Die SPD und "Die Linken"

Parteitage, Richtungsentscheidungen, Personalien, Strategien

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Wahrheit zur Ansicht

Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine hat der SPD vorgeworfen, ihre Haltung zur Vereinigung von KPD und SPD sei von „völliger Unkenntnis“ geprägt. Schließlich sei sie „auch freiwillig“ erfolgt. Was ist historisch wahr?
(...)
Die SPD selbst leugnet nicht, dass es im Jahr 1945 in ihren Reihen ein verbreitete Streben nach einer Einheitspartei gab. Es habe zunächst die Hoffnung bestanden, dass die deutschen Kommunisten nach den Erfahrungen mit Hitler ihren alten Zielen der Diktatur und des Sowjetsystems abgeschworen hätten, heißt es auf der SPD-Homepage zur Geschichte der Partei. Dann seien die meisten Sozialdemokraten jedoch desillusioniert worden, als sie die völlig Abhängigkeit der KPD von Moskau und die Förderung der Kommunisten durch die Militäradministration erkannt hätten.

Auch der Preis für die Verweigerung wird dort genannt – unter Bezug auf ein Zitat Erich Ollenhauers von 1961: „Zwischen Dezember 1945 und April 1946 wurden in der SBZ mindestens 20 000 Sozialdemokraten gemaßregelt, für kürzere oder auch für sehr lange Zeit inhaftiert, ja sogar getötet.“ Historiker Malycha hat bei seinen Forschungen herausgefunden, dass es allein zwischen Januar und April 1946 deutlich mehr Verhaftungen gab als bisher angenommen.
den ganzen Artikel lesen: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Frag ... 93,2607114
SPD fordert Treue der Linken

Drei Stunden lang hatten Parteirat, Landesvorstand und Landtagsfraktion der hessischen SPD über ein Eckpunktepapier beraten, dass die Grundlage für Sondierungsgespräche mit der Linkspartei sein soll.

4.9.2008 0:00 Uhr

Frankfurt/Main - Am Ende gab es einen einstimmigen Beschluss: Die SPD-Chefin Andrea Ypsilanti sprach von einem ersten Schritt in Richtung einer rot-grünen Minderheitsregierung unter Duldung der Linken. In großer Geschlossenheit werde die SPD diese Möglichkeit ausloten, betonte auch Ypsiantis Stellvertreter, der Sprecher der Konservativen in der Landes-SPD, Jürgen Walter.
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/politik/deut ... 22,2607282
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Balduin
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Ich werde das Gefühl nicht los, dass allein solche Meldungen bereits von der desolaten Situation der SPD zeugen, und Lafontaine gießt eilig noch Öl ins Feuer...
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Balduin
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Müntefering legt sich mit der Linkspartei an
"Die Linke vertritt eine nationale soziale Politik": Mit seiner scharfen Kritik bringt Franz Müntefering die Linkspartei gegen sich auf. Deren Bundesgeschäftsführer Bartsch warf dem SPD-Chef vor, die Konkurrenz mit einer Assoziation zum Begriff nationalsozialistisch denunzieren zu wollen.
Weiterlesen auf SpiegelOnline: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 05,00.html
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Barbarossa
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Der Vorsitzende der Jusos hat sich kürzlich zur Partei "Die Linke" klar positioniert:
SWR Tagesgespräch
Sascha Vogt (SPD), Bundesvorsitzender der JUNGSOZIALISTEN (JUSOS), im Gespräch mit Rudolf Geissler

Sendung vom Freitag, 16.11. | 7.07 Uhr | SWR2

Ein Regierungsbündnis mit der Linkspartei nach der Bundestagswahl sei aus seiner Sicht ebenfalls nicht ausgeschlossen, sagte Vogt. Die SPD setze auf rotgrün, falls aber die Mehrheit dafür nicht zustande komme, müsse mit allen demokratischen Kräften geredet werden, und – so Vogt wörtlich, „wenn ich sage, mit allen demokratischen Kräften, dann gilt das auch natürlich auch für die Linkspartei“.
hier: alles lesen

Solche Aussagen machen die SPD für mich verstärkt unwählbar.
:evil:
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:Der Vorsitzende der Jusos hat sich kürzlich zur Partei "Die Linke" klar positioniert:
SWR Tagesgespräch
Sascha Vogt (SPD), Bundesvorsitzender der JUNGSOZIALISTEN (JUSOS), im Gespräch mit Rudolf Geissler

