Warum verhungern Menschen im Reichtum?

Unternehmen, Verbraucherschutz, Konjunktur

Moderator: Barbarossa

PussyRiot
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Die Menschheit existiert entmündigt in Lohnarbeit und produziert jeden Tag Zustände in denen die Menschen, die Tiere und die Umwelt systematisch zerstört werden. Milliarden Menschen können sich ihr ganzes Leben nichts anderes vorstellen als an dieser Zerstörung teilzuhaben und wetteifern sogar noch darum der beste Teilnehmer dabei zu sein. Ihnen erscheint diese Welt als die beste aller Welten.

Und das in einer Welt in der 946 Milliardäre der Welt 3,5 Billionen Dollar besitzen, allein in Deutschland jedes Jahr bis zu 15 Millionen Tonnen frischer Lebensmittel weggeworfen werden, und gleichzeitig 2,2 Millionen Kinder jedes Jahr an den Folgen von Mangel- und Unterernährung sterben! Täglich sterben bis zu 150 Arten aus während 1 Milliarde Fahrzeuge unterwegs sind, 130 000 km² Waldflächen jährlich gerodet werden und 18 000 Kunststoffteile auf jedem km² durch die Weltmeere treiben, bis sie ins menschliche Blut gelangen.

Ich habe stelle mir ständig die folgenden Fragen: Wie können derartige Gegensätze und Katastrophen existieren, warum werden sie bislang akzeptiert und was kann dagegen wirksam unternommen werden? Und die Antwort habe ich mir in meinem Video so gegeben: https://www.youtube.com/watch?v=_d3BGu91sfQ

Was würdet ihr sagen? Warum existiert Hunger in der Welt während gleichzeitig lauter Reichtümer vorhanden sind? Und was kann man dagegen unternehmen? Ist das überhaupt möglich?
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dieter
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Lieber PussyRiot,
unser Gesellschaftssystem ist ungerecht und war es schon immer. :oops: Tue bitte etwas dafür, dass sich das ändert. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Klasse Aufruf, Dieter. Da schließe ich mich glatt an.
:D

Aber im Ernst:
Im Grunde ist es seit Jahrtausenden immer das gleiche: Übermäßiger Reichtum auf der einen Seite - bittere Armut auf der anderen Seite. Wir haben uns hier im Forum auch schon Gedanken über die Frage gemacht: Könnten wir irgendwann das egoistische Denken ablegen?

Es hat natürlich mit dem Egoismus der Menschen zu tun. Aber auch das Thema, Welches Wirtschaftsmodell ist das beste? - Ein Vergleich spielt sicher in deine Frage hinein.

Schau ruhig mal in die Themen rein. Vielleicht gibt es dort schon die eine oder andere Antwort.
:wink:
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dieter
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Lieber Barbarossa,
für mich ist die Soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard das Gegebene.Wir müssen aber aufpassen, dass diese Marktwirtschaft sozial bleibt und nicht wie ab 2008 aus dem Ruder läuft. :wink:
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Sophia3562
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Ich denke folgende Bilanz sagt alles über den Zustand aus:

"1 % der Weltbevölkerung hält etwa 40 % des weltweiten Vermögens"...

Da kann ich persönlich keine SOZIALE Marktwirtschaft erkennen!!!!
Renegat
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Sophia3562 hat geschrieben:Ich denke folgende Bilanz sagt alles über den Zustand aus:

"1 % der Weltbevölkerung hält etwa 40 % des weltweiten Vermögens"...

Da kann ich persönlich keine SOZIALE Marktwirtschaft erkennen!!!!
Anklagen nützt meist nichts, was schlägst du vor?
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dieter
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Sophia3562 hat geschrieben:Ich denke folgende Bilanz sagt alles über den Zustand aus:
"1 % der Weltbevölkerung hält etwa 40 % des weltweiten Vermögens"...
Da kann ich persönlich keine SOZIALE Marktwirtschaft erkennen!!!!
Liebe Sophia,
die Soziale Marktwirtschaft gilt keineswegs für die ganze Weltbevölkerung, sondern soll nur vorerst für die Bevölkerung von Deutschland gelten. :wink:
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Sophia3562
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Denken Sie allen Ernstes in Deutschland sieht es viel besser aus ???
"Die reichsten 10 Prozent aller volljährigen Personen verfügten im Jahr 2007 über 61,1 Prozent des gesamten Vermögens."
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dieter
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Liebe Sophia,
das ist mir bekannt und deshalb muß in Deutschland wieder die Soziale Marktwirtschaft eingeführt werden. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Liebe Sophia,
das ist mir bekannt und deshalb muß in Deutschland wieder die Soziale Marktwirtschaft eingeführt werden. :wink:
Nö, nur deshalb nicht. Die Frage ist nämlich, wie es am "unteren" Rand des Wohlstandsspektrums aussieht. Und da hat sich in der Tat in den letzten Jahren einiges geändert, leider fast durchweg zum Schlechteren.
Verhungern musste nämlich zu Zeiten der Erhard´schen Sozialen Marktwirtschaft keiner - genau deswegen wurde sie nämlich eingeführt.
Es gab Anfang der 50er kein soziales Netz, Alter bedeutete für die meisten tatsächliche Armut und Angewiesensein auf die Kinder. Mit der Bindung der Renten an die VEränderungen der Löhne, mit der Sicherung des Existenzminimums durch Sozialleistungen usw. sollte verhindert werden, dass Menschen in Deutschland verhungern. Das betraf nicht nur Alte, sondern auch die vielen Flüchtlinge, die in Deutschland lebten und nie in die bestehenden (u.a. von den Nazis begründeten) Sozialkassen eingezahlt hatten. Auch die vielen Kriegswitwen standen vor dem Nichts, nachdem der Ernährer ausgefallen war.

