Übereinkommen mit Russland werden nichtig, einschließlich Verträge bezüglich der Schwarzmeerflotte-Stationierung auf der Krim.

Es soll die Todesstrafe für die Zeiten des Krieges mit Russland, für alle Verräter, Deserteure, Marodeure, Mörder und Spione eingeführt werden.

Alle Bürger, die an jeglichen „separatistischen Kundgebungen/Demonstrationen“ teilnehmen, werden des Staatsverrats angeklagt und verlieren ihre ukrainische Staatsangehörigkeit. So kann jede regierungskritische Demo zu einem Hochverrats-Akt hochgespielt werden.

Einigen widerspenstigen Abgeordneten der Werchowna Rada – Oleg Tsarew, Vadim Kolesnitschenko und Boris Deutsch – soll das Abgeordneten-Mandat entzogen, und diese unter Anklage gestellt werden.
siehe auch hier:
http://lawdraftu.wordpress.com/2014/03/ ... a-ukraine/

Eine Übergangsregierung, die sowas fordert ist nicht nur "ein bisschen" rechts und die Leute haben das Recht sich dagegen zu wehren.


Gruß
Tom

EDIT soviel zu Demos in EU: :evil:
http://www.youtube.com/watch?v=zsKnRSot ... 0-6TMLHjFI
Dass die von dir angegebenen Quellen allesamt russisch sind, ist dir aber schon klar?
Schon wenn ich Überschriften Lese, wie "faschistische Regierung in Kiew", dann klicke ich schon weg - sorry.
Denn das ist sie nicht.
Wie es um die Pressefreiheit in Russland heute bestellt ist, kannst du hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Medien_in_ ... sefreiheit

Ich finde, du solltest deine Quellen sorgfältiger auswählen und nicht ausschließlich Putins Medienimperium zur Hand nehmen.

Und noch zur gezeigten Polizeigewalt bei Stuttgart 21:
Die hat es tatsächlich gegeben - also auch schweres Fehlverhalten von Polizisten. Aber das hat letztlich zum Sturz von Ministerpräsident Mappus geführt. In einer Demokratie kann es natürlich auch vorkommen, dass was schief läuft, aber das hat dann Folgen für die Verantwortlichen - ganz im Gegensatz zu Diktaturen oder autoritären Regimen. Da wird derartiges kaum öffentlich bekannt, weil die Instrumente (wie z. B. freie Medien) fehlen, die das bekannt machen könnten.
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dieter
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Schandi hat geschrieben:[Lieber Tom,
auf dem Maidan wurden über 100 Demonstranten von Scharfschützen ermordet, der Präsident floh aus dem Land. Das berechtigt aber nicht proruss. Demonstranten Bürgermeisterämter oder Polizeistellen mit Waffen zustürmen. :evil:
Wie Barbarossa schon richtig geschrieben hat ist bis heute nicht klar, wer wirklich geschossen hat.
Barbarossa hat geschrieben: Lieber Tom, auch wenn das nicht klar sein sollte, berechtigt das die prorussischen Demonstranten nicht mit Waffengewalt Bürgermeisterämter oder Polizeistellen zu stürmen. :evil:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Schandi
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Barbarossa hat geschrieben: Im gesamten Ostblock haben friedliche Demonstrationen zum Zusammenbruch der Regime geführt. Rumänien ist da eine "etwas unrühmliche" Ausnahme. Ist ja nun auch noch nicht so lange her.
OK.
Barbarossa hat geschrieben: Dass die von dir angegebenen Quellen allesamt russisch sind, ist dir aber schon klar?
Schon wenn ich Überschriften Lese, wie "faschistische Regierung in Kiew", dann klicke ich schon weg - sorry.
Denn das ist sie nicht.
Wie es um die Pressefreiheit in Russland heute bestellt ist, kannst du hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Medien_in_ ... sefreiheit

Ich finde, du solltest deine Quellen sorgfältiger auswählen und nicht ausschließlich Putins Medienimperium zur Hand nehmen.
Nein war mir nicht bewusst. Für mich sieht das alles gleich aus.
Aber dass die Swoboda nicht Faschistisch kannst du doch nicht ernst meinen? Und ich gebe dir Recht, es ist bestimmt nicht die ganze Regierung faschistisch.
Habe das glaube schonmal gefragt. Wie würdest du es finden, wenn 3 Minister von der NPD nach einem Putsch in DE Entscheidungen treffen?

