Die Eurokrise: Ursachen und Lösungsversuche.

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Moderator: Barbarossa

Dietrich
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Yaygir hat geschrieben: Es wird von 'Solidarität' gesprochen doch diese kann nach dem Lissaboner Vertrag nicht getätigt werden. Dabei wird in der Definition von Solidarität von den Politikern zwischen Ost und West festgehalten.
"Solidarität" heißt nicht, dass die Deutschen die Schulden anderer Länder begleichen. Das kann die Regierung ihren Steuerzahlern gegenüber nicht verantworten. Abgesehen davon wäre das eine Belohnung für schlechtes Wirtschaften. Die Schuldenkönige müssen in ihren Ländern Strukturreformen durchführen, so btter das auch sein mag. Hier ist das vor einigen Jahren unter der Regierung Schröder erfolgt und zwar gegen große Widerstände - aber schließlich mit Erfolg.
Yaygir
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Es gibt nur eine einzige Lösung. Das auflösen der Währungsunion. Die Staaten können so viel sparen wie sie nur möchten, doch sie werden nicht zum Wachstum kommen. Schon damals im 19 Jahrhundert wurde versucht in die Krise hinein zusparen, das führte zum Kollaps in Wirtschaftssystem und zur großen Depression. Es wird auch einen radikalen Schnitt geben müssen und doch dafür werden die Menschen nicht mehr wie Sklaven gehalten oder wir überreichen jedes Jahr 50 Milliarden an Griechenland um sie aufrecht zu halten. Ich denke aber dann steht die Revolution früher auf den Straßen als vermutet.

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Spartaner
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Yaygir hat geschrieben:Es gibt nur eine einzige Lösung. Das auflösen der Währungsunion. Die Staaten können so viel sparen wie sie nur möchten, doch sie werden nicht zum Wachstum kommen. Schon damals im 19 Jahrhundert wurde versucht in die Krise hinein zusparen, das führte zum Kollaps in Wirtschaftssystem und zur großen Depression. Es wird auch einen radikalen Schnitt geben müssen und doch dafür werden die Menschen nicht mehr wie Sklaven gehalten oder wir überreichen jedes Jahr 50 Milliarden an Griechenland um sie aufrecht zu halten. Ich denke aber dann steht die Revolution früher auf den Straßen als vermutet.

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Liebe (r) Yaygir ,
ich kann dir hier vollkommen zustimmen. Eine Möglichkeit die aber noch von Wirtschaftsweisen diskutiert wird, ist das Festschreiben von Negativzinsen bzw. sich borgen von finanziellen Mitteln von den Reichen der Gesellschaft. In Deutschland gibt es ein Geldvolumina von 5,2 Billionen Euro in Privatbesitz . Die Politik würde sich von den Reicheren quasi Geld borgen und es in den Schuldenstaaten investieren. Das wäre dann nicht mit Enteignung gleichzusetzen . Machen die Staaten Gewinn und der BIP in Griechenland ist ja zumindest wieder ins plus gestiegen, so bekämen die Geldgeber stückchenweise ihr Geld wieder zurück. Sie machen quasi noch Gewinn, indem sie an den Zinsen kräftig mitverdienen. Ob diese Version Erfolg verspricht ist ungewiss. Jedoch ist die Stimmung bei den Wohlhabenden und bei den führenden Wirtschaftexperten durchweg positiv und auch die Wirtschaftweisen prognostizieren einen langsamen aber durchaus stetigen Aufwärtstrend bzw. sprechen schon von einer Kehrtwende in der EU .
Yaygir
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Zu diesem Aspekt möchte ich etwas besonderes erwähnen. Zuerst müssen wir diese Situation realistisch sehen. Die Negativ Zinsen und der Versuch von anderen das Geld zu leihen ist nur ein weiterer Versuch um die Staaten solange am 'Tropf' zu halten wie es nur möglich ist. Hier glaubt doch im Ernst niemand das die Reichen ihr Geld in Griechenland investieren werden. Dies könnte nur durch Zwang erfolgen oder sie würden davon profitieren. Das Geldsystem hat nur ein Problem. Wenn die Reichen davon profitieren, werden die Armen darunter Leiden. Es gibt nur so viel Guthaben wie es auch Schulden gibt. Dies bedeutet: Wenn Deutschland 3 Billionen Schulden hat l, müssen sie im Gegenzug 3 Billionen Guthaben besitzen. Wenn die Reichen reicher werden also ihr Guthaben steigern, müssen die Schulden irgendwo anders steigen. Leider bezahlt die Masse der Bürger die Schulden ab. Dies bedeutet das sich an dem System nichts ändert. Die 'kleinen' Bürger müssen immer für die Schulden bürgen. Das würde sich natürlich erst später bemerkbar machen, denn erst wenn das Guthaben steigt, steigen auch die Schulden.

