Die Politik der Grünen

Parteitage, Richtungsentscheidungen, Personalien, Strategien

Moderator: Barbarossa

Babylon5
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Renegat hat geschrieben: Naja, taktische Meisterleistung würde ich das nun nicht nennen. Schon die alten Römer wandten erfolgreich das alte Prinzip "teile und herrsche" (Divide et impera) an. Gehört eigentlich zum urmenschlichen Verhaltensspektrum und sollte deshalb leicht zu durchschauen sein.
Besonders übel ist ein großer Teil der Zeitarbeitsbranche, da werden Personalkosten zu Sachkosten und weil natürlich die Zeitarbeitsfirma mitverdienen will, wird die Arbeitsleistung idR teurer eingekauft, was darstellungsmäßig anders rüberkommt.
Dabei könnten die Firmen die Zeitarbeiter ohne großes Risiko unbefristet einstellen und würden damit insgesamt besser fahren, da sie eingearbeitete, motivierte Mitarbeiter gewännen, deren Arbeitsqualität idR höher ist.
Aber in irgendeinem BWL-Buch steht das anders und irgendwie muß der arme BWLer ja auch sein Geld verdienen.
Nun, ich weiß, daß die Gleichung Felxibilisierung = Entsolidarisierung in einem BWL Buch steht, und zwar in dem, das ich für meine Prüfung in Industriebetriebslehre benutzt habe. Und daß der Pof, der es verfaßt hat, ein Anhänger des Club of Rome war... :wink:

Die Bedeutung der Mitarbeitermotivation (die mein Prof noch für einen großen Wettbewerbsvorteil gehalten hat) ist im zuge der Globalisierung völlig verloren gegangen. Es ist der immer größeren Bdeutung des Kapitalmarktes geschuldet, daß nicht-monteäre Größen in keiner Bilanz mehr erfaßt werden...
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Barbarossa
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Samstag, 17. November 2012
Roths maßlose Wiederwahl
Grüne setzen auf Rehabilitation
Von Issio Ehrich, Hannover

Die Grünen bestätigen ihre Parteichefin mit 88,49 Prozent der Stimmen. Nur eine Woche nach der Urwahl und der bittersten Niederlage in Claudia Roths politischer Karriere feiert sie so ihren größten Wahlerfolg. Die Delegierten lassen das grüne Urgestein damit wohl ein Stück über ihre tatsächliche Größe hinauswachsen.
(...)
Zur Erinnerung: Zwischen der Urwahl, der bittersten Niederlage in Roths politischer Karriere - nur 26 Prozent der grünen Basis konnte sich die 57-Jährige als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl vorstellen – und ihrem schillerndsten Wahlerfolg lagen nur sieben Tage. Ein kurioses Schauspiel...
hier: weiterlesen

Dem stimme ich zu. Und da kommt bei mir schon die Frage auf, wie ein solcher "Stimmungswechsel" zustande kommt.
Mit Drogen?
:twisted:

:roll:

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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:wie ein solcher "Stimmungswechsel" zustande kommt.
Das zeigt ganz einfach, dass die Grünen "ihre" Claudia nicht als Kandidatin haben wollten (bzw. im Zweifelsfall als Vizekanzlerin), wohl aber als Ko-Vorsitzende.

Beppe
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ganz einfach, sie wolten sich Streitereien um eine neue Grünenvorsitzende ersparen. :wink:
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:wie ein solcher "Stimmungswechsel" zustande kommt.
Das zeigt ganz einfach, dass die Grünen "ihre" Claudia nicht als Kandidatin haben wollten (bzw. im Zweifelsfall als Vizekanzlerin), wohl aber als Ko-Vorsitzende.

Beppe
Lieber Beppe,
sie wollten keinen weiteren Trouble in ihrer Partei haben. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
sie wollten keinen weiteren Trouble in ihrer Partei haben. :wink:
Auch eine Möglichkeit.

Beppe
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Barbarossa
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Allerdings bezweifle ich, daß in einer Woche eine richtige innerparteiliche Diskussion zustande kommen kann, geschweige denn zu einem Ergebnis kommen kann.
Mir ist das ganze schleierhaft.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Allerdings bezweifle ich, daß in einer Woche eine richtige innerparteiliche Diskussion zustande kommen kann, geschweige denn zu einem Ergebnis kommen kann.
Mir ist das ganze schleierhaft.
LIeber Barbarossa,
mir nicht, es geht jetzt nur noch um die nächste Bundestagswahl, bis dahin werden keine weiteren Entscheidungen mehr fallen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Babylon5
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Barbarossa hat geschrieben:
Dem stimme ich zu. Und da kommt bei mir schon die Frage auf, wie ein solcher "Stimmungswechsel" zustande kommt.
Mit Drogen?
:twisted:

:roll:

