Häufung von Leukämiefällen um AKW

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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ENERGIE:
Das Unheimliche am anderen Ufer
Rund um das Kernkraftwerk Krümmel häufen sich die Leukämiefälle – und niemand weiß warum

KRÜMMEL· - „Keine Kontamination“, schnarrt die Computerstimme. Dann öffnet sich die Personenschleuse ins Innere des Atomkraftwerkes Krümmel östlich von Hamburg. Ein Messgerät, ein sogenanntes Dosimeter, verschwindet in der Westentasche des Overalls. Es misst die radioaktive Belastung während des Aufenthalts in der Anlage.
(...)
Der Fall Krümmel zeige, dass „die hohen Gewinne der Energieversorger nicht zuletzt Folge von unterlassener Instandhaltung“ seien, sagt der Ortsbürgermeister der Elbmarschgemeinde Drage, der früher für die SPD im Landtag saß. In Krümmel werde gerade nachgeholt, was über Jahrzehnte versäumt worden sei. Doch Harden ist nicht nur deshalb schlecht auf Krümmel zu sprechen. Vielmehr bringt er die Anlage in Verbindung mit einem traurigen Rekord, den die Elbmarsch hält: die bundesweit höchste Rate von Leukämiefällen bei Kindern. Anfang der 90er erkrankten kurz nacheinander in der örtlichen Kita drei Kinder an Blutkrebs, kurz danach noch einmal zwei, erzählt Harden. „Da wussten wir, irgendetwas stimmt hier nicht.“ Insgesamt sind seit 1990 in der Region 19 Kinder an Leukämie erkrankt, dreimal soviel wie statistisch zu erwarten gewesen wären. Der jüngste Fall ist erst wenige Tage alt.

Als möglicher Auslöser für die unheimliche Häufung gilt ein Ereignis am 12. März 1986. Damals brach im unmittelbar neben dem Atomkraftwerk liegenden Nuklear-Forschungszentrum GKSS ein Brand aus. Im Kraftwerk selbst wurde erhöhte Radioaktivität gemessen. Was damals genau passiert ist, ist unklar. Woran bei GKSS damals geforscht wurde, darüber hüllen sich die Behörden in Schweigen...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... h-die.html
INTERVIEW:
Das Risiko ist nachgewiesen
Der Greifswalder Physiker Sebastian Pflugbeil ist Präsident der atomkritischen Gesellschaft für Strahlenschutz in Berlin. Als Minister in der letzten DDR-Regierung wickelte er die ostdeutschen Atomkraftwerke ab. Mit ihm sprach Martin Usbeck:
Interview lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 11/485072/
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MarcoZ
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Ich bin immer schockiert ,wenn ich lesen muss ,dass Menschen Geld über das Leben von anderen Menschen setzen.
Gibt es denn wirkliche alternativen zur Kernenergie?
Leukämie eine richtig miese Krankheit. Ich bin auch in so einer Spenderliste,aber die haben mich noch nicht kontktiert. Ist ja auch selten ,dass die passenden Werte übereinstimmen.
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Barbarossa
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MarcoZ hat geschrieben:...Gibt es denn wirkliche alternativen zur Kernenergie?
Hier mal ein Beispiel, wie umstritten die Kernenergie ist: http://www.politik-diskurs.bplaced.net/ ... -t186.html
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elysian
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Und ich bin immer wieder schockiert, wie sich Menschen zu Vorurteilen hinreißen lassen.
Aber um auf Deine Frage zu antworten:
Zur Zeit gibt es keine Alternative, wenn Du nicht ökologische Ideologien über das Leben zahlloser Menschen setzen willst.
Die regenerativen Energien könnten den Ausfall der Kernkraftwerke zumindest im Moment nicht auffangen.
Auch die Speicherung von Kohlendioxid ist nur scheinbar eine Alternative, denn es stellen sich nahezu dieselben Probleme, welche auch die Lagerung radioaktiver Stoffe betreffen.
Meine persönliche Hoffnung für die Zukunft: Wasserstoff.
Das fällt bei industrieller Produktion ohnehin als Müll an, könnte in Fusionsreaktoren eingesetzt pro F-Reaktor 100 Kernreaktorwerke ersetzen, ohne atomaren Niederschlag befürchten zu müssen und mit weniger Problemen in der Lagerung. Zudem könnte Wasserstoff verwendet werden, um überschüssige Windenergie quasi zu speichern und in kombinierten Kraftwerken wieder frei zu setzen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Nutzung dieser Ressource für die Automobile, sodass wir auch insoweit keine Abgase mehr produzieren würden.
Schließlich kann vielleicht damit auch die Heizenergie generiert werden.
Leider befindet sich all das noch am Anfang der Entwicklung.
sic transit gloria mundi
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