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Spartaner
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Yaygir hat geschrieben:Zu diesem Aspekt möchte ich etwas besonderes erwähnen. Zuerst müssen wir diese Situation realistisch sehen. Die Negativ Zinsen und der Versuch von anderen das Geld zu leihen ist nur ein weiterer Versuch um die Staaten solange am 'Tropf' zu halten wie es nur möglich ist. Hier glaubt doch im Ernst niemand das die Reichen ihr Geld in Griechenland investieren werden. Dies könnte nur durch Zwang erfolgen oder sie würden davon profitieren. Das Geldsystem hat nur ein Problem. Wenn die Reichen davon profitieren, werden die Armen darunter Leiden. Es gibt nur so viel Guthaben wie es auch Schulden gibt. Dies bedeutet: Wenn Deutschland 3 Billionen Schulden hat l, müssen sie im Gegenzug 3 Billionen Guthaben besitzen. Wenn die Reichen reicher werden also ihr Guthaben steigern, müssen die Schulden irgendwo anders steigen. Leider bezahlt die Masse der Bürger die Schulden ab. Dies bedeutet das sich an dem System nichts ändert. Die 'kleinen' Bürger müssen immer für die Schulden bürgen. Das würde sich natürlich erst später bemerkbar machen, denn erst wenn das Guthaben steigt, steigen auch die Schulden.

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Leider ist das, was du beschreibst die Krux an der ganzen Sache und Prof. Werner Sinn vom Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung hat davor schon eindringlich gewarnt. Die Schulden in der Eurozone werden nur höchstkreativ umverteilt, um das Wirtschafts- und Finanzsystem in der Euro- Zone solange wie möglich am Leben zu erhalten.
Überall tun sich neue Finanzblasen auf, die die EZB stopfen muss . Ja jede Bank kann sich Geld günstig leihen und darin besteht eine Gefahr, dass die vorher festgelegten Regeln dafür aufgeweicht werden . Es entstehen neue Löcher .
Die Frage ist nicht, ob das Finanzsytem zu Grunde geht, sondern wann? Solange die finanzkräftigeren Staaten das finanzieren können, mag das sich noch eine Weile hinziehen. Bisher bekommt Deutschland aufgrund seiner Wirtschaftleistung noch genug Geld von unbekannten Geldgebern geliehen, aber wie lange noch ? Über 2 Billionen steht man schon in der Schuld bei diesen ominösen unbekannten Geldgebern.
Yaygir
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Das Finanzsystem muss zugrunde gehen. Das ist das System. Dies passierte früher auch schon öfters mal. Deshalb ist ein 'Lastenausgleichsgesetzt' im Grundgesetz fest verankert. Eine SPD Abgeordnete erwähnte dieses Gesetzt Anfang des Jahres im Bundestag. Das wir wieder an so einem Punkt angelangt sind, das es zur Umverteilung kommen muss. Das was die Banken tätigen ist unmenschlich und zugleich unmoralisch. Die EZB war doch völlig Pleite nach der Bankenkrise. Mit unseren Steuergeldern haben wir sie gerettet und dann schüttet die EZB an die Mitarbeiter Bonis aus von über 25 Millionen mit unseren Steuergelder und sind wieder am 'zocken'. Die Banken wetten untereinander und die Politiker erlauben es und nennen es 'Derivate'. Dies alles ist zu verzwickt das wir überhaupt noch eine Lösung finden können. Die Banken, die Staaten und die Rating Agenturen sind ein wichtiger Bestandteil dieses Systems. Griechenland könnte nur noch ein Schuldenschnitt helfen. Selbst das könnte sie einpaar Jahre über Wasser halten weil Griechenland keine Ideen hat das Land in eine neue Form zu verwandeln. Sie sind Ratlos und ich denke das bald nicht nur die Hakenkreuze dort gezeigt werden sondern dies wirklich zur Realität wird. Denn wenn den Menschen nichts mehr bleibt, dann erscheint der Nationalismus. Wir sollten das am besten Wissen aus Deutschland.

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Aneri

Na ja, man muss nur sehen, dass - egal wie schlecht die Banken sind - sie sind die Säule der Wirtschaft und die Letzte das Fundament des Staates. In dem Sinne die Rettung der Banken war sehr wohl eine richtige Investition der Steuergelder. Um vermeiden des Schlimmeres. Die Ärger besteht daran, dass wir uns für andere bezahlen fühlen. Ich muss aber auch für das von meinem Sohn zerbrochenes Fenster bezahlen, obwohl nicht ich es getan habe.

Das Problem ist weiter Bankensystem zu reformieren. Hier hackt es. Aber es auch nicht nur europäisches Problem.
Aneri

Yaygir hat geschrieben:Das Finanzsystem muss zugrunde gehen. Das ist das System. Dies passierte früher auch schon öfters mal.
Wirbst du für die Revolution?!
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Titus Feuerfuchs
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Aneri hat geschrieben:
Yaygir hat geschrieben:Das Finanzsystem muss zugrunde gehen. Das ist das System. Dies passierte früher auch schon öfters mal.
Wirbst du für die Revolution?!

