Skandal um VW und gefälschte Abgas-Werte bei Dieselfahrzeugen

Unternehmen, Verbraucherschutz, Konjunktur

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Die Schweiz greift im VW-Abgas-Skandal zu besonders drastischen Maßnahmen. Kraft einer Weisung des Bundesamts für Strassen (Astra) gilt seit Montag ein Zulassungsverbot für VW-Dieselfahrzeuge, die erstmals in der Schweiz zugelassen werden sollen. Das Verbot gilt sowohl für Neu- als auch Gebrauchtwagen. Damit will die Schweiz verhindern, dass von den Abgasmanipulationen betroffenen Neu- und Gebrauchtwagen des VW-Konzerns auf die Schweizer Strassen kommen.
Artikel lesen: http://www.nzz.ch/wirtschaft/schweiz-ve ... 1.18623316
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Dietrich
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Ich halte derart drastische Maßnahmen für übertrieben und puren Aktionismus.

Es ist ja nicht so, dass aus den Auspuffrohren pures Gift quillt. Jeder LKW stößt ein vielfaches an Schadstoffen aus. Um es kurz zu sagen: Die Verhältnismäßigkeit ist nicht gewahrt.
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Triton
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Den enormen Schaden, den die 3 Mio betroffenen Fahrzeuge in Deutschland angerichtet haben sollen, erkenne ich nicht. Manche Wissenschaftler behaupten, dass die Umweltzonen deshalb bisher wirkungslos geblieben sind, weil die VW-Fahrzeuge ja in Wirklichkeit nur so sauber wie 20 Jahre alte Autos sind. Das stimmt natürlich nicht, der Partikelfilter kam dazu und funktioniert auch, die Feinstaubemissionen sind auf jeden Fall reduziert.

Im Grunde ist das ein Feldversuch, den sich VW da seit 5 Jahren erlaubt: was passiert, wenn man bei den (vernünftigen) Abgasnormen um die Jahrtausendwende geblieben wäre?
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Barbarossa
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Der VW-Abgas-Skandal weitet sich offenbar auf weitere Modelle des VW-Konzerns aus. Die us- amerikanische Umweltbehörde EPA hat nun auch bei Autos mit 3,0-Liter-Dieselmotoren unregelmäßigkeiten festgestellt. Dabei handele es sich konkret um Fahrzeuge der Typen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L, und Q5 (2016). Bei diesen Fahrzeugen seien im Normalbetrieb bis zu 9 mal höhere Abgaswerte festgestellt worden, als im Testbetrieb. Diese erneute Enthüllung würde noch einmal insgesamt etwa 10.000 Fahrzeuge betreffen.
VW hat bisher lediglich eingeräumt, bei Fahrzeugen bis 2,0 L Hubraum die Schummelsoftware eingebaut zu haben. Auf Nachfrage dementierte ein Sprecher auch nach Veröffentlichung der Vorwürfe der EPA, es sei „keine Software bei den 3-Liter V6-Diesel-Aggregaten installiert“ worden, „um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern".

Artikel lesen: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/v ... 90197.html
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Cherusker
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Barbarossa hat geschrieben:Der VW-Abgas-Skandal weitet sich offenbar auf weitere Modelle des VW-Konzerns aus. Die us- amerikanische Umweltbehörde EPA hat nun auch bei Autos mit 3,0-Liter-Dieselmotoren unregelmäßigkeiten festgestellt.

VW macht doch keine halben Sachen ? ... Wenn dann richtig. :wink: :mrgreen:
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Barbarossa
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Zusätzlich zu den gefälschten Abgaswerten bei Dieselmotoren hat VW nun einen weiteren Betrug eingeräumt.
Dabei geht es in der Hauptsache um Golf-Modelle mit der Bezeichnung Blue Motion, die Volkswagen für seine Autos mit besonders niedrigem Verbrauch und damit besonders niedrigen CO2-Werten verwendet. Der Betrug von VW liegt diesmal in zu niedrig angegeben Verbrauchswerten - nicht bei verwendeter Software. Damit sind erstmals auch VW-Fahrzeuge mit Benzinmotoren von dem Betrug betroffen - von 800.000 Fahrzeugen sowohl mit Diesel- als auch Benzinmotoren ist die Rede.

Artikel lesen: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/v ... 92214.html
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Nemeth
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Was wird denn noch so an das Licht der Öffentlichkeit kommen ?
Wenn ich natürlich auf dem Prüfstand unter idealen, nicht realistischen, Bedingungen diese Werte ermittle.
So kann da auch nichts Anderes Herauskommen.
Wenn es dann noch amtlicherseits abgesegnet ist, so ist das sehr bedenklich.
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen
Coult1984
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War ja vorherzusehen, dass es nicht nur die Hauptmarke VW betrifft, sondern auch die Untermarken Audi, Porsche und co.
Damit ist der neue Chef auch schon wieder direkt beschädigt
Renegat
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Gerade bei den großen, internationalen Konzernen suche ich nach sowas altmodischem wie kaufmännische Ethik. Geht es denn in der Wirtschaft nur noch darum, beraten von hochdotierten Anwälten und Prüfungsgesellschaften, die Konzerne auf Gewinnmaximierung zu trimmen und die Folgen für das Produkt möglichst geschickt zu tarnen? Das nennt man dann verniedlichend tricksen, genau wie Steuerbetrug auch nicht als wirklich kriminell angesehen wird.
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Barbarossa
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Ich fürchte, da suchst du tatsächlich vergebens.