Sendung vom Freitag, 16.11. | 7.07 Uhr | SWR2

Ein Regierungsbündnis mit der Linkspartei nach der Bundestagswahl sei aus seiner Sicht ebenfalls nicht ausgeschlossen, sagte Vogt. Die SPD setze auf rotgrün, falls aber die Mehrheit dafür nicht zustande komme, müsse mit allen demokratischen Kräften geredet werden, und – so Vogt wörtlich, „wenn ich sage, mit allen demokratischen Kräften, dann gilt das auch natürlich auch für die Linkspartei“.
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Warum? In einem demokratischen System sollten alle Koalitionen möglich sein.
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Triton
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Muss sich die SPD damit beschäftigen, ob man in 10 Jahren vielleicht eine Koalition mit der Linkspartei bilden kann? Gibts da die "Linken" noch im Bundestag? Ohne Gysi und Lafontaine sehe ich wenig Zukunft im Westen und die strammen Ex-SEDler werden mit den Jahrzehnten immer weniger, ich sehe keine 5 Prozent bundesweit auf lange Sicht.

Der Koaltionsspruch unter politischen Parteien gilt doch nur in Notfällen, die FDP und die Linken werden nie eine harmonische Einheit bilden können.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Der Vorsitzende der Jusos hat sich kürzlich zur Partei "Die Linke" klar positioniert:
SWR Tagesgespräch
Sascha Vogt (SPD), Bundesvorsitzender der JUNGSOZIALISTEN (JUSOS), im Gespräch mit Rudolf Geissler

Sendung vom Freitag, 16.11. | 7.07 Uhr | SWR2

Ein Regierungsbündnis mit der Linkspartei nach der Bundestagswahl sei aus seiner Sicht ebenfalls nicht ausgeschlossen, sagte Vogt. Die SPD setze auf rotgrün, falls aber die Mehrheit dafür nicht zustande komme, müsse mit allen demokratischen Kräften geredet werden, und – so Vogt wörtlich, „wenn ich sage, mit allen demokratischen Kräften, dann gilt das auch natürlich auch für die Linkspartei“.
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Solche Aussagen machen die SPD für mich verstärkt unwählbar.
:evil:
Warum? In einem demokratischen System sollten alle Koalitionen möglich sein.
Lieber Renegat,
so isses. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Triton hat geschrieben:Muss sich die SPD damit beschäftigen, ob man in 10 Jahren vielleicht eine Koalition mit der Linkspartei bilden kann? Gibts da die "Linken" noch im Bundestag? Ohne Gysi und Lafontaine sehe ich wenig Zukunft im Westen und die strammen Ex-SEDler werden mit den Jahrzehnten immer weniger, ich sehe keine 5 Prozent bundesweit auf lange Sicht.

Der Koaltionsspruch unter politischen Parteien gilt doch nur in Notfällen, die FDP und die Linken werden nie eine harmonische Einheit bilden können.

Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
ich laube kaum, dass sie das auch anstreben. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben: Warum? In einem demokratischen System sollten alle Koalitionen möglich sein.
Lieber Renegat,
so isses. :wink:
Stellt euch einfach vor, die NSDAP wäre 1945 nicht verboten worden, hätte sich also nicht aufgelöst und wäre mit Abgeordneten im Bundestag vertreten gewesen. Und stellt euch weiter vor, 20 Jahre nach dem Krieg hätte die CDU mit dieser Partei eine Koalition geschlosssen. Was würdet ihr dazu sagen?
:?
Aber ich glaube, man muß sich das gar nicht so abstrakt vorstellen, denn Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (1966 - 1969) war von Februar 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP.
War Kiesinger für euch auch ein "waschechter" Demokrat?
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben: Warum? In einem demokratischen System sollten alle Koalitionen möglich sein.
Lieber Renegat,
so isses. :wink:
Stellt euch einfach vor, die NSDAP wäre 1945 nicht verboten worden, hätte sich also nicht aufgelöst und wäre mit Abgeordneten im Bundestag vertreten gewesen. Und stellt euch weiter vor, 20 Jahre nach dem Krieg hätte die CDU mit dieser Partei eine Koalition geschlosssen. Was würdet ihr dazu sagen?
:?
Aber ich glaube, man muß sich das gar nicht so abstrakt vorstellen, denn Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (1966 - 1969) war von Februar 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP.
War Kiesinger für euch auch ein "waschechter" Demokrat?
Lieber Barbarossa,
es gab in der BRD noch mehr Nazis, ich erinnere nur an Globke mit seinen Kommentaren der Nürnberger Rassegesetze oder KZ- Baumeister Lübke, es waren soviel Nazis in der CDU, da brauchte man keine Koalition mit sich selbst einzugehen. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie).
Du vergißt ganz, dass bei den Linken auch ehemalige Sozialdemokraten und Gewerkschafter der WASG sind. Die noch verbliebenen Kommunisten sind nur ein Altersproblem, was sich nach jedem Todesfall von Mitgliedern dieser Partei lösen wird. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Du vergißt ganz, dass bei den Linken auch ehemalige Sozialdemokraten und Gewerkschafter der WASG sind. Die noch verbliebenen Kommunisten sind nur ein Altersproblem, was sich nach jedem Todesfall von Mitgliedern dieser Partei lösen wird. :wink:
Na, sooo alt ist z.B. Wagenknecht noch nicht...
:wink:
Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Du vergißt ganz, dass bei den Linken auch ehemalige Sozialdemokraten und Gewerkschafter der WASG sind. Die noch verbliebenen Kommunisten sind nur ein Altersproblem, was sich nach jedem Todesfall von Mitgliedern dieser Partei lösen wird. :wink:
Na, sooo alt ist z.B. Wagenknecht noch nicht...
:wink:
Beppe
Lieber Beppe,
die war sowie ich weiß auchnicht in der SED. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...die war sowie ich weiß auchnicht in der SED. :wink:
Doch, war sie:
...trat sie 1989, ein halbes Jahr vor dem Mauerfall, in die SED ein...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sahra_Wagenknecht#Leben
In den Jahren 1991 bis 1995 war Sahra Wagenknecht Mitglied des Parteivorstandes der PDS, seit 1991 war sie auch Mitglied der Leitung der Kommunistischen Plattform der PDS. Seit Juni 2007 ist Sahra Wagenknecht Mitglied des Parteivorstandes der Partei Die Linke und seit Oktober 2007 Mitglied der Programmkommission...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sahra_Wagenknecht#Politik
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Peppone
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dieter hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Du vergißt ganz, dass bei den Linken auch ehemalige Sozialdemokraten und Gewerkschafter der WASG sind. Die noch verbliebenen Kommunisten sind nur ein Altersproblem, was sich nach jedem Todesfall von Mitgliedern dieser Partei lösen wird. :wink:
Na, sooo alt ist z.B. Wagenknecht noch nicht...
:wink:
Beppe
Lieber Beppe,
die war sowie ich weiß auchnicht in der SED. :wink:
Doch, war sie, wenn auch erst in der Wendezeit:
"Während des in der DDR obligatorischen Wehrunterrichts verweigerte Wagenknecht die Nahrungsaufnahme, was ihr von den Behörden als Hungerstreik ausgelegt wurde. Sie durfte in der DDR zunächst nicht studieren. Als Begründung wurde genannt, sie sei „nicht genügend aufgeschlossen […] fürs Kollektiv“. Ihr wurde eine Arbeitsstelle als Sekretärin zugewiesen. Diese kündigte sie nach drei Monaten.[6] Dennoch trat sie 1989, ein halbes Jahr vor dem Mauerfall, in die SED ein." (Quelle: Wikipedia).

Sie gehörte offensichtlich zu denen, die mit der Linie der alten SED nicht einverstanden waren, weil sie ihres Erachtens die Ideale eines Karl Marx nicht vertrat, und die dann zu Wendezeiten eintrat, um die Partei von innen heraus zu verändern und zu einer "wahren" sozialistischen Partei und damit zukunftstauglich zu machen.
Dieser Linie blieb sie m.E. bis heute treu...

Beppe
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...die war sowie ich weiß auchnicht in der SED. :wink:
Doch, war sie:
...trat sie 1989, ein halbes Jahr vor dem Mauerfall, in die SED ein...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sahra_Wagenknecht#Leben
In den Jahren 1991 bis 1995 war Sahra Wagenknecht Mitglied des Parteivorstandes der PDS, seit 1991 war sie auch Mitglied der Leitung der Kommunistischen Plattform der PDS. Seit Juni 2007 ist Sahra Wagenknecht Mitglied des Parteivorstandes der Partei Die Linke und seit Oktober 2007 Mitglied der Programmkommission...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sahra_Wagenknecht#Politik
Danke, Lieber Barbaossa für diese Informationen. :)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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