Und ich hab auch nie behauptet, dass Russland eine freie Presse hat ;)
Barbarossa hat geschrieben: Und noch zur gezeigten Polizeigewalt bei Stuttgart 21:
Die hat es tatsächlich gegeben - also auch schweres Fehlverhalten von Polizisten. Aber das hat letztlich zum Sturz von Ministerpräsident Mappus geführt. In einer Demokratie kann es natürlich auch vorkommen, dass was schief läuft, aber das hat dann Folgen für die Verantwortlichen - ganz im Gegensatz zu Diktaturen oder autoritären Regimen. Da wird derartiges kaum öffentlich bekannt, weil die Instrumente (wie z. B. freie Medien) fehlen, die das bekannt machen könnten.
Ein "Sturz" ist alles? Sitzt der in den Knast? Wurden die Ausführenden Polizisten inhaftiert?
Oder gab es auch Konsequenzen in den anderen EU Ländern?
Klar ist das immer noch besser, als in einer Diktatur, aber könnte es nicht auch besser gehen?
dieter hat geschrieben: Lieber Tom, auch wenn das nicht klar sein sollte, berechtigt das die prorussischen Demonstranten nicht mit Waffengewalt Bürgermeisterämter oder Polizeistellen zu stürmen. :evil:
Stimmt, aber genau dieses Ereignis wurde als Grund genommen die Regierung zu stürzen, also ist die Frage sehr wichtig.

http://www.youtube.com/watch?v=Qo_6VW9myPw
2 ukrainische mädchen reden bei der mahnwache für frieden 2014 in münchen ~ montagsdemo 2014-05-05
Jaja, ich weiß was jetzt kommt. Die sind bestimmt bestimmt von Putin bezahlt.
Trotzdem die Frage. Was wenn die (zumindest teilweise) die Wahrheit sagen?
Was wenn die Leute dort, obwohl sie wissen das Putin nicht gut ist, das immer noch als bessere Alternative sehen, als die aktuelle Regierung?
Hätten die "pro Russen" in Odessa nicht auch einen Prozess verdient, statt verbrannt zu werden?

Gruß
Tom
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dieter
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Schandi hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Tom, auch wenn das nicht klar sein sollte, berechtigt das die prorussischen Demonstranten nicht mit Waffengewalt Bürgermeisterämter oder Polizeistellen zu stürmen. :evil:
Stimmt, aber genau dieses Ereignis wurde als Grund genommen die Regierung zu stürzen, also ist die Frage sehr wichtig.

Gruß
Tom
Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lia

Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen.
Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.
Schandi
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Registriert: 28.05.2013, 20:25

Lia hat geschrieben: Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.
Stimme ich voll zu.
dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen. :wink:
Das Problem ist doch, dass in einem demokratischen Rechtsstaat ein Sturz weder notwendig, noch sinnvoll ist.
Ist einem Unrechtsstaat ist es friedlich nahezu unmöglich.

Viele westliche Staaten gehen leider immer weiter (wenn auch nur in kleinen Schritten) Richtung Unrechtsstaat.
Was zB. hat das EU Parlament mit Demokratie zu tun?
Wie kann die Staatgewalt vom Volk ausgehen, wenn viele Entscheidungen "geheim" sind, sodass man gar nicht weiß, was die eigentlich machen?
Foltergefängnisse, bestrafung Obdachloser (nur weil Sie im freien schlafen), oder Drohnenkriege, ... hat man auch nicht in einem Rechtsstaat.


Gruß
Tom
ehemaliger Autor K.