(Vorsicht! Schrille Ironie!)
Nein, offensichtlich sind die Mitglieder der Grünen tatsächlich im Stande zu unterscheiden, daß der Parteivorsitz und die Spitzenkandidatur nicht das gleiche sind. :D
Man könnte das ganze natürlich auch einfach als "schlechtes Gewissen" betrachten- der eine oder andere wollte Claudia Roth eine Lektion erteilen und hat sie als Spitzenkandidatin nicht gewählt- und hat dann aber ein seeeehr schlechtes Gewissen bekommen, als er festgestellt hat, daß er nicht der einzige gewesen ist...
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dieter
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Babylon5 hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Dem stimme ich zu. Und da kommt bei mir schon die Frage auf, wie ein solcher "Stimmungswechsel" zustande kommt.
Mit Drogen?
:twisted: :roll:
(Vorsicht! Schrille Ironie!)
Nein, offensichtlich sind die Mitglieder der Grünen tatsächlich im Stande zu unterscheiden, daß der Parteivorsitz und die Spitzenkandidatur nicht das gleiche sind. :D
Man könnte das ganze natürlich auch einfach als "schlechtes Gewissen" betrachten- der eine oder andere wollte Claudia Roth eine Lektion erteilen und hat sie als Spitzenkandidatin nicht gewählt- und hat dann aber ein seeeehr schlechtes Gewissen bekommen, als er festgestellt hat, daß er nicht der einzige gewesen ist...
Lieber Babylon,
so wird es gewesen sein. :wink:
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Barbarossa
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Nachtrag:
Sonntag, 18. November 2012
Die neue Selbstständigkeit
Grüne emanzipieren sich von der SPD
Von Issio Ehrich, Hannover

Die Grünen stehen in der Mitte der Gesellschaft. Sie sind die bedeutendste Kraft nach den großen Volksparteien. Mit ihrer Stärke geht ein gewaltiges Selbstbewusstsein einher. Sie erteilen nicht nur Schwarz-Grün eine Absage, sie lösen sich auch von der SPD. Doch ihre neue Selbstständigkeit birgt eine Gefahr...
hier: weiterlesen
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Babylon5
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Ja, natürlich ist das ein Stück weit riskant, was eine rot-grüne Koalition angeht. Aber für die reicht es nach Wählerumfragen doch sowieso nicht. Außerdem kann man 1998 nicht mit Heute vergleichen.

Ich finde es eigentlich ganz gut, daß die Grünen soweit sind, daß sie sich in einigen Bereichen, in denen sie früher sozialdemokratische Werte einfach übernommen haben, nun selbst positionieren. Eine Emanzipation von der SPD ist auch dringend erforderlioch, weil die Grünen viele ihrer neuen Anhänger aus durchaus bürgerlichen Kreisen haben, die sich halt in der CDU nicht wiederfinden.
Ich fand es jetzt z.B. gut, daß die Grünen in Hessen der Schulreform zugestimmt haben, die darauf abzielt, die Schulvielfalt zu erhalten. SPD und Linke haben dagegen gestimmt, sie wollen die Einheitsschule bis zur 10. Klasse. Wenn ich auch gegen G8 bin, bin ich doch dafür, daß man eine Schule auswählen kann, die den Anforderungen des Kindes entspricht... Von daher denke ich, daß diese Emanzipation von der SPD eher die SPD über kurz oder lang in Schwierigkeiten bringen wird als die Grünen...
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dieter
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Lieber Babylon,
ich bin für das Finnische Modell, alle gehen in den ersten 10 Jahren gemeinsam zur Schule, dann können, diejenigen, die einen Beruf ergreifen wollen ihre Berufsausbildung machen, die Anderen gehen bis zur 13. Klasse zum Abi ins Gymnasium und können anschließend studieren. :wink:
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Babylon5
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Ich halte eine Einheitsschule nicht für der Weisheit letzter Schluss. Unterscheidliche Schulformen haben unterschiedliche Profile und passen somit eher zu den unterschiedlichen Kindern. Der eine ist langsam, aber gründlich, der andere schnell, dafür aber oberflächlicher. Der eine will den Dingen auf den Grund gehen, dem nächsten reicht es,zu wissen, wo er etwas nachschlagen kann. Der eine mag refeearte und blüht in gruppenarbeit richtig auf, der andere lernt schnell auswendig und verliert mit anderen leichter die Geduld usw
Ich finde es nur gut, wenn es für diese unterscheidlichen lerntypen auch unterschiedliche Schulmodelle gibt.

Und schließlich- wie sagte der Grüne Al Wazir so schön- seit 30 Jahren wird in Deutschland um die Schulform gestritten, ohne daß sich die Qualität der Bildung verbessert hat. Vielleicht sollte man sich eher mit den Inhalten beschäftigen...
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dieter
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Lieber Babylon,
ja es wird seit über 30 Jahren um die richtige Schulform gestritten, ein zersplitterstes Schulsystem kann nie erfolgreich sein, weil später im Beruf oder Studium bestimmte Grundanforderungen gestellt werden. :wink:
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