Nein, Yaygir sagt bloß, wie's ist. Geld wird aus Krediten geschöpft, daher werden Kredite mit neuen Krediten finanziert. Das passiert solange, bis das System kollabiert, dann geht das Spiel von neuem los.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Yaygir
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Weil ich sonst keine anderen Sorgen habe zettelte ich im Internet eine Revolution an. Genau.

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Titus Feuerfuchs
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Yaygir hat geschrieben: [...]Die EZB war doch völlig Pleite nach der Bankenkrise. Mit unseren Steuergeldern haben wir sie gerettet und dann schüttet die EZB an die Mitarbeiter Bonis aus von über 25 Millionen mit unseren Steuergelder und sind wieder am 'zocken'. [....]
Die Zantralbanken können als einzige unbegrenzt Geld schöpfen, können also gar nicht pleite gehen.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Yaygir
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Was passiert denn wenn die Banken einfach Geld drucken? Dann enstehen auch gleichzeitig Schulden. Dabei ist die Aussage völlig korrekt aber zugleich unkompatibel. Geld sind einfach Schuldscheine. Bestes Beispiel: Wenn ich bei ihnen 2 Stunden ihr Haus putze dann Schulden sie was mir. Sie geben mir 10€ dafür. Das Problem ist, wo haben sie die 10€ her? Denn um Geld zu verdienen müssen sie Leistung erbringen. Das ist das Problem bei den Banken. Sie drucken Geld für Leistungsloses Tätigen. Wenn die Bank 20€ druckt, müssen sie eine Leistung abgeben um die 20€ zu verdienen. Ist das aber gerecht das die Banken ohne Leistung Geld drucken kann und sie dafür Leistung erbringen müssen? Ich hoffe es wird durch dieses Beispiel einigen klar.

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Titus Feuerfuchs
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Alles etwas verworren, ber nicht gnaz unrichtig. Ändert aber nichts daran, dass Zentralbanken nicht pleite gehen können, sondern als "lender of last resort" theoretisch jederzeit Geld drucken können. So finanziert sich die USA seit Jahrzehnten....

Die EZB hat keine Steuergelder bekommen, sondern normale Geschäfts- bzw. Investmentbankenbanken.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Die EZB hat keine Steuergelder bekommen, sondern normale Geschäfts- bzw. Investmentbankenbanken.
Das würde den Euro zu Dollar abwerten, das will man aber nicht. Deshalb denkt man darüber nach auf Kosten der zahlungskräftigern Staaten der EU Schuldanleihen aufzukaufen . Die EZB verkommt quasi zur Bad Bank.

"Die EZB hatte ihr Pulver schon viel zu früh verschossen und die Zinsen zu weit gesenkt. Jetzt ist sie in der Liquiditätsfalle. Sie kann an dieser Stelle kaum noch etwas tun. Bedauerlicherweise deutet sich auch der Kauf von Anleihen durch die EZB an. Damit würde sie das Investitionsrisiko der Anleger übernehmen, wozu sie nicht befugt ist, weil es sich dabei um eine fiskalische und keine geldpolitische Maßnahme handelt. Eine solche Politik ginge zulasten der Steuerzahler Europas, die für die Verluste der EZB aufkommen müssten."
http://www.wiwo.de/politik/europa/hans- ... 57782.html

" Die Idee: Wenn die Institute die Altlasten los sind, können sie mehr Kredite an Unternehmen und Verbraucher geben. Damit wiederum sollen Investitionen und Konsum angekurbelt werden, damit endlich die Wirtschaft in südeuropäischen Ländern in Schwung kommt.
Was die EZB gerne verschweigt: Durch diesen Schritt wird das volle Risiko in ihre Bücher genommen, wofür der Steuerzahler am Ende haften muss. Keiner kann garantieren, dass das nicht passiert. Der schwarze Peter liegt nun bei der EZB. Faktisch wird sie zu einer Bad Bank - eine Funktion, die nun wahrlich überhaupt nichts mehr mit ihrem Auftrag zu tun hat.
Details über den Kauf wollen die Notenbanker diese Woche in Neapel beschließen. Das Volumen wird gerne verschwiegen, doch es soll nach unbestätigten Meldungen rund 500 Milliarden (also 500.000.000.000) Euro betragen - ein gewaltiges Risiko für die Steuerzahler."
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/euroschau-105.html

Gegenansicht dazu aber weniger logisch :
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2014/11 ... -bank_7863
Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Die EZB hat keine Steuergelder bekommen, sondern normale Geschäfts- bzw. Investmentbankenbanken.
Das ist Augenwischerei, das letzte Risiko trägt am Ende der Steuerzahler.
Zuletzt geändert von Spartaner am 24.11.2014, 23:08, insgesamt 5-mal geändert.
Yaygir
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Tut mir leid aber sie lügen oder sie wissen es nicht und sagen nur die Unwahrheit. Ich rate ihnen zu Googlen oder lesen sie Bücher, damit sie die Geschichte vom Dollar verstehen, den Goldtausch, der Welt-lite-Währung und der EZB. Dann sollte ihre Meinung sich schnell ändern.

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