Lia
Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.
Das sehe ich ebenfalls so. Die Regierung Janukowitsch war demokratisch gewählt worden, hat sich aber nicht an demokratische Spielregeln gehalten. Deshalb war der Kampf gegen sie durchaus legitim. Die Maidan-Demonstranten waren aber alles andere als gewaltfrei gewesen. Sie stürmten und besetzten öffentliche Gebäude wie das Rathaus in Kiew oder den Fernsehsender, sie errichteten Barrikaden auf dem Maidan und sie blockierten die Straßenzüge. Viele von ihnen laufen herum in Kampfanzügen, Stahlhelmen, Knüppeln, Schilden, Stangen. Äußerlich unterscheiden sie sich nicht von den prorussischen Milizen im Osten des Landes. Manche Demonstrationen verliefen in Kiew äußerst gewaltsam. Die Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Ordnungskräften wurden immer brutaler und es ist schwer zu sagen, wer dann angefangen hat.

Die Anti-Maidan Demonstranten im Osten der Ukraine setzen von Anfang an auf Gewalt, weil sie am Beispiel der Westukraine gesehen haben, das man mit einer solchen Strategie Erfolg hat. Sie kopieren ihre Vorgänger und besetzen auch öffentliche Gebäude, stellen eigene Ordnungskräfte auf, bewaffnen sich. In einigen Provinzen haben sie vielleicht sogar die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Man wird mit diesen Leuten reden müssen, auch wenn es schwer fällt. Diese beiden kuriosen Volksrepubliken, die sich unabhängig erklärt haben, sind nicht lebensfähig. Sie können keine Renten auszahlen, keine Gehälter, nichts, und an einer Unabhängigkeit der leeren Kassen wird die Bevölkerung wenig Freude haben. Sie können sich nur Russland anschließen oder sie müssen sich mit Kiew vertragen. Aber man muss dort ein offenes Ohr haben.
Lia

Ich bin von Kind an zur Europäerin erzogen worden, wuchs mit dänischen, englischen und französischen Familien- Begegnungen auf, als andere noch vom Erbfeind, Besatzern und Kriegsgegnern redeten. Da waren sich Eltern, einst Kriegsgegner einig: " Nie wieder!"
1961 seine Tochter nach Wales reisen zu lassen, 1963 die nächste nach Frankreich, und umgekehrt die Austauschschüler zu sich einzuladen, sorgte noch für Aufregung bei anderen Eltern.
Als ich Nachzüglerin ab 1971 nach GB, Frankreich und Dänemark in die Austauschfamilien ging, war das schon normal.