Um hier kein soziales Konfliktpotential erwachsen zu lassen, ließ Adenauer Erhard ran - und dessen Funktion funktionierte Jahrzehntelang, bis in den 80ern und sehr deutlich dann in den 90ern klar wurde, dass das System nur funktionierte, solange es mehr Junge als Alte gab und diese Jungen auch genügend Arbeit hatten. Nachdem Kohl das Ganze typischerweise aussitzen wollte, griff Schröder das Problem an, allerdings erst in seiner zweiten Amtszeit und viel zu rigoros. Dadurch entstanden neue Ungerechtigkeiten, die das ganze Hartz-System in Verruf brachten.
Und diese Ungerechtigkeiten haben nämlich jetzt zur Folge, dass es wieder Altersarmut geben kann, oder Kinderarmut. Erst gestern las ich in der SZ, dass sich die Zahl der über 65jährigen, die arbeiten, in den letzten Jahren verdoppelt hat.
In den Stellungnahmen wurde das unterschiedlich gesehen: Einerseits als BEstätigung, dass man die Alten nicht einfach in den Ruhestand abschieben könne, ihre Arbeitsleistung würde noch gebraucht und diese Alten wollten auch noch arbeiten.
Andererseits wurde betont, dass viele Alte nur deswegen noch arbeiten, weil sie sonst nicht über die Runden kommen würden mit ihrer Rente.
:problem:
Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
so isses. :wink: Schröders Reformen waren zu rigoros, wenn jemand der 30 Jahre gearbeitet hat und unverschuldet arbeitslos wird nach einem oder eineinhlab Jahren so gestellt wird , als ob er wie mancher Asoziale nie in seinem Leben gearbeitet hat, dann ist das ungerecht. Deshalb habe ich einige Jahre die Linke gewählt, weil ich mich mit Schröders Kurs nicht anfreunden konnte. Aber die ist sich ja auch nicht einig und hat ihre SED-Vergangenheit bis heute nicht bewältigt, siehe die letzten Wahlen des BP. :roll:
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:...Erst gestern las ich in der SZ, dass sich die Zahl der über 65jährigen, die arbeiten, in den letzten Jahren verdoppelt hat.
In den Stellungnahmen wurde das unterschiedlich gesehen: Einerseits als BEstätigung, dass man die Alten nicht einfach in den Ruhestand abschieben könne, ihre Arbeitsleistung würde noch gebraucht und diese Alten wollten auch noch arbeiten.
Andererseits wurde betont, dass viele Alte nur deswegen noch arbeiten, weil sie sonst nicht über die Runden kommen würden mit ihrer Rente.
:problem:
Beppe
Der letzte Punkt wird dabei wohl der Ausschlaggebende sein. Ich denke nicht, daß es sehr viele Menschen gibt, die freiwillig länger arbeiten, als sie unbedingt müssen.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben: Ich denke nicht, daß es sehr viele Menschen gibt, die freiwillig länger arbeiten, als sie unbedingt müssen.
Viele fallen zu Beginn ihres Rentnerdaseins in ein großes Loch und würden am liebsten gleich wieder weiter arbeiten.

Beppe
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:Viele fallen zu Beginn ihres Rentnerdaseins in ein großes Loch und würden am liebsten gleich wieder weiter arbeiten.

Beppe
Solche Leute können mir nur Leid tun.
Das könnte mir nicht passieren.
:oops:
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Ich denke nicht, daß es sehr viele Menschen gibt, die freiwillig länger arbeiten, als sie unbedingt müssen.
Viele fallen zu Beginn ihres Rentnerdaseins in ein großes Loch und würden am liebsten gleich wieder weiter arbeiten.

Beppe
Lieber Beppe,
ich habe mich vor dem Großem Loch durch die Vorbereitung unserer Reise nach Beijing bewahrt. :wink:
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