Die Eurokrise: Ursachen und Lösungsversuche.

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Moderator: Barbarossa

Cherusker
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Das Problem des € lag in der Schwächung der Konvergenzkriterien und der leichtfertigen Aufnahme der südeuropäischen Staaten. Aber beides war damals von der rot-grünen Regierung so gewollt. Als der damalige Minister Eichel auch einen "blauen Brief" aufgrund der Nichteinhaltung eines Punktes der Konvergenzkriterien erhalten sollte, da stellte sich die Regierung (Schröder und Eichel) entschieden dagegen. Das hatte u.a. zur Folge, daß sich andere Staaten an diesem schlechten Beispiel orientieren konnten. Wenn Deutschland schon nicht die Konvergenzkriterien einhält, warum soll man es dann selbst machen? Und die Strafe wird halt auch nicht akzeptiert.....

Aber der Rettungsschirm für Athen hat auch einen gewissen Erfolg gebracht. Zwar kommen sie kurzfristig nicht aus dem Schlamassel, der auch schon lange existierte, aber es ist Licht am Ende des Tunnels. Der Athener Leitindex stieg seit Mitte 2012 bis Anfang 2014 um + 170%. Das wäre nicht der Fall, wenn die griechischen Unternehmen nur im Pessimismus behaftet wären.

Und die EU braucht eine gemeinsame Währung, um im Handel ein kleines Gegengewicht zum US-$ aufzuweisen. Viel schlimmer ist die frühere Situation, in der die europäischen Staaten mal schnell ihre Währung abwerten konnten. Da mußte dann jeder innereuropäische Handel in der EU erstmal gegenüber Währungsschwankungen abgesichert werden.
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dieter
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Ganz interessant, was im Nachhinein so ans Licht kommt.
Den Haag erwog Rückkehr zu Gulden

Eurokrise. Auf dem Höhepunkt der Krise bereitete sich die niederländische Regierung auf eine Rückkehr zur eigenen Währung vor. Gespräche und Absprachen gab es auch mit Deutschland.[...]

http://diepresse.com/home/politik/eu/45 ... ern.portal
Zum Höhepunkt der Eurokrise wurden derartige Aussagen als Verschwörungstheorie abgekanzelt....
Lieber Titus,
allein kommt kein Land mehr zurande, auch Deutschland nicht. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Titus Feuerfuchs
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Neuseeland, Australien, Norwegen, Schweiz,....
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Marek1964
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Neuseeland, Australien, Norwegen, Schweiz,....
Höhö. Hier in Tschechien haben wir auch unsere Krone noch. Die Slowaken haben den Euro und meinten sie hätten uns überholt, harhar.
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Titus Feuerfuchs
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In der EU seid's aber auch.....
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 24.11.2014, 01:55, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Marek1964
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:In der EU seit's aber auch.....
Kleiner Irrtum vom Amt, harhar. Ginge es nach Klaus, wären wir auch da nicht, harhar.
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Triton
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Cherusker hat geschrieben:Und die EU braucht eine gemeinsame Währung, um im Handel ein kleines Gegengewicht zum US-$ aufzuweisen. Viel schlimmer ist die frühere Situation, in der die europäischen Staaten mal schnell ihre Währung abwerten konnten. Da mußte dann jeder innereuropäische Handel in der EU erstmal gegenüber Währungsschwankungen abgesichert werden.
Das wäre so gewesen, wären die Wechselkurse innerhalb der EU frei gewesen. Waren sie aber nicht. Es gab feste Wechselkurse, nur konnten die im Zeitverlauf auch immer wieder angepasst werden.

Griechenland hat keine große "Industrie", die Lage des Landes hängt vor allem davon ab, ob es weiterhin durch die EU querfinanziert und die Schulden/Zinsen gestrichen bzw. gestundet werden.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Cherusker
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Triton hat geschrieben:
Cherusker hat geschrieben:Und die EU braucht eine gemeinsame Währung, um im Handel ein kleines Gegengewicht zum US-$ aufzuweisen. Viel schlimmer ist die frühere Situation, in der die europäischen Staaten mal schnell ihre Währung abwerten konnten. Da mußte dann jeder innereuropäische Handel in der EU erstmal gegenüber Währungsschwankungen abgesichert werden.
Das wäre so gewesen, wären die Wechselkurse innerhalb der EU frei gewesen. Waren sie aber nicht. Es gab feste Wechselkurse, nur konnten die im Zeitverlauf auch immer wieder angepasst werden.
In Italien gab es immer Sonderrechte. So haben diese "Anpassungen" immer zu Diskussionen geführt. :wink:
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Triton
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Bei Währungsschwankungen müssen Weichwährungsländer horrende Zinsen für langfristige Staatsanleihen versprechen, weil zum Ausfallrisiko natürlich noch das Abwertungsrisiko dazukommt. Deshalb bezahlt Griechenland für das Land ungewohnt niedrige Zinsen, was in den ersten Jahren nach der Euro-Einführung natürlich dazu einlud, sich einmal hemmungslos am Kapitalmarkt zu bedienen.