Ganz sicherlich aber hatten diese Früh-Eupoäer Familien nicht den Moloch EU als "Europa" im Sinn, bürgerfern und mehr spaltend als einigend.
Den hatten auch wir als jüngere Generation nicht im Sinn, so wenig wie die nun schon Enkel in der EU Europa erkennen.
Nicht das Europa, was die Menschen meinen.
Vereinigte Staaten von Europa? Ja, (aber) in jedem Fall aber mit den jeweiligen Eigenheiten der Nationen, bei den Landesprachen angefangen.und keinen EU- genormten Einheitskäse, kein Einheitsgebäck, kein Einheitsbier. Keine, pardon, gleichgeschalteten Bürger ohne Mitwirkungsmöglichkeiten, wo sie wirklich wichtig wären.
Offene Grenzen? Ja.
Euro? Ja, aber...
Solidarität? Ja, aber...
Derzeit ist es ein Vereintes Europa der Banken, der Lobbys und der Bürokraten, die die Menschen eher trennen statt einen.
Keine Vereinigten Staaten, davon sind wir als Bürger dieser Staaten, so wie dem Mann auf der Straße Europa präsentiert wird, weit entfernt.
Europa der Regionen? Guter Anfang, funktioniert sogar bei unterschiedlichen Währungen.
Wie konkret dann wirklich " Vereinigte Staaten von Europa" aussehen sollten, ist mir auch nicht so ganz klar.
Muss von den Bürgern, nicht von Bürokraten entschieden werden. Von Bürgern, die wesentlich mehr und direkter einwirken können als bislang. Wenn nicht eh schon längst nicht mehr die Politik, sondern die Wirtschaft darüber entscheidet.
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dieter
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Lia hat geschrieben:
Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen.
Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.
Liebe Lia,
ich sehe in Europa keine Regierung, auch nicht die Regierungen von Belarus, der Türkei oder sogar Russland, die berechtigen eine Regierung mit Gewalt zu stürzen. Die Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind sogar in den von mir genannten Staaten nicht gegeben. Bei Gewaltanwendung ist immer Vorsicht geboten.
Wie sagte schon Jesus: "Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen." :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Lia hat geschrieben: Europa der Regionen? Guter Anfang, funktioniert sogar bei unterschiedlichen Währungen.
Wie konkret dann wirklich " Vereinigte Staaten von Europa" aussehen sollten, ist mir auch nicht so ganz klar.
Muss von den Bürgern, nicht von Bürokraten entschieden werden. Von Bürgern, die wesentlich mehr und direkter einwirken können als bislang. Wenn nicht eh schon längst nicht mehr die Politik, sondern die Wirtschaft darüber entscheidet.
Vieles aus deinem Beitrag kann ich unterschreiben. Es stimmt, die Bürger Europas sind sich schon viele Jahrzehnte näher als die Nationalstaatspolitiker wahrhaben wollen.
Über die vereinten Regionen gab es etliche Diskussionsansätze in diesem Thema. Das Problem ist nur, wie kommen wir dahin? Eines kommt bei dieser EU-Wahl ganz deutlich zum Ausdruck, die souveränen, wahlberechtigten EU-Bürger möchten was anderes als alle paar Jahre ein Schaufensterparlament wählen. Und ansonsten kaspern Merkel, Hollande, die Wirtschaftslobby und Obama irgendwas aus und die kleinen Staaten dürfen nur nicken und trotzdem sind alle unzufrieden mit den Ergebnissen, auch in den Merkel/Hollande-Staaten.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben: ich sehe in Europa keine Regierung, auch nicht die Regierungen von Belarus, der Türkei oder sogar Russland, die berechtigen eine Regierung mit Gewalt zu stürzen. Die Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind sogar in den von mir genannten Staaten nicht gegeben. Bei Gewaltanwendung ist immer Vorsicht geboten.
Wie sagte schon Jesus: "Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen." :wink:
Natürlich sollte es zunächst friedliche Demonstrationen geben. Aber was, wenn die Polizei anfängt, auf die friedlichen Demonstranten zu schießen?
Sich zusammenschießen lassen?
Den Tyrannen an der Macht belassen und sich selbst politisch weiterhin entrechten lassen?
Beides ist nicht akzeptabel.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
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Schandi
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Registriert: 28.05.2013, 20:25

Lia hat geschrieben: Derzeit ist es ein Vereintes Europa der Banken, der Lobbys und der Bürokraten, die die Menschen eher trennen statt einen.
Damit ist die aktuelle Situation exakt beschrieben, leider.
dieter hat geschrieben: Liebe Lia,
ich sehe in Europa keine Regierung, auch nicht die Regierungen von Belarus, der Türkei oder sogar Russland, die berechtigen eine Regierung mit Gewalt zu stürzen. Die Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind sogar in den von mir genannten Staaten nicht gegeben. Bei Gewaltanwendung ist immer Vorsicht geboten.
Wie sagte schon Jesus: "Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen." :wink:
Lieber Dieter,
also ich hab das nicht so verstanden, als wäre das jetzt schon akzeptabel.
Die Leute warten aber immer bis es zu spät ist, sodass die friedliche Möglichkeit fast unmöglich ist.
Viele merken erst wenn es ihnen wirklich schlecht geht (zB kaum was zu essen) und dann wird aus Wut schnell gewalt.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Leute schneller auf die Strasse gehen, um genau solche Eskalatione, egal von welcher Seite ausgehend, zu vermeiden.

Aber so wie du das beschrieben hast muss man auch die Maidan-Bewegung verurteilen und darf die Übergangsregierung nicht einfach so anerkennen. Das war nicht alles friedlich. Und wer wirklich mit der Gewalt angefangen hat können wir bis heute nicht eindeutig sagen.
Finde es etwas widersprüchlich. Wenn eine "demokratische Regierung" Gewalt anwendet (zB Türkei) ist das zwar schlecht, aber muss mit friedlichen Demos "besiegt" werden. Aber wenn das in einem "(per Deffinition) bösen System" passiert, dann ist Gewalt gegen das System ok? Das verwirrt mich etwas.

Gruß
Tom
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