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Barbarossa
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Der VW-Abgasskandal weitet sich auf weitere Unternehmen aus. Nun hat ein Autokäufer im US-Bundesstaat Michigan Klage gegen den Autozulieferer Bosch eingereicht. Der Vorwurf: Bosch hätte von den Manipulationen gewust und hätte so mit dem VW-Konzern eine "verschwörerische Gemeinschaft" gebildet.
Ein Bosch-Sprecher wollte die Klage nicht kommentieren.

Aber auch andere Autohersteller könnten bei den Abgaswerten getäuscht haben. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat auch bei Autos anderer Hersteller Tests vorgenommen und zum Teil erhöhte Stickoxid-Werte (NOx) bei unterschiedlichen Fahr- und Umgebungsbedingungen festgestellt. Um welche Marken es sich dabei handelt, wollte das Amt noch nicht mitteilen.

Artikel lesen:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/US-Autoka ... 91166.html
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/kba- ... 62251.html
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Barbarossa
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Auch bei anderen Automarken sind erhöhte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen festgestellt worden, so bei Fiat Chrysler, Opel, BMW und Mercedes sowie Renault mit besonders hohen Abweichungen. Letzterer hat Mitte Januar eine Rückrufaktion von 15.800 Fahrzeugen gestartet.
Alle Hersteller bestreiten jedoch bisher, auf ähnliche Weise manipuliert zu haben, wie VW.

Artikel lesen: http://www.dw.com/de/mehr-konzerne-durc ... a-19043717
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Barbarossa
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Auch bei Opel gibt es nun konkrete Hinweise auf Abgasmanipulation. In einem 1,6-l-Zafira Diesel wurde eine bisher unbekannte Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung entdeckt, so die Deutsche Umwelthilfe. Laut der Untersuchung schaltet eine Software die Reinigung der Abgase bei hohen Drehzahlen oder bei einem Tempo oberhalb von 145 km/h ab. Auch im Temperaturbereich zwischen 20 und 30°C, in dem die Abgasreinigung laut Opel eigentlich "voll umfänglich" arbeiten sollte, wurde sie im Alltagsverkehr abgeschaltet - was illegal ist. Gegenüber den Behörden hat Opel hingegen eingeräumt, dass die Abgasreinigung nur bei bestimmten Temperaturen in vollem Umfang arbeitet und berief sich dabei wie andere Hersteller auf den von der EU akzeptierten Bauteilschutz.
Quelle: Der Tagesspiegel - Printausgabe
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Barbarossa
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Diesel - das Ender einer Ära?

Der Skandal um Fälschungen bei den Abgaswerten bei Dieselfahrzeugen hat eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Nach einer am Freitag verkündeten Entscheidung des Stuttgarter Verwaltungsgericht könnten sogar Fahrverbote für Dieselfahrzeuge möglich werden - in Stuttgart selbst sind sie ab dem 1. Januar 2018 sogar sehr wahrscheinlich - für Dieselfahrzeuge unterhalb der Euro-6-Norm ganzjährig. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH).
Der Gerichtsentscheidung vorausgegangen ist ein von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verhängtes Zulassungsverbot für den Porsche Cayenne, bei dem offenbar eine illegale Abgas-Software nebst einer unzulässigen Abgaseinrichtung in Dieselautos eingesetzt wurde. Für europaweit 22.000 Fahrzeuge vom Typ Cayenne 3 Liter TDI wurde daraufhin ein Pflichtrückruf angeordnet.
Porsche hat in diesen Fahrzeugen Motoren der VW-Tochter Audi verwendet. Auch Audi muss nun 24.000 Fahrzeuge zurückrufen.

Quellen:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/abga ... 60126.html
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/pors ... 60034.html

Zudem gerieten die Autohersteller Audi, BMW, Mercedes, Porsche und VW in Verdacht, illegale Absprachen gemacht zu haben. Dies muss aber noch untersucht werden, denn in bestimmten Bereichen sind Absprachen durchaus üblich und auch legal.
Quelle: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Die-media ... 55487.html
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Barbarossa
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Gestern war der Diesel-Gipfel, bei dem Politiker und Vertreter der Autoindustrie über die nun zu treffenden Maßnahmen verhandelten. Was dabei herauskam, bezeichneten die anwesenden Politiker als einen ersten Schritt, dem weitere folgen müssten. Im wesentlichen betreffen die Verbesserungsmaßnahmen die Euro-6- und Euro-5-Diesel, bei denen bis Ende 2018  lediglich Softwareupdates durchgefürt werden. Diese kosten zwischen 50 und 100 Euro pro Auto. Der Ausstoß des NOx, um das es hier geht, soll dadurch beim Euro-6 etwa 30% reduziert werden können - beim Euro-5 ist der Effekt jedoch viel geringer. 
Für ältere Dieselmodelle (also Euro-4 oder älter) hat die Politik der Autoindustrie eine Abwrackprämie abgerungen - es sind etwa 2000 Euro pro altem Diesel bei Kauf eines neuen Wagen im Gespräch. 
Von vielen Seiten wird Kritik am Ergebnis des Gipels geübt, vor allem daran, dass keine baulichen Maßnahmen an den betreffenden Fahrzeugen vorgenommen werden, obwohl diese möglich wären und die Autos dadurch noch sauberer werden würden. Die Vertreter der Autoindustrie bezweifeln offiziell jedoch, dass solche viel teureren baulichen Maßnahmen sinnvoll sind.
Einigkeit scheint darüber zu herrschen, dass diese Maßnahmen allein Fahrverbote nicht verhindern werden.
Quellen:
http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/die ... 34425.html
und Nachrichten
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