Jeder weiß, dass Griechenland seine Schulden nie wird zurückzahlen können. Tourismus läuft auch nicht mehr so wie einst, seitdem es mit Nicht-Euro-Ländern billigere Alternativen gibt. Die Türkei natürlich allen voran, der Boom kommt nicht von ungefähr.
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dieter
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Neuseeland, Australien, Norwegen, Schweiz,....
Lieber Titus,
die haben aber in der Weltpolitik keine Bedeutung. Deutschland verhandelt als eine von sechs Ländern mit dem Iran, ist bei den G7 und bei den G20. Angie verhandelt als Vertreterin der EU mit Putin. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Orianne
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dieter hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Neuseeland, Australien, Norwegen, Schweiz,....
Lieber Titus,
die haben aber in der Weltpolitik keine Bedeutung. Deutschland verhandelt als eine von sechs Ländern mit dem Iran, ist bei den G7 und bei den G20. Angie verhandelt als Vertreterin der EU mit Putin. :wink:
Ach wirklich? Australien hat sehr wohl eine grosse Bedeutung so wie die Schweiz auch, schliesslich ist unser Bundespräsident Didier Burkhalter zur Zeit Präsident de OSZE, ausserdem vertritt die Schweiz diplomatisch Länder z.B. die USA im Iran, und noch einige mehr.

Hier kannst Du es nachlesen:

http://www.admin.ch

Schutzmachtsabkommen:

USA in Kuba
Kuba in den USA
Iran in Ägypten
USA in Iran
Russland in Georgien
Georgien in Russland

Dann wäre da immer noch der starke Schweizer Franken.

Genf hat den Sitz des UN-Menschenrechtsrates sowie des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. Auch die UN-Vertragsorgane sind in der Stadt.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Cherusker hat geschrieben:
Aber der Rettungsschirm für Athen hat auch einen gewissen Erfolg gebracht. Zwar kommen sie kurzfristig nicht aus dem Schlamassel, der auch schon lange existierte, aber es ist Licht am Ende des Tunnels. Der Athener Leitindex stieg seit Mitte 2012 bis Anfang 2014 um + 170%. Das wäre nicht der Fall, wenn die griechischen Unternehmen nur im Pessimismus behaftet wären.
Ich sehe in Griechenland kein Licht am Ende des Tunnels. Das Bruttoinlandsprodukt (BiP) hat noch nicht annähernd den Wert von 2006 erreicht.
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Cherusker hat geschrieben:
Viel schlimmer ist die frühere Situation, in der die europäischen Staaten mal schnell ihre Währung abwerten konnten. Da mußte dann jeder innereuropäische Handel in der EU erstmal gegenüber Währungsschwankungen abgesichert werden.
Diese Währungsschwankungen waren noch die bessere Methode den schwachen wirtschaftlichen Ländern ihren Export bzw. die Touristik anzukurbeln und weh hat es finnaziell keinen getan. Diese Währungsschwankungen waren für reicher europäische Länder eher Peanuts.
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dieter
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Orianne hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Neuseeland, Australien, Norwegen, Schweiz,....
Lieber Titus,
die haben aber in der Weltpolitik keine Bedeutung. Deutschland verhandelt als eine von sechs Ländern mit dem Iran, ist bei den G7 und bei den G20. Angie verhandelt als Vertreterin der EU mit Putin. :wink:
Ach wirklich? Australien hat sehr wohl eine grosse Bedeutung so wie die Schweiz auch, schliesslich ist unser Bundespräsident Didier Burkhalter zur Zeit Präsident de OSZE, ausserdem vertritt die Schweiz diplomatisch Länder z.B. die USA im Iran, und noch einige mehr.

Hier kannst Du es nachlesen:

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Dann wäre da immer noch der starke Schweizer Franken.

Genf hat den Sitz des UN-Menschenrechtsrates sowie des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. Auch die UN-Vertragsorgane sind in der Stadt.
Liebe Orianne,
dabei hast Du noch die FIFA mit dem Schweizer Blatter vergessen. :wink: :mrgreen: Natürlich haben viele internationale Organisationen in der Schweiz ihren Sitz. Aber warum wohl :?: Weil die Schweiz neutral ist und man von ihr keine negativen Schritte erwarten braucht. Der Schweizer Franken wurde am Euro gebunden. Die Schweiz vertritt andere Länder, weil man sicherlich richtig annimmt, dass dies die Schweizer korrekt machen werden.:D
Australien hat viele Bodenschätze, ist ein eigener Kontinent aber mit zu wenig Bevölkerung. :wink: Putin hatte gerade beim G20-Gipfel seine Seestreitkräfte vor den australischen Küsten aufmarschieren lassen. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Yaygir
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Die Demokratie ist in einem Zwang gefangen welches sie nicht mehr von alleine lösen kann. Ein Beispiel: Im Artikel 125 im Lissaboner Vertrag ist es fest verankert das jedes Land für seine Schulden selbst haftet. Wenn wir die Regeln selbst nicht mal halten können wieso sollten es andere das Tun? Das Grundlegede Problem ist die Ideologie dahinter. Es wird von 'Solidarität' gesprochen doch diese kann nach dem Lissaboner Vertrag nicht getätigt werden. Dabei wird in der Definition von Solidarität von den Politikern zwischen Ost und West festgehalten. Dies ist nicht mal die Spitze des Eisberges, denn wenn die Politiker davon aus ausgehen das die Steuergelder die sie vergeben haben nicht mehr wieder zu erwirtschaften sind in Griechenland, so wird eigentlich von Veruntreuung der Steuergelder gesprochen und dies ist Strafrechtlich zu verfolgen. Die Demokratie ist auch somit gefährdet. Wie sollen die Bürger denken wenn die Politiker in einer Woche viele Milliarden ausgeben für andere Staaten aber wenn es um eine Erhöhung des Hartz 4 Satzes handelt, können sie sich nicht einigen. Die ganze Europäische Union ist eine Fehlentwicklung und muss abgeschafft werden bevor es sowie zu Momenten kommt, wie in Amerika damals in 1928.

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